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MM, Wi, Meckhi md die UqMdki. AmLsbLcltL für die Kgl. UmtshaupLmannschast zu Meißen, das Kgl- Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Mir angenommen. Nr. 31. Freitag, den 28. Ium 1889. Bekanntmachung. Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche Unteroffizier-Schule zu Marienberg soll am 1. October ds. Js. stattfinden. Die Anmeldungen hierzu haben im Laufe des Monats Juli durch persönliche Vorstellung des Aspiranten bei dem Bezirks-Commando seines Aufenthaltsorts oder bei dem Commando der Unteroffizier-Schule zu erfolgen, bei welchen Behörden auch das Nähere bezüglich der Aufnahmebeding ungen rc. zu erfahren ist. Bemerkt wird noch, daß die betreffenden Aspiranten mindestens 14 Jahre alt und confirmirt sein müssen, bezw. das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben dürfen und daß die gesammte Erziehung der Zöglinge in der Unteroffizierschule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 22. Juni 1889. Kriegs-Ministerium. v. Fabrice. BeMntmaU Der Vorstand der „Deutschen Allgemeinen Ausstellung für Unfallverhütung zu Berlin" hat für den Besuch dieser Ausstellung zu Gunsten der Mitglieder von Vereinen, Korporationen u. s. w. sowie der Arbeiter rücksichtlich des Eintrittspreises verschiedene wesentliche Erleichter ungen zu gestatten beschlossen. Der Inhalt derselben kann Seiten der Interessenten an hiesiger Kanzleistelle während der Expeditionsstunden eingesehen werden. Meißen, am 24. Juni 1889. Königliche Amtshanptmannschast. v. Airchbach. Bekanntmachung Die auf das 2. Quartal d. I. rückständigen Beiträge zur Gemeindekrankenversicherung siud nunmehr bei Vermeidung von Weiterungen bis spätestens nächsten Sonnabend, Ven 28. dieses Monats, anher abzuführen. Wilsdruff, am 21. Juni 1889. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Tagesgerichte. In Württemberg und vor Allem in dessen Hauptstadt Stuttgart, beging man am Dienstag, den 25. Juni, das sünfundzwanzigjährige Re gierungs-Jubiläum de« Königs Karl, nachdem die erhebende Feier schon seit Wochen durch verschiedene Festlichkeiten eingeleitet worden war. Die blühende Entwickelung, welche das schöne württembergische Land auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, namentlich aber in landwirthschaftlicher, gewerblicher und industrieller Hinsicht, in den nun verflossenen 25 Regier- UNgSjahren König Karls I. aufzuweisen hat, wie nicht minder das Be wußtsein der hochgeachteten politischen Stellung im neuen Reiche, welche Württemberg der echt deutschen und wiederholt erprobten nationalen Ge sinnung seines erlauchten Monarchen verdankt, lassen es erklärlich erschei nen, daß das württembergische Volk in allen Kreisen und Schichten das Fest in freudigster Bewegung gefeiert. Die alte Schwabentreue kam auch hier wieder zum erhebenden Ausdruck, denn aus allen seinen Gauen, von den Gestaden des Bodensees und den Höhen des Schwarzwaldes an bis hinab zum weinreichen Neckarthale hat das Schwabenland zahlreiche De putationen nach der Residenz entsendet, um dem Könige und seiner er lauchten Gemahlin zum Ehrentage des Herrschres auf's Neue die Versicher ungen treuer Anhänglichkeit des württembergischen Volkes an sein Herrscher haus darzubringen. Ein großer Theil der deutschen Fürsten war erschienen, um König Karl persönlich zu beglückwünschen. Als die vornehmsten Gäste erschienen aber in Stuttgart der Kaiser und die Kaiserin und verlieh somit ihre Anwesenheit den JubilSumsfestlichkeiten in Württembergs Haupt stadt einen besonderen Glanz. Der dem Stuttgarter Hofe bekanntlichnahe verwandte Petersburger Hof war bei den Jubiläumsfestlichkeiten durch den Großfürsten-Thronfolger Nikolaus vertreten. — Das Kaiserpaar begab sich von Stuttgart nach Sigmaringen, um hier am 27. Juni der Vermählung des Erbprinzen Wilhelm von Hohenzollern mit der Prinzessin Therese von Bourbon beizuwohnen, wobei u. A. auch das rumänische Kö nigspaar und der Thronfolger Ferdinand von Rumänien, sowie die Kö nigin Carola von Sachsen anwesend sein werden. Alsdann reist die Kai serin nach Kissingen, während sich der Kaiser auf einen Tag nach Berlin zurück begiebt, um hierauf seine Reise nach Norwegen anzutreten. Der Konflikt mit der Schweiz scheint allmählich in die Bahn einer gütlichen Verständigung einzulenken, und man wird erwarten dürfen, daß unser neutrales Nachbarland in Zukunft sorgfältiger bemüht sein wird, eine Fremdenpolizei einzuführen, wie sie andere Staaten im Interesse ihrer eigenen Sicherheit verlangen müssen, und eine ganz unstatthafte Beschützung anarchistischer Elemente durch untergeordnete Behörden zu