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! . I Rr. 129 Verbreitetste Zeitung im «»Itcheeitkttte^« ISO» )!- Sonntag l Als der Bestohlene ein Geschrei erhob, flüch men. * Ju der Wilhelmskirche in Haag sand am Soun- die Taufe der holländischen Thronerbin, Prin- Juliana, statt. Ha»pt-J»sertiou«orgau i« Slntt«aerich«tt,,lrk Wird. * abend »essin Freiberg. (Im Timste verunglückt.) Sonnabend vormittag gegen >29 Uhr ist aus dem hiesigen Bahn» Hofe beim Rangieren der Hilfszugschaffuer Richard Dietze tödlich verunglückt. Grimma. (Gewitterschäden.) Bei dem Gewitter am Mittwoch abend schlug der Blitz in das Ncbeu- und Wohngebäude des Gutsbesitzers Richard Fisck>er in Falkenhain und richtete mehrfach Schaden an, ohne, zu zünden. In Treben bei Wurzen entstand infolge Blitzschlages Feuer im Wohngebäude des Handels manns Wilhelm Bitterlich. Das Dach und erste Stock werk sind abgebrannt. In Lohburg richtete ein so genannter kalter Blitz erheblichen Schaden am Wohn» Haus und Stallgebäude des Gutsbesitzers Emil Keymev an. In Thammenhain schlug der Blitz, ohne zu zünden, in das Gaslhofsgebäudc Max Schroths. Es entstand nicht unbedeutender Schaden. In Paul KnoblauöW Wohngebäude in Kleinstcinberg schlug der Blitz, ohne zu zünden, aber mehrfachen Schaden anrichtend. Hohe*ftei«-Ernftthal. (Bubenstreich. — Beq dauernswerter Unfall. — Auf Lebenszeit gewählt ) Während dieser Tage der 8 Uhr 32 Minuten von Chemnitz kommende Personenzug in den hiesigen Bahniß gelangte gestern zum Abschluß. Mit t Trinitatis ist die festliche Hälfte beendet, und den Rest des Kirchenjahres, bis zum kirchlichen Neujahr, dem ersten Advent, verläuft still und ruhig. Und eZ ist ein hübscher Abschluß der Festzeit, daß wir an ihrem letzten Sonntag der heiligen Dreieinigkeit gedenken^ Im Dolksmund heißt das Trinitatisfest auch Gülden sonntag, nach der alten Sage, daß an diesem Tage diel blaue, Glück und Reichtum spendende Wunderblume in stiller Bergeinsamkeit ihre Blüten erschließe. *— Straßenraub. Dem zirka achtjährigen Schulknabcn M. aus Rüsdorf, der am Freitag nach mittag in der dritten Stunde in Hermsdorf bei Herrn Gutsbesitzer Dörr Fleisch geholt hatte, wurde auf dem Heimwege von einetn jugendlichen Radfahrer, der auf dem Hofe des genannten Gutes gesehen hatte, daß der Junge Geld wieder bekam, das Portemonnaie mit dem gegen vier Mark betragenden Inhalt Weggenom- Alteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt — kV. JMHrAEMg - —« — —. Dienstag, den 8. Juni Aus Nah nnd Fer». Lichtenstein» den 7. Juni 1909. *— Die Wettervorhersage für morgen lautet 1 Nordwestwind, wolkig, kühl, kein erheblicher Niedere schlag. *— Stabtbab: Wasserwätmne heute. 14>/z" R. *— Trinitalist. Die Festzeit des KirchenjckhreA tete der Radler nach St. Egidien zu. Eine sofort von einem anderen Radfahrer aufgenommene Verfolgung blieb ergebnislos. Tie Angelegenheit wurde zur An zeige gebracht. Der Dieb ist nach Beschreibung des Knaben noch in jugendlichem Alter, er trug graue Hosen, schwarze Radfahrerslrümpfe und Schnürschuhs Hoffentlich gelingt es, den frechen Menschen zu fassen. Generalversammlung. Der Verein säch sischer Gemeindebeamten hält seine diesjährige Gene ralversammlung bekanntlich an: 8. August in Lichten stein ab. Tie umfangreiche Tagesordnung befaßt sich unter anderem mit dem -Abstimmungsversahren in den Generalversammlungen, mit der Erhöhung der Vereinssteuer, sowie der aus Vereinsmitteln für Unter- stütznngszwecke verwendeten Summe von 1000 Mark jährlich, mit dem Antrag des Direktoriums auf Fort gewährung des Beitrages zur Errichtung eines Völker- schlachtdenkmals in Leipzig und der Neuwahl des Direktoriums. Außerdem werden noch Berichte er stattet in Sachen der Landespensionskasse, in Sachen der Beschaffung eines Gemeindebeamtengesetzes, in Verbindung damit Bericht über den Stand der Statistikangclegenheit, sowie Bericht bezüglich Ab stellung der im Lehrlingswescn bei den (Gemeinde verwaltungen vorhandenen