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Im g :em wgesft ;eilt, I f i bitt- e Sy^ L Wi ange < , aber r -mpfh> I, >ervorz ' >s froj» igte d l te sein! ttt hals '8 Ju'k mdet cs Lignat :, völl sich dur erichtö , Wilhed )ürstiAkj ;-n J-^ sh n von > Ngelspft Do'^ seine vofürK rma h° MN- Sefän-Nlk daß e'^ m w°rd, >, d.i Noth S chuhF en kond' n-I Z^5 htfertign, m, r°f c Slr-I^ auf DoihmM fiir Wkltjs ThmM, Uchen, Menlehn md die UMMdtN. Druck und Berlag von Martin Berger m Wit-orufi. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Ber- r No. 135 Sonnabend, den 14. November 1M6 Ein Gel-täscl-cien mit Inhalt und einige Schirme wurden als Fun-gegensiän-e abgegeben in der Rathsexpedition. Wilsdruff, 13. November 1896. Der Stadtrat h. Bursian, Brgmstr. Tagesgeschichte. Der Reichstag hat am Dienstag Nachmittag seine d^Aen ohne jede Feierlichkeit mit der Spezialberathung ovelle zu denIustizgesetzen wieder aufgenommen. Mbdent Dr. Buol begrüßte kurz die spärlich genug er- ^^nenen Reichsboten, hierbei der Erwartung eines baldigen ^Micheren Erscheinens der Abgeordneten Ausdruck ver- Md. Danu gab er noch einige geschäftliche Mittheiluugen, tz ^uf das Haus in die Plenarberathung der genannten g»Age eintrat, und zwar bei 8 8 des Gerichtsverfaffungs- ^ozu von sozialdemokratischer Seite verschiedene dAwMingsvorträge Vorlagen. Die ungemein einförmig Elende Diskussion wurde durch ein knappes Referat sf^eumüssionsberichterstM Abgeordneten Lenzmann Nolksp.) eingeleitet, woraus der Sozialdemokrat ^ .?Mgen niit einer breitspurigen und ermüdend wirkenden und Vertheidigung der von seiner Partei zu Rd^Mtragten Abänderungen folgte. Seinen Ausführungen ^»Mch der preußische Justtzminister Schönstedt, be- daß die sozialdemokratischen Abänderungsvorschläge ^scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Nik. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Psg. pro dreigespaltene Corpuszeile. selben wurden denn auch bei der Abstimmung abgelehnt, worauf § 8 (Vorschriften über Absetzbarkeit und Versetz- barkeit der Richter) unverändert nach den Commissionsbe schlüssen die Zustimmung des Hauses fand. Gleichfalls unverändert genehmigt wurden eine ganze Reihe weiterer Paragraphen, nur den Z 63a (Einspruchsrecht des Ober landesgerichtspräsidenten gegen die Geschäftsvertheilung) fttich das Haus. Bei 8 77 (Zahl der Richter in den Civil- und Strafkammern) trat Vertagung der Sitzung ein, nachdem zuvor Abg. Remhold (Centr.) in längerer Rede seinen Antrag auf Hinzuziehung von 2 Schöffen zu den Hauptverhandlungen der Strafkammern begründet hatte. Dem Reichstage sind bei seiner Eröffnung von neuen Vorlagen die Novelle zum Postdampfergesetz und die Bundesrathsvorschriften wegen Abänderung der Be stimmungen über die Sonntagsruhe zugegangen. Der Reichshaushaltsetat für 1897/98 war am Dienstag vom Bundesrathe noch nicht völlig fertiggestellt, zweifellos wird er aber dem Reichstage nächster Tage zugehen. Auch ver schiedene Initiativanträge sind schon an ihn gelangt, 2. A. ber vom Bund dex Landwirthe beantragte Gesetzentwurf über die Abänderung der Jnvaliditätsversicherung, sowie ein Antrag Plötz und Genossen, welcher hauptsächlich ver schärfte Bestimmungen über den Vorkehr mit Weinsurrogaten vorschlügt. Von bemerkenswertheren Interpellationen stehen eine solche des Centrums über die Enthüllungen in den „Hamb. Nachr." und eine Interpellation der Freisinnigen über den Fall Brüsewitz zu erwarten. Uebrigens beruht die Meldung des „Bad. Landboten", Lieutenant v. Brüse witz sei vom Kriegsgericht wegen Tödtung des Mechanikers Siepmann zu 6 Jahren Festung und Entfernung aus dem Heere verurtheilt worden, auf ganz unkontrollir- baren Gerüchten. Verschiedene größere nationalliberale Versamm lungen haben dieser Tage dem Fürsten Bismarck ihre lebhaften Sympathien in Hinblick auf die durch die Ver öffentlichungen in den „Hamb. Nachr." entstandene Preß polemik telegraphisch zum Ausdruck gebracht. Derartige Kundgebungen sind dem Fürsten von der Wanderver- sammlung der nationalliberalen Partei Württembergs in Freudenstadt, vom nationalliberalen Verein in Karlsruhe, vom nationalliberalen Verein in Heidelberg und von der in Leipzig abgehaltenen Versammlung des nationalliberalen Landesvercins für Sachsen