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Gesetz, eine Abänderung der Bestimmungen des Civilstaatsdienergesctzes vom 7. März 1835 betr. S. 26. Verordnung, Abänderungen und Ergänzungen des Pferde-Aushebungs-Reglements vom 15. Oktober 1886 betr. S. 27. Nr. Nr. Nr. Nr. von den mir del ewißheit, r Westen i Twartete Königs lochte Ä nieen; ieder als >er Orgel ergs ge- ; damals den Tod > Ströme rrt Vel- Verordnung, die allgemeine Verpflichtung geprüfter Feldmesser und anderer Techniker betr. S. 30. Gesetz über Ausdehnung des Gesetzes, die Gewährung von Entschädigung für infolge von Milzbrand gefallene oder getödtete Rinder betr. auf Rauschbrand und auf Pferde. S. 31. Verordnung, die anderweite Abänderung von 8 6 der Ausführungsverordnung zur Gewerbeordnung vom 28. März 1892 betr. S. 32. Reichsgesetzblatt. Nr. 6 (2292). Bekanntmachung, betreffend den Betrieb von Bäckereien und Konditoreien. S. 55. (2293). Bekanntmachung, betreffend die AnzeigepsUcht für die Schweineseuche, die Schweinepest und den Rotblauf der Schweme. S. 58. Nr. 7 (2294). Gesetz, betreffend die Kontrole des Reichshaushalts, des LandeShauöhalts von Elfaß-Lothringen und des Haushaltes der Schutzgebiete für das Etatsjahr 1895/96. S. 59. Diese Eingänge liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier aus. Wilsdruff, am 1. April 1896. veröde. meider a" rkules co" NatürliH . . !» ^ nnen!" geht ma" . . Uebe? ich heb- urtheilt: Die Kolonien werden sehr liberal regiert; die einge borene Bevölkerung genießt eine ausgedehnte lokale Selbstver waltung. Die Grundsteuern der früheren arabischen Regierung sind abgeschaffl und die Steuern bestehen nur aus einem sehr mäßigen Ein- und Ausfuhrzoll. Die Deutschen treten dort streng und bestimmt auf, aber niemals habe ich tyrannische Akte vorkommen sehen. Die 'Neger sind Kinder und müssen als solche behandelt werden. Wollte man sie für begangene Vergehen >n's Gesängniß stecken, dann würden sie damit hoch erfreut sein, weil sic dann einige Tage ohne Nahrungssorgen faulenzen könnten. Man kann in diesen Gegenden nur zwei Strafmethodcn anwenden: die Peitsche für kleinere Vergehen (24 Schläge für gewöhnlichen und 40 für Einbruchsdiebstahl) und die Todesstrafe für gröbere Verbrechen, als Mord, Todt- schlag, Desertation rc. Vielleicht können die Deutschen gelegent lich brutal auftreten, aber sie lügen und betrügen nicht. Die Verwaltung ist sehr umsichtig und gewissenhaft. Aus eigener Erfahrung kann ich lediglich bezeugen, daß die deutsche Kolonial verwaltung dort, allgemein betrachtet, durchaus gut und lobens- werth ist. Die Versuche der Dreibundsgegner, ausdemanglo- italienischen Zusammengehen in Afrika Kapital für ihre eigenen Zwecke zu schlagen, werden in unterrichteten Kreisen nirgends ernst genommen. Schon der Umstand, daß Deutschland und Oesterreich-Ungarn sich dem Wunsche Englands, den Kredit für die Dongolaexpedition auf den ägyptischen Reservefonds anzu weisen, willfährig zeigten, hätte die Konjukturenmacher an der Seine darüber aufklären können, daß in Berlin und Wien an der afrikanischen Parallelaktion Italiens mit England keinerlei Anstoß genommen wird. Für die Absichten der Engländer auf die oberen Nilgegenden sich zu erwärmen, hat man speziell in Deutschland sicher keine Veranlassung, wohl aber hält man es für nicht mehr wie recht und billig, einem momentan in Schwierigkeiten gerathenen Freunde und Bundesgenoffen gefällig zu sein. Italien legt Werth auf das enge Zusammengehen mit England in seinen afrikanischen