Uebelstände. Tein Ge samtverein gehören zur Zeit 7651 Mitglieder an. Diese» Matt erscheint täglich anker Lonn- and Festtag» nan-mmag» >»r ve» wigenvrn Lag. — Nuruyayrtuher «jrzugrprel»: e Md. do Mg., dnrH die Post bezogen I Mk. 7d psg. Ekiqelne Nummern 10 pfg. Mpetlungen nehmen außer ter Erpeditlou in Lichtenstein, Lwükauerpraße Nr. bb, alte Laiserliche» Nopan st alten, Postboten, sowie die Äuetroakr entgegen. Inserate werden die sünsgrspaltevr LrvndzrUe mit 10, für an»wSrtigr Inserenten mit 1b Psy. berechnet- Neklawerrtle SO Pfg. I» amtlichen Leite kostet dir zweispaltige Leite 30 pfg. Fernsprech-Änschtuß Nr. 7. Inseraten Annahme täglich bk» spatHtem» vormittag» 10 Ahr. Telegrammadresse: Tageblatt. * Durch Blitzschlag wurden in Donaustauf zehn Wohnhäuser eingcäschert. * Der Pulverturm in Krakau flog in die Luft. Drei Soldaten wurden getötet, viele Personen ver letzt. * Die Kretafrage erfährt eine neue Zuspitzung, da die Türken einen neuen Landverlust nicht zugeben werden. Gegen die neuen Stenern. Je näher die Plenarverhandlungcn des Reichs tages, in denen über das Schicksal der Reichssinanz- reform entschieden werden muß, heranrücken, um so mehr siebt sich auch die Reichsregierung genötigt, Farbe zu bekennen. In den „Rückblicken" der Nord deutschen Allgemeinen Zeitung wird diesmal eine ver hältnismäßig scharfe Sprache geführt. Entscheidend ist fvlgende Erklärung: „Die verbündeten Regierungen haben sich nicht davon überzeugen können, daß an die Stelle ihres Planes, den Besitz durch eine Besteuerung der Erb schaften heranzuziehen, etwas Besseres gesetzt werde» könne. Sie werden daher, ausschließlich durch sach liche Motive geleitet, an ihrem Plane festhalten, zum .Ausgleich für die der Allgemeinheit ohne besondere Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit auferlegten . Verbrauchsabgaben eine progressiv gestaltete Erb schaftssteuer einzuführen, und werden auf sonstige Besitzabgaben nur insoweit zurückgreifen, als die Umgestaltung der Nachlaß- in eine Erbanfallsteuer, ' die ursprünglich vorgesehenen Erträge vermindert. Sie vertrauen darauf, daß der gesunde Sinn des deutschen Volkes dieses Programm steuerlicher Ge rechtigkeit sich zu eigen machen wird." Hieraus geht, wenn man offiziösen Versicherungen Überhaupt noch einen Wert beilegen will, wenigstens so viel hervor, daß die verbündeten Regierungen eine 'progressiv gestaltete Erbanfallsteuer vorlegen werden, die aber eine Verminderung der Erträge der Nach laßsteuer bringt und deshalb „sonstige Besitzsteuern" Notwendig erscheinen läßt. In diesen „sonstigen Bc- fitzsteuern" ist natürlich die Konzession zu suchen, die den Konservativen gemacht werden soll. Es ist des halb vielleicht auch kein Zufall, daß das offiziöse Blatt kein Wort gegen die Umsatzsteuer und die Wert-- -uwachssteuer auf Immobilien sagt. Aber man wird damit rechnen müssen, daß auch noch andere „Besitz steuern", besonders soweit sie die Börse zu belasten Gestimmt sind, in Betracht gezogen werden dürften. Hier hat sich die Reichsregierung einen immerhin verhältnismäßig weiten Spielraum offen gehalten. , Uber wenigstens läßt die Norddeutsche Allgemeine Zei tung keinen Zweifel übrig, daß die Reichsregierung gegenüber drei Steuerprojekten festbleiben will, näm- . Ach der Kotievungssteuer auf Wertpapiere, der Mühlen- dlwsatzfteuer und dem Lvhlenausfuhrzoll, Deutsche» Reich Berlin. (Die erregten Engländer.) Die Nachricht, daß Kaiser Wilhelm in diesem Monat eine Zusam menkunft mit dem Zaren haben wird, ist in Deutsch land mit großer Ruh« ausgenommen worden, weil man sicher ist, daß sich dadurch an den Grundlinien unserer auswärtigen Politik nichts ändert, und es allen nur erwünscht sein kann, wenn ohne Schädigung unseres Verhältnisses zu unseren Verbündeten die deutsch-russische» Beziehungen sich günstiger gestalten. Auch in Rußland und Frankreich haben sich nur wenige Leute über die in Aussicht stehende Entrevue auf geregt, während die Mehrheit der