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MMM-UMWiU k^r Früher Wochen- Md Nachrichtsblatt ^53 Tageblatt sd Silüns. Mit. «E M«s. N. Wa, MMit »MM, MW, Sitmstirs, Msa 8«. UM 8t ZM 8t. Ml«. 8ta«M?, Äm, MmM!«. WtzWä w BMä» Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den SSadtrat zu Lichtenstein ) ——-------- Älteste Zeitung tm ZMigNchen NmtsgeÄchtsSsM — - — — SV. J«hrs««g ' — > -— > —- «r. eo. LLLW.LSN Sonntag, de» l4. März.87RAWÄM l«09 Dar KonkmSv erfahren über den Nachlatz der Grün waren Händler« «»»I Hrmifchel im Lichten stet« wird nach Abhaltung der Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Lichtenstein, den 11. März 1909 Königliches Amtsgericht. Die Volksbibliothek M Hohndorf Esti täglich während der LxpeditionLzeit des Gemeindeamtes geöffnet und wird -m fleißigen Benutzung angelegentlichst empfohlen Das Wichtigste. * Das Luftschiff „Zeppelin 1" erreichte bei seinem Wütigen Aufstieg eine Höhe von über 900 Meter. * In Wien hält man die serbische Nnttvortnotc für ungenügend. * In Mauretanien hat eine französische Kolonne durch Eingeborene schwere Niederlagen erlitten und hat zwei Maschinengewehre und eine bedeutende Summe Bargeld verloren. Ter Rückzug der Fran zosen ist durch Vernichtung ihrer Proviantflottille lauf dem Senegal durch den Feind bedroht. * Ter wegen des Frauenmords bei Grünau an- gcklagte Arbeiter Woldenbcrg wurde in dem erneuten Prozesse wegen Totschlags zu fünfzehn Jahren Zucht haus verurteilt. * Drei amerikanische Dampfer sind infolge Nebels verunglückt, mutzten auf den Strand laufen und find wahrscheinlich verloren. Tie Passagiere wurden ge rettet. Deutsches Reich. Dresden. (Frau Toselli.) Die Blättermeldung, Wonach Frau Toselli den Versuch gemacht haben soll, sich aus dem Bahnhofe von San Remo dem König von Sachsen zu nähern, wird dementiert. Frau To- stlli befindet sich gegenivärtig in Florenz. — (Das sächsische Ministerium des Innern) er mächtigt die ihm unterstellten Behörden und Ver waltungsstellen an dem Giroverkehre des Giro-Ver- ba rüdes Sächsischer Gemeinden tejlzunehmen und sich am Orte ihres Sitzes Gemeindeverbands-Girokonto eröffnen zu lafsen. Berlin. (Bülows Vortrag beim Kaiser.) Ange sichts der Tatsache, datz es den Blockparteien nicht ge lingen will, zu einer Erfolg verheißenden Einigung über die Reichsfinanzreform zu gelangen, tauchen allerhand Gerüchte auf, daß aus der Reichstagskrisis »ine Kanzlerkrisis erwachse. Dem gegenüber erfahren wir von wohlunterrichteter Seite, daß die letzte zwei einhalbstündige Konferenz des Fürsten von Bülow mit dem Kaiser volle Uebcreinstimmung zwischen beiden ergeben hat. — (Sensationelle Eierüchte) werden in Berliner Blättern der Abivechselung halber einmal aus Peters burg kolportiert. In einer solchen Meldung heißt «S: „Im Kriegsrcssort entwickeln die Intendanturen tzeberhaste Tätigkeit. Unauffällig werden die Truppen an der deutschen und österreichischen Grenze ver stärkt. Tie Ewuverneure haben Gcheimbefehle er halten, die Staatsarchive, Kriegspapiere und Reichs- Vauknoten zur schleunigsten Rücksendung in das Innere Nußlands bei einer eventuellen Mobilmachung bereit zu halten." Ter Reporter, der diese Alarm-Meldung Verschickt hat — sollte die russische Zensur sie wirklich haben passieren lassen? — dürfte sich kaum selber Von der traditionellen „fieberhaften Tätigkeit" über zeugt haben. Vielleicht ist das ganze nur ein kleiner Trick, um die „Papierchens" in Bewegung zu bringen. — (Die Steuerkommission des Reichstages, hat gestern Paragraph 0 des Brausteucrgesetzes — Er hebungssätze — mit einem Antrag der Rejchspartei ' angenommen, der die Staffelung der Steuersätze ab- Lndert. Tre Paragraphen l und 2 der Regierungs vorlage, die