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Mehr als 50 Sonderzüge aus allen Teilen des Saarlandes brachten im vergangenen Jahr das Saar volk zum Niederwalddenkmal. Für Koblenz aber sind bei der Eisenbahndirektion des Saargebietes — noch nie wurde solches erlebt — insgesamt 125 Sonder züge bestellt worden. Ganz abgesehen von den zahl losen Antos und Motorrädern, die am 24. und 25. August die weite Reise zum Rhein antreten werden. Seit Wochen schon fiebert das ganze deutsche Saar volk diesem Tag entgegen. Keine Straßenbahn, kein Eisenbahnabteil, keine irgendwie geartete Zusammen kunft, in der nicht von diesem Tag gesprochen wird, der für alle eine letzte große Etappe auf dem kampfreichen W e g z u r d e u ts ch e n H e i m a t sein soll. Seit Wochen schon bringen die Zeitungen von Tag zu Tag Notizen, Hinweise und Aufforderungen der Zentralstelle für die Fahrtvorbereitungen. Und seit Wochen arbeiten die saar- deutschen Blätter auch an ihren großen Sonderausgaben, die sie diesem Tag widmen wollen. Das ganze Saarvolk nimmt teil an der Wallfahrt nach Koblenz, und es wird eine Wallfahrt werden, wie sic die Welt noch nicht erlebt hat. Ein Fest bedeutet Koblenz für jeden Saardeutschcn. Aber kein Fest rauschenden Ge- schchcns und amüsanten Erlebens, lärmender Freude uud oberflächlicher Zerstreuung, sondern ein Fest der Hoffnung, der -vreue und des Friedens. Abseits von der drang- jaUerlen, seit fünfzehn Jahren unter landfremder Herr schaft schmachtenden Saar wird der Saarländer einmal für kurze Stunden auf dem freien Boden des neuen Deutschland ungehemmt deutsch sein können, und dieses Erlebnis wird sich unlöschbar in sein Herz ein- brennen und dort werterblühen, bis im Schicksalsjahr 1935 die Glocken den ehernen Schlag der Freiheitsstunde künden. Wie im vergangenen Jahre, so haben die saarlän dischen Separat! st en auch diesmal eine „Gegenkund gebung" geplant. In Sulzbach soll sie steigen. Aber diese „Demonstration", in Wahrheit eine Kundgebung des Ver rats und der Verräter, wird wie damals erdrückt werden von der elementaren Wucht des gewaltigen Schwur- und Treuctages am Rhein. Mag der Straßburger Sender die rote Hetzrede ruhig in den Äther senden, die Welt wird sie nicht hören. Sie wird jenen Worten lauschen müssen, die in sieghaftem, gläubigem Vertrauen auf dem Ehren breitstein gesprochen werden. Denn dort steht am Sonn tag das deutsche Volk von der Saar, hier aber verräte - rischesz »gelaufen esGesin del,dasFrank- reich billige Zuhältcrdicustc leistet. Hart und unerbittlich blieb bei allen Lockungen, Drohungen und Schikanen in den langen Jahren der Fremdherrschaft des Saarländers einzige Antwort: „Wir wollen heim zum Reich!" Des zum Zeichen zieht das Saarvolk anz Sonntag an den Rhein, und die ganze Welt muß und wird an diesem Tage aufs neue die Über zeugung gewinnen, daß nicht nur Deutschland selbst seine Brüder in der bedrängten Westmark unvergessen im Herzen trägt, sondern daß umgekehrt auch die Saar nur ein Vaterland kennt: Deutschland, und daß sie durch nichts, aber auch gar nichts von dem Wege abgebracht werden kann, der in dieses Vaterland, das stolze neue Reich Adolf Hitlers, zurückführt! Und noch ein zweites, nicht minder gewaltiges Be kenntnis der Treue bereitet das Saarland in diesen Tagen vor: Während in Köln bereits Güterwagen auf Güterwagen mit Ausstellungsstücken von der Saar ans geladen wurden, während in den weiten Hallen des Mcsse- geländes die Hammerschlüge der Arbeiter klingen, Archi tekten tn wehendem Kittel ihre Anweisungen geben und die einzelnen Stände der großen Saarausstellung bereits Gesicht und Form annehmen, wird in Saarbrücken an der letzten Ausgestaltung des umfangreichen Materials gearbeitet. Den Ideen der maßgebenden Männer der Ausstellung entsprechend, entstehen gigantische Karten, graphische Dar stellungen, Phowmontagen, Plakate und Aufstellungen, die als Ganzes genomemn zu einem überzeugenden und ungemein wirksamen Material sich verdichten, das den Kampf um die deutsche Saar auf allen Gebieten, sei es dem der Politik, der Wirtschaft oder der Kultur, lebendig schildert. .. - Ein gewaltiges Dokument der deutschen Treue, ein Dokument, das eindeutig bewerft, was auch Smn der Kundgebung am Rhein sein wirb, daß