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Stützen desselben wurde. Schon bei den Vorverhandlungen über die Gründung des Bundes bewährte sich in der erfreulichsten Weise das aufrichtigste Entgegenkommen der sächsischen Regierung; seit der Er richtung des Bundes ist von ihr und ihren Vertretern am Bunde die kräftigste Entwickelung desselben in jeder Richtung lebhaft gefordert worden. Besonders ist es dem Kronprinzen von Sachsen hoch an- zurechen, daß er seit dem Eintritte der sächsischen Truppen in den Verband der norddeutschen Armee mit einer stets bewährten militä rischen Tüchtigkeit und mit treuer Hingebung dazu beigetragen hat, die innere Verschmelzung und eine wahre Waffenbrüderschaft mit der Bundesarmee zu fördern. Der jetzige Besuch unsers Königs an dem befreundeten Hofe und die herzliche Äufnahme, welche er dort gefun den, werden gewiß dazu beitragen, die engen Beziehungen noch zu bestärken und zu beleben. Wie der „Augsb. Allg." berichtet wird, passirten vor einigen Tagen wieder 18 Personen, Weberfamilien aus dem sächsischen'Erz gebirge, die polnische Grenze, die im Jahre 1864 mit einigen Ver mögen nach Rußland ausgewandert waren und jetzt, gänzlich ver armt und von Allem entblößt, in die Heimath zurückkehrcn wollen. Aller Warnungen ungeachtet wandern noch immer Arbeiter aus dem Mittlern und westlichen Deutschland nach Rußland, wo zwei Drittel von ihnen ihren baldigen Untergang finden. Die Einnahme bei dein Königsteiner Conccrt zum Besten des Albertvercins hat die Höhe von 332 Thaler erreicht. In Freiberg fuhr am 9. d. M. die erste Locomotive, den Namen „Abraham Werner" tragend, festlich bekränzt und unter musikalischer Begleitung auf der Freiberg-Chemnitzer Bahn vom Freiberger Bahn hofe bis nach Wcgefahrt. Auf Einladung des Oberinspcctors Tau berth waren aus Dresden sowohl, als aus Freiberg eine größere Anzahl Herren zum Theil mit ihren Damen erschienen, um sich au der einfachen Festlichkeit, die in Wegefahrt ihren Ausgangspunkt fand, zu betheiligen. Freiberg, 10. September. Daß die in Sachen der projectir- ten Verbindungsbahn von Freiberg nach Nossen Seiten der Stadt gemeinde nach Leipzig geschickte Deputation von dort keine bestimmten Zusicherungen mitgebracht hat, liegt in der Natur der Sache. Auch jetzt läßt sich nur so viel sagen/daß die Ausführung jener kurzen, aber nicht eben wohlfeilen Bahnstrecke nicht ganz unwahrscheinlich ist. Die Techniker, welche sie untersucht haben, scheinen der öden und uninteressanten Linie durch den Zellnerwald und über Langhen nersdorf den Vorzug zu geben, welche von der geraden Linie sehr bedeutend abweicht. Ebemnitz. Am I I. d. M. Morgens kurz nach 6 Uhr wurde auf hiesigem Körnerplatze, in der Nähe der Zaunes, der um die da selbst befindliche Gärtnerei führt, ein Doppelmord verübt. Der von hier gebürtige und hier wohnhafte Weber Meier hatte daselbst seine frühere Geliebte, die ledige Koch aus Dorf Gablenz, auf ihrem Wege zur Arbeit abgelauert und dieselbe mittelst eines Schusses getödtet, worauf derselbe ebenfalls durch einen Schuß seinem L.bcn ein Ende Tages geschichte. . Wilsdruff, 15. September 1868. Das letzte Sommer-Abonncmentconcerl des Hrn. died, Günther zeigte uns, daß derselbe, auch im Freien, zur Streichmusik zurückgegriffen hat. Ich habe mich sehr Lcfrcut. Die Blasmusik ist für ihn schwieriger herzustellen I djZ ss Streichmusik und das Programm der letzteren wird allemal werden. Nach dem letzten Abonncmentconcert zu urtheilen, Httr Musikdir. Günther sehr fleißig mit seinen Leuten geprobt " sämmtliche Piecen gingen recht gut. Ganz besonders mir „Erinnerung an Wagners Tannhäuser" von Hamm, die Z^^ure zu Dichter und Bauer" von Suppoe und das Lied: ^us deiner Kehle" von Xelor-Bvla. Auch sprach die Kai'PEa" von Riccius recht gut an. — Besagtes Eonccrt ">r einen sehr genußreichen Abend bereitet. t h^„"^enbci gesagt, ungerecht, wenn man das hiesige Mu- ! Dresdner Musikchören vergleicht und mißt. Wilsdruff ist Zu klein, um ein Chor von 16—18 fertigen Musikern zu "ud zu erhalten. Ein Wilsdruffer Musildirector muß zum > Dhcil zu sogenannten „Burschen" seine Zuflucht nehmen. I i^ ^mse wurden wir hier gar kein Musikchor haben können. Nach i fiS"' Rücksichten gcurthcilt, wird inan finden, daß Herr Musikdir. immer alles Mögliche geleistet hat; auch bin ich überzeugt, ^ ,uns im bevorstehenden Winter, nachdem kein kranker Finger uvrt, manchen genußreichen Abend verschaffen wird. T' Daß das Gute und Schöne stets Liebhaber und Abnehmer I ' scheu wir wiederholt daraus, daß das von uns kürzlich er- bei Herrn Instrumentenbauer Jähnichen hier ausgestellte Jef, schon einen Kauflicbhaber gefunden hat; dasselbe wurde "Nachmittag nach dem Dorfe Limbach gefahren. l ^"7 Daß nicht allein bei uns die Bethciligung an der Wahl zur Kid,- Kammer sehr gering ausgefallen ist, beweist ein Bericht aus woselbst die Bethciligung in der auffallendsten Weise gering § in den zwei ersten Tagen nur 20 Stimmzettel abgegeben Besuch des preußischen Königs am sächsischen Hofe trägt i^een cingegangenen Nachrichten, wie die „Prov.-Corr." meldet, Chmactcr aufrichtiger Vertraulichkeit wie sie seit zwei Je/" immer entschiedener in den Beziehungen zwischen den beiden und Regierungen zur Geltung gelangt ist. Man weiß, mit Zweifeln und Besorgnissen nach den Ereignissen von 1866 auf die Stellung Sachsens zu Preußen und dem zu grün- sj^su norddeutschen Bunde vielfach geblickt wurde. Aus das zuver- Vertrauen unserer Regierung in Bezug auf Sachsens Königs- i,/. und Bevölkerung hat sich vollauf bestätigt. Dein ernsten und ^i?^sM Sinne des Königs Johann und Pes sächsischen Kron- ist es zu danken, daß Sachsen, welches Vielen eine Gefahr den norddeutschen Bund schien, bald eine der entschiedensten für Wilsdruff, ThamM, Rosse», 1868. Dienstag, den 15. September Liebenlelm und die Umgegenden. Amtsblatt 9" das Königliche Gerichtsamt Wilsdruff und den Dtadtrath daselbst. ^omle^^^numerationspreis 10 Ngr. — Jnsertionsgebühren für den Raum einer gespaltenen Corpuszeile 8 Pf — Annahme von Inseraten bis Montag resp. rslag Mittag. — Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden mit großem Danke angenommen, nach Befinden honorirt. 39. v. Brück. Bekanntmachung, die Handdarlehne betreffend, ... , vom 8. September 1868. ümber Eapitalbeträge der gegen vierprocentige Staatsschuldeukassenscheine nicht umgetauschten, vom Finanzministerium zum 30. Scp- v- gekündigten Handdarlehne können nebst den zu diesem Termine fälligen Zinsen derselben bereits in dx» m . vom 15. September d. I. an -Vormittagsstunden von 9—1 Uhr bei der Finanzhauptkasse hier erhoben werden. Pnsvm dabei zurückzugebenden Handdarlehnsscheine sind auf der Rückseite von den zur Empfangnahme des Capitalbetrags berechtigten "JUN Quittung zu versehen, welche auf die Finanzhauptkasse zu stellen ist. ünes m Gültigkeit der Quittung von einem besonder» Erfordernisse abhängig, z. B. von einer Legitimation, von der Genehmigung für,s,.^Mudschaftsgerichts rc. rc., so hat derjenige, von welchem die Einhebung des Kapitals beabsichtigt wird, vor dessen Auszahlung ^ung des Erfordernisses zu sorgen. Dresden, den 8. September 1868. F i n a n z - M i n i st c r i u m. Für den Minister: von Wtissenbach.