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l^r Früher Wochen- und Nachrichtsblatt MgeAatt sil Wlit, ?Mns, Was, A. Wa. -mWat, RmtM, Wirstl, Mn Lt. Ms, St. KM St. Meli, Staiains, Ami. Weattlsa. WliMtl ml MM» Amtsblatt für das Ltgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Lichtenstein ——- Älteste Zettvng im Möglichen Amtsg«icht§bszM — — - —— - LS. J«hrg««g. . Nr. 22. Donnerstag, den 28. Januar. 1909 Lt«s<« Mait «scheint täglich außer Vor». und ytstlag« nachmittoas für de» folgend«» Tag. — vterlelttHrlicher BaugSpret» 1 Mark 80 Pfennige, bmch die Post bezogen 1 Ml. 7V Pf. Wm»ed>« Nummern 10 Pfennig». Bestellungen nehmen außer« der Expedition in Lichtenstein, L»iS<m«rft». st«, vd. oll» Kaiserlich»«Postanstalt»n, Postvoten, sowie die AuSträg« entgegen. Inserate wert»» di. Hr>ke?pcl>,n« VrwdzeUr mit 1t, für ouswartige Inserenten mst 18 Pfg. berechnet. Neklowrzeile SV Psg. I« amtlichen Teile kostet die zweispaltige Zeile SO Pf, UmMmech Mnfchlnß Re. 7. J»serate»-«lm»a-»e «Hkch di« fpltteK«»s »mnietttag« »0 Lj«. Telegrawu» «dreffe r Tageblatt. Bekamutmachumg Zum Zwecke der BekSmpf««- der Säugltugssterblichkeit haben u»tr die Ginsührurg von Mütterberatung,stillen beschlossen. ES soll damit den Müttern Gelegenheit gtgkbtn werde», sich unentgeltlich ärztlichen Rat über Er. »Rhrung und Pflege ihrer Säugling» «inzuholen. Die Herren Aerzte vr. meä Zürn und vr. weä Geisler haben sich bereit erklärt, die Berotungtstunden in ihrer Behausung, ersterer jeden Freitqg von 9 -10 Uhr, l'tzterei jeden Mittwoch uou 8—9 Uhr vormittag« aSzuhalten. Wir bringen di,S hiermit zur öffmtlichen Kenntnis in der Erwartung, daß von drr Einrichtung fleißig Gebrauch gemacht wild. Lichtenstein, am 21 Januar 1909 De» Stadtrat. Bekan«tmachu«g. Die Firma Rieh«» L Bittue» hier, beabfichtigt aus ihrem an der Mülsen St. Michelner Straße liegenden Grundstücke—Flurstück Ne. 875 — eine Dü«gp»lverfabrik >u «richten. Gemäß Z 17 der RrichSgewerbeordnung wird die« mit der Aufforde rung zur Lffrniltwen K-nntri« gebracht, etwaige Einwendungen gegen diese Das Wichtigste. * Das Befinden der Königin von England hat flch so gebessert, das; sie gemeinsam mit Honig Eduard V» Reise nach Berlin mied antreten können. * Ter deutsche Bvtschairer in Konstantinopel snmchse dem türkischen Baude lsminister einen Besueti, um ihn wegen der Stellung der Negierung zur In- terpellation über die Bagdadbalm zu befragen. * Nach dem Ikdam ivird die Türkei die bnl- -»rischen Rüstungen mit Rüstungen beantworten. * Ter serbische Kriegsminister hat alle im Vor. jähre rekrutierten Militürpslichtigen zur Tienstleistung »rUberufen. Landtagsschluß Eine ungewöhnlich lange und arbeitsreiche Tagung WeS sächsischen Landtages hat gestern mit dein üblichen Gepränge im königlichen Residenzschloiie ihren Ab- MÄltz gefunden. In der Thronrede, die der König aus den Händen d-^s miuers Tr. von MRser entgegenuahm, heisst es unter anderem: „Nach langwierigen Verhandlungen stehen wir «m Schlüsse einer Tagung von außerordentlicher Muer. Eine fistle von Ausgaben ist nach kleber- Windung zahlreicher Schwierigkeiten ihrer Lösung «ntgegengesührt worden. Tie Thronrede gedenkt dmrn der Errichtung der Königin Karola Gvdächtnis- Stiftung und nimmt alsdann Bezug ans die Wahl- rechtsresorm. Für die Vertretung des Polkes den rechten Weg zu finden, sei eine überaus schwierige 'Aufgabe gewesen. Wenn man jm Ber- taufe der Verhandlungen sich zeitweise von Sorge erfüllt sah, daß diese wichtige, das Laud tiesbe- Wegende