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UWM für Msdmft ThalMdt, Wn, Siebtnlkhn Md die Umgegenden Imlsölntl für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Agl. Lorstrentamt zu Tharandt 1890 Dienstag, den 1. Juli No. 52 Meißen, am 27. Juni 1889. ziaysi ? t 4. durch das fschiffe utld lerlisten eingetragen war und auf Grund dieser Eintragungen im Februar zum Reichstag doppelt gewählt hatte, zu vier Monaten Gefängniß und zweijährigem Ehrverlust. Pulian wurde sofort verhaftet. In Hamburg wurde ein evangelisch-sozialer Arbeiter verein gegründet, dessen Tendenz gegen die Sozialdemokratie gerichtet ist. Fredensborg. Der Kaiser traf am Sonnabend hier ein und wurde an der Treppe des Schlosse« von der Königin, Erscheint wöchentlich zweimal u.zwarDicnstagS und Freitags. — Abonncmcntsprcis vierteljährlich 1 Mk., durch die Post bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne Nummern 10 Pf. Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. Königliche Amtshauptmannschaft v. Airchbach. und zum Urtheil competente Persönlichkeit, der ReiLscommissar v. Wißmann, von dem Inhalt des Abkommens erst nach dessn Abschluß auf der Reise nach Berlin Kenntniß erlangt hat. Wenn solche Verträge lediglich am grünen Tisch in Berlin abgeschlossen werden, dann kann man sich freilich nicht wundern, wenn sie zu so vielen Bedenken Anlaß geben. Die lebhafte Kritik von Männern wie v. Gavenreuth und Zöller ist ebenso bezeichnend, wie die stillschweigende, aber doch ver ständliche des Majors v. Wißmann oder Fürsten Bismarck. Wir haben fast nur berufsmäßige offiziöse Schönredner und freisinnige Zeitungen das Uebereinkommen preisen hören, letztere meist von dem Standpukte der Schadenfreude aus, daß unsere Colonialpolitik damit ein schwerer Schlag versetzt worden. Dis leitenden Männer der Ostafrikanischen Gesellschaft können im gegenwärtigen Augenblick der Aufnahme einer neuer Anleihe nicht als ganz unbefangene Beurtbeilrer gelten. In den wei testen Kreisen, nicht nur bei Colonialschwärmern, sondern auch bei ruhig urtheilenden und sachverständigen Männern greift je länger je mehr der Eindruck Platz, daß hier eine arge Uebereilung vorliegt. Was unter diesen Um ständen eine Besprechung im Reichstag den deutschen Interesse noch viel hätten schaden können, ist eine weitverbreitete Frage. Die demokratische „Frankfurter Zeitung" widmet dem scheidenden Oberbürgermeister einen HuldigungS-Artikel, Amtshauptmannschaft im Monate Juni d. I. an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangte Marschfourage beträgt 9 M. 19,« Pf. für 50 Kilo Hafer, b „ 48,g „ „ 50 „ Heu, 3 „ 8,. „ „ 50 „ Stroh. Tagesgeschichte. Am Dienstag und Mittwoch wurde im Reichstag die zweite Berathung des Gesetzentwurfes, betreffend die Friedens- Präsenzstärke des deutschen Heeres, fortgesetzt. Die Debatten wurden im großen Style geführt und sprachen Abgeordnete aller Parteien. Windthorst gab Namens der Ccntrumspartet seine Zustimmung zur Regierungsvorlage und forderte nur für später die von der Partei befürworteten Erleichterungen, Frei sinnige und Sozialisten verhielten sich ablehnend und wollen erstere nur auf Grund der zweijährigen Dienstzeit über die von der Regierung geforderten Erhöhung deS Präsenzsiandes verhandeln. Der Abgeordnete v. Bennigsen (n.-l.) erkannte die Nothwendigkeit der Vorlage an und befürwortete dieselbe in ausführlicher Weise und widerlegte die Einwendungen der deutschfreisinntgen Partei, v. Bennigsen hob in seiner Rede allerdings auch hervor, daß der Gedanke der Herabsetzung der Dienstzeit im Volke sehr populär sei und empfahl den Herren im Bundesrathe dies zu berücksichtigen. Nachdem noch der Abgeordnete Hitze sd.-f.) seinen ablehnenden Standpunkt mo- tivirt und der Kriegsministsr eine kurze Entgegnung gegeben, wurde der Antrag der Freisinnigen auf jährliche Bewilligung der Friedenspräsenzstärke gegen die Stimmen der Freisinnigen, der Volkspartei, der Sozialisten und Welfen abgelehnt und § 1 der Militärvorlage, durch welchen die Friedenspräsenzstärke des deutschen KrisgshcereS bis zum 31. März 1894 auf 486 983 Mann festgestellt wird, mit 211 gegen 128 Stimmen genehmigt. Gegen die Annahme stimmten außer den Freisinnigen, Volks- partsilern und Sozialdemokraten auch 18 Mitalieder des Cent rums. Der Antrag Bamberger auf Einführung der zwei jährigen Di-nstzeit wird mit 205 gegen 134 Stimmen abge lehnt und hierauf der Rest des Gesetzes angenommen.