Politiker alsbald in eine Erörterung darüber eingetrcten ist, was sie wohl Gutes bringen könnte. Um so leidenschaftlicher wird die Angelegenheit in England behandelt. Die schärfsten Angriffe werden einerseits gegen die eigene Regierung, anderseits gegen Rußland oder noch mehr gegen den Zaren persönlich gerichtet. Tie Engländer haben eben, nachdem zwischen London und Petersburg eine Einigung über gewisse Fragen zustande gekommen war, von einer allgemeinen englisch-französisch-rus- sischen Triple-Entente geträumt, die dem Dreibünde das Gegengewicht halten sollte, und sie erblicken nun in der Zusammenkunft einen Beweis, daß auch dieser Traum nur Schaum war. Wir wollen uns den Kopf darüber nicht zerbrechen und abwartcn, welche Früchte die Begegnung zeitigen wird. Daß sie mehr als ein bloßer Höflichkeitsakt sein soll, daran ist nicht zu zweifeln, denn die beiden Monarchen erscheinen dazu in „ministerieller Bekleidung". Und die feststehende Tatsache, daß die Anregung zu der Entrevue vom Zaren persönlich ausging, ist doch als ein Anzeichen dafür zu betrachten, daß der Petersburger Hof wieder min destens eine gewisse Fühlungnahme mit Berlin an strebt. — (Fürst Bülow) wird am 16. Juni im Reichstag über die Reichssinanzreform sprechen. Taher ist es fraglich, ob er den Kaiser zu der Zusammenkunft begleiten kann. In diesem Falle wird Staatssekretär Freiherr von Schön die deutsche Diplomatie ver treten. — (Bei der neunten Hauptversammlung des Deut schen Flottenvereins in Kiel) hielt Groß-Admiral Köster eine Ansprache, in der er der Ueberzeugung Ausdruck gab, daß der Flottenverein seine Mission noch lange nicht erfüllt habe und für die vaterländischen See interessen noch immer bedeutungsvolle Dienste zu leisten vermöge. Der Verein stelle sich ganz aus den Boden des Flottengesetzes. Deutschland baue seine Flotte gegen keinen bestimmten Gegner, sondern nur zur Selbsterhaltung, wie auch das Ausland anerkenne. Es wolle mit allen Kulturländern im besten Einver nehmen leben, werde sich aber durch keine Drohungen auf diesem Wege beirren lassen. „Der Friede im Deutschen Flottenverein ist wiederhergestellt", schloß der Redner, „an uns wird es liegen, ihn zu erhalten und das wird geschehen, wenn wir stets die Größe des Vaterlandes vor Augen haben." — (Stapellauf des Kreuzers „Köln" in Kiel) Am Sonnabend nachmittag lief auf der Germaniawcrft in Kiel der Kreuzer „Ersatz Schwalbe", der den Namen „Köln" erhielt, glatt vom Stapel. — (Ter erste russische Lenkballon.) Nun hat auch das erste russische lenkbare Luftschiff, das in Frank reich nach dem Borbilde des französischen Militär ballons „La Republique" von den beiden Lebaudhs erbaut worden ist, seine ersten Probeflüge glücklich ausgeführt. Der Ballon unterscheidet sich nur wenig von seinem französischen Vorbilds. — (Eulenburg.) Tas von der Staatsanwaltschaft über das Befinden des Fürsten Eulenburg eingeforderte Gutachten der Wissenschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen bezeichnet den Fürsten als verneh mungsfähig. — Man wird doch den Fürsten nicht etwa in feiner Sommerfrische stören wollen? Das Wichtigste. * König Friedrich August ist gestern wieder nach Dresden zurückgekehrt. * Eine parteioffiziöse Auslassung der konser vativen Partei in Sachsen erklärt, daß die sächsischen Konservativen ihre Stellung zu der Erbschaftssteuer nicht geändert hätten. * Das Unwetter der letzten Tage in Südbayern hat weit größere Verheerungen augerichtet, als zuerst angenommen wurde. In vielen Ortschaften wurde dir Ernte vernichtet. * Präsident Fallieres wird am 31. Juli in Cher- dvurg mit dem Zaren zusammentreffen, der dann am 2. August in Eowes dem König von England begegnen essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt für Hthüns, Mit VniÄns, Mns, 8t. Ma, HckWut, Rnin«, Mörsel, Lltmnsblf, Ma 8t. Miß, 8t. z«a, 81 RiW. ÄWtünf, Aivi, MmMa, SMnMl ul WW» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Siadtrat zu Lichtenstein