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Drittes Blatt. str. 62. 40. ctrsicbstsn ubsnveins s sie wob itralit unä sprockullts. »rlriKe zueHe, LoU- Uhr: p'i- ück, »gs >slf MchmM str Mskuff Thmndt, Uchen, Ätbknlchn und dir Umgegenden. Imlsblull für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck uno Bc last von Marrin Berger m Wilsdruff. — LrrmawverUch tm die Redaktion Martin Berger datelbA. Sonnabend, den 12. Dezember No. 147 18S6 ZUM 3. Sonntage des Advent. Markus 1, 45: Sie kamen zn ihm von allen Enden. „Sie", das sind die^Leute alle, die Hilfe nöthig hatten. Der Eine war krank am Fuße oder den Ohren oder den Augen oder gar am ganzen Leibe, dem Andern war die Seele siech. Vielleicht lastete eine alte Schuld auf ihr, die durch das ängstliche Geheimhaltenwerden vor Menschen augen nur uni so härter drückte, „ein verborgener Bann". Vielleicht hatte sie schwere Sorgen, denn auch in jenen Tage»: und in jenem Lande fragten die Menschen just wie heute: Was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden? Nun, die Wohnuugsnoth war nicht so brennend wie bei uns. Oder der Kummer machte die Seele krank, das Herzeleid, das einem geliebte Menschen anthun, wenn sie einen auf's Herz treten, der Wittwenschmerz auch, das Waisenleid, die Trauer um liebe Gestalten, die aus dem Lande der Lebendigen gerissen sind, und was sonst Kummer heißt. Alle diese Kummer vollen und Sorgenvollen und Sündenvollen kamen zu „Ihm". Zu wem anders, als zu dem mächtigen, barm herzigen, heiligen Jesus? Zwar war der Weg zu ihm weit und unbequem, denn er hatte sich in die Wüste be geben, aber das war diesen Lastträgern Nebensache. Hofften sie doch bei ihm ihre Last los zu werden. Die Wüste be völkerte sich; sie kamen zn ihm von allen Enden. Das ist lange, lange her, und doch hat die lange Zeit diesem Jesu von Nazareth nichts von seiner wundersamen Anziehungskraft nehmen können. Im Gegentheil, sie ist in's Unermeßliche gewachsen, seitdem er für die Kranken aller Zeiten am Kreuze gedlutet hat und dann auferstauden und Gewalthaber geworden ist im Himmel und auf Erden. Noch heute ist Jesus der „Magnet, zu dem's die Geister mit Wunderkräften zieht", mögen Viele im Volke auch darüber in völliger Unwissenheit sein. Wie viele Menschen haben mit glänzendem Angesichte erzählt, daß Jesus ihr geringes Vertrauen königlich gesegnet, sie auf ihr bißchen Glauben hin über Bitten oder Verstehen erhört habe. Zitternde Herzen hat er stille gemacht, für immer beruhigt. In Füllen, die verzweifelt schienen, hat er Ausweg ge schaffen, daß wir staunen mußten. Mit entlasteter Seele ziehen die Beglückten ihre Straße; was sie erfahren und erlebt haben, raubt ihnen Keiner mehr. Nnr einen Wunsch haben die Geretteten: so viele Lastträger wie nnr möglich zu Jesu zu weisen, damit auch sie ihrer Bürde entledigt werden, Es ist ja die größte Barmherzigkeit, die du an einem Menschen thun kannst, wenn du ihn bestimmst, sich an Jesum zu wenden. Laßt uns, ihr Christen, diese Aufgabe, die der Herr uns zudem ausdrücklich befohlen hat — Matthäi am Letzten — immer besser und rühriger treiben. Werdet Adventsboten in dieser heutigen Zeit, die jedem, der in Sünden, Sorgen oder Kummer steckt, zurufen: Siehe, dein König kommt! Auf, ihm entgegen! Welche Weihnachts- freudd für dich, wenu's gelingt, in einem Herzen, das dunkel ist, das ewige Picht zu entzünden. Das ist zugleich der beste Dank für die unaussprechlich große Barmherzig keit, die der Herr an dir gethan hat. D'.e wirthschaftliche Selbsthilfe durch die Anwendung der Kraft- und Arluitsmafchinen der Neuzeit. In allen Erwerbsklassen drängt ein gewaltiges Vor- diärtsstreben nach größeren wirthschaftlichen Erfolgen, aber Erreichbar ist dieses Ziel nnr durch Anwendung aller neu zeitlichen Mittel, zu denen neben tüchtiger Fachkenntniß und Spital vor alle» Dingen auch die Verwendung geeigneter, Ald und Zeit sparender Kraft- und Arbeitsnmschinen ge ehrt. Für Industrielle und Handwerksmeister, für Land- ^Ahe und sonstige Gewerbtreibende wird nun die Krast- "d Arbeitsmaschiuen-Ansstellung, welche im Jahre 1898 " München stattfinden soll, eine großartige Gelegenheit Beurt leilnng nud Erwerbung der für besondere Fach- swecke geeigneten Maschinen bieten, und es ist rühmend ss^erkenueu, daß es gerade die berühmte Polytechniker- M München durch den dortigen „Allgemeinen Gewerbe- "Eln' unternommen hat, dieses Ausstellungsunternehmen Robert Hsiurlob Z s; 8elmeiü6>'M6i8l6r, HMsrlnuff Z «ick seinen wcilken liunNen sowie allen Lcwoknsi'N von iVNsännff' unä Oni^sACnä in empwkIsnUs Lninnerunß^ Soins solle!