^ Zum deutsch-englischen Abkommen schreibt das conservative „Deutsche Wochenblatt": „Unser siegreiches Vor gehen in Afrika stellt alle bisherigen englischen Leistungen vollkommen in den Schatten; im Reichstag ist eine geschlossene und große Majorität für die Weiterführung des Begonnenen, die Schrecken des AraberthumS hat Wißmann vollständig über wunden, in einigen Wochen beginnt unsere neue Dampferlinie ihre ersten Fahrten an der ostafrikanischen Küste, die in dem nachwachsenden Geschlechte vorhandene coloniale Begeisterung ist in steter Zunahme begriffen, die Erwerbsgesellschaften haben ihre praktischen Culturarbciten wieder ausgenommen; allen diesen" Thatsachen möge man Rechnung tragen, und nicht mit ausländischem Maße ein« Sache messen, die für die zukünftige Gestaltung Deutschlands eine der wichtigsten zu werden berufen ist. In keinem Falle aber können wir einem Opportunismus zustimmen, welcher, um angeblichen Forderungen der Tages politik Rechnung zu tragen, Zugeständnisse macht, deren Schädigungen niemals wieder gut zu machen sind. Eine solche kurzsichtige Politik hat uns bisher in unserer Colonialent faltung genügend gehemm und geschädigt. Wir hatten gehofft, daß'diese unter Wilheln ^1- ihr Ende erreicht hätte. Nach unserer Auffassung bedeutet das Abkommen mit England den bleibenden Verzicht auf eine deutsch-Colonialpolitik im großen Styl. Deutschland ist fortan in Afrika eine untergeordnete Macht, welcheüberall von Englands Vorherrschaft eingeschränkt, soweit die übermächtige englische Concurrcnz es zuläßt, in kleinerem Maßstab Handel und Plantogenwirthschaft treibt. Das Ansehen, welches Wißmanns Siege uns erworben, geben wir wieder Preis." „Die Nationalliberale Corrspondenz" bringt folgende Ausführung: „Aus colonialfreundlichen Kreisen gehen uns täglich Zuschriften zu, welche, meist in überaus lebhaften und drastischen Ausdrücken, die schmerzliche Enttäuschung aus sprechen, welche das englisch-deutsche Abkommen über die af rikanischen Gebietsabgrenzungen hervorgerufen hat. Insbeson dere in Süddeutschland, wo die coloniale. Sache die wärmsten Anhänger gefunden, herrscht eine geradezu erregte Stimmung, ebenso in Westdeutschland, wie sich auch in der gesammten Presse jener Gegenden kundgiebt. Mit größtem Erstaunen hat man auch erfahren, daß die in erster Linie sachverständige Aekanntmachung. Die in Gemäßheit von Art. II, § 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetzblatt S. 245 flgd. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tages preise des Hauptmarktortes Meißen im Monate Mai d. I. festgesetzte und um fünf vom Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Dürre geherrscht habe und daß das inzwischen eingekreteue, durch eine große Dauerhaftigkeit ausgezeichnete Regenwetter nicht habe quitt machen können, was die magert Kit vorher verloren gehest ließ. In großen Distrikten soll Vas Heu der M Der Kaiser von Oesterreich, welchem »eben derBflag« des Dreibundes insbesondere auch der innere Frieben sein der Kronprinzessin, der Prinzessin Waldemar und der Erb- prinzessin-Wittwe Elisabeth von Anhalt empfangen. Bei dem Gastmahl brachte der König von Dänemark folgenden Toast auf den Kaiser aus: „Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl Sr. Majestäl des Kaisers, Ihrer Maj. der Kaiserin und des ganzen kaiserlichen Hauses." Sodann spielt« die Ka pelle das „Heil Dir im Siegerkranz", welches stehend ange hört wurde. Hierauf erwiderte der Kaiser etwa Folgende«: es sei ihm eine wahre Freude, die Majestäten begrüßen zu können, er trinke auf das Wohl Ihrer Majestäten und de» königlichen HäuseS; Gott behüte den. König und die Königin noch viele Jahre. . Ueber die Stimmung der Helgoländer wird der „Hamb. Ref." aus Helgoland geschrieben „Dem verschlossenen träumerischen Helgoländer ist seine Abtretung an Deutschland vollkommen unerwartet gekommen, und er traut sich heute noch nicht recht, seine Meinung und Ansicht zu äußern, da er noch nicht weiß, ob der „Traum zur Wahrheit" wird. Er hat sich schon zu sehr in den alten englischen Schendrian hineingelebt ynd fürchtet, daß ihm seine Nahrung, die er bis jetzt von den Badegästen hat, vor der Nast weggeschnappt wird, wenn die Deutschen in großen Mchaaren auf die Insel kommen und sozusagen frisches Leben in die Bude bringen. Die Helgoländer denken und spreche»: ,/Jetzt habt» wir