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Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.—- Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. 1888 Freitag, den 26. October Nr. 86 Bekanntmachung, Hauptübung der städtischen und freiwilligen Feuerwehr. Nächsten Sonntag, den 28. Oktober, Bormittags «m 11 Uhr, soll eine der im § 51 des hiesigen Feuerlöschregulativs vorgeschriebenen Hauptübungen der Feuerwehren abgehalten werden und haben sich hierzu sämmtlichs Mitglieder derselben, Abtheilungsführer und Mannschaften, unter Anlegung ihrer Dienstabzeichen rc. bei Vermeidung der im § 52 des ge dachten Feuerlöschregulativs angedrohten Ordnungsstrafe pünktlich einzufinden. Die Versammlung findet an der Kirche Vormittags ^11 Uhr statt. Wilsdruff, am 22. October 1888. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Holzauktion 4 Klötzer 17—28 am 23. October 1888. Schumann. Bachmann Nach § 17 der revidirten Städteordnung sind 1., zum Erwerbe des Bürgerrechts berechtigt alle Gemeindemitglieder, welche 1 ., die Sächsische Staatsangehörigkeit besitzen, 2 ., das 25. Lebensjahr erfüllt haben, 3 ., öffentliche Armenunterstützung weder zu beziehen, noch im Laufe der letzten zwei Jahre bezogen haben, 4 ., unbescholten sind, 5 ., eine directe Staatssteuer von mindestens 3 Mark entrichten, 6 ., auf die letzten zwei Jahre ihre Staatssteuer und Gemeindeabgaben, Armen- und Schulanlagen am Orte ihres bisherigen Auf enthalts vollständig berichtigt haben, 7 ., entweder u., im Gemeindebezirk ansässig sind, oder ü., daselbst wenigstens seit 2 Jahren ihren wesentlichen Wohnsitz haben, oder o., in einer andern Stadtgemeinde des Königreichs Sachsen bis zur Aufgabe ihres bisherigen Wohnsitzes stimmberechtigte Bürger waren; 2., zum Erwerbe des Bürgerrechts verpflichtet, alle zur Bürgerrechtserwerbung berechtigte Gemeindemitglieder, welche 1 ., männlichen Geschlechts sind, 2 ., seit drei Jahren im Gemeindebezirk ihren wesentlichen Wohnsitz haben, und 3 ., mindestens 9 Mark an direkten Staatssteuern jährlich entrichten. begeistertes Hurrah durchdrang die Luft; denn am Fenster beS Salon wagens stand in der Uniform seines Leib-Garde-Husarcn-Rcgiments Se. Majestät der Kaiser, und während er huldvoll für den Morgengruß dankte, suchten feine Blicke die treue Lebensgefährtin. Freudig winkten sich die hohen Gatten entgegen; dann öffnete der Kaiser schnell selbst die Wagenthür und eilte auf die hohe Gemahlin zu, sie fest in seine Arme schließend. Mitten unter seinem Volke freute sich Deutschlands Kaiserpaar des Wiedersehens und küßte sich mehrmals auf Mund und Wange. Des Kaisers erste Frage war: „Was machen die Jungens?" Während dieser Begrüßung waren Graf Herbert Bismarck in einfachem Reisecostüm, Wirklicher Geheimer Rath von Lucanus und General-Adjutant General- Lieutenant von Albedyll dem Zuge entstiegen und verabschiedeten sich von Sr. Majestät dem Kaiser, welcher den Herren in huldvollster Weise die Hand reichte. Als dann der Kaiser sich nach dem Königszimmer wandte, jubelten ihm von Neuen die Zuschauer entgegen. Langsamen Schrittes ging der Kaiser auf die in einiger Entfernung harrende Begleitung Ihrer Majestät der Kaiserin zu, begrüßte sie ebenfalls durch Händedruck und verweilte dann noch längere Zeit, sich unterhaltend, auf dem Perron. „Gott sei Dank", hörte man mehrfach. Se. Majestät der Kaiser sieht so frisch, so kerngesund aus, wie man es nicht besser verlangen kann. einzeln und partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den sonst vor Beginn bietenden versteigert werben. Königliche Revierverwaltung Spechtshausen und Königliches Forstrentamt Tharandt, Mittenstärke j . Oberstärke s Abth. 51, 50 u. 51, 36 der Auktion bekannt zu gebenden Bedingungen an die Meist- DageSgeschichte. Von der Ankunft des Kaisers und der Begrüßung der kaiserlichen Gatten bringt die „Post" folgende nähere Mittheilung aus Drewitz bei Potsdam: Zehn Minuten vor 8 Uhr nahten sich von Potsdam her der Königliche Wagen. ES erschienen zum Empfange Oberstallmcister von Rauch, Flügel-Adjutant Major von Kessel und Kammerherr von Ende. Bald darauf fuhr Ihre Majestät die Kaiserin, begleitet von der Gräfin Keller, in geschlossenem Coups am Bahnhofe vor. Das Publikum begrüßte die hohe Frau auf das Wärmste. Punkt 8 Uhr fuhr der kaiserliche Sonder zug in den Bahnhof ein. Der Kriegerverein präsentirte, die Schule und der Gesangverein stimmten unter Leitung des Lehrers Schwabe die Sil- cher'sche „Jehova"-Motette an. Die Flügelthüren des Königszimmers thaten sich auf, und heraus trat bis an die Gleise heran Ihre Majestät die Kaiserin, hierselbst ganz allein stehen bleibend. Und wie stand Deutsch lands Kaiserin da! Die hohe Frau stand da wie ein Vorbild aller Frauen, aller Mütter, in deutscher Einfachheit. Eine schwarze, anliegende Robe, ein ebensolcher kurzer Pelzkragen und ein Capottehütchen bildeten den schlichten Anzug. In der rechten Hand hielt Ihre Majestät die Kaiserin ein winziges Sträußchen weißer Blumen, und mit glückseligem Lächeln s«h sie dem heranbrausenden Znge entgegen. Der Zug fuhr ein; ein Bekanntmachung. Alle diejenigen hiesigen Gemeindemitglieder, welche das hiesige Bürgerrecht noch nicht erworben haben, aber nach der Beilage snb G unter 2 hierzu verpflichtet sind, wollen sich behufs Erlangung desselben nunmehr sofort und bis spätestens den 5. November dieses Jahres bei Ver meidung einer Ordnungsstrafe von Zwei Mark in der hiesigen Rathsexpedition anmelden. Wilsdruff, am 24. October 1888. Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Von den auf dem SpechtShanfener Forstreviere aufbereiteten Hölzern sollen Montag, den 3. November d. I von Bormittags 1/2*0 Uhr an im Gasthofe zu Spechtshaufen 113 Stück weiche Stämme von 10—40 ova 13,8 Wllhdrt. weiches Brennreisig in Abth. 55 Rm. - - > 255 - weiche Stöcke / ' WeM sü-UME WM, AM, Mkckhi mid die UmMiidcL Amtsblatt Mr die Kgl. Amtshauptmannschaft zu Weißen, das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff.