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WMatt m KilsSni Tharandt, Mosten, Sieömtehn und die Amgegenden. No. 77. I 58. Jahrq Dienstag, den 3. Juli 1SW b. c. 1485 F. vr. Müller. Arn. Die 3. von 118 Millionen Francs zum Bau von Torpedobooten und Unterseebooten verlangt. Der Getreidemarkt. (Berichtswoche vom 22. Juni bis 29. Juni 1900). Der internationale Getreidemarkt giebt den Müllern und Laudwirthen Räthsel auf. Die Zeit vom 22. bis 25. Juni zeigte einen mächtigen Auf schwung für die Weizenpreise, da man in Nordamerika und Frankreich einen beträchtlichen Ernteausfall fürchtet. Schon am 26. Juni meldete aber Nordamerika einen Rückschlag für die Weizenpreise. Da fragt sich jeder Interessent mit Recht: Haben wir wirklich einen Ernte ausfall in Betracht zu ziehen oder werden uns von New- Aork und London nur Spekulantenmanöver vorgemacht d Es scheint Beides der Fall zu sein und kann nur jetzt schon gesagt werden, daß ein Rückschritt der Getreidepreise schwerlich zu erwarten ist, und daß die Besitzer alter Ge- treidevorräthe klug handeln, wenn sie mit ihren Angeboten nicht drängen. Die Preise wechselten von Tag zu Tag oft bis 1 Mark pro Tonne höher und dann wieder niedriger für Weizen und Roggen ab. Hafer hält feinen alten Preis. Der Srnnsvaalkrieg. Wie unangenehm sich die Verluste der Engländer im Laufe der Zeit bei der vollkommenen Passivität ihrer Heeresleitung bemerkbar machen, zeigt folgende Depesche: London, 30. Juni. FeldmarschallRoberts telegraphirt aus Pretoria vom 29. d. M.: General Paget theilt aus Lindley mit, daß er am 26. d. M. mit den Buren, die große Verstärkungen erhielten, gekämpft hat. An demselben Tage wurde der für die Garnison von Lindley bestimmte Convoi angegriffen, doch langte der Couvoi nach einem heftigen Gefechte der Nachhut in Lindley an. Die Ver luste der Engländer betragen au Todten 10, an Verwundeten ungefähr 54, unter ihnen 4 Offiziere. In einem anderen Gefecht fielen 4 und 23 wurden verwundet. In einem Scharmützel bei Ficksburg fielen zwei Offiziere, während Dresden, 28. Juni 1900. Aaiserliche Gber-Psst-irektisn I V Gräper. Bekanntmachung. Pläne über die Errichtung oberirdischer Telegraphculinien an dem Wege von Braunsdorf nach km 2,9 der Staatsstraße Tharandt- Wrlsdruff und an der Staatsstraße Tharandt-Wilsdruff liegen bei den Postämtern tn Wilsdruff und Tharandt; an den Kommunikatwuswegen von Steinbach bei Mohorn über Helbigs dorf nach Limbach; an der Staatsstraße von Wilsdruff nach Limbach bei dem Postamte in Wilsdruff aus. kämpft vollständige Gefechte, die Verluste an Gefallenen und Verwundeten reden die blutige Sprache des Krieges. Und das Alles, ohne daß eine Kriegserklärung erfolgt ist. Die verbündeten Regierungen müssen wissen, was in China geplant wird, und auf wie viel Ausgaben sich das deutsche Volk ungefähr gefußt machen muß. Graf Bülow wird den Bundesrath darüber aufgeklärt haben; aber was diesem recht ist, ist dem deutschen Volke bezw. dem Reichstage billig. Warum treten die verbündeten Regierungen nicht vor den schleunigst einzuberufenden Reichstag hin und fordern von ihm einen Kredit sür die Unternehmungen in China? Es handelt sich hier jetzt schon um Millionen und wird sich noch um weitere Millionen handeln. Die Reichsregicrung sollte Werth darauf legen, nicht hinterher den Reichstag in eine Zwangslage zu versetzen, dergestalt, daß er vielleicht weit mehr nachbewilligen muß, als er bewilligt haben würde, wenn ihm vorher die Ziele in China klar und deutlich vorgelegt worden wären. Die Ernennung des bisherigen deutschen Gesandten in Chile, Dr. Stübel, zum