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irnit 2 ^Pfk. a . Schfl. Schfi uli. i- 15 10. g chd. 1862. htS. N.3". Ab. 4, gs und Anßig, bds.8^ Wochenblatt . " für Wilsdruff, Tharaud, Noffen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amts Klatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff. ckrettag, den 15. August 1862. 11 (33). Verantwortlicher Redactcur und Verleger: A. Lorenz. Von rtes«r Zeitschrift erscheint alle Freitage «ine Nummer. Der Pr?i» für den Vierteljabrgang beträgt >0 Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmlliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Ltück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl iin der Redaclion), als auch in der Druckerei d. Bl. in Meißen bt« längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, erwaige Beiträge, weiche ver Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. Hie Redaclion Umschau. Unser armes Erzgebirge, da? ohnehin durch den Laumwollenma-gel furchtbar leidet, wird nun noch von schrecklichen Feuersbrünsten heimgesucht. Kaum ist der Hütferuf aus Hohenstein verklungen, al« auch die Nachricht von großen Brände« in Oberwiesenthal und Elbenstock eingehen, beides arme Bergstädtchen, die wiederholt durch Brände hcimgesuchl, unter ihrer Schuldenlast fast erliegen. In Oberwiesenthal verzehrte das rasende Element am 5. August 112 Häuser, den dritten Theil Ler Stadt; Kirche, Pfarre und Schule inbegriffen. Sonntag, den 9. Aug., brach ln dem alten Theile Eibenstocks ein Feuer aus, da- in kurzer Zeit gegen SO Häuser mit Kirche und RathhauS ln Aiche legle. Die Noth ist grenzenlos; versichert ist fast Niemand, weil die Mobiliarverstcherungs- gesellichaflen Versicherungen unter Schindeldach zurückweisen; der lange Winter ohne Verdienst vor der Thure. Möchten die Unglücklichen recht viele mitleidige Herzen finkest, die, selbst sich des schützen den Daches erfreulich, ihren armen Brüdern bei stehen. Auch in Schöneck ist ein Haus niederge brannt, wobei leider 3 Menschenleben verloren ge gangen find. — AuS Freiberg wird über die Festlichkeiten vom 11. Aug. berichtet, zu denen die Eröffnung der Tharandt-Freiberger Eisenbahn Veranlassung gab. Die königl. Staatsregierung halte sich nicht an den Feierlichkeiten bcthelligt, von Seiten der Stabt waren jedoch große Vorbereitungen getroffen worden, dieses Ereigniß, daS für Freiberg eine große Wichtigkeit hat, zu verherrlichen. DaSRath- hau» war mit Guirlanben und Fahnen geschmückt; der erste Zug von 2 Locomotiven geführt, brachte in 46 Wagen gegen 1800 Gäste in die alte Berg stadt, wo sie von der in Parade ausgestellten Knapp schaft, von einem Musikchore und dem Jauchzen einer großen Menschenmasse empfangen wurden. Nachmittags fand auf der sogenannten Kinderwicse ein Volksfest statt, das Eoncertmufik, Freibier, Schauturnen und andere Belustigungen barbot. Leiber war daS Fest vom Wetter nicht sehr be günstigt. . . Stach dem Fahrplan werden täglich 4 Zuge von Dresden nach Freiberg (Morgens um 8 Uhr, um 10 Uhr 20 Min., Nachmitt. um 2 Uhr und Abends um 8^ Uyr) abgehen; von Freiberg nach Dresden werden ebenfalls 4 Züge täglich (früh um 6, um 10^, Nachm.um 4 u. Abends 6 Uyr 20 Min.) befördert. Die Fahrzeit beträgt ca. Stunden und die Tagesbillet», welche Sonnabends und Sonn tag» gelöst werden, bleiben bis zur Rückfahrt mit dem letzten Zuge am nächstfolgenden Sonntage gll- tig. Sämmlliche Züge ballen an den Zwischen- stationen Hilbersdorf, Bobritzich, Älingendors-Eolm« nitz und Höckendorf. — Der schwarze Präsident der Republik Liberia weilte diese Woche in Dresden, wo er von Herrn StaatSminister v. Beust empfangen und Sr. Majestät vorgestellt wurde, die ihn zur Tafel in Pillnitz einlubeu. Allgemein wurde das feine Benehmen dieses Negers bewundert. Dagegen ist die Hoffnung der Dresdner, die japanestsche Gesandtschaft tn ihren Mauern zu sehen, zu Wasser geworden, da dieselbe von Berlin aus nach Petersburg abgereist ist. — Aus Warschau wird unterm 7. August be richtet: „Unsere Stadt war leider heute wieder der Schauplatz eines Attentats, und zwar war das selbe gegen den Markgrafen WielopolSki ge«