Vorlage unerledigt bleiben werde, so hoffe Hch nun, nachdem allseitige Uebcreiustimmung er- »Vicht wurde, um so zuversichtlicher, das; meine Ab sichten durch Ihren Beschluß sich verwirklichen und bei meinem Volke volles Verständnis und Ver trauen finden kverden. Die Thronrede gibt dann eine recht nüchterne und geschäftsmäßige Uebersjch, über die erledigten Vorlagen - außer dein Wahlgesetz das Wassergesetz, ferner die Novelle zum Berggesetz, das Fürsorge »rziehungsgesetz, das Forst- und Feldstrafgesetz, das Gesetz gegen die Verunstaltung von Stadt und Land usw. — und drückt den Wunsch aus, daß mit der Neuregelung der Beamtengehälter nunmehr das fortgesetzte Anwachsen der persönlichen Ausgaben lum Abschluß kommen werde Es werde Sache der «Gierung sein, mit allem Nachdruck dem Anträge beS Landtages nachzugeheu, Mittel und Wege zu suchen, daß wesentliche Ersparnisse an den persön ¬ lichen Ausgaben erzielt werden tonnen. Tse Thron rede nimmt ferner Bezug ans die Reichsiinanz- rriorm und hofn, daß eine endgiltigc Regelung herbeigeiührt werden wird. Tas Scheitern der Reform würde ein nationales Unglück von unab sehbaren Folgen sein. Tic Thronrede schließt: So lassen Sie mich denn mit dem Wunsche von Ihnen Abschied nehmen, das; das gemeinsame Wohl des Sachsenlandes von dem göttlichen Segen begleitet seil: möge." Nach der Verlesung gab der König die Thronrede air den Fiuanzminister zurück, und der vortragende Rat im Gesanuministerium, Wirklicher Geheimer Rat Wäntig, verlas nun den Landtagsabschied, der die endgültigen Resultate des Landtages zusammensaßt. Alsdann trat Minister Tr. von Rüger vor die Stufen des Thrones und erklärte auf Befehl des Königs den DS ordentlichen Landtag der Monarchie für geschlossen. Ter König erhob sich vom Throne und verließ im selben Zuge wie vorher den Saal, während die Ver sammlung in das vom Präsidenten der Zwesten Kam- mer, Geheimer Rat Tr. Mehnert, ausgebrachte drei malige .Bock; auf den König ejnstimmte. Rach etwa 20 Minuten war die Feier beendet. Zu Ehren der Landtagsmitglieder sand abends st Uhr in den Paradc- sälen des ReiidenzschlofseS die übliche Landtagstasel statt. Ter König brachte dabei den ersten Trink spruch auS: „Auf des Landes Wohl und aller ge treuen Stände!", der Präsident der Ersten Kammer den folgenden: „Auf das Wohl Seiner Majestät des Königs!" und der Präsident der Zweiten Kammer den letzten: „Auf das Wohl aller Mitglieder des königlichen Hauses!" Nun gehört auch der überhaupt längste Landtag des Königreichs Sachsen der Vergangenheit an. DeutschesReiL Dresden. Alle sächsischen Parteien rüsten sich Spielerei. Berlin. .Kaisers Geburtstag warf schon aus den gestrigen Dienstag seinen Sclnnn, eine ganze An zahl Fürstlichkeiten, darunter König Friedrich August und Prinz Johann Gevrg von Sachsen, waren hier eingetroffcn. Abends fand Tafel beim Kaiserpaare statt. — '.Staatssekretär von Schäm machte gestern in der Budgetkommission des Reichstages Mitteilungen über Frag-n der auswärtigen Politik und die Reform des diplomatischen Dienstes. — ;Im preußischen Abgeordnetenhauses wurden die Wahlrechtsauträgc der Freisinnigen nnd Polen und ebenso der nativnalliberale Eventualantrag ab- gelehnt. Tie direkte Wahl wurde in namentlicher Ab stimmung mit !st!) gegen Ist', Stimmen verworren, ebenfalls in einfacher Abstimmung mit demselben Stimmenverhältnis die geheime Wahl. - .Nachlaßsteuer nnd Block.' Von einem bekann ten konservativen Parlamentarier ivird der Berliner Univ. Korr, zum Kampf nm die