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Wochenblatt für Wilsdrnf, Tharanö und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. ^1^ Freitag, den 17. Juni 1842. 2^* Mit Königl. Sachs. Eonccssion, SW Aufregung, und es werden die Behörden, gegen die man ohnedies verstimmt ist, einen sehr harten Stand bekommen. Bereits ist der Senat in mehren Suppliken angegangen worden, die Ver sicherungen aus Staatsmitteln zu bestreiten. Denn zu schneller, unbedingt nothwendiger Abhülfe, wenn nicht unendlich viel verloren gehen soll, bedarf Hamburg Geld. Geld aber gegen Zinsen kann die Stadt, wenn sie will, mehr erhalten als sie braucht. Und so hofft man denn, den Wieder aufbau des abgebrannten Stadttheiles des baldig sten beginnen zu können. ' - In Bezug auf die Katastrophe, welche Ham burg betroffen hat, wahrend die dortigen Feuer- löschgerathschaften und Einrichtungen überall als Muster und mit Recht aufgestellt wurden, gibt der Ingenieur-Major Bleffon in Berlin in einer bemerkenswerthen Abhandlung die Resultate seiner hierüber gemachten Erfahrungen wieder. Nach seiner Ansicht hat jede Stadt ohne Ausnahme, sie möge auch noch so massiv gebaut sein, das Schicksal von Hamburg zu gewärtigen,! sobald das Feuer eine gewisse Ausdehnung g- wonnen; doch ist überall die Möglich keit vorhanden, dem Übel gründlich vorzubeugen. Die ganze- Kunst besteht näm lich in der für den ersten Augenblick widersinnig erscheinenden Behauptung, das Feuer nicht löschen zu wollen. Überall, wo man zu IL- Vermischtes. Noch immer, Ende Mai, schlagen bei der seit zwei Monaten mit ganz geringer Unterbre chung andauernden trockenen Witterung in Ham burg die Flammen an mehr denn hundert Stel len der Brandstätte hervor, was bei Nacht einen wahrhaft schauerlichen Anblick gewähren soll. So sonderbar es klingt, so ist cs doch so, daß man da, wo das Feuer ausgebrochen, noch jetzt löschen muß. Seit kurzer Zeit hat' man angefangen, den Schutt aus den Gaffen zu raumenstund auf den Promenaden zum augenblicklichen Unterkom men Häuser von Holz zu erbauen. Jetzt, wo man allmahlig erst von der Betäubung erwacht, die Folgen des Unglücks aber erst in ihren An fängen 'sich zeigens die Wechselwirkungen noch nicht zu berechnen sind und der Ausgang noch gar nicht sich ersehen läßt, ist im Allgemeinen eine Abgestumpftheit vorherrschend. Allein bei Manchem wird später die Verzweiflung eintreten und solches auch für die Allgemeinheit schlimmere Folgen nach sich ziehen. Die Unterstützungen, so über alles Erwarten bedeutend sie auch von. allen Orten der Stadt zugeflosscn, sind doch nicht ausreichend. Das Schlimmste ist, daß die Ham burger Affecuranz ihre Verbindlichkeiten nicht erfüllen und höchstens 15 Proc. zahlen kann. Schon jetzt zeigt sich in dieser Beziehung eine große Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. 1 Von dieser Wochenschrift erscheint all« Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt 10 Ngr. Bekannts machungen aller Art werden ausgenommen; die gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit 6 Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, di« im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Tharand bis Montag Nachmittags 2 Uhr und in Wtlsvruf bis Montag Abends 7 llhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an d«n Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen Mir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an die RedactivN des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gasse im Hause des Herrn Stadtrichter Damm«, 1 Trepp«) oder: ,,nn die Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr ^linkict-t jun. Aufträge und Bestellungen an. Etwaige Beiträge, welche der Tendenj ^,1 In älötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann Iässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben Angehende Zusendungen erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgedruckt. Dit Redaction.