die grundlegenden Bestimmungen über die Abänderung der Brausteuer enthalten, wurden gleichfalls angenommen. — (Im Lippeschen Landtage) erklärte sich gestern Maatsminister Freiherr von OKvekot in sehr scharser Meise gegen das von der Steuerkommission beschlossene Kompromiß über die Reichs f in an zreform. — (Im Reiche der Lüfte.) Mit dem Luftschiff „Zep- Wltn l" wurde heute wiederum ein neuer Auf- Hitzg Unternommen. Tie Hebungen galten ausschließ ge- Die Butztagssammlung für die innere Kirche zu Ealluberg 41 Mark seit Mission 2 Pfg. Es tvird uns geschrieben: die Grundbesitzer-Vereine längerer Zeit in außerordentlicher Weise beschäftigt. Mehrfache Verurteilungen der Hausbesitzer und hat in der ergeben. lich der Feststellung der Geschwindigkeit des Luft schiffes mit einem und mit zwei Motoren. Die Lan dung auf festem Boden wird schon in den nächsten Tagen erwartet. r CaÜnberg. Haftpflichtfrage hat ' * - Im Ebisonsalon kann man sich auch am . Sonnabend und Sonntag erbauen und amüsieren, l Tas Programm ist wiederum erstklassig. Näheres siehe Inserat! j * — Athleten-Wettstrcit Ter hiesige Kraft- j sportklub „Eberle" veranstaltet morgen nachmittag! (Anfang 9 Uhr) im „Goldenen Helm" seinen ersten! öffentlichen Älublvettstreit, der in Ringen und Gewicht- j heben besteht und bei den Freunden des Krastsvorts l sehr viel Interesse wecken wird, um so mehr, da auch, eine Preisverteilung stattsindet. Das Entree ist mäßig, ! abends schließt sich freier Ball an. j *— Die Muldentaler Sänger Direktion ) Schilling und Sonntag — gastieren am Montag hier § im „Krpstallvalast", am Dienstag im Gasthof Hahn dorf. Die fidele Herrengesellschaft hat überall guten Besuch, wir wünschen ihr auch für diese Abende volle Häuser. fälscht hat, berichten die „Eh. N. N.": Stöcklin ent sprang bekanntlich in Genua seinen ihm auf dem Schiffe beigegcbenen Wärtern, die nicht ohne Mit schuld an der Flucht zu sein scheinen. Wenige Tage darauf wurde er in München gesehen, und zwar von einem höheren Beamten der Sächsischen Maschinen fabrik, der Stöcklin sofort erkannte, obwohl dieser sich den Bart lmttc abnehmen lassen und Perücke trug. Der Beamte setzte sich dein Flüchtling auf die Fersen und folgte ihm nach Nizza, um hier, nachdem er seine Identität festgestellt hatte, die Verhaftung des Verbrechers zu bewirken. Ter Fuchs entschlüpfte ihm aber auch hier, denn ein Telegramm an die Staats anwaltschaft lautete: „War Stöcklin auf der Spur. Ist mir in Nizza in Droschke entwischt." Ans den im Quartier d.s Fluchlings gefundenen wenigen Gepäck stücken soll sich ergeben haben, daß cs sich wirklich um Stöcklin handelt. Tie in Aeghpten beschlag nahmten Effekten des Fälschers sind inzwischen in Chemnitz eingetrofsen. Hohenstein-Crnstthal. (Eingemeindung.) Tie Einflurung der Ortstejle Neuobcrlungwitz und Hütten- grund, die jetzt zu Oberlungwitz gehören, dürfte vor aussichtlich nächste Ostern erfolgen. Die Stadt er hält dadurch einen Flächenraum von 957 Hektar und Mark Aktien der Sächsischen Maschinenfabrik Grundeigentümer zu erheblichen GeldentschädigunMI an fremde Personen, die in oder vor den Häusern verunglückten, ohne daß bei diesen Unfällen von eine« direkten Mitwirkung oder Verschuldung der Haus besitzer die Rede sein konnte, erregt in den beteiligten Kreisen die allgemeine Aufmerksamkeit, nicht nur, weil man sich verwundert fragt, warum denn gerade der Besitzer des Hauses in diesen Fällen verantwortlich gemacht und zur Schadloshaltung des Verunglückten lterangezogcn wurde, sondern auch, weil die Höhe der angewiesenen Entschädigung mitunter überaus be trächtlich war und in einem großen Mißverhältnis zu der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Ver urteilten