Nachlaßsteuer er klärt, daß das Abstimmungsresnllal im Plenum des. Reichstages, wie immer es auch ausfallen möge, sehr leicht eine Blockkrjsc im Gefolge haben kann. Sollte der Reichstag eme Nachlaßsteuer annehmen — was in anbelracht der bisherigen Stellung der Parteien sehr unwahrscheinlich ist — so kann der Reichskanzler auf eine Unterstützung seiner Politik durch die kon servativen Parteien kaum mehr rechnen und müßte daraus die Konsequenzen ziehen. Ter wahrschein lichere Fall ist die Ablehnung der Nachlaßsteuer. Nach dem aber die linksstehenden Parteien schon wieder holt daraus hingewiesen haben, daß für den Libe ralismus eine ausschließlich mit Konsumsteueru durch- geführte Steuerreform nickst annehmbar ist, so ist die ganze Sanierung unserer Rcichssinanzen Tic Frage gestellt nnd sogar eine Kanzlerkrise in das Bereich der Möglichkeit gerückt. - «Italiens schnncnkende Politik.» Italien wird jetzt von allen Gegnern und Gegenspielern Sesterreickrs als Bundesgenosse und Freund behandelt, während Teutschland sich mit Oesterreich-Ungarn solidarisch er klärt hat. Tas ist ein wenig haltbarer Zustand, der den (Hegnern des Dreibundes berechtigten Anlaß zu Svott und zu (Klassen gibt. Es ist sehr bedauerlich, daß die unverhüllte deutsche Meinungsäußerung nach Algeciras Italien nicht davon abhält, diesen Weg zum zweiten Male zu beschreiten Ici den Ein zeh ¬ nte Verhandlungen zwischen Sesterrejch-Ungarn und den in ! Mächten, also jenem Modus, dem Rußland nnd Eng- schon zugestimmt haben, ivird es der Wiener Regierung nickst an Gelegenheit fehlen, ihren Stand punkt dem römischen Kabinett gegenüber entschieden zur (Kettung zu bringen Ein sehr hoffnungsvolles Prognoftikon für die Erneuerung des Treibundes ist das alles natürlich nickst. Klarheit wird geschaffen werden ncüssen. — (Deutsches Sprachstudium französischer Of- fiziereh Nach der Korrespondenz „veer und Politik" hat die französische Heeresverwaltung neuerdings Maßnahmen getroffen, um das französische Ssiiziec- korps in der deutschen Sprache auszubilden. Besou- Anlage binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bdanntmachung an gerech net, bei uv» anzukringen. Lichtenstein, am 22. Dezember 1909 De« Stadtrat. Schule zu Callnberg. Die A»««ld«ug der Ostern 1909 schulpflichtig m»rd«nden Kinder hat » für die Bürgerschule Donnerstag, den 28. oder Sonnabend, de« 3«. J«««ar rockmittogk zwischen 2 « 4 Uhr iw Zmm» de« Dir,klar-, b. für dir Seminarschnle Freitag, de» dS. Januar nachm. zwischen 3 «ud 4 Uhr, Klassenzimmer 3 der Seminarschule, zu erfolgen. Schulpflichtig werden olle Kinder, welche bis Ostern 1909 dar 6.6eb«n4» jabr «Men, zugelaffe» werden auch diejenigen, welche btS zum 30. Juni 1909 sechs Jahr alt werden. Für alle Glieder ist der Impfschein, für die nicht 1« Callnberg geborueu außerdem die standesamtliche Geburtsurkunde mit Pfarramt» licher Saufb-schekukgung oorzulegen Eallnberg den 9 Januar 1909. Die Semiuardirektio«. Die Echuldirektio«. SLulrat Höser. W. Schmidt. auf dic allgcmeiucu jm gerbst zu erwartenden Wahlen zum Landtag. Konservative, Natiouallibcralc Sozialdemokraten dürften in allen Wahlkreisen und Kan ¬ didaten ausstellen, daneben kommen sicher eine g Reihe freisinniger und reformerischer Bewerber Frage. Die Leipziger Neuesten Nachrichten leisten -ich sogar schon eine Wahrscheinlichkeits-Rechnung des Er folges und kommen auf 41 Konservative, KI Na- tionaNiberale, ö Freisinnige, 1 Resormer Warten wir jedoch ab. Solche Weissagung ist ja doch nur eine land