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WWAMckff TH«M, Nchk«, Zikdnlch« Md die WjMdeu. ArntSVL'cLLt für die Kgl. 'UmlshaupimanEaik zu Weißen, das Kgt. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Ericheii t wöchentlich zweimal, Tieu^taqS uns Freuazs. — Äbonnementpreis vierteljäbrlicb I Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg.— Inserate werden Montag» und Donnerstags bis Mittags 12 Ubr angenommen. Nv. 39. Dienötaq.^en jö. Mai 1888. Bekanntmachung. Die auf die Zeit bis zum 1. Avril 1889 maßgebenden Durchschnittspreise der Lnndlieferungen für die bewaffnete Macht im Mobilmachungsfalle am Hauptmarktorte Meißen betragen: 9 Mk. 82 Pf. für 50 Kilo Weizen, 11 - 72 - - 50 - Weizenmehl, 7 - 82 - - 50 - Roggen, 10 - 14 - - 50 Roggenmehl, 7 - 34 - - 50 - Hafer, 3 - 75 - - 50 - Heu, 2 - 19 - - 50 - Stroh. Meißen, am 8. Mai 1888. Königliche Amtshauptmannschaft. v. «Kirchbach. L tlMsestspiel in Dresden. Gxtrazug von Wilsdruff nach Dresden nnd zurück, Dienstag, den 15. Mai 1888. 2^ Nachm. A Abfahrt Wilsdruff Ankunft x 12-' Nachts, 3" - I - Potschappel Abfahrt > 11^ - 3^^ - Ankunft Dresden M. Abfahrt ^11"' - Billetvreise für Hin- und Rückfahrt nur mit dem Extrazuge von Wilsdruff nach Dresden 4k. 1,10 Mk. in II. Claffe und 0,80 Mk. in III. Claffe. Im Uebrigen kann der Nacht-Extrazug zwischen Potschappel und Wilsdruff von Jedermann auf gewöhnliches Billet benutzt werden. Dresden, am 11. Mai 1888. Königliche Gmenüdirectiou der sächs. Staatseisenbahnen. Beka nutmachum^ Von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht soll am Freitag, dea 1. Ium 1888, Vormittags 1V Uhr das den Erben des Maurers Friedrich Bruno Prenzel in FördergcrSdorf gehörige Hausgrundstück No. 48 des Brandcatasters und Folium 44 de« Grund- und Hypothekenbuchs für Fördergersdors, welches ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 5175 Mark gewürdert worden ist, freiwilligerweisc versteigert werden, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auöhängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Das aus Wohnhaus, Nebengebäuden — No. 21 n. des Flurbuchs — sowie den Flurstücken No. 19, 20, 21 b. und 374 des Flurbuchs bestehende Grundstück ist 76 Ar und 1 sZU groß und mit 56,47 Steuereinheiten belegt. Tharandt, am 3. Mai 1888. Königliches Amtsgericht. Freiwillige Versteigerung. ErbtheilungShalber soll von dem unterzeichneten Königlichen Amtsgericht Sonnabend, den 19. Mai 1888, Vormittags 11 Uhr, an Amtsstelle das zum Nachlasse weil. Herrn Carl Traugott Ferdinand Winkler in Nossen gehörige, an der hiesigen unteren Bahnhofstraße gelegene Hausgrundstück, Folium 376 des Grund- und Hypothekenüuchs für Nossen, No. 81 v. des Brandkatasters, bestehend aus den Parzellen 214 k. und 215 des Flurbuchs, welches bei einem Flächeninhalte von 35 ^Ruthen — 6,^ Ar mit 222,^ Steuereinheiten belegt, nach 353 Beitrags einheiten mit 13,500 M. bei der Landesbrandversicherungsanstalt versichert, Hypotheken- und reallastenfrei und auf 18,000 M. geschätzt worden ist, unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen freiwillig versteigert werden. Erstehungslustige werden geladen, sich zur oben angegebenen Zeit an Amtsstelle einzufinden, sich über ihre Zahlungsfähigkeit auszuweisen, ihre Gebote zu eröffnen und wegen des Zuschlags weiterer Verhandlung gewärtig zu sein. Nossen, den 19. April 1888. Königliches Amtsgericht. Weidauer. IkakzcSgcsckichte. Die Nachrichten aus dem Schloß zu Charlottenburg über das Befinden Sr. Mas. des Kaisers lauten fortgesetzt erfreulich und beruhigend. Der Kaiser verbringt die Nächte gut, der Schlaf ist erquickend, und da der hohe Kranke reichliche Nahrung zu sich nimmt und das ermattende Fieber auf gehört hat, nehmen die Kräfte zu, wenn schon die Bewegung noch auf das Wechseln von Bett zum Lehnstuhl und Svpha beschränkt bleibt. Der Kaiser selbst ist denn auch „vorzüglicher Stimmung". Fürst Bismarck wird, nach der „K.-Ztg.", mit Rücksicht auf die jetzige Besserung im Befinden des Kaisers sie wiederholt aufgeschobenc Reise auf seine Va rzine r Besitzungen in allernächster Zeit aussühren und voraus sichtlich mindestens eine Woche sich dort aufhalten. Ueber den Gedanken einer besonderen AnSzeichnung des deutschen Reichskanzlers durch den Kaiser von Rußland, sind neuerdings von Petersburg aus Mitthcilungcn verbreitet worden, deren auffälliger Inhalt eine gewisse Bedeutung durch den Umstand findet, daß russische Blätter keinen Anstand nehmen, wenn auch mit Zurückhaltung, zu veröffentlichen. In jenen Petersburger Mitthcilungen hieß es: „ . . . Die bulgarische Frage schläft gleich allen den anderen unterschiedlichen Balkanfragen ruh'g weiter; sogar die jüngste serbische Ministerkrise hat hier, trotzdem ihr der i Schein eines Mißerfolges der ruffenfreundlichen Strömung in Serbien innewohnt, durchaus kalt gelassen. Nur ein Gedanke vermochte in letzter ! Zeit in den hiesigen politischen und diplomatischen Kreisen eine tiefgehende ! Bewegung hervorzurufen: die beabsichtigte Erhebung des deutschen Kanzlers in den russischen Fürstcnstand. DieThatsache, daß die Möglichkeit einer solchen hohen Auszeichnung des deutschen Staatsmannes durch den Zaren in's Auge gefaßt und in politischen Kreisen ernstlich dis- cutirt wird, ist von augenfälliger hoher Bedeutung. Sie ist nicht allein charakteristisch dafür, wie sehr sich gegenwärtig Fürst Bismarck der Gunst des Zaren erfreut, sondern sie beweist auch, daß man in Rußland ent schlossen ist, mit Deutschland gute Nachbarschaft zu halten. Ich habe sogar guten Grund, anzunehmen, daß der gegenwärtig zwischen Berlin und Peters burg stattfindende lebhafte Meinungsaustausch nichts Geringeres zum Zwecke hat, als die Wiederherstellung des alten freundschaftlichen Verhältnisses der beiden Reiche auf Grund der Verpflichtungen Rußlands zur Neutralität für den Fall eines Angriffes Frankreichs auf Deutschland. In jedem Falle werden die Bemühungen des Petersburger Cabincts in dem Sinne eines engen Anschlusses an Deutschland um so eifriger fortgesetzt, als man hier bestimmt annimmt, daß die endgültige Verständigung mit Deutschland auch die Erzielung eines guten Einvernehmens mit Oesterreich-Ungarn zur