Angelegenheiten und verspricht sich von einer strategischen Offensive der Engländer gegen die Derwische Erleichterung — Grund genug für die beiden anderen Theilnehmer am Dreibunde, ihr Votum in der Finanzirungs- frage gemäß den italienischen Wünschen zu gestalten. Abge sehen davon, hat sich in der Konstellation der allgemeinen Lage nichts geändert. Nach wie vor hält der Dreibund den Faden der mitteleuropäischen Politik in Händen, während Rußland und Frankreich sich zu einer Sondergruppe zusammengethan haben und England in seiner Jsolirung verharrt. Letztere ist im Laufe des verflossenen Winters allerdings mit besonderer Schärfe in die Erscheinung getreten, als von London aus der Versuch ge macht wurde, die Orientfrage als Mittel zur Sprengung de» kontinentalen Einvernehmens zu benutzen. Damals erwies sich Profess»! b du zw( s multip^ rn die ein' ich einigt orderte dc< der an^ zu machen S Quotient und sag>! angegeben lche beiden haben in kaufmännischen Kreisen lebbafte Erregung hervorge rufen. Der Vorstand des Vereins Berliner Kaufleute rind Industrieller trat am Freitag zur Berathung über die neue Ge fahr für den Mittelstand im Handel und Gewerbe zusammen und beschloß, ungesäumt alle erforderlichen Schritte zur that- kräftigcn Bekämpfung der Anträge der Reichskommission zu thun. Es werden große Protestversammlungen stattfinden, Ein gaben an die Reichs-und Staatsbehörden, sowie an den Reichs tag gerichtet werden u. s. w. Da Berlins Charakter als Welt stadt in Frage steht, dürften die weitesten Kreise, nicht nur der unmittelbar Letheiligten, die eingeleitete Gegenbewegung gut. heißen und unterstützen. Herr Bebel widmet in der „Neuen Zeit" dem „Genoffen" Liebknecht einen Geburtstagsartikel und schreibt darin u. a.: über Liebknecht „hänge heute vas Damoklesschwert oiermonat- licher Gefängnißstrafe, die er wegen der Vcrtheidigung der Partei gegen schwere und ungerechtfertigte Beschuldigungen von feind licher (!) Seite sich zuzog." Die Verurtheilung Liebknechts er folgte bekanntlich wegen Majestätsbeleidigung. Auf Einladung des preußischen Handelsministers von Berlepsch traten am Montag Vormittag die Mitglieder des engeren Vorstandes des Centralausschuffes der vereinigten Jnnungsverbände Deutschlands im Sitzungssaale des Handelsministerium zu Berlin zu einer Berathung über die Frage der Erhaltung der Jnnungsverbände, das Weiterbestehens der Jnnungsgesellenkrankenkassen, sowie der Schiedsgerichte im Rahmen der geplanten Zwangsorganisation des Handwerks zu sammen. Die Verhandlungen wurden von dem Minister per sönlich geleitet. Mehrere preußische Eisenbahndirektionen haben,an scheinend auf höhere Weisung, die ihnen unterstellten Betriebs inspektionen zur Prüfung und Beantwortung der Frage aufge fordert, in welchem Umfange die erste Wagenklaffe in den Per sonenzügen noch erforderlich erscheint und bei welchen Personen zügen sie in Fortfall kommen könnte. Da die meisten Abtheile erster Klaffe in den Personenwagen leer fahren und deshalb in hohem Grade unwirthschaftlich für die Eisenbahnverwaltung sind, dürften sie künftig mit der zweiten Klaffe verschmolzen und die g-wonnenen Ersparnisse zur Vervollkommnung der Einrichtung der anderen Klaffe, namentlich der am meisten benutzten dritten Klaffe, verwendet werden Ein ausländisches Urthcil über die deutsche Kolonial politik findet sich in dem Kopenhagener Blatt „Politiken". Dort veröffentlicht ein Mitglied der Familie Scavenius nach mehrjährigem ostasrikanischen Aufenthalt einen Artikel über die dortigen