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Amtsblatt für die Agl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanneberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg, Hühndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu< tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Rshrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf Schmiedewalde, Sora, r p Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. u — — — ... . .... . ... Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pi. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck unk Berinq mm Murn» Berger in Wilsdruff. — BemnrwoMich für die ReüaNwn Marrin Berger daieibü. vro 113. Dienstag, den 25. September 1WV. 58. Jahrg .ausstellung staftgcsuudeuen Festmahi der Bürgermeister angegriffen. Anfangs leisteten sie zähen Widerstand, wurden j Frankreichs hielt Präsident Loubet eine politische Rede, jedoch mit Hurrah zurückgeworfen. Der Feind hat viel In derselben feierte er den Sieg des republikanischen Ge-!V-'"^" für Loubet. Die Franzosen haben sich iu der Südsee eine neue Annection geleistet. Boni Gouverneur von Tahiti wurden die Inseln Rurutu und Tubai, südlich vom eigentlichen Tahiti-Archipel gelegen, für französisches Gebiet erklärt, angeblich auf Verlangen der Bewohner. Die Union kann ihres auf Kosten Spaniens errungenen Colonialbesitzes nicht froh werden. AufdenPhilippinen gehen die Kämpfe weiter: erst vor Kurzem hat wieder bei Mavitae ein ziemlich blutiges Gefecht zwischen den Ameri kanern und den Philippinern stattgefunden, in welchem erstere schließlich den Rückzug autraten. Auf Cuba aber wachsen die Schwierigkeiten für die Amerikaner gleichfalls. einem Telegramm aus Habana hat sich herausaestcllt, daß in dem am 15. d. M. aufCuba gewählten constitntioncllen Convent die Gegner Amerikas und die direkt revolutionären Elemente die Mehrheit besitzen. Verluste, greift trotzdem von Osten her auf der Stadtmauer wieder an, wird aber ebenfalls zurückgeschlagen. Die Ver- Der Arieg mit China. Der deutsche Vorschlag bezüglich der Auslieferung der hauptsächlichsten Anstifter der Fremdcnhetze in China soll von Amerika abgelehnt, von Frankreich aber im Wesentlichen angenommen worden sein. Oesterreich-Ungarn nnd Italien haben dem Vernehmen nach glatt zugestimmt, von England, Rußland und Japan wird eine zustimmende Erklärung noch erwartet. lieber die Belagerung der Gesandtschaften in Peking ist vom Oberlieuteuant Grasen Soden, dem Kommandanten der deutschen Schutzwache in Peking, ein Tagebuch geführt worden, aus welchem der deutsche Ge- schwadcrchef Admiral Bendemann jetzt einen telegraphischen Auszug veröffentlicht hat. Derselbe lautet: Am 3. Juni siud wir mit dem letzten Zuge in Peking augekommen. Die Unruhen sind im Wachsen begriffen. Am 13. Juni: Brand sämmtlicher Klöster und Kirchen in der Stadt. Das Gesandtschaftsviertcl wird abgeschlossen und zur Bertheidigung vorbereitet. Am 17. Juni erhalten die Gesandten die Aufforderung, binnen 24 Stunden Peking zu verlassen. Am 20. Juni: Ermordung des Gesandten Freiherr v. Ketteler. Eine Hilfeleistung durch das Detache ment war nicht möglich, da aus sämmtlichen Häusern der Straße, die von chinesischen Truppen besetzt war, heftiges Feuer abgegeben wurde. Die englische Gesandtschaft wird als Reduit bestimmt, Frauen und Kinder werden dorthin gebracht. Daselbst wird auch das Lazareth eingerichtet. Am Nachmittag Beginn des Feuers chinesischer Soldaten gegen die österreichische und englische Gesandtschaft. Am ^1- Juni: Feuer gegen die italienische Gesandtschaft. Am e beginn des Geschützfeuers auf die deutsche Ge- von der Stadtmauer in westlicher Richtung. Lue Amerikaner, stark bedrängt, wollen die Gesandtschaft verlasten. Die Italiener, Franzosen und Oesterreicher ziehen sich, um nicht abgeschuitten zu werden, ebenfalls nach der englischen Gesandtschaft zurück. Nach einer halben Stunde wird die Gesandtschaft wieder besetzt. Wirwerfeu den Feind, der auf der Mauer vorgedrungen war, nach beiden Seiten zurück. Die besetzte Mauer wird zur Ver- theidigung eingerichtet. Die italienische Gesandtschaft geht iu Flammen auf. Am 24. Juni: heftiges Gewehr- und Geschützfcuer von allen Seiten. Es wird eine Unterstützung zu deu Engländern und Russen gesandt, die darum baten. Am 24. Juni werden die Amerikaner hart bedrängt. Chinesische Truppen, 300 bis 400 Mann, gehen auf der Stadtmauer von Westen her vor und werden mit 18 Mann von uns stürmuug eines Hauses. Am 25. Juni: Fortsetzung des Feuers. Ein Streiszug wird nach benachbarten Häusern gemacht, mehrere Chinesen werden erschossen. Weiterer Ausbau der Vertheidiguugseinrichtungen. Die Chinesen dringen immer näher nach der Gesandtschaft von östlich von ihr gelegenen Häusern vor. Die Barrikade auf der Stadtmauer wird immer exponirter. Am 30. Juni: Sturm der Chinesen ans diese Barrikade. Diesseits 3 todt, 5 schwer verwundet. Der Angriff wird abgeschlagen. Am 1. Juli: Verlassen der Barrikade auf der Stadt mauer. Die Bertheidigung wird auf die Gesandtschaft beschränkt. Die Chinesen rücken bis auf 50 Meter an unsere Stellung heran. Ununterbrochenes Geschütz- und Gewehrfeuer. Geschütze der neuesten Art. Am 12. Juli: 400 bis 500 Mann greifen auf zwei Seiten an und dringen bis zur Gesandtschaftsmauer vor. Die Besatzung der Ge sandtschaft ist nur noch 30 Mann stark. Ich entschloß mich trotz zwölffacher Uebermacht zum Ausfall und Sturme. Der Gegner, von 2 Seiten gefaßt, wird mit aufgepflanztem Seitengewehr und Hurrah zurückgeworfen, eine Fahne, viele Gewehre und Munition erobert. Der Gegner, hinter einer Mauer, 50 Meter von der Gesandtschaft, verschanzt, hat uns trotz seiner Stinke nicht wieder aus seiner Stellung angegriffen. Ein Angriff auf diese Stellung, die von Hunderten von Chinesen besetzt war, mit meinen 25 Mann hätte leicht zur Katastrophe führen müssen. Ich beschränkte mich deshalb auf eine aclive Bertheidigung und heftige Fortsetzung des Feuers. Am 17. Juli: Waffenstillstand. Die Stellung blieb besetzt und wurde mehr verstärkt. Am 8. August: Wiederbeginn der Feindseligkeiten. Das Tsungli- Damen verhandelt durch Boten. Trotzdem verstärktes Feuer der chinesischen Truppen. Geschütze neuerer Art werden nicht aufgcfahren, dagegen vier Wallbüchseu. Un aufhörliches Feuer vou der Stadtmauer und den anstoßenden Häusern. Am 13. August: Fortsetzung des Feuers. Am 14. August: 2 Ahr Morgens ferner Kanonendonner, bald darauf heftiges Gewehrfeuer. Allmähliches Einstellen des chinesischen Feuers. Der Gegner verläßt seine Stellung. Das deutsche Detachement beim (?) Einrücken der Ver bündeten hatte Iomon (dieses Wort ist zweifelhaft) bereits in Besitz, das nachher an die Japaner abgetreten wurde. (Der Wortlaut des Telegramms ist nicht ganz sicher, da mehrere Worte verstümmett angekömmen sind, bemerkt hierzu das Wolffsche Bureau.) Generalfeldmarschall Graf Walocrsee hielt am Sonn abend in Shanghai eine Parade über die dortigen Truppen der Mächte und die Mannschaften des internationalen Freiwilligencorps ab. Den« Oberleutnant Grafen Soden in Peking ist vom Kaiser Wilhelm für die hervorragend tapfere Vertheidig- ung der Gesandtschaft der Orden ,Lour ls wärüs" und seinen Mannschaften das Milnär-Ehrenzeichen I. Ll. ver liehen worden. dankens iu Fiaukreich nnd betonte die Nothwendigkeit für^u^cv^ »u, »vcc alle guten Fcanzosen, sich zur Verfolgung eines dreifachen lüfte des Feindes: 40 (?) Todte, darunter 30 bei der Er Zieles, der Eintracht, der sozialen Gcrechiigkeit und der Ehre des französischen Namens, zu vereinigen. Die gc- sammte Festlichkeit endete mit einer lebhaften Huldigung j)slitische Rundschau. Das Kaiserpaar wohme am Sonnabend nach Beendigung seines gemeinsamen Aufenthaltes in Cadinen der feierlichen Enthüllung des Denkmales für die Königin Luise in Tilsit bei. Alsdann reiste der Kaiser zur Jagd nach Romlnten weiter. Der Kaiser nahm nach der Enthüllung des Denk males der Königin Luise in Tilsit einen Ehrentruuk vor dem Ralhhause entgegen. Auf die hierbei erfolgte Ansprache des Oberbürgeuneisters erwiderte der Monarch in kurzer Rede, in derselben auf