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Wochenblatt für Wilsöruf, TharanS und das Glbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 27. Mai 1842. - 21. Mit König!. Sachs. Concession, Vkrantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Bon dNf-r Woch-nschrif« -rfchrint all- Fr-Nag- -in- Rumm-r. D-r Pr,is für dktt Vk-rktljah-gang b-Nagt 10 Ngr. B,kannk« »achung,n aller Ar! werden ausgenommen; ine gespaltene Zeile oder deren Raum wild mit s Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, di- im nächsten Stück erscheinen sollen, werden i» LharanL lnS Montag Nachmittage 2 Uhr und in WUSdruf dis Montag Abende 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen aus Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Nummer erscheinen Wie erbitten uns dieselben unter den Adressen: „NN die Redaktion des Wilsdruf-Lharandcr Wochenblattes zu Wilöbruf (Dresdner Gasse im Hause d-i H-rrn Stadtricht-r Damm-, 1 Tr-pp«) «der: ,,an die Agentur des Wilsdrus-Tharander Wochenblattes zu Tharaud," di- H-rr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nintNlt Herr Klmkicdt jun. Auftrage und Bestellungen an. Etwaig- Beitrag-, welch- d-r T-Nd-N, d-tz Blatk-S entsprechen; sollen stets mit großem Dank« angenommen werden. In Kötzschenbroda nimmt Herr Kaufmann ZässlUg B-kanntmachung-n all-l Art an. Bis Mittwoche Mittags bei d-ms-lb»n «ingehrnde Zusendung«n erscheinen bereits den nächstfolgenden Freitag im Blatte abgedruckt. Dit Redaktion. Vermischtes. Auf Englands Andringen haben die spani schen Behörden in Havana jetzt endlich kräftige Maßregeln gegen den Sclavenhandel ergrif fen. Nach einer neuerdings erlassenen Verfügung soll jede Plantage, aus der aus Afrika gebrachte Sclaven gefunden werden, unter Sequester ge stellt, dis Sclaven selbst aber aus vier Jahre als Lehrlinge behandelt und dann freigelassen werden. Wer des Sclavenhandels überführt wird, kommt IO Jahre auf die Galeeren. Zwei neulich gelan dete Schiffsladungen Sclaven sind bereits auf Plantagen entdeckt und deren Besitzer zur Unter suchung gezogen worden. Zwei andere Ladungen sollten sich in der Nahe der Küste befinden, und der Capitain des einen Schiffes soll erklärt haben, er werde seinen sämmtlichen Sclaven, 700 an der Zahl, den Hals abschneidcn, um sich selbst sicher zu stellen. — Wahrlich, empörendere Resultate kann den Handel mit schwarzem Menschenfleisch nicht herbeiführen! Der Antrag auf Abschaffung oder auch nur Beschränkung der Peitschenstrafe im britischen Heere wurde in der Sitzung des Unterhauses am 15. April mit 187 gegen 59 Stimmen verworfen. Man ersieht hieraus, ans welcher niedrigen Stufe der Bildung der englische Soldat stehen muß, wenn die Disciplin nn Heere nicht anders als mit Hülfe des Stocks aufrecht erhalten werden sollen kann. Die meisten Vergehungen begeht der englische Soldat im Rausche, denn das Lasten des Trunkes ist im englischen Heere das herrschende. Von einem Anträge im Unterhause, durch geeig nete Mittel diesem verderblichen Uebel zu steuern, vernimmt man jedoch nichts. Die den deutschen Bädern von den Re gierungen zugcstandene sogenannte Vergünstigung, welche das unheilvolle Hazardspies öffentlich zuläßt, hat, wie bekannt, schon oft die verderb lichsten Folgen gehabt. So kürzlich in Wies baden im Herzogthum Nassau. Ein städtischer Kassenbeamter ist daselbst insolvent geworden; seine Debitmasse wird auf 200,000 Fl. angegeben. Als nächste Ursache seines Vermögensvcrfalls klagt die öffentliche Meinung das in den Taunusbädern ei nem Franzosen concessionirte Glücksspiel an, das auch ihn verlockte, dessen Wechselfällen Amtspflich ten, bürgerliche Ehre und Familienwohl preiszu geben. Obschon die Theilnahme an diesen Ha- zardspielen den Einheimischen untersagt ist, wird - das Verbot von denselben doch ost und leicht über treten. Das Recht, öffentlich Bank zu halten, wird bekanntlich von den Regierungen verpach tet. Der Unternehmer der großen Spielanstalt in Wiesbaden zahlt in Folge eines auf 20 Jahre ausgedehnten Contracts jährlich 34,000 Fl. Pacht, koch soll sich der dem Pachter verblei--