Director der Colonial- abtheilung des Auswärtigen Amtes ist jetzt vom „Reichs anzeiger" amtlich bekannt gegeben worden. Der Liebesroman des österreichisch-ungarischen Thronfolgers hat nunmehr seinen befriedigenden Abschluß gefunden. Am Sonntag Vormittag ist Erzherzog Iran; Ferdinand mit seiner Erwählten, der Gräfin L>ophie Choteck — oder Fürstin Hohenberg, wie ihr offizieller Name jetzt lautet — für's Leben verbunden worden. Die Trauung fand mit großer Einfachheit in der Schloßkapelle zu Reichstadt statt. Die Bevölkerung brachte den Neu vermählten bei der Abreise stürmische Kundgebungen dar. Möge dem hohen Paare das aus dieser Verbindung er wartete Glück in reichstem Maße zu Theil werden! Frankreich. Die französische Deputirlenkammer genehmigte am Sonnabend den ersten Artikel der Flotten verstärkungsvorlage, welcher den Bau von sechs Limen- schiffen und fünf Kreuzern fordert, sowie einen Credit 4>slitische Rundschau. Der Kaiser hat in zwei Telegrammen an den Chef des Krcuzergeschwaders in Ostasien, Viceadmiral Beudc- mann, seine lebhafte Anerkennung der tapferen Haltung der. Besatzung des „Iltis" und werter des deutschen Expeditionscorps bei den bisherigen Kämpfen m China ausgesprochen. Zugleich giebt der Kaiser hierbei bekannt, daß er dem Kommandanten des „Iltis", Corvettemapltan Laus, den Orden „pour ls msrite", sowie dem Capitan v. Usedom den Kronenorden zweiter Classe mit Schwertern verliehen habe. Weiter fordert der Monarch Vorschläge zur Dekorirung der deutschen Offiziere und Mannschaften ein. Im Lübecker Raths keller fand am Sonnabend Nachmittag ein Festmahl für die Theilnehmer an der Wettfahrt Kiel-Travemünde statt. Der Kaiser ließ sich hierbei durch den Prinzen Heinrich vertreten, der in einer Rede das Fernbleiben des Kaisers mit dringenden Regierungsgeschäftcn entschuldigte; im ferneren Verlaus der Rede führte der Prinz aus, daß dasMeer kerne Schcidungsgrenze bilde, sondern daß es vielmehr ern bindendes amalgamirendes Element sei. . . sofortige Einberufung des deutschen Reichstags w"d von der verlangt. Der Reichstag, so sß schon um geringfügigerer Dmge willen zu einer außerordentlichen Tagung einberufen worden, als sie letzt M China vorliegen. Die Verhältnisse, wie sie sich jetzt m Ostasten entwickeln, sind derart, daß sie eiueVolks- vertretung un hohen Grade interessiren, und daß die m«Esvertretung nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht hat, zu fragen: Wohinaus geht's in China? Die chinesischen Wurm und die Betheiligung Deutschlands an ihrer Beilegung flehen mit ihren Begleiterscheinungen emzig da in der Geschichte des mngen Reichs Was sich an der chinesischen Küste abspielt, ist ein Krieg in bester Form. Man macht Tausende von Truppen mobil; man setzt ganze Flotten in Bewegung, man belagert, stürmt, Amtsblatt für die Agl. AnüshaupLmannschaft Meißen, für das Agl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Lorrridit»»L für Wilsdruff, Alttanueberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Grund bei Mohorn, Helbigsdorf, Herzogswalde mit Landberg. Huhndorf, Kaufbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Munzig, Neukirchen, Neu- tanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, Pohrsdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdon S chmiedewalde, Sora, Sternbach bei Kesselsdorf, Steinbach b. Moborn, Seeligstadt, Spechtshaufen, Taubenheim, Nnkersdom, Wci^trovP, Wildbern Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Pog bezogen 1 Mk. 55 Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro viergespaltene Corpuszeile. Druck und Verivv von Blartln Berger in Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daielbn. Mnverung in den Genoarmerie-DistrUten betreffend. Der zeither zum Gendarmerie-Distrikte Siebenlehn gehörig gewesene Ort Neu kirchen ist mit höherer Genehmigung dem Gendarmerie-Distrikte Wilsdruff zuge wiesen worden. ^„^"^»iche Amtshauptmannschaft Meisten, am 28 Juni 1900. 