« 8toffs. vfaolNvovs Musiep-LoUscUon. 888 MW Das beste Goldfischfutter ist getrocknete Garnelen. Zu haben bei Ernst SchmMSk Zoologische Handlung, Wilsdruff, Schnlgaffe. 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Staatsminister des Inneren v. Feilitzsch übernahm die erste, der erste rechtskundige Bürgermeister Ritter v. Burscht die zweite Ehrenpräsidentenstelle. In das Ausstellungsdirektorium traten Männer aus allen Gesellschaftsschichten ein: neben den Vertretern des Handels und Gewerbestandes finden sich solche von hoher sozialer Stellung, darunter Oberst- Hofmeister Graf zu Castell-Castell, Obersthofmarschall Graf v. Seinsheim, königl. Regierungspräsident Dr. v. Ziegler, königl. Generaldirektor v. Ebermayer rc. Die Förderung des Unternehmens durch den allerhöchsten Protektor, bezw. die Staatsregierung bethätigte sich bisher ferner in der Genehmigung des Programms, weiter darin, daß die Prämiirnug auf Staatskosten und unter Leitung des königl. Staatsministeriums des Innern vollzogen wird, und daß die Bundesregierungen ersucht wurden, dem Plane jede mögliche Förderung angedeihen zu lassen. Die städtischen Gemeindekollegien Grdern das Unternehmen gleichfalls in der thakräftigsten Weise. Nachdem für die Ausstellung der uöthige Platz gewonnen worden war, handelte es sich für das Direktorium darum, für die Ausstellungsbauten Entwürfe zu erhalten, zu welchem Zwecke unter den bay rischen Künstlern und Architekten ein Wettbewerb mit dem Endtermin 28. Dezember 1896 eröffnet wurde. Ein weiteres Preisausschreiben bezweckt die Erlangung von Entwürfen zn Ausstellungsplakaten. Was die Sorge nm die finanzielle Sicherstellung des Ausstellungswerkes anbelangt, so hat sich das Ausstellungsdirektorinm zunächst an die Bürger schaft Münchens mit der Bitte gewendet, durch Zeichnungen zum Garantiefonds das Projekt zu unterstützen. Der in dieser Beziehung bisher erreichte Erfolg berechtigt zu der Hoffnung, daß eine namhafte Garantiesumme erzielt wird. Vermischtes. * Die Apfelernte in den Vereinigten Staaten ist dieses Jahr so groß, wie sie noch nie gewesen ist. Nur der Staal Newjersey hat keine große Ernte gehabt. Die Gesammternte beträgt gegen 65000000 Fässer. Daher schreibt sich auch die kolossale Massenausfuhr von Aepfeln nach Deutschland. * So wirds gemacht! Aus London, 29. November, wird berichtet: Eine Firma in Stratford hatte Schachteln mit Streichhölzern versendet mit der Aufschrift: „Unterstützt nur die englische Arbeit, kauft nur in England gefertigte Streich hölzer.* Bei genauerer Betrachtung kann man jedoch unterhalb der Streichfläche in ganz kleinen Buchstaben die Worte „gedruckt in Deutschland* lesen. Der Vertreter der Firma erwiderte auf an ihn gerichtete Fragen, der Druck der Aufschriften würde durch Agenten in Deutschland vergeben, weil die Fertigung einschließlich der Zusendung sich dort um 20 v. H. billiger als in England stelle. * Lauban, 3. Dezember. Gestern Nachmittag wagten sich mehrere Kinder in der Nähe der zweiten Kaibrücke auf das Eis. Die noch sehr schwache Eisdecke brach Plötzlich und drei Kinder ertranken. Bisher konnten die Leichen noch nicht ge borgen werden. " Ansichtskarten. Welche Ausdehnung die Sitte, während der Reise seinen Lieben daheim und in der Fremde auf soge nannten Ansichtskarten Grüße zu senden, angenommen hat, dafür liefert eine postalische Statistik für das vergangene Jahr einen zahlenmäßigen Beleg. Diese Statistik verzeichnet ^den Verkehr der auf den Sommerpostanstalten, d. h. solchen, die nur währendleines^ Theiles des Jahres, zumeist im Sommer, in Badeorten Zünd" bei Ansichtspunkten in Thätigkeit sind, ° sich abgewickelt hat. Darnach befanden sich unter den auf dem Brocken aufgegebenen,'137 617 Briefsendunge 134046 Post karten, zweifellos Ansichtskarten. Es folgen nach dem Brocken die Schneekoppe mit 80760 aufgegebenen Postkarten, die Bastei mit 75 658 aufgegebenen Postkarten, Wartburg 64643, Jnsels- berg 31518, Rudelsburg 24059, neben nur 936 Briefen, Alles Schloß in Heidelberg 21134 Postkarten nebkn nur 706 Briefen, Kyffhäuser 20741 Postkarten, Niederwald 15365,