die Saar unwandel bar und von Anbeginn an deutsch ist, und daß sie über alle Hemmnisse hinweg unaufhaltbar wieder zurück will zum angestammten Mutt e r l ande, dem eNngen, unvergänglichen'Deutschlands I- Th. Der erste Deutsche Tag Nürnberg 1934. — Der Parteitag deS Sieges 1933. — Deutschland marschiert 1934. N8L. Von Nürnberg nach Nürnberg . - das spricht sich leicht. Und doch umschließt dieser Begriff einIahr - zehnt schwersten Kampfes, eine Zeit größten selbst losesten Opfers und heißester Hingabe an ein Volk. Im Januar 1 9 23 hielt die NSDAP, in München ihren ersten großen öffentlichen Parteitag ab. Im Schneegestöber eines Wintermorgens standen dort auf dem Marsfelde die Zehntausende aus Bayern und aus dem Reich zum großen Appell versammelt; zum Appell, der da bewies, daß sich hier die Trägerin eines neuen Geistes an schickte zu einem Kampf um die Nation, dessen Ziel uns bekannt, von dessen Ausmaßen lind Opfern wir uns jedoch damals noch nichts träumen ließen. Der Führer sprach zu uns, die SA. erhielt ihre ersten Standarten. Monate später dann marschierten die braunen Bataillone — damals zwar noch in Windjacken — in Nürnberg auf, zum ersten Deutschen Tag. Mit den übrigen nationalen Verbünden nnd den Frontkämpfer organisationen demonstrierten sie nach außen die Macht des erwachenden Nationalismus, während in internen Verhandlungen der Führer, im sogenannten Kampfbund, eine Einigung zustande kam, von der man erwartete, daß ihre Auswirkungen damals schon die Wende in Deutsch land hcrbeiführen sollten. Aber wie den Kämpfern auf der Straße in Nürnberg der Mob entgegentrat (keiner der Teilnehmer an jenen Tagen kam, sofern er in den Außeuviertelu Nürnbergs im Quartier lag, unbelästigt nach Hause, und mancher hörte die blauen Bohnen pfeifen, mancher marschierte am Sonn tag mit verbundenen Gliedern im Zuge), so waren auch jene Führer, die damals mit AdolsHitler den Bund eingingen, noch nicht reif für das große Ziel. Dem Tage des Bündnisses folgte der Tag des Verrates, dessen letzte Auswirkungen jenes Blutbad an der Feldherrnhalle, am 9. November 1923, und der Zusammenbruch der Bewegung waren. Saarländer, meldet euch! Zur Eintragung in die Stimmlisten. Die Regierungskommission des Saargebietes hat am 8. Juli 1934 die Vorschriften über die Aufstellung der Stimmlisten für die Volksabstimmung im Saargebict am 13. Januar 1935 erlassen. Weiterhin hat die Volks abstimmungskommission des Völkerbundes am 20. Juli 1934 eine Bekanntmachung veröffentlicht, die nähere Vor schriften über die Abstimmnngsberechtigung und über die Anmeldnng der Stimmberechtigten znr Aufnahme in die Stimmlisten enthält. Hiernach müssen Stimmberechtigte, die außerhalb des Saargcbietes wohnen, einen besonderen Antrag auf Ein tragung in die Stimmlisten stellen. Wer nicht in die Stimmlisten eingetragen ist, kann sein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im eigensten Jntckcsse aller im Reich wohnenden Stimmberechtigten, diesen Antrag mit tunlichster Beschleunigung einzureichen. Die Antragsfrist läuft mit dem 31. August 1934 ab. Der Antrag, der an den „Gemeindeausschuß" des Be zirks gerichtet ist, in dem der Abstimmungsberechtigte am 28. Juni 1919 die Einwohnereigenschaft hatte, muß folgende Angaben enthalten: 1. Name n, Vornamen, das Geburtsdatum, ven Ge burtsort und den Beruf des Antragstellers (im Falle einer Berufsänderung denjenigen, den er am 28. Juni 1919 aus- übte), sowie die Vornamen seines Vaters und ferner, falls es sich nm eine verheiratete Frau handelt, die Namen und Vornamen ihres Ehemannes (im Falle einer Veränderung des Familienstandes nach dem 28. Juni 1919 den Familiennamen, den sie an diesem Zeitpunkt trng); 2. die G e m e i n d e, in der er die Einwohner- eigenschaft am 28. Juni 1919 hatte; 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrags; 4. die Anschrift im Sa ar gebiet, an die Mit teilungen zu richten sind. Die vorhandenen Beweisstücke für die Einwohnereigenschaft im Saargebiet sind dem Antrag beizufügen; befinden sich solche Beweisstücke nicht in den Händen der Antragsteller, so ist in dem Antrag anzngeben, bei welcher Stelle des Saargcbiets diese Unterlagen erhältlich sind. Sämtliche Abstimmungsberechtigten im Reich wer den hiermit