zngegangen. Die Centrums-Jnterpellation über die Enthüllungen des Fürsten Bismarck hat folgenden Wortlaut: Ist der Herr Reichskanzler in der Lage, Auskunft darüber zu gebeu: 1. Ob bis zum Jahre 1890 ein geheimer Vertrag zwischen dem Deutschen Reiche und Rußland bestanden hat; 2. im Falle ein solcher Vertrag bestand, welche Vor gänge dazu geführt haben, ihn nicht zu erneuern; 3. welchen Einfluß die jüngsten Veröffentlichungen über diese Ange legenheit auf die Stellung Deutschland im Dreibunde und sein Verhältnis; zu den übrigen europäischen Mächten geübt habend — Die Interpellationen werden im Reichstag, der „Freis. Ztg." zufolge, am nächsten Montag und den folgenden Tagen zur Verhandlung kommen. Die betreffenden Minister haben den Wunsch zu erkennen gegeben, daß am Freitag und Sonnabend wegen einer Einladung des Reichskanzlers zur Jagd nach Grabowo diese Verhandlungen nicht statt finden möchten. Am Donnerstag aber würden die Ver handlungen nicht zum Abschluß kommen. Die Centrums- Jnterpellation wird zuerst zur Verhandlung kommen. Ueber die politischen Wirkungen der Zwangs innungen wird geschrieben: Es verstärken sich die Gründe für die Auffassung, daß die Freunde der Vorlage in Hand werkerkreisen nicht sowohl auf die Ziele der Vorlage selbst großen Werth legen, als ein Mittel zur Erlangung politischer Macht wünschen. Daß die Berufsorganisation von über zwei Millionen Wählern diesen eine politische Macht ge währen kann und daß eine solche Organisation einen be trächtlichen Einfluß auf die Wahlen auszuüben in der Lage sein würde, ist klar. Wie dieser Einfluß sich geltend machen würde, dürfte sehr wesentlich davon abhängen, wie Ium 24. Sonntage nach Trinitatis. 2. Mose 34, 28: Mose war bei dem Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte. Eine geheimnißvolle Mittheilung wird uns in diesem galten Verslein gemacht. Der große Führer Israels Me gewürdigt, länger als einen Monat in der nächsten Me des Allmächtigen zu verweilen, um daun Gottes pbote zur Uebermitteluug an sein Volk zu empfangen. er niederstieg vom Sinai, war das Antlitz Mosis himmlischem Glanze übergossen: Israel fürchtete sich, Helden anzuschauen und er trug zeitlebens fortan eine -ficke vor dem Angesicht. Er, der mehr war als Moseuud alle Propheten, war fastend fie Mose vierzig Tage und vierzig Nächte mit Gott allein A der Wüste. Auch sonst war Jesus oft mit Gott dem Mrrn allein, zuweilen auf Bergeshöhe oder am Jakobs- Minen und wieder in der Wüste. Bei dem HErrn zu sein ist die Sehnsucht jeder fi^fchenscele, die begriffen hat, daß Cristus Jesus durch A Kauf seines blutigen Leidens und Sterbens ihr Herr Moröen ist. „Ihn auf ewig zu umfangen," wünscht mit längst vollendeten Sänger jeder aufrichtige Christ. Ad der HErr stillt dies Sehuen, hier zeitlich und dort Wglich. .Auch du und ich dürfen wie Mose bei dem Wern sein, nicht vierzig Tage nur, sondern allezeit. Schlägst du das Buch der Bücher auf, morgens und Mnds, und versenkst du dich auch nur in einziges Verslein N dieses, das eine Fülle heiliger Gedanken anregt, so fit du bei dem Herrn, denn er redet zu dir in der Schrift. E tröstet, mahnt, straft, je nachdem es dir heil en ist, deckt deine Sünde auf, deckt sie aber auch zu. , Oder du betest, mit Worten oder auch mit Seufzern ^Gedanken, die aus tiefem Herzen kommen, so bist du pi dem HErrn. Er antwortet dir, gewährt dir deine fiste oder versagt sie, je nachdem es gut für dich ist. Er Mbt dich durch Seinen Geist in den Dank, in die Ab fite, ju die Fürbitte. Starke Beter pflegen wie Mose glänzendes Angesicht vom Verkehr mit Gott heimzubringen. Oder wir feiern Abendmahl; da sind wir bei dem Wrrn, denn Er ist ganz nahe bei uns. Er giebt im Mramente dem Glauben Flügel, und der Liebe verleiht Hände. Er richtet die müden Kniee auf und schenkt Afi zum Weiterwallen auf der beschwerlichen Straße öfters Erdenlebens. .. Zwar — so lange die Wanderschaft dauert, bleibt Mr ständiger Begleiter, Christus, unsichtbar, wenn auch Mbar. Aber einst, wenn wir nach Hause kommen, giebt Sich auch unseren Augen zu erkennen. Da wandelt Adas Bibellesen in mündliche Verkündigung Jesu, und A Gebet wandelt sich in feiernde Anbetung. Das Abend- Ai wird Er nach Seinen: Versprechen dann selbst mit M halten (Matth. 