Volltext Seite (XML)
Wachem Klatt für WM-rttf, LhttVttttd, Moffett, SievmMN rmd die Umgegen-en. Vierter Jahrgang. Freitag, den 16. Februar 1844. / « Mit König!. Sachs. Concession. Verantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Von ditstr Zeitschrift «rschtint all« Fr«tta,e «IN« Nummer. Der Preis türHü^^ Ktnig,. Postüniter Les JnlandrS »ehmcn Bestellungen darauf an. Bckanntmachunaen weiel betragt !S Ngr. SsmmMch-! dr" in WilSbruf bis Montag Abends 7 udr, i» Lharand bis Montan 0'» 7 - !7?^" S'iick «scheinen sollen, wer., LormitkagS tt Uhr angenommen. Auch könne» bis Mittwoch Mittag -i7siitt»d7 7ul7nd^ und in Nossen bis Mittwoch an den Druckort befördert merden, sodaß ße in der nächsten Nummer erscheinen !wj, ^erlangen durch die Post Redaktion des Wochenblattes in WilSdruf," „an die Agentur des chenblatts- Erpcdition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Bm dra7/w L Die Redaction. Die Volksfreude und ihre Beaufsichtigung. Unter obiger Ucberschrift sagt der Graf von Gicch in seinem kürzlich erschienenen Werke: „An sichten über Staats- und öffentliches Leben" Fol gendes: „Beschränkung der Erlaubniß zum Tanz für die Landbewohner und Beaufsichtigung dabei wer den für nothwcndig erachtet, weil nicht mehr die alte Sitte bei dem Volke sei. Die letztere Klage mag nicht in allen Ländern gleich sein: es laßt sich vielmehr aus den Strafregistern darthun, daß Schlaghändel und Verwundungen weit seltener bei Tanzen Vorkommen als früher; auch solche uneheliche Geburten, die auf dem Lande ihren Ur- lprung nehmen, sind seltener. Wir bedauern nur, daß die zierlichen Nationaltanze der Landbewohner nnmcr mehr den Nachahmungen der Balltanze weiten; wenn aber behauptet wird, daß das Tanzvergnügen den gebildeten Standen öfter zu gönnen und bei ihnen unschuldiger sei als bei den Landbewohnern, möchten wir'beinahe annchmen, Derjenige, welcher eine solche Behauptung auf- steür, stehe unter dem Einfluß einer tanzlustigen Dame, deren Lächrl,, ihn übersehen läßt, wie viele Familien der gebildeten Stände durch den Ball staat ruinirt, mindestens in die peinlichste Geld verlegenheit versetzt werden, wie oft die blühendste Gesundheit durch wahnsinniges Zusammenschnüren und gleichzeitiges Nasen bis zur Athcmlosigkeit ge knickt wird. ' Mag hier allerdings Anstand und Sitte jede rohe Aeußerung der Sinnlichkeit ver hüten, ob aber nicht ein feineres und darum um so mehr zerstörendes Gift bisweilen auf zarte Nerven falle? möge unerörtert bleiben. Wir sind ebenfalls für Erhaltung und Veredelung der Volks feste als eines Mittels zur Belebung des National geistes und sind überzeugt, daß dies dadurch am besten geschieht, wenn man an die früher bestan denen anknüpft: es liegt gewöhnlich irgend eine historische oder poetische Bedeutung Linn Grund, und die letztere überträgt sich in Sprüchen, Lied chen, Aufzügen oder sonstigen Festformen, die man nur nicht, selbst wenn sie unbedeutend oder alt modisch aussehen, in den Hintergrund stellen soll: gerade in solchen Förmlichkeiten drückt sich der ge- müthliche Charakter des Festes und eine sittliche Zärtlichkeit aus. Weniger können wir die heutzu tage in Mode kommenden Festmahle empfehlen: ein voller Bauch macht den Geist stumpf, und die Brüderschaft, welche mit schwerer Zunge besch w orcn wird, konntc oft besser unter-