stand. Tie Beunruhigung in den beteiligten Kreisen wuchs von Jahr zu Jahr, und es tvar daher nur natürlich, datz man auf die Idee verfiel, sich gegen diese gänzlich unvorherzusehenden und selbst bei Anwendung aller Sorgfqlt kaum zu vermeidenden Zufälle zu versichern und dadurch die Gefahr zu ver mindern. So entstand dann in den letzten Jahren die Versicherung der Haus- und Grundeigentümer. gegen diie Gefahren der sogenannten Haftpflicht. Auch der Hausbesitzer-Verein in Callnberg ist dieser Frage näher getreten. Man beschloß in der letzten Versammlung, daß möglichst alle Mitglieder, die bisher noch nicht versichert haben, gemeinschaft lich gegen Unfall sich versichern, was nunmehr um so eher geschehen kann, als der Verein eine Ver sicherungs-Gesellschaft gefunden hat, die ihm die weitestgehenden Vorteile bietet, worüber Inter essenten Herr H. Werner bereitwilligst nähere Aus kunft erteilt. Es ist allen Hausbesitzern Callnbergs Gelegenheit geboten, sich dabei zu beteiligen, lvenn sie dem Hausbesitzervcrein beitreten, was mit sehr geringen Kosten verbunden ist, die auf der anderen Seite auch wieder durch gebotene Vorteile ausgeglichen werden. Mülsen St. Jacob. (Bei der Webschule) findet die Jahrcsprüfung am Sonntag Judjca, den 28. März, statt, also nicht mehr wie seit 97 Jahren erst am Sonntage vor Himmelfahrt. Bautzen. (Die Prämie von 50 000 Mark der Meißener Dombaulotterie) ist nach Bautzen gefallen, und zwar ist der glückliche Gewinner der in der hiesigen Tageblatt-Druckerei angestellte Buchhalter Waldemar König. Chemnitz. (Ueber die Flucht des Akticnfälsckters Stöcklin) aus Chemnitz, der bekanntlich für 180 000 Aus Nah uud Fern. Lichtenstein, den 18. März 1909. *— Die Wintergeister kämpfen in diesem Jahre ' ganz gewaltig gegen den anstürmenden Junker Lenz. - Ter Sonntag Okuli, der sonst gewöhnlich als erster 1 linder Vorfrllhlingstag die Welt mit seinem milden Glanze erfüllt, sieht Heuer, trotz des Tauwetters der . verflossenen Tage, noch gewaltige Massen alten Schnees, und heute gefällt es Frau Holle, hierzu noch neue Gaben aus ihrem unerschöpflichen Flockenlager zu spenden. Dabei war es in den Vormittagsstunden so trübe, datz man sich in die kurzen Vorweihnachtstage versetzt glaubte. Die Frühlingshoffnung erhält damit wieder einen gewaltigen Dämpfer — und der Haus besitzer neue Arbeit. - *— Persoualuachrichte«. Zum Vorberei tungsdienst beim Königlichen Amtsgericht Lichtenstein als Referendar zugelassen worden ist ab 15. März 1909 der Rechtskandidat Herr Richter aus Leipzig. *— Der Gewerbeverein veranstaltete gestern abend einen öffentlichen Vortrag über „Messina", der leider nicht so gut besucht war wie es wünschenswert gewesen wäre: denn die Bilder, die uns zunächst das Messina vor der Zerstörung in seiner ganzen Herrlichkeit vor Augen führten, waren prächtig und wirkten dann erschütternd, als sie uns die furcht baren Verheerungen des Erdbebens vom 28. Dezember des vorigen Jahres zeigten. Ja, die Trümmerstätten von diesen Paradiesischen Gegenden Tüditaliens reden mächtig zum Herzen: noch nie hat in gleich gewaltiger Weise eine Katastrophe gewirkt — sie forderte über 200 000 Menschen — und die ganze Kulturwelt auf geregt, als gerade die Vernichtung dieser großen blühenden Städte. Diesem Gedanken gab der Bor- . tragende, Herr Seminaroberlehrer Dreßler, in er greifender, edler Sprache Ausdruck, indem er zugleich ! die außerordentlich wirksamen Bilder näher erklärte. Tie Anwesenden kargten nicht mit ihrem Beifall und wußten es dem Redner des Abends um so mehr ) Dank, als er sich vor seinem Weggange von hier nach ! Löbau nock) einmal in den Dienst des Vereins gestellt! hatte, der ihm immer ans Herz gewachsen war. ! ,