26, 29). Und wir werden fortan bei sinnige Volkspartei, gegebenen Falles auch die Sozial demokraten, auf der anderen Seite den Vortheil davon haben. Insoweit giebt sich die preußische Regierung daher sicher einer Illusion hin, wenn sie von ihrer Organisation eine Stärkung der im guten Sinne des Wortes konser vativen Kräfte im Volke erwartet. Das Programm der Sammlung der staatserhaltenden Elemente wird unzweifel haft nicht gefördert, wenn man die Extreme auf beiden Seiten verstärkt. Wenn die von der Zwangsorganisation des Handwerks zu erwartenden politischen Wirkungen daher schon vom Standpunkte der Regicrungspolitik ernsten Be denken unterliegen, um wie viel mehr von demjenigen politischen Standpunkte, der in der Stärke der Mittel parteien und dem vorwiegenden Einflüsse der gemäßigten liberalen und konservativen Richtung die Vorbedingung für die gedeihliche innere Entwickelung des Reiches erkennt! Die europäischen Staaten unterhalten gegenwärtig ungefähr 3 72 Millionen Krieger unter Waffen und zwar 3,200,000 in den Landheeren, den Rest auf Kriegsschiffen. Nicht einbegriffen sind in dieser Ziffer die Landwehren, Reservemannschaften und ähnliche Bildungen. Mehr als 4N4 Milliarden Mark beträgt die europäische Jahresaus gabe für diese Riesenrüstung; dagegen ist der Werth des für Armeezwecke aufgewendeten Materials und der Bau lichkeiten aller Art auf 30 Milliarden nach einer sehr mäßigen Schätzung veranschlagt. Damit sind indessen die europäischen Militärkosten noch lange nicht erschöpfend an gegeben. Vielmehr müssen die Zinsen der Staatsschulden, die doch sicherlich zu zwei Dritteln für Militärzwecke ge macht wurden, noch zu jenen Kosten hinzugezählt werden. Nun beträgt die Gesammtschuldenlast der europäischen L-taaten 121,178 Milliarden, man müßte also ungefähr 3'/4 Milliarden alljährlich jenem Gesammtkostenansatze hiuzufügen, denn soviel beträgt annähernd Re Verzinsung von etwa zwei Dritteln jener europäischen Staatsschulden last alljährlich. Die Gesammtkosten der europäischen Heere und Flotten belaufen sich demgemäß auf jährlich etwa 8 Milliarden. Das ist also gewissermaßen die Versiche rungsprämie, welche Europa für die Erhaltung des Friedens alljährlich zahlt. Nüchterne Nationalökonomen wollen herausgebracht haben, daß diese Prämie im Verhältnisse zn dem Kriegsrisiko eine bedenklich hohe ist. Philantropen dagegen behaupten das Gegentheil. Entscheiden kann diese Frage nnr die eherne Weltgeschichte. Die „Deutsche Tagesztg." küudigt an, daß der vom Bunde der Landwinhe ausgearbeitete Gesetzentwurf, betr. die Abänderung des Jnvaliditäts- und Altersversicherungs gesetzes, als Antrag Ploetz und Genossen mit etwa 50 konservativen, freikonservativen und deutsch-soziolen Unter schriften dem Reichstage unterbreitet werde. Gleichzeitig wird auch der Gesetzentwurf gegen die Vinosine (Kunst- weiue) eingebracht. In Paris wirbelt die neue Dreyfußaffaire viel Staub auf. Der ehemalige Hauptmann Dreyfuß, der wegen Laudesverrathes nach Cayenne verschickt worden ist, soll unschuldig sein, wie die Sensationsbroschüre Bernard Lazare's behauptet. Namentlich wird in derselben der Beweis mit großem Scharfsinn geführt, daß der Dreyfuß einzig belastende Brief, welcher im Papierkorb der deutschen Botschaft zu Paris aufgefunden worden sein soll, eine Fälschung sei. Der halbamtliche „Matin" bemüht sich den: gegenüber, darzuthun, daß der streitige Brief doch !auf keiner anderen Seite Anklang gefunden hätten. Dieft die Zwangsorganisation wirkt. Wo man von ihr die N Durchsetzung des Befähigungsnachweises oder andere Be schränkungen lästiger Konkurrenz erhofft, wird der Einfluß sich nach rechts, wo der Zwang mit seinen persönlichen und finanziellen Lasten drückend empfunden wird, nach links geltend machen. Alle Erfahrungen, die in Bezug auf solche einseitig aus den Mitgliedern eines Berufes und einer sozialen Mittelklasse zusammengesetzten Organi sationen gemacht sind, sprechen aber für die Annahme, daß, mögen die Stimmen nach rechts oder nach links fallen, sie wenigstens zunächst sich den extremen und nicht den gemäßigten Richtungen zuwenden würden. Antisemiten, Hochkonservative, Centrum würden auf der einen, die frei- Imlsblnll lür die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Horstrentamt zu Tharandt.