Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wilsdruf, Tharaud und das Elbthal. Zweiter Jahrgang. Freitag, den 25. Marz 1842. Mit König!. Sachs. Concession, Wcrantwsrtlichcr Nedactcur und Verleger: Albert Reinhold. Bon dies» Wochenschrift erscheint alle Freitage -ine Rümmer. Der Preis für den Diertelsahrgang beträgt 16 Ngr. Bekannt machungen aller Art werden ausgenommen; di- gespaltene Zeile oder deren Raum wird mit k Pf. in Anrechnung gebracht. Aufsätze, di- in, nächsten Stück -rschein-n soll-,,, werde» in Tharand bis Montag Nachmittags 2 Uhr und in Wilsdruf bis Montag Abends 7 Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckort befördert werden und in der nächsten Rümmer erscheine». Wir erbitte» uns dieselben unter den Adressen: ,,an die Redaction des Wilsdruf-Tharandcr Wochenblattes zu Wilsdruf (Dresdner Gasse im Hause des Herrn Stadtrichter Damm«, 1 Treppe,) oder: ,,an die Agentur des Wilsdruf-Tharander Wochenblattes zu Tharand," die Herr Buchbinder Tauscher übernommen hat. In Meißen nimmt Herr Klinkicht jun. Auftrage und Bestellungen an. Etwaig- Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werde». Zn Kößschenbroda nimmt Herr Kaufmann Jässing Bekanntmachungen aller Art an. Bis Mittwoche Mittags bei demselben eingehende ZusenLungen erscheinen bereits den nächstsolgcnden Freitag im Blatt- abgedruckt. Die Redaction. Wegen des einfallenden zweiten Osterfeiertags werden Bekanntmachungen für die nächste Nummer in Wilsdruf und Tharand bis Dienstag zur üb lichen Zeit angenommen. Spater eingehende Zusendungen werden, wie bisher, durch die Post an den Druckort befördert. Die Redaction. Weltbegebenheiten. Das Mißlingen der Nigerexpedition. Das Innere Afrika's scheint noch immer die Bestimmung zu haben, als unerforscht, in düstre Nebelschleier gehüllt den wißbegierigen Blicken Europa's sich darzustcllen. Alke Versuche, in dieses märchenhafte Land cinzudringen und cs kennen zu lernen, scheiterten. Auch die letzte große Nigerexpedition, an die sich fo viele Hoff; nungcn knüpften, hat dasselbe traurige Schicksal, das alle früheren betroffen, heimgesucht. Obgleich die Unternehmung so manches werthvolle Men. schenlcben und so bedeutende Geldopfcr gekostet hat, ist doch für den Zweck der Civilisation Afri- ka's nicht das Geringste ausgerichtct worden. — Die drei engliichcn Dampfschiffe, aus welchen die Expedition bestand, begannen am 26. August v. I. den Fluß hmaufznfahren. Bis dahin hatte sich kein Krankheitsfall gezeigt, der nicht sogleich der ärztlichen Behandlung gewichen wäre. Am 2. Sept, aber, 100 Miles weiter stromaufwärts, brach das gefürchtete afrikanische Fieber mit, Heftigkeit unter ber Mannschaft der drei Schiffe aus. Doch hielt es der Befehlshaber der Expedition, Capitain Trotter, für seine Pflicht, noch auf dem Weiterdringen zu beharren. Nachdem man vom König von Id da h ein Stück Land zur Begründung einer Mustermcierei erkauft und mit ihm einen Vertrag zur Unter- drückung. des Sklavenhandels geschlossen halte, fuhren die Schiffe aufwärts bis zum Zusammen flüsse des Niger und des Lschadda, 270 Miles vom Meere. Dort wurde ein Stück Land für die Meierei ausgewählt und man brachte die Gcräthfchaftcn und die für das Unternehmen bestimmten Personen ans Land. Unterdessen hatte die Krankheit bereits solche traurige Verheerun gen angcrichtet, daß man beschloß, die Kranken, schon auf 46 gestiegen, an Bord des einen Dampf-