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durch muß, den vor- d im echen r be iden das rsität : sich ein stieß Luto- arden Midliil n, MW Warandt, Wossen, Sieöentehn und die Umgegenden. Amtsblatt n der für die Agl. Amtshauxtmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. g des Rede a die ;enen. Haus fe der ch der I, die dabei letzten nents mvrig it der »sicher. icsdicnst lsgottes- ndmahl. kirchliche nähme Ferkel und s« len 11, l 3450, Her. ewicht: Kälber 2-65, 4-45, 0-41, Kalben No. 135 63. Jahrg Dienstag, -en 15. November 1S04 politische Rundschau. Wilsdruff, 14. November 1904. Deutsches Reich. Die Hochzeit des deutschen Kronprinzen soll nunmehr im Mai nächsten Jahres statlfinven, und es soll dann das Marmorpalais in Potsdam dem jungen Paar für einige Wochen zum Aufenthalt dienen. Das an den Havelseen gelegene kleine Palais ist eine der schönsten kaiserlichen Residenzen. Auch Kaiser Wilhelm II. hat dort die Flitterwochen mit seiner Gemahlin verbracht und das Marmorpalais später längere Zeit bewohnt. Als künftige Residenz des kronprinzlichen Paares ist jedoch das Stadt» schloß in Potsdam in Aussicht genommen, wo die Her- richtuug der Räume bis in den Juli hinein dauern wird. Die nächste Sitzung des Reichtages ist auf den 29. November, nachmittags 2 Uhr festgesetzt worden. Eine Abdankung Bischof B-nzl-rs? Die „Weserztg." gibt das Gerücht wieder, daß der Metzer Bischof Benzler sich mit dem Gedanken trage, seine Würde niederzulegen und in sein Kloster in der Eifel zurückzukehren. — Wir glauben nicht daran. Ein gefallener Zentrumsmann. Wegen Sitttichkeitsvergehen ist gegen den katholischen Pfarrkurator Josef Herkert in Eichstädt Haftbefehl ergangen; der Sünder hat sich jedoch vorher davon machen können. Eichstädt in Mittelfranken ist eine feste Burg des Klerikalismus und Sitz des Bischofs Freiherrn v. Leonrod. Von der ultramoutanen Presse wird die Sache natürlich totgeschwiegen. Gehr viel Aufsehen erregt in den literarischen und Tyeaterkreisen Berlins eine im „Berl. Tgbl." erschienene Veröffentlichung, in welcher der Wiener Schriftsteller Alfred Gold nachweist, daß der in Berlin sehr bekannte und trotz seines Alters sehr gefürchtete Theaterkritiker der „Welt am Montag", Siegfried Jacobsohn, eine Reihe seiner letzten Kritiken über die Düse rc. fast sämtlich aus Kritiken abgeschrieben hat, die er 1897 in der Berliner „Zeit" veröffentlichte. Aus unschuldig verbüßter Zuchthaushaft wurde in Köln der Hänoler^Swmmel, über dessen Affäre wir mehrfach berichtet haben. Er hatte wegen Hehlerei unschuldig 15 Monate Zuchthausstrafe abgebüßt uud war im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen worden, erhielt jedoch wegen eines gleichartigen Delikts später in straf schärfendem Rückfall drei Jahre Zuchthaus. Er beantragte bei der Staatsanwaltschaft, die unschuldig verbüßte Zucht- hausstrafte von 15 Monaten auf die dreijährige Strafe Bekanntmachung. In der Zeit vom 15. bis SS. dieses Monats ist der 4. Termin städtische Grund- und Linksmmensteuer an die Stadlsteuereinnahmc zu entrichten, wobei die Ginquartierungs-Vergütungen gegen Abgabe der Quartierbescheinigungen mit in Anrechnung gebracht werden können. Nach Ablauf der geordneten Zahlungsfrist erfolg! gegen säumige öic Einleitung des Mahn- eventuell Zwangsvollstreckungsverfahrens. Wilsdruff, am 12. November 1904. Der Stndtrat Kahlenberger. Lokalblatt für Wilsdruff, „ . Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bet Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Huhndorf. Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Rvitzschen, Munzig, Neukirchen, NeutanneberG Niedemartha, OberhermSdors, Pohrsdorf, RöhrSdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, SachSdorf, Schmiedewalde, Sora, Steinbach bei KesselSdorf, Steinbach bei Mohorn, ——Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, WeiStropp, Wildoerg. Mgen llimtsg skenü erscheint die nächste Nummer des „Wilsdruffer Wochew blattes". Inseraten.Annahme bis mittags 12 Uhr. Verlag -es Wilsdruffer Wochenblattes Mittwoch, -en 24. öss. Mts., vormittags '/-12 Uhr findet im hiesigen Rathause, Sitzungszimmer Nr. 32, Eingang Burgstraße, öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses statt. Die Tagesordnung ist aus dem Anschläge im Hausflur des amtShauptmannschaft- lichen Dienstgebäudes zu ersehen. , ' Meißen, am 11. November 1904. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. Ausland. Zn spät! König Eduard von England hat den Wunsch ausgedrüm, daß die Leiche deS früheren Präsidenten Krüger bei ihrem Eintreffen in Kapstadt und Prätoria mit KönigSsalut begrüßt werde. Während der Beerdigung soll ein Trauersalut abgegeben werden. — Mehr Schonung für den lebenden Krüger wäre besser gewesen, als diese übertriebene Huldigung für den Toten, die dem Wesen dieses ManneS nicht entspricht. Die frühere Königin Natalie von Serbien vermachte den ganzen Nachlaß ihres Soynes Alexander dem Prinzen Mirko von Montenegro. Bekanntlich erhebt Prinz Mirko infolge seiner Verwandtschaft mit den Obreno- witsch gewisse Ansprüche auf den serbischen Thron. Dieses Vermächtnis der Königin Natalie, die den König Peter gern wieder verschwinden sehen möchte, ist natürlich so aufzufassen, daß damit die schlummernde Energie des Prinzen Mirko etwas angefcuert werben soll. Eidesverweigerung eines Rekruten. Wie aus Olmütz berichtet wird, meldete ein Rekrut deS dortigen Landwehr-Infanterieregiments, daß er den Fahneneid nicht ablegen könne, da er den Militarismus mit seinem Gewissen nicht vereinbaren könne. Trotz aller Belehrungen verhielt sich der Mann bei der Rekruten vereidigung völlig passiv. Das Regimentskommanbo hält die gegen die Eidesverweigerung des Mannes getroffenen Maßnahmen geheim. Vom Kriegsschauplätze iu der Mandschurei. DaS „Reutersche Bureau" meldet vom 10. November aus Mulden: Die Russen beschossen in der Nacht vom 9. das japanische Lager gegenüber dem Mamalon-Hügel mit Melinit-Granaten. Dies war die dritte Nachtbeschießung im Laufe einer Woche. Die Japaner erwiderten das Feuer nicht. Es findet fast jede Nacht ein Austausch von Ar tilleriefeuer statt, wobei die Geschütze mehrfach die Stel lungen wechseln. Die Japaner werden immer sparfamer mit ihrer Munition, als wenn sie eine große Schlacht er warteten. Sie brachten schwere Geschütze bei der Station Schaho in Stellung und haben die Station Schiatun, die nächste nördlich, in ihren Geschützbereich gebrächt. Es wird gemeldet, daß die Russen den Wasserturm der Station Schaho, der den Japanern als Beobachtungsturm diente, durch ihr Feuer zerstörten. Die Verteilung von Lebens mitteln und Kleidungsstücken, die ein Geschenk der Kaiserin sind, wurde von der Armee festlich begangen. Die Armee ist überhaupt in besserer Stimmung und macht einen guten einheitlichen Eindruck. Die Truppen speichern die von den Chinesen im Stich gelassene Ernte auf. Nur in der vor- bersten Feuerlinie wurden aus strategischen Gründen Häuser zerstört. Das Wetter ist milde. — Auch dieser Meldung wird die jetzt schon mehrfach wiederkehrenbe tendenziöse Nachricht angeschlossen, man erwarte in Mulden die Ka pitulation von Port Arthur. Die dort stehenden Japaner hätten wieder beträchtliche Verstärkungen erhalten. — Aus Mulden meldet Oberst Madritow, daß die japanische Armee viele chinesische Freiwillige eingestellt habe. Ueber 3000 Mann würden von den Japanern