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ThmM, Ast«, Äcdkülchii ««d die AuiWM. be- für die Kgl. AmtshaMtmanntchast zu Weitzcn, das Kgl. Amtsgericht Md deu Stadtratt zu Wilsdruff. 1887 Freilag, dm 1l. März Rr. Lft vie Bekanntmachung NN ki ¬ rr el. rk 404 Meter und die andere in der ;ci: or: ger litz sie ine en, ine nie der ser M rpe ie- die >cn rs- öo Lo ri ng re- len >rt, is- uf. er- abe ebt em ath VN ch- de em M russischerseits nach „bekanntem Muster" in Sofia Genugthuung für diese „Vergewaltigung russischer Unterthanen" fordern und dann wäre ja für Rußland die gewünschte Gelegenheit da, sich ungenirter als bisher in die bulgarischen Angelegenheiten mischen zu können! Belgien. Ein furchtbares Grubenunglück, welches an das schreck liche Unglück von Frameries im April 1879 erinnert, hat (wie bereits ge meldet) Belgien betroffen. Im Kohlenbergwerk Quaregnon entstand ein schlagendes Wetter, welches 144 Bergleuten das Leben kostete. Freitag Abends um 7 Uhr stieg der sogenannte Nachtzug in der Stärke von 210 Arbeitern in den Schacht La Boule hinab. Derselbe ist einer der tiefsten in allen belgischen Bergwerken und reicht bis 700 Meter unter die Erde Doch werden nur zwei Galerien ausgebeutet, die eine in der Tiefe von ' Tiefe von 49b Meter. Eine halbe Stunde nach dem Hinabstieg der Arbeiter wurde ein furchtbarer Knall aus eine Meile im Umfang vernommen und aus deui Bergwerke stieg Rauch auf. Die um das Bergwerk liegenden Gemeinden Quaregnon und Patu- ler, uld ade fier die ber er- ach ff. ff. tO )8 N. ff. o« Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Bekanntmachung, die Sperrung der Niederwarthn'er Elbbrücke betreffend. Au« Anlaß des Umbaues der Fahrbahn der Niederwartha'er Elbbrücke wird letztere für allen öffentlichen Verkehr von Dienstag, den 12. April dieses Jahres ab wahrscheinlich auf die Dauer von 4 bis 5 Wochen gesperrt und für diese Zeit der Fährverkehr über die Elbe ausschließlich auf die Kötitzer Fähre, der Fußverkehr (einschließlich desjenigen mit Handwagen u. s. w.) aber auf die Kötitzer und die Gohliser Fähre verwiesen. Meißen, am 7. März 1887. Königliche Amtshauptmannschaft. von Kirchbach. „ Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnementpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden Montag« und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. BogcSgef-Aichte. Beinahe ebenso rasch, wie am Montag die erste Lesung der Militär vorlage, ist Dienstag die erste Lesung des Etats im neuen Reichs tag erledigt worden. Man will versuchen, das Budget trotz der vorge rückten Zeit bis zum 1. April zu Stande zu bringen; und da die Deckungs frage durch die in der Thronrede angekündigten Vorarbeiten in Angriff genommen ist, so ist es natürlich, daß man allseitig die bezüglichen Vor schläge der Regierung abzuwartcn wünscht, bevor man eigene Ansichten da rüber vorbringt. Unter diesen Umständen cntschlug der Schatzsekretär sich sogar der unangenehmen Nothwendigkeit, nochmals hervorzuheben, was in- deß dock wieder in Erinnerung gebracht werden muß: daß das Defizit im Voranschlag für 1887—88 oder, wenn man sich formeller ausdrückt, der durch Matrikularbeiträge zu deckende Mehrbetrag gegen das laufende Jahr, rund 29 Mill. M. beträgt; der Nachtragsetat zur Deckung der dauernden Kosten der Militärvorlage wird diesen, vorläufig auf die Einzelstaaten ab zubürdenden Fehlbetrag auf mehr als 50 Mill. M. bringen. Die Dek- kungsfrage wurde von dem Abgeordneten Rickert herbeigezogen, der das Projekt der Deutschfreisinnigen, eine Reichseinkommensteuer, empfehlen wollte, dabei jedoch wenig Entgegenkommen fand. In seiner Mittwochs-Sitzung bat der Reichstag die zweite Berathung der Militärvorlage begonnen und beendet. Nachdem der Antrag des Ab geordneten v. Stauffenberg auf 3jährige Bewilligung der von der Regierung verlangten erhöhten Friedenspräsenzstärke der Armee mit 222 gegen 23 Stimmen abgelchnt worden war, nahm der Reichstag mit 223 gegen 48 Stimmen den Paragraphen 1 der Regierungsvorlage an, welcher die Höhe der Präsenzstärke und die Bewilligung auf sieben Jahre enthält. Die Abstimmungsziffer wird voraussichtlich maßgebend für die in den nächsten Tagen stattfindende Schlußabstimmung, also die definitive Annahme der Vorlage mit Majorität gesichert sein. Vom Centrum haben nur 7 Mit glieder sür das Septennat gestimmt, 83 der Abstimmung sich enthalten. Die Mahnungen des Papstes haben also doch gefruchtet, denn ohne die selben würden die 83 Ultramontanen gegen die Vorlage gestimmt haben. Zum Geburtstage des Kaisers werden, soweit bis jetzt bekannt, nach stehende Fürstlichkeiten in Berlin anwesend sein: der König und die Kö nigin von Sachsen, der König und die Königin von Rumänien, der Kronprinz und