die stattgehabte Denkmalsfeier hin weisend und seinen Dank für die so schöne Ehrung des Gedenkens der edlen Königin durch die Stadt Tilsit aus- drück-nd. Der Kaiser trank auf bas Wohl der Stadt und irgerschaft und verband hiermit den Wunsch, daß cadl Tilsit, der Provinz Ostpreußen und dem ganzen Lande stets Frauen und Mädchen erstehen möchten, die eine ungcminderte Gotteszuversicht bei ihren Männern und Söhnen bis in fernste Zeiten pflegten. — Die Kaiserin Hain- ihren hohen Gemahl, entgegen den ursprünglichen DiSposiiionen, nicht nach Tilsit begleitet. Mehr als 200 Millionen Mark soll die Forderung betragen, welche die Reichsregierung im Reichstage für China beamrageu wird. Daß diese Summe schließlich heraus > kommen wird, kann wohl keinem Zweifel unterliegen. Ob sie sv'ort verlangt wird, bleibt abzuwarteu. otz des Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbes stehen die schwindelhaften Ausverkäufe verschiedentlich nach wie vor in Blülhe. Das Reichsamt des Innern hat darüber Erhebungen veranstaltet und ihr Resulrat soll ein solches sein, daß eine Ergänzung des Gesetzes iu Aussicht genommen werden wird. Vor Allem soll genau präzisirt werd.u, daß als Ausverkauf nur die Räumung des vorhandenen Waarenbcstandes unter Aus schluß jeden Nachschubes von Waaren, gelten soll. Au der Zustimmung des Reichstages ist wohl nicht zu zweiseln. — Aw Reichsamt des Junern soll ferner die Absicht be stehen, die für das Inland geltenden Bestimmungen des Fleischschaugesetzes erst im Frühjahr 1901 in Kraft treten zu laM. Dre Polizei ist des Publikums wegen, aber nicht das Publikum der Polizei wegen da! Diese Worte hat der preußische Minister des Innern Freiherr v. Rheiubabeu in eine Ansprache an eine Anzahl Berliner Polizeibeamte verflochten, welchen er Ordens-Auszeichnungen für ihre Tüchtigkeit UN öffentlichen Dienste überreichte. Der Minister sprach sich prinzipiell im oben erwähnten Sinne aus und legte den Beamten besonders die Pflicht der Höflichkeit P^M"M und die stete Hilfsbereitschaft M den Fahrlichkeiten des Straßenverkehrs ans Herz. Von den deutschenTruppeu-Tran sportschiffen nach China haben bis jetzt elf Ihr Reiseziel, die Rhede von Taku an der Peihomünduug erreicht. Es sind damit schon oie Hälfte aller nach China unterwegs befindlichen Mannschaften ge landet. Drei weitere Schiffe machen no^ F°nat Taku, während der Rest von acht sich noch UN lckhen Meer nnd indischen Ozean befindet, vftii Ganzen M .Ee mit Truppen expedirt. . svochenlange Streik der Hamburger Werftar- b eiter m als beendigt zu betrachten; die große Mehrheit der Streikenden hat sich definitiv dahin entschieden, die Arbeit zu den Bedingungen der Arbeitgeber wieder aufzunehmen. Der sozialdemokratische Parteitag in Mainz ist am Freitag nach fünftägigen offiziellen Verhandlungen wieder geschlossen worden. Als das bemerkenswertheste Ergebniß derselben erscheint der noch unmittelbar vor dem Auseinandergehen des Parteitages gefaßte entscheidende Beschluß in Sachen der schon so lange schwebenden Frage einer obligatorischen Theunahmc der Sozialdemokraten an den künftigen preußischen Landtagswahlen. Bei dem am Sonnabend in Paris auf der Welt- Dle Erstürmung der Peitang-Forts. Taku, 20. Sept. Eine Streitmacht von4000 Russen, 3000 Deutschen und 1000 Franzosen und ein österreichisches Detachement Seesoldaten begannen heute den Angriff auf die Forts vou Peftang bei Tagesanbruch. Die Forts er widerten das Feuer lebhaft. Die Beschießung wurde bis Mittag fortgesetzt, aber schon nach 10 Uhr Vormittags hatte das Feuer der Forts aufgehört. Die Kommandeure der Verbündeten sandten Mittags Mannschaften aus, um den Grund des Schweigens der Forts festzustellen. Man fand die Forts verlassen und nur vier todte Chinesen. Mehr als 3000 Chinesen, die in den Forts gewesen, waren entkommen. Das russische Artilleriefeuer war sehr wirksam gewesen. Die Forts sind stark beschädigt. Die Engländer und Italiener hatten den Kampfplatz nicht rechtzeitig erreicht. Miiblatt ß> MÄni Tharandt, Aohen, Sieöentehn und die Umgegenden.