Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wils-ruf, Tharand, Nossen, Sievenleh« nn- die Umgegenden. Fünfter Jahrgang. Freitag, den 26. September 1845. 39. Mil König!. Sachs. Concession. >vcr«vlw»rtlicher Rcdackeur und Vkrltgcr: Albert Rei«h,lL. «»» »>«l„ Z-ttschNf! -rfch-i»! all- Ar-llag- ->n- Rumm-r. L-r Pr,,i fur d,n »l-rl-ljahrgax, d«lr«,t 10 »,r. Sämwlttch» KSni-l. Psstämker »,« Inlandes nchnien B-sttlun-en darauf an. Bckaunlaiachungen. welche im nächsten Ernst erscheinen fallen, wer. s-n in WUSbruf »>« Montag Abends 7 Uhr, in LharanL b:S Montag NachinlltagS 5 Uhr und in Nossen bl« Mittwoch Vormittags II Uhr «»,,»»»«,». Auch linnen bi« Millwach Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch di« Paß an den Drustart »esärderl werd,», sadaß b- in »er nächsten Rumm-r erscheinen Wir erlntten un« »i-s-Iden unter den Adresten: „an die Siedaktion des Wochenblattes in WilSdruf," „an Lie Agentur LrS Wochenblattes in Lharand," und ,,an die Wo chenblatts-Expedition in Nossen." Zn Meißen nimmt Herr Buchdruckcrcibesitzer Klinkichl jun. Auftrage und Be- stellunge» an. Slwaig, Beiträge , welche der Tendenj de« Biatlei enliprechen, fallen st<1« »it große« Danie »ngeno»me» werden. Die Redaktion. Zur Würdigung russischer Siege. Der Fürst von Woronzoff, Oberbefehlsha ber der russischen Armee am Kaukasus, hat nach seiner neuesten verfehlten Expedition gegen Dargo eine neue Art der Kriegführung ersonnen. La die Ungeheuern Wälder, welche die Gebirge des Kaukasu? bedecken, den Tschcrkesscn sowohl auf ihren Rückzügen als bei ihren Angriffen zuin Schutze dienen und den Operationen der Russen bindernd entgcgentreten, so hat der Fürst Woron- zoff befohlen, diese Wälder niederzubrcnnen. Sa- peur- und Jägcrabldeilungen sind mit der Aus führung dieses Befehls beauftragt worden. Ein Transport von mehr als 50 Wagen, mit Theer, - Pech, Lerpenthin und andern Zündstoffen bela den ist von Taganrog nach Stauropol ab- gtgangen. — Die eben mitgctheilte vom Fürsten von Wo- ronzoff projcctirte neue Art der Kriegführung lie fert den sichern Beweis, daß es mit den angeb lichen Siegen der russischen Truppen im Kauka sus nicht weit her sein mag, daß man vielmehr den Spieß umdrehen und daS Kriegsglück auf Seite der Bergvölker suchen kann. Nachdem also in der neuesten Zeit pomphafte Berichte von den ruhmreichen Thaten der Russen im Kampfe gegen die Tscherkcssen Meldung gelhan und uns von den Fortschritten, welche man errungen, Kunde gebracht, daß ganz Petersburg im ofsiciellen unermeßlich sten Jubel schwamm und Siegeshymnen weit hinaus in die Lüfte schallten, kommt der hinkende Bote hinterdrein und erzählt uns, daß der Fürst von Woronzoff befohlen habe vie Wälder nicder- zubrennen, weil dieselben die Operationen der Rus sen hemmten. Es muß in der That weit mit den Rusten gekommen sein, und die Niederlagen, welche der kühne Schemil ihnen bcigcbracht, müs sen an Bedeutung die früherer Jahre weit über schritten haben, da Woronzoff zu diesem barbari schen Mittel seine Zuflucht genommen hat. Denn Woronzoff wird allgemein als ein nicht nur höchst einsichtsvoller, sondern auch sehr humaner Mann (soweit nämlich nach russischen Begriffen die Hu manität gehen kann) geschildert. Die unter seiner Verwaltung stehenden südlichen Gouvernements des russischen RiesenrcichS, namentlich die Stadt Odessa, erfreuen sich einer mildern Regierung. Namentlich hat Woronzoff mit anerkennenSwerther Energie das in Rußland auf die höchste Stufe der Vollkommenheit gebrachte BcstchungSsystem, dem die Beamten mit der unverschämtesten Frechheit