Volltext Seite (XML)
WM essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt M-Matt W WM Mit. Mns, 8t.Wa. MmlM «ikm, MW. Vckimskif. Ms« A. WH St. ZM St. Wüi. StaieM. ME«. Usttmei «ü MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste ZeituW im MM§8!HeK AMsgGWZßHM —- - " SS. Jahrgang. —— Donnerstag, den 14. Januar. Ha»p1J«sertio«»»»g*» IQllQ t« «»»»«IchttSeArk. «X- verdrettrtste Zett««« Irr rv 1»«a»Us«etcht»»e,1»L Lies«» BlaU «sSeinI tüghch außer Eorv- und geptog« nochwittog» für den folgenden Lag. — vlerleljührlich« v«zutz»pr«l» 1 Mark 8V Pfennig», dmch die Pop bezog« 1 Mk. 78 Pf. Mngelne Nvnmrrn 10 Pfennige. vepevurg'N nehmen außer der »rptbiNon in Sichrer Pein, Zwickau erste. Nr. vd, all» Naiserltchen Popanpaltrn, Popboi «n, sowie di« Austräger entgegen. - Inserate werden die Urlee'pcllen« Trm dzeile mit It, siir auswärtig» Inserent« mit 18 Pfg. berechnet. Netlowezeil» W Pfa. Im amtlichen Teile kostet di« zweispaltige geile »O Pf. U«»sprech,«nschlntz Nr. 7. Jnseraten-Nnnahme täglich bi» spätester«» »»»»tttngB LV Ith». Telegramm Adresse r Tageblatt« Beka««tmachrt»gp di« Bekämpfung der Reblaus betreffeud. Wir weisen wiederholt darauf hin, taß nach Z 8 des Reichk-ts tze» vom B. Jui 1804 keinffend die Bekämpfung der RiblauS, die Brrsendung. -i « und Lv«sübrung fnwmz«kt»r R'ben oder ikl ndreben über die Grenzen «ine» Weinbaubezirks verboten ist und Zuwiderhandlungen nach Z 10 de» genannten Gesetze» mit Gefängnis bi» zu einem Jrhr« und mit Geldstrafe bi» zu 1000 Mk. oder mit einer dies« Strasen geahndet werden. Lichtenstein, am 9. Januar 1809. D« Gtadtrat Da» Wichtigst. * König Friedrich August Pat dem Landesverem Vom Roten Kreuz MM Mark für die Opfer der Erd- bebeir in Tüditalien übermieseu. * Tie türkische Regierung Pat das Anerbieten Oesterreichs, für die früheren türkischen Staats- dvmänen in Bosnien 4-, Millionen als Entschädigung zu zahlen, angenommen, womit die Kriegsgefahr zwischen beiden Ländern so gut wie beseitigt ist. * Tie Petersburger Polizei entdeckte in der Woh nung eines Studenten ein grosses Lager von Bomben und Sprengstoffen. * Mulah Mohammed, der Bruder des Sultans von Marokko, ist plötzlich gestorben. * Tic ganze Nordwestküste Amerikas wurde von Erderschütterungen heimgesucht. * Nach einer Meldung aus Bluefield (West- Virginia) haben durch eine Explosion auf der Lick- branch-Kohlenmine ungefähr IM Arbeiter ihr Leben «ingebüßt. bit Preist ün l» duMnl» »Met Mil Bil« Kurls Die konservative Pakt Mall Gazette, dse bekanntlich in früheren Fahren zu der Gruppe der deutschfeind lichen Jingo-Blätter gehörte, spricht sich sehr befriedigt darüber ans, das; der Besuch des englischen Königs paares in Berlin jetzt endlich feststeht. Aus mehr als einem Grunde könne man damit zufrieden sein, dass der Besuch jetzt tatsächlich stattfinden werde. Erstens ist der Besuch fällig, denn er ist ja ein offenbarer Gegenbesuch nach dec vorjährigen Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin in England. Zweitens macht die kritische Lage in der internationalen Politik es be sonders wünschenswert, dass alle legitimen Einflüsse aufgeboten werden, um die Aussichten besser zn ge stalten. Aus diesem Umstande mutz auch eine persön liche Begegnung zwischen König Eduard und Kaiser Wilhelm dem am wenigsten sanguinischen Beobachter günstige Ergebnisse versprechen. „Wir wissen, ans welche Seite König Eduard, der isfriedensfürst, hinneigt, und wir wissen auch, das; Kaiser Wilhelm, als er unser Gast war, es feierlich ausgesprochen hat, das; er den Frieden zu erhalten wünscht und als Beweis seiner Aufrichtigkeit auf seine 20jährige Regierung hingewiesen hat. Wir können daher nicht zweifeln, datz diese beiden mächtigen Per sönlichkeiten aufeinander einwirken werden, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, datz die Schneeschmelze Mtf dem Balkan nicht das Signal zu einem europäischen Konflikt geben wird." Zwischen Deutschland