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ttner. Maxa Kirche Et bei ch eine» ausge- Expcd. ierselbst, Juli d. I Küche, > in der Zäckerei hrcn in von io Jahren, jedes Jahr eine Mill., bcizutragen. Dahin soll we nigstens die Absicht des Bundeskanzlers gehen. Der Polizei in Nordhausen wurde die Anzeige gemacht, der frühere Bäcker und jetzige Eiscnbahllarbeitcr Demme Halle seine Frau cmgcsperrl und behandele sie unmenschlich. Bei der Haussuchung fand die Polizei eine verschlossene und verschnürte Thüre und »ach msbaltasmer Oeffnung derselben eine dunkle, bitterkalte Kammer. In dieser Kammer lag die unglückliche Frau nur mit einem Hemde be kleidet auf Stroh, stumpfsinnig und furchtbar abgezehrt. Die Kam- (Baiern 6 Stimmen, Württemberg 4, Baden 3, Hessen 2 Stimmen) und Ausschuß aus den Landesvertretungen. Börhältniß zum Nord- bunde: Ausrechterhaltung der Allianz- und der Zollvereinsbeiträge. Gemeinsame Maßregeln für Ordnung der Maße, Münzen, Gewichte, des Bank- und Papiergeldwesens; der Patente; des geistigen Eigen thums; des Eisenbahn-, des Post-und Telegraphenwesens, der Flußä schiffahrt u. s. w. Organe dafür: der Zollbundesrathund das Zoll parlament, jedoch in letztcrm gesonderte Abstimmung der nord- und süddeutschen Mitglieder. Einen Fehler zu machen, ist viel leichter als einen Fehler wie der gut zu machen. Diese schöne Betrachtung stellen jetzt die fran zösischen und österreichischen Minister an. Der bayrische Minister Fürst Hohenlohe sah voraus, daß das Concil in Rom noch mehr vom Jesuiten-Geist als vom heiligen Geist angeblascn werden würde und lud die katholischen Mächte ein, Vorsorge dagegen zu treffen und es nicht dazu kommen zu lassen, daß dort Dogmen und Be schlüsse gefaßt würden, welche mit den Staatsgeseyen und der mo dernen Entwicklung im gradcn Gegensätze stehen und Kämpfe Hervor rufen müssen. Weder Frankreich noch Oestreich wollten aber Baiern die Ehre anthun, seinem Rathe zu folgen, Nom blieb ungewarnt, die Opposition im Concil ohne diplomatischen Rückhalt, die Jesuiten schreiten siegreich vorwärts. Frankreich zappelt sich diplomatisch ab, das Schlimmste abzuwenden, aber in Rom lacht man; denn man weiß, daß die französischen Truppen doch nicht abberufen werden— und das wäre das Einzige, was noch helfen könnte. Die dunkele Affairc Peter Bonaparte ist durch den öffent lichen Prozeß nicht Heller geworden, die Geschwornen haben einen schweren <Ltand. Der Prinz und Fonvielle widersprechen sich in allen Stücken, Jeder nennt den Andern einen Lügner, die Zeugen waren ebenfalls voller Widersprüche. Die Verhandlungen wurden oft leidenschaftlich. Einein Zeugen für Noir ries der Prinz zornig zu: Ich bin für Frankreich verwundet worden (?), ich bin muthiger als Sie und ihre ganze Partei! — Sofort rief Fonvielle dem Prin zen zu: Feige sind Sie, ein feiger Mörder, der meinen Freund um gebracht hat! (Hat der Zorn da die Wahrheit zum Barschem ge bracht?) — Der Advokat des Prinzen, Lerouz, plaidirte für Noth wehr, der Advokat der Gegenpartei, Flocquet, suchte zu beweisen, daß keine Nvthwehr vorlag und daß der Prinz auf einen Unbewaff neten geschossen habe. Der Staatsprocurator erklärte in seiner Rede, er schenke weder dem Prinzen noch Fonvielle vollen Glauben, halte aber für wahrscheinlich, daß der Prinz von Noir geschlagen worden sei, wie dies auch Fonvielle in der ersten Aufregung geäußert habe. Die Prozeßberichte aus Tours werden mit großem Eifer ver schlungen. Fast alle die größeren Blätter haben besondere Bericht erstatter dahin geschickt und außerdem erhalten sie noch täglich bei nahe eine ganze Spalte Telegramme von dort. Trotz dieses Auf wandes von Mühe und Kosten hat der Prozeß bisher nur das Eine gelehrt, daß das Nevolverthum in Paris in eben so hoher Gunst zu stehen scheint, wie in den australischen Goldbezirke». Fonvielle, Milliere, Cassagnac und der Prinz Pierre, sie alle erklärten, jeder zeit einen Revolver in der Tasche zu tragen, wie andere Leute ihren Hausschlüssel. Das Waffentragcn erstreckt sich somit auf alle Par teien. Gleichviel ob bloß Modesache oder Bedürfniß, es wirst kein angenehmes Schlaglicht auf die Pariser Zustände. — LL" Prinz Peter Bonaparte ist sreigesprochcn. Die Geschwornen haben alle auf Lie Schuld gerichteten Frage» ver»ei»t, sogar den provozirten Todtschlag. Das Erstaunen ist groß. Wie vorauszusehen, hat die gänzliche Freisprichung des Prin zen Peter Bonaparte in Paris böses Blut gemacht. Der „K. Z." schreibt man aus Paris vom 28. März: Die Nachrichten aus Tours setzten schon gestern Abend alle Welt in Bewegung. Man kann mit der durch 18 