Volltext Seite (XML)
Wo che « vl a t t für ZMS-ruf, UHararrdp Stoffen, SieSenlehn »md die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 15. Februar 1k50. Verantwortlicher Nkedacteur und Verlearr: Aldert Reinhold. Von dieser Zeitschrikr erscheine alle Freitage eine Nummer. Der Prei- für den Dierteliadrqanq betragt 10 N«r. S^'mntliche.^.^^'.k. «Mee deS Inlandes i'.cbmen Dcüellurigen daraus an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Sluck erscheinen sellen, werden tn W'lSdruf drs Monlag NbeudS 7 Uhr, in Tharaud bis Montag Nachinittagö 5 Uhr, und in Nossen biS Mittwoch Vormittagtz 1! Uhr angciwmn'en. 2such tön.icn d'5 Miklwcch Mittag einachendc Zusendungen auf Verlangen durch die Pest un den Druckorr beserdcrt werden, le iie m der nächüe-r Nmnmcr erscheinen. Wir erbitten unS dieselben u er den Tsdrcssen: ,,Au die Redaktion des WoLenblaNeS in Wilsdrur", „,arr die Agentur deS Wvcdcnbiattes in Tharand " und „an die Wochenblatts» Expedition in Rossen". In Meißen werden Auftrage vd Vesscllnugen in der Buchhandlung von C. E. Klinkicht und,Lohn besorgt. Elwuize Beiträge, welche der Lendenz dcS Bl-rteS gtorechcn, sollen ^erö mit gre.em Danke angenommen werden. Die Redaktion, Kurze politische Umschau in Deutschland. Was in den letzten Monaten des vergangenen Jahrcö siel, für unsere Ungeduld wenigstens so lang- lam vorbereitete, soll nun doch, wie eS scheint, eine festere Gestalt annehmcn und nach dem Willen der setzt herrschenden Partei zum Schluffe kommen, ob zu einem gedeihlichen, darüber gibt cs freilich sehr abweichende Ansichten. Beginnen wir mit den kleineren Staaren, so ist Sachsen durch die Nachgiebigkeit seiner Kammern gegen den ausgesprochenen Willen der Negierung vor einem Zwiespalt zwischen Volksvertretung und Regierung bewahrt geblieben, wie er in Hessen- Darmstadt stattgefundcn und zur Kammerauf- lösunq geführt hat und ist vielleicht eben dadurch vor einem Besuche der an unserer Grenze 80,000 Mann stark aufgestellten österreichischen A r,m c e verschont geblieben. Zwar sollen diese in Ungarn und Italien bedeutend mitgenommenen Truppen zu nächst in einer vom Kriege noch nicht betroffenen Provinz sich erholen, doch ist dabei auch ziemlich deutlich ausgesprochen worden, daß diese Armee Sackscn und Baiern den nöthigen Muth geben soll, sich etwaiger Zumulhungcn Preußens zu erwehren. Was die Wirksamkeit der ncueingesetzten Dun- desco m m ission in Frankfurt anlangt, so ist sie zwar noch nickt als wirkliche Centralgewalt aus getreten, wohl aber anbahnend und vorbereitend. Zuerst har sie ein Eindaltsgcbot gelhan gegen das "eue w ü r te m be rgi sch e Postgesctz, welches den ^ir Rechten des einst mit der ganzen Postverwaltung Deutschlands- betrauten Hauses Thurn und Tapis Gewalt anrhun wollte, und hat die Entscheidung dem Rechksgange anheim gegeben. Dasselbe ist geschehen gegen den Vollzug der mccklenburgi- sckcn Verfassung, gegen welchen die reichbegü terte Ritterschaft Protest eingelegt harre, wobei der sonderbare Fall sich ereignet, daß Fürst und Volk m Einigkeit dcn Federungen des Fortschritts Genüge thnn wollen, von der Aristokratie aber daran gehin derc werden. Preußen hat auch hier keineswegs sich Zutrauen zu erwecken gewußt, indem cs die Schritte des Adels unterstützt. Ferner scheint die Bundeseommission ernstlich die Schleswig-Hol steiner in Schutz nehmen und ihnen einen günsti- g»rn Frieden verschaffen Ar wollen als Pr ußen. Einstweilen soll eine neue, beiden Heezogthümcrn gemeinschaftliche provisorische Regierung eingesetzt werden. Das Weitere muß die nächste Zukunst lehren. Bei dieser Bundcscommission ist denn auch jüngst ein Vorschlag Oesterreichs cingcgangen über Anbahnung einer österreichi sch -deutschen Zoll- und Handelseinigung und ihr aufgegeben worden, eine Zollconferenz sämmllicher deutschen Lander nach Frankfurt einzubcrufcn. Es betrifft dieser Vorschlag die Festsetzung von Schutzzöllen, die Grenzbewachung, eine Handels- und Schiffahrts- politik gegen das Ausland, die Verbindung auf Flüssen, Straßen und Eisenbahnen w. und wäre also, wenn er nicht blos eine Lockspeise ist, von höchster Wichtigkeit. Wie es aber mit der deutschen V er fas» sungsfrage bestellt ist, darüber iaßt sich vor dec Hand noch gar nichts sagen, und scheint die Ver wirrung eine unlösliche zu sein. Die am Hunde vom 26. Mai haltenden Staaten haben die Wahlen für den Erfurt crReickstag vorgenommcn; doch ist die Theilnahmc derart gering gewesen, daß sie wie ein Spott auf den Reichstag aussieht, was man übrigens den Wahlern nicht verargen kann, da hochgestellte Leute in Preußen laut sagen, dem Könige liege gar nichts daran, daß der Reichstag