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Wochenblatt für Wkls-Mf, THEN-, At-ffm, Skevenleh« ««- -re Umgegenden. Fünfter Jahrgang. Freitag, den 1l. Juli 1845. 28. Mit König!. Sachs. Eoncession. Deraatwortlichcr RcLacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bn> dl<s<k Zeitschrift ««schein« alle Ireiiage «ine Rümmer. Der Preli für Sen Bieri,ljahrgang bekrig« 10 Nß«. Sämmilich- König!. Postüm««« des Inlandes nehmen Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, wer den in Wilsdruf di« Montag Abends 7 Uhr, in Tharaud bis Montag Nachmittags 5 llhr und in Rossen bi« Mittwoch Vormittags tt llhr angenommen. Auch können bi« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post «n den Druckort befördert werden, sodaß sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten UN« dieselbe» unter de» Adressen: „an die Redaction Les Wochenblattes in Wilsdruf," „an die Agentur des Wochenblattes in Tharaud," und „an die Wo chenblatts-Expedition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Buchdruckereibesitzer Klinkicht jun. Auftrage und Be stellungen an. Stwai-1 Beiträge, «eiche der Tendenj de« Blatte« entsprechen, sollen stet« Mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction. Theaternachrichten aus Tharaud, m. Sonntag, den 29. Juni. „DaS bemooste Haupt oder der lange Israel, Schauspiel in 4 Aufzügen von R. Benedix." Ein Tendenz-Stück, denn es verfolgt einzig die Absicht, den Charakter des deutschen StudententhumS an sich und inson derheit des edeln, von nichtigen Schalen eingehüll ten Kernes zu malen. Mit diesem anzuerkennen den Zwecke des Stückes sind billig dessen Mängel, namentlich an Einheit der Handlung, zu entschul digen, ja zu rechtfertigen. DaS Stück ist darum durch und durch "gut und seiner guten Absicht gut entsprechend. Es ist eine Vcrtheidigung des deutsche,, Ünivcrsitatsleben gegen gewisse Verun- glimpfungeu, aber auch eine ernste Mahnung an die deutschen Studenten selbst, zwar nicht der ju gendlichen, zuweilen übcrsprudelnden Rosenlaune abzuschworcn, aber xhxn so wenig die Wissenschaft und das Vaterland aus dem Äuge zu verlieren. Unsere Hochachtung vor dem „benwos'ten Haupte" geht so weit, daß ^vir cs in jeder Universitätsstadt zu Beginn jedes^ Semesters aufführcn lassen und den Besuch desselben chen Studenten ebenso zur Pflicht machen würden, als den der Pandekten oder der Kirchengcschichte. Es ist schwer, einen Abriß von dem Gange der Handlung zu geben, eben weil derselben die Einheit fehlt und fehlen muß, da die Absicht des Dichters dahin ging, einen alten im fünften Trien- nium stehenden Studenten vielfach Gelegenheit zu geben, die schönen Tugenden des deutschen Stu denten, Liebe zur Wissenschaft, Vaterlandsliebe, Hochherzigkeit, Treue, Gcrcchtigkcitsliebe, aufopfern de Freundschaft, darzulegen. Wer Student gewe sen ist, der wird wissen, daß zu dem „langen Is rael" genug Vorbildcrlcben, und er wird mit va- terlandstolzcm Gefühl ausrufen: die deutschen Stu denten sind nicht die, wozu man sie von gewisser Seite stempeln möchte, sondern sie sind die echten rechten Söhne der Wissenschaft und des Vaterlan des, unter denen tausend Vorbilder zu dem „lan gen Israel" leben. Für einen Schauspieler von Bildung, von Gc- müth und von Kcnntniß seiner Nolle giebt es viel leicht keine dankbarere Stolle, als die des „Alsdorf" im „benwos'ten Haupt." Herrs Jsoard hatte die selbe in jeder Beziehung musterhaft aufgefaßt. Die Stellung dieses, wegen Mangels an Protek-