Verhältnisse. Obgleich Herr von Scavenius zeitweise in deutschen Kolonialdiensten gestanden hat, scheint er sich über wiegend auf englische Quellen zu beziehen. Desto beachtens- werther ist, was er über das deutsche Regiment in Ostafrika Tagesgeschichte. Kaiser Wilhelm empfing am Montag Mittag in Neapel an Bord der „Hohenzollern" den Präfekten, der die Mitglieder ber Munizipalität vorstellte, sowie die Generale Sterptone und Rugiu und die Admirale Corsi und Palumbo in cinstündiger Audienz. Der Kaiser drückte ihnen im Verlaufe der Unter haltung seine Bewunderung über di- Schönheit Neapels aus, "kündigte sich noch den in Afrika verwundeten Soldaten und bankte für die Aufnahme, die das Konzert der Kapelle der .Hohenzollern" im Theater San Carlo drrrch da« Publikum Pfunden hat. Die Kaiserin, die bei der Rückkehr von einer Besichtigung des Museums einen Blumenstrauß mitgebracht batte, überwies den Strauß dem General Sterptone mit dem Ersuchen, die Blumen an die in Afrika verwundeten Soldaten su vertheilen. Am Montag Abend gedachte der Kaiser sich zu Wagen nach Camaldoli zu einem Besuche des dortigen Kort- Häuserklosters zu begeben, wo ihn der Kardinal-Erzbischof em pfangen wollte. Berlin, 31. März. Anläßlich des 77. Geburtstages des Reichskanzlers Fürsten zu Hohenlohe ließ der Kaiser dem selben seine Büste in Bronze auf graumelirtem reich vergoldetem Marmorsockel überreichen. Die Minister, Staatssekretäre, Bot- Ichafter und Mitglieder des diplomatischen Corps brachten heute Bormittag ihre Glückwünsche dar. Von dem Prinzregenten Luitpold von Bayern, dem Großherzog von Baden, dem Fürsten Bismarck und anderen trafen Gratulationstelegramme ein. Morgen gedenkt der Reichskanzler mit Gemahlin sich nach Baden- Baden zu begeben. Noch 88 80 und 31 des Jnval'ditäts- und Altersver- slcherungsgesetzcs ist die Erstattung von Beiträgen an weibliche Bersicherte, die sich verheirathen, unter anderen an d-e Beding ung geknüpft, daß mindestens für fünf Bcitragsjahre Beiträge entrichtet worden sind. Einzelne Versicherungsanstalten hatten angenommen, daß die Anrechnung von Krankheitswochen auf die fünf Beitragsjahre unzulässig und der Anspruch aus Erstattung von Beiträgen nur anzuerkennen sei, wenn die fünfmal 47 gleich 285 Beiträge thatsächlich voll entrichtet worden waren. Im Gegensätze zu dieser Auffassung hat indessen das Neichsversicher- ung-amt die Zulässigkeit der Anrechnung von Krankheitswochen auf die fünf Beitragsjahre ausdrücklich anerkannt. An sich be rechtigte Personen, deren Anspruch aus Grund jener irrthüm- mhen Auslegung abgewiesen worden sind, sollten daher unter Verufung auf die Entscheidung des Reichsversicherungsamtes ihren Anspruch abermals geltend machen. a . ^ekämpfung brr Vorschläge der Kommission für Arbeiter- natMik über den Schluß der Ladengeschäfte. Der zwangsweise «nheitliche Schluß für alle Ladengeschäfte um 8 Uhr und die nderen Vorschläge der Reichskommisston für Arbeiterstatistik rr die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Ladcnbesttzer Bekanntmachung. Die Aufnahme -er angemel-eten schulpflichtigen Ain-er erfolgt Montag, Sen 13. April, nachm. 2 Uhr im SchMaale. Etwaige Gesuche um Versetzung vsn Aindern aus einer Bürgerschule in -ie an-ere sind bei dem Unterzeichneten bis spätestens Sonntag, den 12. April von -en Eltern persönlich e-er schriftlich anzubringen Der Direktor der städtischen Schulen. Gerhardt. Imlsöluff für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt. Tharandt, Men, Siebenlehn »nd die Umgegenden.