anfgefordert, ihren Antrag auf Eintra gung in die Stimmliste bis spätestens zum 31. August 1934 an den zuständigen Gemeindeausschnß im Saargebict gelangen zu lassen. Zur Aufklärung über alle, bei der Verrat und Zusammenbruch.,. Der Keim wurde ick Nürnberg 1923 gelegt. Aber nicht nur dazu, sondern auch zu dem großen Geschehen, das zehn Jahre später als das Wunder von Nürnberg die Welt aufhorchen ließ. Denn nun sagte der Führer, nach der Überwindung der Krise^ die das Jahr 1923 im Gefolge hatte, sich los von allen anderen Bindungen, nnd die NSDAP, nahm allein den Kampf auf um Deutschlands Befreiung. ; Die Krönung dieses Kampfes aber war der 30. Januar 1933 und das Fest des Sieges, der erste Parteitag nach der Machtübernahme, der Parteitag. Nürnberg 1933. Das Wunder von Nürnberg, der Parteitag des Sieges! Hier verband sich die traditions reiche stolze deutsche Vergangenheit, dokumentiert im) Wesen dieser Stadt, bezeugt von der Schönheit und Deutschheit ihrer Bauten, verwurzelt in ihrer Geschichte,! mit dem Geiste ans dem Geschehen, dessen Träger die Vertreter der Bewegung waren, und in dieser Verbin dung wurde ausgelöscht die Schmach der vergangenen Jahre. Aus dem Wunder von Nürnberg wuchs uns denn — so wie der Stadt Nürnberg — neue Kraft, und dis Siege, die der Nationalsozialismus, im darüber ver flossenen Jahre, an seine Fahnen heften konnte, bewies diese Kraft. Und nun wird die NSDAP., werden die Männer der braunen Armee, die politischen Soldaten des National sozialismus, wieder in Nürnberg, aufmarschierm. Dieser Parteitag des Jahres 1934 folgt dem Siege vom 19. August 1934. Der Führer der Bewegung, der Kanzler des Reiches, ist jetzt der alleinige Lenker der Geschicke der Nation geworden. Nun wird Deutschland in Nürn berg marschieren, das geeinte Deutschland wird seinem alleinigen Führer huldigen und dem Parteitage des Sieges folgt damit der Parteitag der Nation.^ P. E. R. Anmeldung zn berücksichtigenden Gesichtspunkte stehen den Stimmberechtigten die Saarmeldestellen ihres jetzigen Wohnorts (das Einwohnermelde amt, in den Städten die zuständigen Polizeireviere) so wie die Geschäftsstellen des Bundes der Saarvereine — in Berlin befindet sich diese SW 11, Stresemannstr. 42 — zur Verfügung. Es wird jedem Abstimmungsberechtigten dringend empfohlen, vor Absendung seiner Anmeldung die vor genannten Stellen zum Zwecke der Beratung in An spruch zu nehme«. Herr Knox ist überführt. Man kann es begreifen, wenn die landfremde Saar regierung sich von den sachlichen Feststellungen der Note der Reichsregierung getroffen fühlte, zumal die Regie rung Knox ja die von Deutschland gerügten Mißstände wohl oder übel zugeben mnßtL Wenn sie dabei aber ihrerseits einen Reichsminister der „Beleidigung" und die deutsche Presse der „Hetze" beschuldigte, daun verdient eine derartig dreiste Verdrehung der Tat sachen die schärfste Zurückwei/nng. Dem Reichsminister Dr. Goebbels — gegen ihn richtet sich der erste An wurf der Negierung Knox — ist in seiner bekannten Reds in Zweibrücken gar nicht eingefallen, irgendein Wort zu gebrauchen, das auch nur den Anschein einer „Beleidi gung" der Saarregiernng gehabt Hütte. Und Herr Knox hätte, bevorer die Antwortnote an die Ncichsregierung mit derartig undiskutierbaren Unterstellungen unter zeichnete, sich gefälligst die Rede noch einmal an hören können, die er ja damals so eifrig auf Schall platten hat anfnehmen lassen! Er zog es vor, ans sicherer Entfernung die Wahrheit auf den Kopf zu st-ven. Und was die angebliche „Hetze" der deutschen Presse betrifft: was sagt Herr Knox denn zu den Kübeln von Unflat, mit denen die aus trüben Quellen gespeisten marxistisch-separatistischen Hetzblätter im Saargebiet seit dem 30. Januar 1933 die Neichs- regierung und besonders den Führer zu beschmutzen ver suchen, wenn Knox die scharfen, aber würdigen Berichts in der deutschen Presse über die Willkürherrschaft der „neutralen" Regierung schon „Hetze" nennt? Wir Deutsche werden wohl noch das Recht haben, ein Gebiets das nach fünfzehnjähriger Fron im kommenden Jabre- endlich znm Mutterlande zurücktehrt, deutsch zu nennen, ohne Rücksicht darauf, daß Herr Knox 1935 seinen sebr einträglichen Posten im Saargebict nach so unrühmlicher, Tätigkeit verliert. -