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Wochenblatt für für die König!. Amtshauptmannschast zn Meißen^ns König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Witsdrnff. Aweiundvierzigster Jahrgang. Nr. 13. 1882. Dienstag, den 14. Februar Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag AbonncmentspreiS vierteljährlich I Mrt. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf Jnseratenannahme Montags u. Donnerstag? bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich S Mal (Dienstag und Freitag.) Ubonnementsprei» vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer ».stet 10 Pf. Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden Bekanntmachung, Durchschnittspreise für Marschfönrage betr. Die Königliche Kreishauptmannschast Dresden hat die Durchschnittspreise für Marschfourage in dein Hauptmarktorte des hiesigen Bezirks, der Stadt MeiHe«, auf den Monat Deeember 1881 folgendermaßen festgestellt: 7 Mark 79 Pf. für 50 Kilo Hafer, 3 - 38 - für 50 Kilo Heu, 3 - 37 - für 50 Kilo Stroh. Königliche Amtshauptmannschast Meißen, am 8. Februar ». B-ffe. Conknrsverfahren. In dem Konkursverfahren über den überschuldeten Nachlaß des Gutsbesitzers Friedrich Adolf Schuman« in Vöhr»-»rf ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzcichniß der bei der Vertheilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht vermerthbaren Vermögensstücke der Schluß termin auf den 15. März 1882 Vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Wilsdruff, am 9. Februar 1882. »usch, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Anctions-Bekanntmachung. Nächsten Donnerstag, den 16. Februar d. I., V*»«itt«s» I« Uhr, sollen im hiesigen Königlichen Amtsgerichte folgende Pfandstücke, als: 1 Geschirrschrank, 1 Sopha, 1 Spiegel, 3 Schock Bretter, 2 Hobel bänke, 2 unangestrichene Kommoden, verschiedenes Tischlerhandwcrkszeug, 1 Uhr, 1 Muff, 1 Pelzkragen u. s. w. gegen sofortige Baar- zahlung öffentlich versteigert werden. Wilsdruff, am 10. Februar 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Matthe». Anctions-Bekanntmachung. Ochsten Freitag, den 17. Februar d. I., Vormittag» Iv Uhr, und nach Befinden den nächstfolgenden Tag, gelangen in der Wohnung des Gutsbesitzers und Hvlzhändlers OSwal» Schubert in Vltta««eher> folgende Pfandstücke, alS: 7 Kühe, 3 Kalben, 1 Zuchtbulle, 3 Schweine, 3 Läufer, 2 Pferde, Hühner, verschiedene Wagen, Ackergeräthe, 1 Häcksel- und 1 Dreschmaschine, verschiedene Schlitten, Hafer, Roggen, Stroh, Heu, Kartoffeln, 1 Pianosorte, verschiedenes WirthschaftSgeräthe, eine größere Quantität Bretter, Pfosten, Latten, Feuerholz, Betten u. s. w. gegen sofortige Baarzahlung zur öffentlichen Versteigerung. Ein specielles Verzeichniß der zur Versteigerung gelangenden Gegenstände hängt im Gasthofe zu Alttanneberg aus. Wilsdruff, am 10. Februar 1882. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Matthe». Kommenden D»u«er»tag, den 16. -Lese» Monat», Nachmittags 5 Uhr erste öffentliche Sitzung des hiesigen Stadtge- meinderaths. Die Tagesordnung hängt vom kommenden Mittwoch, Mittags 12 Uhr ab, im hiesigen Rathhause und im hiesigen Kämmercige- bäude aus. Wilsdruff, am 13. Februar 1882. Der Stadtgemeinderath. Kicker, Brgmstr. Tagesgeschichte. Die Berliner „Konservative Korrespondenz" schreibt: „Die ge- sammle Presse beschäftigt sich neuerdings wieder mit der Frage: ob der deutsche Reichstag zu einer Frühjahrssession zusammentreten wird oder nicht. Wenn bei dieser Gelegenheit gemeldet wird, daß eine endgiltige Entscheidung in dieser Beziehung noch nicht getroffen worden sei, so ist dies allerdings zutreffend, aber ebenso zuverlässig erscheint es auch schon heute, daß man sich an maßgebender Stelle dahin entscheiden wird, auf eine Frühjahrssessiou des Reichstages zu verzichten. Man wird nicht sehlgehen, wenn man die Gründe hierfür in der umfangreichen Beschäftigung sucht, von der alle politischen Kreise sowohl augenblicklich, als auch in den nächsten Monaten in Anspruch genommen sind. Mag auch die Erledigung des Unfallver sicherungsgesetzes, die Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend das Tabaksmonopol u. f. w., einerseits recht dringlich erscheinen, so ist andererseits doch auch nicht zu übersehe», daß es angesichts der in diesem Jahre vorzunehmenden Wahlen zum preußischen Landtage nicht wünschenswerth erscheint, an die gegenwärtige Session des letzteren abermals eine Reichstagssession anschließen, bald darauf daun die Wahlen zum preußischen Abgeordnetenhause staltfinden zu lassen und nach denselben sofort wieder entweder den preußischen Landtag oder den deutschen Reichstag einzuberufen. Zu einer so fortdauernden Anspannung aller Kräfte, die selbst bei dem besten Willen und der größten Ausdauer eine Erschlaffung zur Folge haben müßte, soll man denn auch, wie verlautet, au maßgebender Stelle nicht geneigt und daher gewillt sein, nach dem Schluffe der gegenwärtigen Session des preußischen Landtages vor den Neuwahlen zum preußischen Abge- ordnetenhnuse keine Rcichstagssession mehr eintreten zu lassen." Berlin. Die „Nat.-Ztg." schreibt: Gegenüber den vielfach ver breiteten alarmistischeu Nachrichten erklärt man sich hier iu maßgebenden Kreisen mit vollkommenem Vertrauen auf die Klarheit des politischen Horizontes. Nicht nur das Verhältnis; zwischen Deutschland rind Rußland wird als vollständig ungetrübt erklärt, sondern auch das Verhältniß zwischen Rußland und Oesterreich. Aus Wien sind Nach richten hierhergekommen, inhaltlich deren auf österreichischer Seite an erkannt wird, das in der Bewegung auf der Balkan-Halbinsel die Thätigkeit russischer Emissäre oder das Eingreifen russischen Geldes nicht nachgewiesen werden konnte. Was die englischen Staatsmänner betrifft, so hat ihnen der Rücktritt Gambettas den Rückgang aus Ver abredungen in der egyptischen Frage gestattet, welche in England auf das Höchste unpopulär waren und das Schicksal des Ministeriums Gladstone ernstlich gefährdeten. So hält man auch nach dieser Richtung die Situation für wesentlich erleichtert. Man kann sich in entschiedenem Gegensätze zu den volkswirth- schaftlichen Grundsätzen des Abg. Engen Richter befinden, aber man muß Respekt haben vor seinen finanziellen Kenntnissen. Alle Achtung