speziell in der Vorhut in Anrechnung zu bringen, doch lehnte der Staatsanwalt diesen — man sollte meinen selbstverständlichen — Antrag ab. Nunmehr hat auf eine erneute Beschwerde der Justiz minister die sofortige Entlassung Stommels aus dem Zuchthause telegrapHisch angeordnet; von der dreijährigen Strafe bat der Zuchthäusler nur noch dreizehn Monate zu verbüßen. So hat Stommel also zwei Monate unschuldig gebüßt. Aus D-utsch-Lü-westafrik«. Die offiziöse „Norod. Allgem. Ztg." schreibt, dem Gouverneur Leutwein ist der nachgesuchte Urlaub, nachdem nunmehr General v. Trotha den Oberbefehl auch im Süden des Schutzgebiets übernommen hat, bewilligt worden. Mit Rücksicht auf das im südwestafrikanischen Schutzgebiete zur Zeit noch vorliegende militärische Interesse wird General v. Trotha bis auf weiteres die oberste Leitung der Gouvernementsgeschäfte in Vertretung des abwesenden Gouverneurs übernehmen. Da Gouverneur Leutwein in Uebereinstimmung mit seinen eigenen Wünschen als Gouverneur in das Schutzgebiet nicht zurückkehren wird, ist für später der Generalkonsul in Kapstadt von Lindequist als sein Nachfolger in Aussicht genommen. Ob der Augenblick, den Obersten Leutwein heimzuschicken, gerade jetzt sehr günstig gewählt ist, muß dahingestellt bleiben. Der Eindruck, den die Abreise Leutweins auf die Eingeborenen machen wird, dürfte gerade kein günstiger sein. — Ueber die Hinrichtung von Verrätern wird den „Berl. N. Nachr." aus Warmbad vom 7. Oktober gemeldet, daß zwei Söhne und der Schwiegersohn des Farmers Freyer, eines mit einer Buschmann-Frau verheirateten Engländers, kriegsgerichtlich erschossen worden sind. Sie wurden nach dem unglücklichen Gefecht der Abteilung des Leutnants Baron v. Stempel als des Verrates verdächtig verhaftet. Freyer selbst ist dem Bezirksgericht zur Ab urteilung überwiesen worden. Die unterschiedliche Behänd- lung beruhe darauf, daß seine Söhne, sowie sein Schwieger sohn Bastards sind, die nicht wie Weiße vom Bezirks gerichte, sondern von dem expedilionsführenden Hauptmann abgeurtrilt wurden, während Freyer als Weißer dem ordentlichen Gerichte unterstehe; darum werde er natürlich um nichts milder bestraft werden. Sein und der Seinigen Verbrechen bestand darin, daß sie den Leuten Morengas Unterschlupf gewährten und Nahrungsmittel lieferten, vielleicht auch Nachrichten gaben. Freyers Farm liegt in der Nähe von Morengas Unterschlupf Platbeen, wo Leutnant Stempel gefallen ist Freyer ist auch ein wohlhabender Mann, Mitte der 60er Jahre, ein Trunkenbold erster Klasse. Er ist ein in der Kapkolonie geborener Afrikaner, der seine englische Staatsangehörigkeit behalten hat. — General von Trotha meldet unter dem 10. November aus Windhuk: Oberleutnant Böttlin hatte mit seiner Patrouille am 4. und 6.November beiDirichas siegreiche Gefechte gegen Hotte nlottenban den von zusammen 80 Gewehren unter Unterkapitän Gorob, die sich nach dem oberen Packriem- Revier in anscheinend verschanzte Stellung zurückzogen. Streifkolonne des Oberleutnants Gräff der 10. Kompagnie mit 2 Maschinengewehren, dem sich Patrouille des Ober leutnants v. Bentivegni anschlossen, hatte am 6. November ein erfolgreiches Gefecht mit größeren Hererobanden 20 Kilometer nördlich von Otjosondju. Der Feind wurde verfolgt; er verlor 12 Tote und 5 Gewehre. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 54 Pf., Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens mittags 12 Uhr angenommen. — JnsertionspreiS 15 Pfg. pro viergespaltene KorpuSzeue. Druck und Verlag von Martin Berger 8- Friedrich in Wilsdruff. — Verantwortlich für Ocrlliches und de» Inseratenteil: Martin Berger, für Politik und die übrigen Rubriken: Hugo Friedrich.