die Kronprinzessin von Schweden, der Prinz von Wales, der Graf von Flandern mit seinem Sohn Balduin, Prinzen von Belgien, der Prinz Georg von Sachsen mit dem Prinzen Friedrich August und der Prinzessin Mathilde, der Herzog von Aosta, der Prinz Ludwig von Bayern, der Großherzog und die Großherzogin von Baden, der Großher zog und Großherzogin von Sachsen, der Großherzog von Hessen nebst Tochter Prinzessin Irene, die Großherzogin-Mutter von Mecklenburg-Schwe rin, der Erbgrvßherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklenburg-Stre- litz, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Oldenburg, der Großfürst Michael Nicolajewitsch von Rußland und die Großfürstin Vera von Rußland, der Prinz und die Prinzessin Wilhelm von Württemberg, der Herzog von Sachsen-Altenburg, der Fürst Lippe-Detmold und Fürst Reuß ä. L. Die Herzogin Adelheit von Schleswig-Holstein begiebt sich mit ihren beiden Töchtern, den Prinzessinnen Luise Sophie und Feodore zunächst nach Potsdam zum Prinzen und Prinzessin Wilhelin, um dort den Tauffeierlichkeiten beizuwohnen. Kronprinz Rudoloh trifft bereits am 16. d. M. in Berlin ein. Die Meldungen über die amtliche Ermittelung der Stichwahlresultate liegen nunmehr sämmtlich vor. Die Zusammensetzung des Reichstages ergiebt sich danach, verglichen mit dein Wahlresultate von 1884 und unter Einrechnung der Wilden bei den ihnen am nächsten stehenden Parteien, folgendermaßen: Konservative (1884 77) 1887 80, Reichspartei (28) 39 Nationalliberale (51) 103, zusammen (156) SÄT, Deutschfreisinn (1884 67) 1887 32, Volkspartei (8) 0, Sozialdemokraten (24) 11, Centrum (99) 99, Welfen (11) 4, Polen (16) 13, Däne (1) 1, Elsässer (15) 15, zusammen (241) 175. ' Ein schönes Wort des Kaisers Wilhelm scheint verbürgt zu sein. Es lautet: Seit dem glücklichen Ausfall der Reichstagswahlen fühle ich mich um 20 Jahre verjüngt. Das deutsche Volk hätte mir kein schöneres Geburtstag- und Ostergeschenk machen können. Straßburg, 8. März. Die „Landeszeitung veröffentlicht eine Ver fügung des Staatssekretärs v. Hoffmann, betreffend die Maßregeln gegen Vereine von französischer Richtung. Gleichzeitig ist die Auflösung der Centralverbände der elsässischen Gesang- und Turnvereine angeordnet wor den. Das Blatt meldet ferner die Auflösung eines Gesangvereins im Kreis Rappoldsweiler, weil derselbe bei der Wahl des Abtes Simonis in deutschfeindlichem Sinne thätig gewesen sei, und die Suspension des Bür germeisters Gilliot (Rheinau). Der jüngsten bulgarischen Militärrevolte ist die blutige Sühne ans dem Fuße nachgesolgt, indem die zum Tode verurtheilten aufständischen Offiziere bereits am Sonntag früh in Rustschuk erschossen worden sind. Die bulgarische Regentschaft hat durch die rasche Ausführung des kriegs gerichtlichen Urtheiles zu erkennen gegeben, daß sie entschlossen ist, endlich einmal dir volle Strenge der Gesetze gegenüber den Theilnehmern an diesen fortwährenden militärischen Putschen, die das Land ewig in Unruhe erhalten, anzuwenden, aber es erscheint säst mehr als zweifelhaft, ob die Hinrichtung der Hauptschuldigen auf die weitverzweigte Partei der bulgarischen Ver schwörer Eindruck gemacht hat. In Rustschuk und dem benachbarten Tur- tukai sind zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden, da hier ein neuer Aufstand befürchtet wird, und in Burgas und Philippopel haben sich eben falls Verhaftungen, namentlich von Offizieren, nothwendig gemacht und in der Hauptstadt Sofia mußten die Milizen wegen ihrer verdächtigen Haltung entwaffnet werden. Außerdem sind in Sofia im Ganzen 24 Personen wegen Verdachtes des Landcsverrathes verhaftet worden, von denen jedoch mehrere wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Auch ordnete die Regierung die Freilassung des Exministers Sarapoff, sowie Lusanoff's, des Schwiegersohnes des Oppositionsführers Zankoff, an, der verhaftete Exminister Nikisoroff hatte dem französischen Generalkonsul angezeigt, er sei mißhandelt worden, worauf die Regierung befahl, Nikisoroff im Beisein des Staatsanwaltes und des Stadtkommandanten untersuchen zu lassen. Von Petersburg liegt noch keine Aeußerung zu den in Rustschuk stattgefundenen Hinrichtungen vor; es wird aber gewiß nicht an Protesten gegen dieselben fehlen. Hat doch der deutsche Generalkonsul in Rustschuk die Mehrzahl der zum Tode verurtheilten Offiziere als russische Unterthanen reklamirt, was sie freilich nicht rettete; nur ein einziger, Capitän Bellmann, wurde dem deutschen Generalkonsul überliefert, da die bulgarische Regierung die russische Staatsangehörigkeit anerkannte. Vielleicht wird man nun Der diesjährige hiesige FrühjahrSmarkt wird Donnerstag, den 17. und Freitag, den 18. März abgehalten. Wilsdruff, am 2. März 1887.