2758 A. von Schroeter. K. Von der Königlichen Kreishauptmannschasl Dresden ist nach Gehör des Kreis- ausschusses der ortsübliche Tagelohn gewöhnlicher Tagearbeiter in Gemäß heit der Bestimmung des § 0 des Krankeuversicherungsgesctzes in der Fassuna vom 10 April 1892 für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmaunschaft Meißen wie folgt fest gesetzt worden: 1 ., für erwachsene männliche Arbeiter auf 2 Mark — Pfg. 2 ., für erwachsene weibliche Arbeiter auf 1 „ — „ 3 ., für jugendliche männliche Arbeiter auf — „ 80 „ und 4 ., für jugendliche weibliche Arbeiter auf — „ 80 „ Diese Festsetzungen treten am l. 1801 in Krast. Solches wird verordnungsgemäß hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Meißen, den 23. Juni 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. Unter dem Titel „die Ausnahme eines Testaments durch den Ge meindevorsteher" ist in dem Verlage der norddeutschen Verlagsanstalt von O. Goebel in Hannover zum Preise von 50 Pfg. ein Schriftchen erschienen, welches bezweckt, die Gemeindevorsteher über die von ihnen bei der Aufnahme von Testamenten gemäß 8 2249 und Z 2250 des Deutschen Bürgerlichen Gesetzbuchs zu beachtenden gesetzlichen Bestimmungen zu informiren. Auf Anregung des Königlichen Ministeriums des Innern hat sich die genannte Vcrlagsanstall bereit finden lassen, für das Königreich Sachsen eine Sonderausgabe der Schrift zu veranstalten, welche dem Königlichen Justizministerium Vorgelegen hat und von diesem gutgeheißen worden ist. In dieser Ausgabe bietet daher die Schrift eine zuverlässige Anleitung für die Ausübung der gedachten Obliegenheiten, und es ist die Anschaffung derselben den Gemeindevorstehern um so dringender zu empfehlen, als die Veranlassung zu einer Testamentsaufnahme der in Frage befindlichen Art stündlich an sie herantreten kann, und alsdann nicht mehr Zeit übrig ist, sich mit den einfchlagenden Bestimmungen vertraut zu machen. Es wird daher auch nicht genügen, die Schrift anzuschaffen, nm in ihr eintre tenden Falls nachzuseheu, sondern ihr Inhalt wird von den Gemeindevorstehern alsbald nach deren Empfang zum Gegenstände eines eingehenden Studiums zu machen sein. Den Herren Gemeindevorständen des hiesigen Verwaltungsbezirkes wird dies mit dem Bemerken zur Kennlnißnahme gebracht, daß zur Vereinfachung des Bezugs die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannschast für ihren Bezirk die Bestellungen sammeln und der Verlagsanstalt gesammelt übermitteln, auch sich später der Austheilung der Lchrift und der Einziehung des dafür zu bezahlenden Betrages unterziehen wird. Königliche Amtshauptmannschaft Meisten, am 26. Juni 1900. 2570 A. von Schroeter. K. Auf Blatt 1 des hiesigen Genossenschaftsregisters, den Vorschußverein zu Wils druff, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht betreffend, ist heule ver lautbart worden: Herr Heinrich Adolf Berger in Wilsdruff ist aus dem Vorstände aus- geschieden. An dessen Stelle ist der Privatmann Herr Gustav Fischer in Wils druff als Direktor gewählt worden. Die in der Person des Kaufmanns Herrn Johauu Carl Theodor Ritt hauseu in Wilsdruff bestellte Stellvertretung des Direktors hat sich erledigt. Wilsdruff, den 29. Juni 1900. königliches Amtsgericht. Schubert.