Stimmen ausgesprochenen Freisprechung des Prinzen Peter Bonaparte sympathisiren (?), aber man wird eingestehe» müssen, daß der kaiserlichen Negierung schwerlich ein schlimmerer Dienst ge leistet werde» konnte, als dieses Urtheil. Der Kaiser selbst war zum Mindeste» auf eine mehrmonatliche Gefängmßstrafe gefaßt gewesen und sei» persönliches Gesühl spricht sich am besten in der Weisung aus, daß er gleich heute Morgen dem Prinzen zukomme» ließ, sofort eine größere Reise zu untcniehMtM. In der Provinz wird man über die Lossprechung ohne Zweifel ruhiger urthcile», in Paris ist das Tag esgesch ichte. In der am 30. März abgchaltencn Generalversammlung der Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellsckaft wurden die Directionsanträgc, wegen Erbauung der Bahn von Nossen nach Freiberg, angenommen. Nach der neuesten Rangliste der sächsischen Armee (12. Armec- corps) zählt dieselbe an angestellten activen Offiziere» 707 und zwar l General, 5 Generalleutnants, 8 Generalmajors, 22 Obersten, 18 Oberstleutnants, 51 Majors, 198 Hauptleute und Rittmeister, 185 Premier- und 219 Secondeleutnants. Dazu kommen »och 11 Au diteure und 93 Aerzte in verschiedenen Offiziersrang. Nicht angestellt sind: 2 Generäle, 2 Generalleutnants, 2 Generalmajors, 1 Major. Außerdem zählt die Landwehr: 1 Hauptmann, 11 Premier- und 120 Secondeleutnants und 3 Aerzte. Total 953 Offiziere. Der St. Heimichsorden zählt im Armcecorps 1 Groß-, 1 Eommandcur- und 34 Ritterkreuze, 3 goldne und 89 silberne Medaillen. Garnisonen sind Dresden, Zittau, Bautzen, Camenz, Zwickau, Schneeberg, Plaue», Oelsnis, Chemmtz, Leipzig, Marienberg, Freiberg, Meißen, Pirna, Großenhain, Oschatz, Riesa, Grimma, Lausigk, Borna, Pe gau, Rochlitz, Roßwein, Radeberg, Geithain imd Kölügstem. 707 aus der Armee geschiedene Offiziere haben das Recht, die Uniform ihrer Partei rc. förtzutragcn. Dresden hat dermalen an seinen 17 osfciitliche» Elementar schule» 251 Lehrer und 51 Lehrerinnen, die Zahl der Kinder ist 14,429 (533 »lehr als im vorigen Jahr. In Kamenz hat sich eine Braunkohleil-Bergbau-Actieu-Gesell- schaft Zeche Lessing constituirt zur Ausbeutung des Kohlenlagers bei Lkaskc, ein Unternehmen, das für Kamenz und Umgegend große Bedeutung hat und namentlich von den dortigen Fabrikanten uiit großer Freude begrüßt worden ist. Am 23. März ereignete sich Abends in Grimma ein sehr trau riger Fall; cs handelt sich um Kindesmord und Selbstmord, den das Dienstmädchen eines dort stativnirlen Offiziers zu gleicher Zeit beging. Nachdem sic heimlich geboren, warf sie das Kind in die Abtrittsschlvtte und sic selbst stürzte sich dann in die Mulde. Mutter und Kmd wurden todt aufgefundc». Alle Eisenbahnen im Norddeutschen Bunde sollen eine 4. Wa- gcnklasse entführen. Bismarck hat die betr. Vorlage dein Bundes- ralhc bereits gemacht. Es ist ei» menschenfreundliches Unteriwhmen; den» man sagt, der Bundeskanzler wolle den Stand, der immer steht, das stehende Heer fahren lasse». Der Antheil, welchen der norddeutsche Bund zur Erbainmg der St. Gvtthardbahn übernehme» soll, beläuft sich, wie man hört, auf 13 Mill. Fr. Davon würden die Industriellen der westlichen preu ßischen Provinzen 3 Mill. Fr. aufzubringcn haben und die »och ver bleibende» 10 Mill, hat der norddeutsche Bund in einem Zeiträume ei pel. sungen iftnach- ss >?gr. bis mer war mit Modergeruch angesüllt, das Feilster mit Brettern ver nagelt; in einer Kanne wurde Wasser mit Brodrinde gesunden, die tägliche Nahrung der Unglückliche», daneben ein Topf mit Koth und Brod. I» diesem Loche hatte die Frau mehrere Jahre zugebracht, i Die Unglückliche hatte früher zeitwcitigeil Irrsinn gezeigt, Ivar ihrem I Mamie lästig und von ihm auf diese Weise beseitigt worden. Demme wohnte im eigenen Hause und seine Frau war nicht unbemittelt. Nr. 58 der augsburger Allgemeinen Zeitung bringt „von her- Pvrrag<mdcr Seite" den vollständig ausgcarbcitctcn Entwurf eines Südbmidcs. Hier die Hauptpunkte desselben: Name: „Vereinigte süddeutschcStaaten." Mitglieder: Baiern, Würt temberg, Bade», Südhesseii. Zweck: gegenseitiger Schutz nach außen, Friede im Innern, Gemeinsamkeit der Heereseinrichtungen; gemein same Consulate, gegenseitige Mitvertretung durch die Gesandtschaf teil; gemeinsames Jndigenat; Gemeinsamkeit des Rechts; gelneinsame ! Obergerichte. Organisation: Bmidesralh mit wechselndem Vorort 187« Ireitag den 1. Upril >apie»t >wele»/ irt in mmerii. tück des st Zäu- ich ver- nu^'k 'M für ilsdruff, Tharandt, Rossen, Liebenlehn und die Umgegenden. Zrmtsölalt für das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Dtadtrath d aselbst.