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Wochenblatt für Wilsdruff, Tharaud, Rossen, Lieben lehn und die Umgegenden. Amtsblatt für das König!. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. * Einundzwanzigster Jahrgang. /reitag, den L7. Mai l8tzl. 20. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierte lj ahrgang beträgt ' 10 Ngr. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl in der Redaction, als auch in der Druckerei d. Bl. in Meisten bis längstens Donnerstag Vormittag, in Tharaud und Noffcu aber bis längstens Mittwoch Nachmittag erbeten. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes «nffprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Re-action. Umschau. Wilsdruff, am 16. Mai. Eiaen höchst merkwürdigen Witterungs- und namentlich Lemperaturwechsel haben uns die jüngst vergangenen Lage gebracht. Während bis zum 8. des Wonnemonds der Pelz noch seine Schuldigkeit thun mußte, wanderte am Lage darauf der Som- mcrrock aus dem Kleiderschranke, schmückte der leichte Strohhut die Köpfe der Frauen und Mädchen. Die größte Ironie des Schicksals traf aber am 13. und 14. die beiden gefürchteten Kalcnderheiligen Pancra- tius und Servatius, denn an beiden Lagen zeigte das Thermometer des Mittags 23 Grad Wärme im Schatten an. Als ob sich aber die beiden Hei ligen für die erlittene Niederlage schleunigst rächen wollten, trat am 14. wieder rauhes Wetter ein und manches Auge schielte verlangend nach dem kaum beseitigten Pelze. — DieBlüthen der üppig blühen den Kirschbaume sind bis jetzt meist noch gesund. Dasselbe gilt von den Frühsortcn der Birnbäume. Die Aepfelblüthe ist noch zurück, soll aber vielver sprechend sein. Die Blüthe der Pflaumenbäume beginnt. Da indessen, wenigstens in hiesiger Ge gend, Mehlthau gefallen, ist ein baldiger anhal tender Regen höchst wünschenswerth. Das Baro meter ist seit gestern Nachmittag in langsamen Fallen begriffen. Hoffen wir, daß cs nicht trüge, — Als ornithologische Merkwürdigkeit mag Folgendes hier eine Stelle finden: Im Lau benschlage eines Gutes in Kaufbach fand sich in diesem Frühjahre ein Staarpaar ein, welches, da man es gewähren ließ, in einem von einem Tauben paar bereits bewohnten Hohle sich gleichfalls häus ¬ lich niederließ. Die beiden Paare bauten ihre Nester in höchster Eintracht und genießen gegen wärtig Elternsreuden. Die Jungen sind munter und wohlauf. Zur Bequemlichkeit der Staare hat man neben dem Hohle ein Stängclchen angebracht, welches diese fleißig benutzen. — Wir machen darauf aufmerksam , daß die Wci- marischen Ein- und Fünfth a ler-Cassen a n- weisungen vom Jahre 1848 nur noch bis zum 31. Mai d. I. bei der großherzoglichcn Casse gegen neue umgetauscht und vom 1. Juni d. I. ab völlig werthlos werden. — Ein seit einigen Tagen in Nr. 2 der Annen straße in Dresden eröffnetes Etablissement macht jetzt viel von sich reden und zieht die Aufmerksam keit der Vorübergehenden in hohem Grade auf sich. Es ist dies das neu ctablirtc Spirituosengeschaft des Herrn Theodor Hoffmann. Wir Habelt die renommirtesten Destillationen Hamburgs, Berlins und anderer bedeutenden Städte in Augenschein ge nommen, müssen aber in der That gestehen, daß keine derselben mir der des Herrn Hoffmann in Parallel gestellt werden kann. Es zeichnet sich dies Etablissement durch «ine in derartigen Geschäften noch nicht dagewesener Eleganz der Einrichtung, geschmackvollstem Sortiment der verschiedenartigsten Spirituosen, sowie durch eine staunenswerthe Reich haltigkeit des Lagers in mannichfaltigster Waare aus. Wir können dem Unternehmen nur das beste Ge lingen aufrichtig wünschen. Concurrenz ist die Lo sung, Verdienst das Feldgeschrei!!! — (Sax.) Die von Amerikanern in Annaberg ange legte Crinolinenfabrik macht gute Geschäfte und giebt vielen Leuten Arbeit und Brod. So sind die