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Tagesgeschichte. Kaiser Wilhelm trifft mit seiner erlauchten Gemahlin und seinen beiden ältesten Löhnen nach Beendigung seiner Er holungsfahrt an den mittelländischen Gestaden Italiens in diesen Tagen in Venedig ein, wo die italienische Reise der deutschen Majestäten durch deren Zusammentreffen mit dem italienischen Königspaare ihren bedeutsamen Abschluß findet. Spezielle Abmachungen find von dieser jüngsten Zusammenkunft Kaiser Wilhelms und König Humberts gewiß nicht zu erwarten, ist es doch al« feststehend zu betrachten, daß die abessinischen Vor gänge die Stellung Italiens innerhalb des Dreibünde« durchaus nicht weiter berührt haben. Aber Kaiser Wilhelm verleiht durch den Besuch, welchen er jetzt seinem königlichen Freund und Ver bündeten an der Küste der Adria abstattet seiner Theilnahme für Italien angesichts des Waffenunglücks der Italiener bei Adua nochmals wärmsten Ausdruck durch den Händedruck, welchen Wilhelm II. und Humbert II. wiederum in der alten Lagunen stadt, wie schon vor zwei Jahren, wechseln, erfährt zugleich da« so enge politische gegenseitige Verhältniß ihrer Reiche seine er neute Besiegelung. Dieser sich von selbst ergebende politische ier Kalk die Das Wass« :g kam ma« er des Hofe- mte. Daher NerbereitW eine Unter- cei zur Ver bas Wassel gende Rolle fig als wirb hlt CarleM äure verM verschwind weiße Ber le sehr raO ) verbind^!, er Essig oglichst raß und niniß ung. Ar . C. 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Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Vertag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion H A. Berger Lajeldst. No. 43. Sonuabenö, de« 11. April 18S«. Bei dem unterzeichneten Amtsgerichte ist Herr Gastwirth Heinrich Gtts Bechmann in Ransbach, nachdem Herr Privatus Gotthelf Ludwig Nedeh in Stetzsch um Enthebung von seiner Funktion als Abwcsenheitsvormund für Oskar Gmil Bechmann au« Aefselsdsrf nachgesucht, als Abwescnhcitsvormund.für Letzteren in Pflicht genommen worden. König!. Amtsgericht Wilsdruff, den 8 April 1896. Vr. «AunKlatk. Auf Fol. 1 des Genossenschaftsregisters des unterzeichneten Königlichen Amtsgerichts betreffend den Vorschuß-Verein zu Wilsdruff, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, ist heute verlautbart worden, daß Herr Ishann Traugott Fritzsche daselbst als Mitglied des Vorstände« ausgefchieden und Herr Hausbesitzer Heinrich Gustav Ihle ebenda als Vorstandsmitglied eingetreten ist. Königl. Amtsgericht Wilsdruff, am 9. April 18S6. Idr. OuuKluU. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gcrichtsschreibcr Akt. Schneider. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Nachlasses Heinrich Rarl Reichel'», SchnittwaarenhändlerS in Wilsdruff, wird nach erfolgter Abhaltung de« Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Wilsdruff, den 8. April 1896. Bekanntmachung. Wegen Vierteljahrcsabschlusses sind die noch rückständigen Kranken-, Jnvaliditäts- und Altersversichcrungsbeiträge nunmehr bis spätestens den 11. April Sieles Jahres bei Vermeidung Einleitung des Zwangtoollstrcckungsverfahrens anher zu bezahlen. Wilsdruff, am 27. März 1896. Die Gemein-ekrankenkasse. Ficker, Brgmstr. Holzversteigerung auf Tharandter Staatsforstrevier. Im Gasthause zur Tanne in Tharandt sollen Donnerstag, den IS. April 18SS, von Vormittags 9 Uhr an Nachstehende Nutz« und Brennhölzer, als: 326 harte und 298 weiche Stämme, 804 harte und 54 weiche Klötzer, 178 harte Stangenkiötzer, 155 fichtene Schleifhölzer, 26V fichtene Derbstangen, 472V fichtene Kcisstangen, 235V fichtene Weinpsähle, 16 Nm. buchene Nutzscheite, 1V7 Nm. buchene Brennscheite, 43 Nm. buchene und 3 Nm. fichtene Brennknüppel und 154 Nm. harte Aeste »»steigert werden. Näheres enthalten die bei den Ortsbehörden und in den Schankstätten der umliegenden Orte aushängenden Plakate. Königl. IorArcvierverwaltung und Hönigl. IorArentamt Tharandt, aui 7. April 1896. Grssz. Wolfframm. Die Monarchenbegegnungen von Venedig und Wien. Mit einem bemerkenswerten Ereignisse wird in diesen Tagen die österliche Jtalienfahrt Kaiser Wilhelms ihren Abschluß erfahren, mit der in Venedig erfolgenden Begeg- nung