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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Freitag, den w. Decemder t862. 29 (51). Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage «ine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrqanq beträat 10 Rgr. und ist ,edeSmal volauszubezahlen. Sämmtliche Königl. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stuck erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redactions, als auch in der Druckerei d. Bl. in Mttßcn bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen sofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Danke angenommen, nach Befinden honortrt. - Me Redaction. Des Weth nachts festes wegen erscheint die nächste Nummer dieses Blattes schon Mittwoch, den 24. Wecember. Anzeigen für dieselbe werden bis spätestens Dienstag früh 8 Uhr erbeten. Die Redaktion. Ueber die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe. (Auf Anordnung der Königl. Kreisdirection wiederholt abgedruckt.) In jedem Winter kommen BetäubungSfälle, nicht selten «it tödtlichem AuSgange vor, welche durch gehörige Vorsicht bei der Behandlung der Stuben- und Backöfen hätten ver hütet werden können und allein dadurch herbeigeführt werden, daß die bei dem Verglimmen der Kohlen entstehenden schäd lichen Dämpfe sich in die bewohnten Räume verbreiten. Diese Dämpft, Kohlendunst oder Kohlendampf genannt, find unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerklich, aber eben deshalb um so gefährlicher, Während der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch di« beißende Empfindung in d«n Aug«n bemerkt Wird. Der Kohlendunst oder Kohlendampf ist ein Gemenge lchr verschiedener Luftarten u. entsteht, wo Brennmaterialien unvollständig verbrennen (glimmen, schwälen), daher bei un genügendem Luftzuge und bei zu geringer Er- Hitzung derBrennstoffe. Die« geschieht I) bei Kohlenbecken, weil durch den langsamen Abzug des Raucher und durch die über den glimmenden Kahlen fich bildende Aschendecke der Zutritt von frischer Lust sehr behindert wird; 2) in Stuben- und Backöfen, wenn durch das Schließen der Klappen oder durch Verstopfung der Züge Wit Ruß das Abziehen ter schädlichen Luft verhindert, oder durch fester Schließen der Einfeuerungsthüren und der Thüren der Aschenfalle« der Zutritt kalter Luft während des Brennenr ab geh alten wird; L) bei Anwendung von Brennmaterial, welches ftucht ist «der zu viel Asche hinterläßt, wie nasser Holz, Abgänge von Flachs, feuchte oder erdige Steinkohlen, Wie Staubkohlen, Sandkohlen, Kohlengruß und dergleichen; t) imAnfange des Einfeuerns oder bei neuem Aufschütten der Brennstoffe, indem in beiden Fällen letztere noch nicht die erforderliche Hitze erlangt haben. Die von innen geheizten Stubenöfen, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu überwachen, weil die Kohlendämpse, welche sich nach dem Schließen der Klappe noch erzeugen, nicht abziehen können und so durch die Einfeuerungs- und Aschenfallöffnung in die Stube treten. Aber auch die von außen geheizten Stubenöfen bringen Gefahr, wenn alle Oeffnungen gut- geschlossen werden, während noch Kohlen darin glimmen, die eingesperrten Kohlendämpfe treten dann durch die Fugen des Ofens in Lie Stube, wie namentlich bei den sogenannten Berliner Ocfen. Dasselbe findet bei den in bewohnte Räume eingebauten Backöfen Statt. Man wird daher am Besten sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach außen so lange nicht hin dert, als noch etwas im Ofen glimmt; daher schließe man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte das Zu fällen derselben. Die Wärme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bei eisernen Oefen nicht so belrächt- lich, als man zu glauben pflegt. Da überdieß ein guter Schluß der Einfeuerungs- und Aschenfallsthüren eben so die Wärme in der Stube erhält, als die geschlossene Klappe des Rauchrohres, so sorge man für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche Klappe, ganz weg. Kohlenbecken find in geschlossenen Räumen immer schädlich, da sich alle von ihnen aufsteigenden Dämpfe in die Stube oder Kammer selbst verbreiten müssen; man ver meid« sie daher gänzlich. Während der Rauch Husten und AugenbrenneN erzeugt