verhindern. Die endliche Beilegung dieses unerquicklichen Handels würde, wie die „N. L. C." mit Recht hervorhebt, gewiß auf allen Seiten mit großer Befriedigung be grüßt werden. Wir wollen auch die bis zum Ueberdruß erörterte Frage über die Verschuldung und Fehlgriffe auf beiden Seiten nicht auf's Neue aufrühren. Nur auf Eines möchten wir gegenüber den fortgesetzten Vor würfen von schweizerischer Seite, als ob in Deutschland eine herausfordernde, übermüthige Stimmung geherrscht habe, doch einmal Hinweisen. Heraus forderungen und Reizungen sind während dieser ganzen Verwicklung viel mehr von schweizerischer als von deutscher Seite ausgegangen. Die Thronrede des Kaisers von Oesterreich beschäftigt die gesammte Presse in hervorragender Weise. Eine pessimistische Auffassung der politischen Weltlage können wir darin nicht erblicken; sie scheint uns vielmehr eine ernste Mahnung an alle Friedensstörer zu enthalten, daß Oesterreich-Ungarn in vollem Einverständnis mit seinen Verbündeten, Italien und dem Deutschen Reiche, entschieden gewillt ist, für eine friedliche Ent wickelung der europäischen Verhältnisse mit seiner ganzen Macht einzutreten. Diese Mahnung kann, unserer Meinung nach, nur eine beruhigende Wirkung ausüben. Wenn die Gegner des Friedens gehofft haben mochten, sagt die „Krz.-Ztg." treffend, daß ihnen die österreichische Thronrede eine Handhabe bieten werde, gegen Oesterreich irgendwelche Vorwürfe zu erheben und dieses des Verlassens der Friedenspolitik zu zeihen, so ist diese Erwartung durch den Wortlaut der Thronrede zu nichte gemacht. Sie wird auch voraus sichtlich durch den ganzen Verlauf der Delegationssession vereitelt werden; denn schon die ersten Ansprachen, welche die Präsidenten der Delegationen an diese Körperschaften richteten, zeigten, daß der Wunsch nach Erhaltung des Friedens der allseitige sei, und daß man, ohne die Unsicherheit der Lage zu verkennen, alles vermeiden wolle, was zur Trübung derselben führen könnte. Kopenhagen, 25 Juni. Es ist jetzt definitiv bestimmt, daß das russische Kaiserpaar, nachdem es den deutschen Kaiser in Kiel besucht hat, am 20. August hier cintreffen und sechs Wochen im Schlosse Fredensborg zubringen wird. Die „Times" läßt sich aus Zanzibar melden, daß die aufständischen Araber die vom Reichscommissar Wißmann gestellten Bedingungen wegen der Uebergabe Pangani's abgelehnt haben, es wird ein harter Kampf um Pangani befürchtet. Die wegen des Schicksals der Wißmann'schen Dampfer gehegten Befürchtungen sind behoben; drei der vermißten Dampfer langten in Zanzibar an, einer ankert wegen Kohlcnmangels in Lamu und ein fünfter Dampfer ist nach Aden gesegelt. Hauptmann Wißmann soll nach einem in der City von London verbreitet gewesenen Gerüchte laut einer in Manchester eingelaufenen Privat meldung am Mittwoch ein hartes, aber erfolgreiches Gefecht be standen und die Araber gänzlich zersprengt haben, worauf er mit den Ver wundeten nach Zanzibar zurückkehrte. Bis zur Stunde liegt keinerlei Be stätigung dieses Gerüchtes vor. Australien. In Auckland sind Nachrichten von der Savageinsel eingetroffen, nach denen der jüngst stattgehabte Orkan nicht weniger als 675 Wohnhäuser, 3 Kirchen, 25 Schulhäuser und über 2000 Stück Ko kosbäume umgeworfen und zerstört hat. Vaterländisches. Wilsdruff. Am Donnerstag Vormittag zog mit klingendem Spiel der für die hiesige Stadt neugewählte Herr Stadtmusikdirektor Jahn mit seiner Kapelle hier ein. Möge es ihm gelingen, sich einen recht großen Wirkungskreis zu schaffen, möge ihm aber auch das Wohlwollen aller derer zu Theil werden, welche musikalische Kräfte bedürfen, ja, möge ihm das Wohlwollen des ganzen Publikums von Stadt und Land zu Theil werden. Wie wir hören, gedenkt Herr Direktor Jahn in kürzester Zeit einige Abonnement-Conzerte zu geben, zu welchem Zwecke derselbe persönlich Abonnenten sammeln wird; möge er zunächst in diesem Falle gute Auf nahme finden. — Nächsten Sonntag wird unsere Stadt eine größere Anzahl Turner in ihren Mauern sehen; es hat der Niederelbgau, zu welchem unsere Stadt zählt, für diesen Sonntag eine Gauturnfahrt nach hier beschlossen; die Turnerschaaren werden, durchs Saubachthal kommend, Vormittags gegen 11 Uhr hier eintreffen. — Aus einem ausführlichen Berichte des „Mcißn. Tagcbl." über die in den letzten Tagen stattgefundene „Landwirthschastliche Ausstellung in Magdeburg" entlehnen wir die unsere nächste Umgebung am Meisten in- teressirenden Punkte: „Die sehr umfangreiche Abtheilung der Schweine ist von den hervorragendsten Züchtern Deutschlands beschickt und enthält sehr viel Gutes. Am zahlreichsten sind die schwarzen Raccn (BcrkshircS) ver-