zwischen ihm und dem König Humbert. Bereits die Unfalls zur Frühlingszeit vor zwei Jahren stattgesundene Zusammenkunft der beiden befreundeten und ver- oundeten Monarchen spielte sich in den Mauern der altbe- Ulhmten Lagunenstadt ab, nunmehr begegnen sich die zwei bochfürstlichen Freunde wiederum am gleichen Ort. Als üe in den Apriltagen des Jahres 1894 miteinander zu Venedig weilten, da galt es durchaus nicht, besondere po etische Abmachungen zu treffen, deren bedurfte das schon damals längst festgefügte Äündniß ihrer Reiche wahrlich mcht; der Besuch, welchen Kaiser Wilhelm von Abbazia aus stinem königlichen Freund abstattete, stellte sich eben zunächst Mir als einen Ausfluß ihrer gegenseitigen intimen persön- "Hen Beziehungen dar. Auch die jetzige Venediger Zu- lammenkunft des deutschen und des italienischen Herrschers hat mit besonderen Abmachungen gewiß nichts zu schaffen, M doch inzwischen die stillschweigende Erneuerung des Drei bunds erfolgt. Aber zwischen der Venediger Entrevue von W4 und heute liegen für Italien erschütternde Ereignisse, uegt vor Allem die Adna-Katastrophe, welche mit einem Schlage die italienischen Colonialerfolge fast sämmtlich ver- uchtct hat. Die Frage lag nahe und wurde auch von allen Zellen aufgeworfen, wie diese schwere militärische Nieder- iage Italiens gegenüber den Abessiniern aus sein Bündniß- verhaltniß zu den beiden mitteleuropäischen Kaiserreichen Zuruckwirken, ob sie nicht eine Lockerung der Tripelallianz Mst^ch vielleicht gar deren Auseinanderfallen nach UH ziehen würde. Nun wohl, es hat sich rasch genug ge ¬ zeigt, daß die Stellung des Apenninenkönigreiches im Drei bund und weiter im europäischen Concent überhaupt durch den ungünstigen Verlauf des abessinischen Feldzuges nicht im Mindesten beeinträchtigt worden ist. Hierüber haben bereits die Ergebnisse des Berliner Besuches des österreichisch ungarischen Ministers des Aeußeren Grafen Goluchowski hinlängliche Aufklärung gebracht, und jetzt erfährt nun die Thatsache des unerschütterlichen Weiterbestandes des Drei bundes mit der abermaligen Zusammenkunft Kaiser Wilhelms und König Humberts ihre Bekräftigung. Die jubelnde, begeisternde Begrüßung, welche dem Kaiser und der Kaiserin ans ihrer italienischen Reise allerorten von der Bevölkerung zu Theil geworden ist, bekundet, wie sehr die italienische Nation diesen neuesten Besuch des deutschen Herrschers an den Gestaden ihres Landes gerade unter den gegenwärtigen Umständen zu würdigen weiß, sie begegnet sich mit dem deutschen Volke in dem Bewußtsein, daß die Venediger Monarchenzusammenkunft die Jtalienfahrt Kaiser Wilhelms in harmonischer Weise zum Segen der beiderseitigen Reiche und Völker krönt. Unmittelbar an den Aufenthalt Kaiser Wilhelms in Venedig wird sich sein Besuch beim Kaiser Franz in Wien anschließen. Noch jedes Jahr bei seiner Thronbesteigung ist Wilhelm II. mit dem Kaiser Franz Joses zusammenge troffen, hierdurch eine schöne Ueberlieferung seines unver geßlichen kaiserlichen Großvaters getreulich festhaltend. Alle Welt weiß ja längst, wie in diesen sich alljährlich wieder holenden Begegnungen der beiden Herrscher zunächst ihre enge persönliche Freundschaft erneut zum Ausdruck gelaugt, uud so ist es auch bei ihrem bevorstehenden Stelldichein der Fall. Schließlich hat aber noch jedes Zusammensein der Kaiser Wilhelm II. und Franz Josef den festen Weiterbe stand des deutsch-österreichischen Bündnisses dieses eigent lichen Grundpfeilers des europäischen Friedens, klar be ¬ kundet, und letztere verheißungsvolle Bedeutung kann man auch ihrer diesjährigen Wiener Begegnung getrost im Vor aus zuerkennen. Dabei ist der innere Zusammenhang der Monarchenzusammenkünfte von Venedig und Wien leicht erkennbar, selbst wenn beide Ereignisse nicht so dicht auf einanderfolgen würden; sie verkünden es wiederum, daß auch jetzt noch wie vor zehn Jahren der mitteleuroäische Friedens bund trotz aller Anfechtungen festgefügt und festgesichert ist. Diese für alle Freunde der Erhaltung der Ruhe Europas kostbare Verheißung bringt Kaiser Wilhelm von seiner- gegenwärtigen Auslandsreffe heim, der heiße Dank seines Volkes ist ihm darum auch bei seiner diesmaligen Heim kehr gewiß.