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W-chen-latt » frir WilSSruf, Lharan-, Rossen, Sievenleh« und die Umgegenden. Neunter Jahrgang. Freitag, den 9. November 1849. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. »>» rieste Zeitschrift "scheint olle Freital« eine Nummer, »er Preis für den Viere,Isa»rEg detrigt w Nqr. eimmMchk P°»- t»tn de« Znlandes nehmen vestellungen darauf an. ivekanntmachunaen, welche Im nächsten Etuck erscheinen stki-n, werden in Wi ödruf »t« Monta« AdendS 7 Uhr, in Th-rand «iS Mantag Nachmittag« S Uhr, und in Nossen bis Mittwoch Äormittag« 11 Ahr angenamme», luch können dis Mittwoch Mittag cinaehende Zusendungen auf Verlangen durch die Poss an den Lrnikori befördert werden, so da» ne In d« »schssen Nummer erscheinen. Mir erbeten uns dieselben linier den Arcssen: ,,NN die Redaction be^ WochenblattcS in Wllsdruf , ,, a« die Agentur des Wochenblattes in Tbarand " und „an die Wochenblatts - Expedition in Nossen". In Meißen werden Auftrüge und Bestellungen in der Buchhandlung von E. E. Klinkicht und Sohn besorgt. Etwaige Beitrage, welche der Tendenz deS BloUeS .niirreL-n, ,allen , «. Mit ^c,-n --»>.'« -«'N"--'--' Die Redaction. Oertliches aus Wilsdruf. Der am 2. d. M. bttr abgehaltene erste Schweinemarkt erfr-ulc sich einer so lebhaften Theilnahme, als man den Umstanden nach nur er warten konnte. Es wurden 34 Ferkel auf den Markt gebracht und 26 Stück verkauft, sodaß also nur 8 unverkauft blieben. Auch hakte man l4 Stück Treiberschweinc anher gebracht, von denen ebenfalls einige verkauft wurden. Möchte doch die Theilnahme an dieser gewiß so zweckmäßigen Neuerung in so erfreulicher Weise sich steigern als sie begonnen. Möchten namentlich die Landwirlhe der Umgegend cs nicht unterlassen den AHarkt als Verkäufer sowohl wie als Kaufer recht fleißig zu besuchen. Wir sind überzeugt, daß dann der beabsichtigte Zweck erreicht und sich ver schiedene Interessen in entsprechender Weise vereini gen werden. Vater ländisches. Am 2l. Oclober vorigen Jahres wurde der Grundstein zur zweiten Elh- und Eisenbahn- brücke in Dresden gelegt, und nach Verlauf eines Jahres sehen wir dieselbe so weit vollendet, daß am 30. Oktober d. I. Mittags >2 Uhr der Schluß, stein in den 12. und letzren Dogen unter eben so Passenden als erhebenden Feierlichkeiten eingesetzt werden konnte. Die Brücke wird eine der schönsten und solidesten in Deutschland werden. Oie Größe läßt sich bcurlhcilcn, wenn wir erwähnen, daß 40,000 große, meist 10 und 15 Centncr schwere Quader zu den l2 Bogen verwendet worden sind. Das Wetter war der herrlichen Feier günstig. Auf bcm Bahnhöfe der Neustadter Seite, wo der recht geschmackvoll mit Blumen decorirle Schlußstein auf gestellt war, sammelten sich gegen 500 Personen, sämnulich Handwerker und Arbeiter, die an dem Baue becheiligt gewesen, und zogen, den Stein in ihrer Mitte, mit Musik und den verschiedenen In signien nach der Brücke. Den Zug eröffnete der Meister des Baues, der ehrenwerthe Wasserbau« direkter Lohse, begleitet von seinen Ingenieurs Riedrich und S. Z u m p e. Ihnen folgte Finanz- Minister Behr und Geh.-Rath v. Ehren st ein, mehre Generäle, Oberoffiziere und andere Staats beamten auf das GUÜste, welches bald von Hun- Herren von Menschen bedeckt war. Als der Stein in seiner Lage war, sprach der Wasscrbaudirector Lohse einige treffliche Worte in gebundener Rede und übergab dem Fmanzminister Behr den Hammer, welcher mit wenigen, aber sehr beziehungsreichen Worten die üblichen drei Hammcrschlage that. Nach ihm sprach wieder der Baumeister, dann Ingenieur Riedrich, welcher interessante Notizen niitlhcilte, hier auf S. Zumpe in schönem dichterischen Schwünge. Den Schluß machte ein von Lohse ausgcbrachtes Hoch ans den König, auf die Bauobcrbehörden und auf die Baugcnossen, sowie „Nun danket alle Golt." — Jetzt setzte sich die Procession über die Bogen der Brücke nach dem Alistädter Dahnhofe in Be wegung und verlor sich hier im Gewühlt der froh» lichcn Menge. — Aeußerst sinnig waren zwei, außer halb dem Waffcrstandc befindliche Dogen der Brücke zu einem Tanz- und zu einem Speisesaale eingerich tet und eben so freundlich als entsprechend decorirt. Hier wurden sämmtliche Arbeiter, gegen 470, gc- spciset und, nach monatelauger saurer Arbeit, erfreut. — Die Brücke ist ein Beweis sächsischer Kunst, Kraft und Ausdauer; das Fest aber war ein Be weis des freundlichsten Wohlwollens und sorgender Humanität.