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Wochenblatt für Wilsbrnf, Tharand, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Drittel- Jahrgang. Freitag, den 26. Mai 1843. 21« Mit König!. Sächs. Eoncession. Vcrantwortlicher Rcdacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bo» tikfer Zeitschrift «rschrint alle Fr-liag- ->n- Nummer. Der Preis für den Durltljahrgang beträgt 10 Mgr. Tämmiliche König!. Postämter des Inlandes nehmen Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, Wee den in WilLLrus dis Montag Abends 7 Uhr, in LharanL bis Montag Nachmittags 5 Uhr und in Nossen bis Mittwoch Vormittags It Uhr angenommen. Auch können bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch di« Post an den Druclort befördert werden, sodaß sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „an die Redaction des Wochenblattes in Wilsbrus," „an Lic Agentur Les Wochenblattes in Tharand," und „an die Wo chenblatts-Expedition in Nossen." In Meißen nimmt Herr Buchdruckercibesitzer Klinkicht jun. Aufträge und Be stellungen an. Etwaige Beitrage, welche der Tendenz de, Blattes entsprechen, sollen st-IS mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction. Lasten und Nachthelle der Drei- felderwirthschaft. (Bergl. Nr. 17.) (Fonsetzung.) In den wenigen Gegenden, wo die natürliche Güte und ebene Lage eines so kräftigen, als zu gleich milden und trocknen Bodens die Düngung zu mehren Besömmerungsfrüchten nicht vorher, sondern erst nach deren Aberndtung gestattet, um dieselben, als besonders weiße Erbsen, Wicken rc., gegen zu üppigen Blattwuchs und dabei ge wöhnlich zu geringen Kürncransatz, daneben gegen zu frühe Lagerung, Fäulniß und Verderben zu sichern, wohin dann auch die schon etwas seltnere Besömmerung mit dem die Bodenkraft absichtlich herabstimmenden Hafer gehört, veranlaßt solche Bcstellungsart eine für die übrigen dann ohnehin überhäuft vorhandenen dringenden Feld- und Haus- haltsarbciten zu große Erweiterung der Dünger fuhren, bei welchen, zumal auch das viele Klee land in solcher Zeit dahin gehört, die Pflug- und Eggcarbeiten sich leicht zu weit verspäten, und selbst für die bezeichneten günstigen Bodenarten eine zu späte und für ungünstige, nasse Herbst-, strenge Winter- und kalte dürre Frühlingszeiten nachthcilige Bestellung und geringen Erndteertrag veranlassen. Bei späten Erndten sind dergleichen Ausfälle so unvermeidlich, als sie in allen von Natur feuchten, nassen und kaltgründigen Boden arten einen noch weit größern Abschlag verur sachen. Zu den bereits in Nr. 17 d. Bl. im Allge meinen bezeichneten Mißverhältnissen gehört be sonders der große Uebelstand, daß in der Dreifeldcr- wirthschaft, wo sich alle Jahre die Feldarbeiten viel zu stark im Frühlinge und Herbste anhaufen, wodurch '— wenn rcgnigtc, oder für thonhaltige Boden arten dürre Witterung eintritt — sofort große Störungen eintreten, die, wenn sie von längerer Dauer sind, entweder forcirte Nachholungen durch übermäßige Anstrengung und Abmattung derZug- thiere, oder, soll dieses vermieden werden, eine unvollständigere Arbeits-Beschickung zur unver meidlichen Folge haben, Ueber die bezeichneten Mißverhältnisse will ich nur Folgendes sagen: daß ein Frühjahr das Be sömmerung bestimmte ganze Drittel des Brach feldes, etwa mit bloßer Ausnahme des Klee- und Rapslandes, daneben zugleich das ganze Drittel des Sommerfeldes, etwa mit Ausnahme des darin nach Raps angebaueten Weizens, gepflügt, ge- säet und gecgget werden muß. Ferner muß im