unsem schönen und w«nig Arbeit erfordernden Verdienst Hin- und Herbesördern aller Passagier« ^der Damp durch die Fahrten zur Düne. Werden wir deutsch, kommen unsere rührigen neuen Landsleute, bauen eine Brücke zuckJ * Anlegen sür di« Dampfboote und eine ebensolche für Fuß- gelang ihm das hauptsächlich dadurch, daß er allen Richtungen Vertrauen in ihr Wollen und Können entgegenbracht«, was er dafür eintauschte, war gleichfalls Vertrauen, und dies erst gab seinem Wirken das sicher» Fundament, feinest Bestrebungen den gedeihlichen Resonanzboden. Jeder Beschwerde wie jedem Wunsch zugänglich, gefällig in vornehmster Form, war er unter den Bürgern der Erste, aber Bürger im besten Sinne des Wortes MWrwägt man Älles, so muß man sagen: Durch das Scheiden Miquels erleidet Frankfurt dem größten Verlust, der ihm seit 1866 widerfahren, ist, seist Fort-.' gang schafft eine Lücke, deren Ausfüllung ein schwieriges Werk sein wird . . . Wenn Herrn Dr. Miquel diese Erfahrungen in die neue Stellung begleiten werden, zu der er berufen worden ist, so wird sich der Wunsch erfüllen, den wir für ihn beim Abschied auf dem Herzen haben, daß cs ihm beschieden sein möge, als Minister ebenso der PertrauenSmann des preußischen und deutschen Bürgerthums zu werden, wie er der Vertrauens mann der Frankfurter Bürgerschaft gewesen ist." Von den «ntschiedenstm politisches Gegnern ausgehend, ist dies, getzüß eine seltene Anerkennung^ ' d > , Nach Gerüchten, die ziemlich bestimmt auftreten, soll der preußische Kriegsminister von Verdy bereits seine Entlassung eingereicht haben. Jedenfalls, heißt es, werde er einen längeren Urlaub antreten. Als Nachfolger wird der Kommandant des kai serlichen Hauptquartiers, Generallieutenant v. Wittich, genannt. In den Kreisen der Landwirthe der östlichen preußischen Provinzen glaubt-man davor wayie'n zu sollen, daß die voraussichtlich^ Ernte dieses Jahres überschätzt werde. Man macht darauf aufmerksam, daß lange Zeit große einzubringen gewesen sein. / Das Landgericht von Hamburg verurtheiltt^den So- JalZsten Puliav, Wucher dort pnd in Glückstadt in den WSH- der um so schwerer ins Gewicht fällt, als er vost einem der Parteirichtung des Gcfeiert-n feindlichen Blatte ausgeht. Darin heißt es u. A.: „Als ein besonderes Verdienst, dürfen wir Herrn Miquel es anrechnen, daß er, obgleich Politiker und . —, , einer Partei angehörig, zu der in Frankfurt in d«r Bürger- hineingelebt ynd fürchtet, daß ihm seine Nahri schäft wie in der städtischen Vertretung nuy, die Minderheit ' " zählt, cs verstanden hat, die politischen Gegensätze innerhalb der Communal-Verwaltung zum Schweigen zu bringen und alle Parteien im Wirken für die Stadt zu vereinigen. Es Jahren sich pur 4 Insulaner strotz P«S verlockenden hohen Lohnes für di« englische'Marine anwerben ließen, von denen der dritte Mqnn auch schon nach kurzer Zeit, von Heimwehs getrieben, wieder zurückkehrte^ Obgleich der Helgoländer deutsch denkt, liest und schreibt, nach deutsche« Gclde rechnet Und von deutschen Badegästen lebt, so würden, nach der ieM«n . - Stimmung zu urtheilen, doch noch zwei Drittel der Einwohner dafür stimmen^ hei England zu bleibm, denn sie fürchten, ihr Brod zu verirrest und Im Falle eines Krieges derZankaM ufid Spielball der sich bekriegenden Mächte zu werde». Es ist ein Völkchen, das nicht selbst denken und arbeiten mag, fyiHern dies den Andern überläßt. «Siiid die Helgoländer dahingegrgen brst thatsächlich in Deutschland einvcrleibt, so in den letzten Wochen andauernden Nisse wegen gär nicht werden sie sich auch leicht in dessen Sitten und Gebräuche .—k- einl«b«N^^M - . . Seebefahrene verlieren mit einem Schlag unser Brod. Wir sind arm, leben nur von den Fremden, und das ganze Der- „I mögen, das unsere Landschaft besitzt und in der Altonaer Sparkaffe belegt ist, beträgt nur 46000 Mark, und davon können wir unser Helgoland nicht unterhalten." Da» es den ^Helgoländern auch möglich sein könnte, aus andere Art und 'M ' Weise als durch Ruderarbeit ihr Brod zu verdienen, und daß I? ja zweifellos unter einer regelrechten Regierung z, B. der Grund und Boden und ihre Häuser einen ganz andem Werth - erreiche^ weiden, dafür haben sie absolut poch kein Vtrständ- niß. Eine seltene Abneigung hegt der Helgoländer vor dem - „Soldat" werden, sei es zu Lande, sei es zu Wasser. Zahjen - > beweisen, und so können wir mittheilen, daß innrrhalb 5 -