und England, fährt die Pall Mall Gazette fort, gäbe cs keinen wirklichen Grund zur Feindschaft. Wenn die Deutschen ebenso aufrichtig den Frieden wünschten, wie die Engländer, so sei »ein Grund vorhanden, weshalb der Friede gebrochen Werden sollte. Freilich kann sich die Pall Mall Gazette auch bei dieser (Gelegenheit nicht enthalten, die deut schen Flottenrüstungen und die übermässige Nervosität der deutschen Presse zu kritisieren. Es sei voraus- Zufehen gewesen, datz der Kaiser bei seiner Neujahrs- Ansprache an die kommandierenden Generäle sich nur auf di« militärisclum Ausführungen in dem Aufsatz dar Deutschen Revue bezogen hatte; jedenfalls aber fei eS bedauerlich gewesen, datz die ganze Sache in die Presse gekommen sei. Zum Schlutz spricht das kon servative Blatt den Wunsch aus, datz die Monarchen- begesnung vielleicht doch eine Verständigung zwischen in militärischen Kreisen. Aufsebencrregende ist und vor Mindest- brgjunt, seitens Oesterreich-Ungarns nicht mehr im Wege, wo durch eine Einigung zwischen dem Zarenreiche und der Toppelmonarchie erzielt wäre. So eröffnet die österreichisch-türkische Einigung günstige Ausblicke in die Zukunft, und es ist nur zu wünsckzen, datz sich alle Hoffnungen erfüllen, die man an diese neue Phase der bisher so unerfreulichen Orientkrisis knüpft Tanger. (Mulah Mohameds Ende.) Mulan Hafid, der jetzt von allen Mächten anerkannte Sultan von den beiden Ländern über die Flottenfrage anbahnen könnte. ja diesmal niebt, das; der Kaiser die Aufmerksamkeit! der tun ihn versammelten hohen Militärs aus den I Artikel dec Deutschen Revue lenkte, nicht, das; darin eine Zustimmung zu der Meinung des Grafen Schlief- ' teil enthalten war — sondern, das; die streng ver- ' traulich gesprochenen Worte des obersten Kriegsherrn über den bermetisch geschlossenen Zirkel der Hörer > hiuansdrjngen konnten. Erst war das Berliner Tage- ! blatt in der Lage, etwas zu erfahren, daraus erschien die Tägliche Rundschau mit Einzelheiten aus dem Plan, eine Berliner Korrespondenz wutzte dann den Hergang noch genauer zu schildern, und schließlich gab ein Berliner Wochenblatt, dessen Spezialität Ent büllungcn find, noch eine sozusagen „authentische" stcllungeu mit aller Gründlichkeit erfolgen niemandem Halt machen. — (Der Nachtwächterposten an den fordernden.' Wenn man in Preutzcn etwas dann tut inan es gründlich, was für den neu aus die Unterstützung des Osmanenreiches zu erhalten, ist zu bossen, das; auch sie sich mit der österreichisckj- nngarisclien Monarchie einigen werden. Dann ständen aber auch der von Rutzlaud gewünschten Einberufung einer neuen Balkankonferenz irgendwelche Bedenken Darstellung zum besten. Die Berichte widersprachen sich in einzelnen Punkten. Es mus; also angenommen werden, das; sie nicht von einem und demselben Ge wähismaun herrühren. Das verstärkt die Ueber- raschung, das; mithin an mehreren Stellen der Ring nicht dichtgehalten haben mutz. Datz in diesem Falle alsbald eine Untersuchung darüber cingel itet wurde, wie die Indiskretion entstanden ist, welche Wege sie ausgesucht hat, namentlich aber, welche Zwecke sie damit verfolgte, erscheint sehr begreiflich. Die Gene räle selbst werden Wert daraus legen, das; diese Fest- ) Deutsches Reich. Dresden. zVom Landtage.» Infolge der Ar beiten, die die Wahlrechtsreform bedingt, wird mit einer Hinansschjebung des Schlusses des sächsischen Landtages, der bekanntlich am 22. Januar erfolgen sollte, um mindestens l4 Tage zu rechnen sein. — Tie Erste Kammer des sächsischen Landtages beschäf tigte sich gestern mit Petitionen. Ter Zweiten Kam mer lag unter anderein eine Petition des Kandidaten des höheren Schulamts Adolf Schmidt aus Leipzig vor, der wegen seines Austritts aus der Landeskirche nicht zur Ableistung seines Probejahres in Sachsen zugelassen worden ist. Tie Kammer lies; die Petition aus sich beruhen. Berlin. Das verlebte Geheimnis? Bon wem ist das Dienstgeheimnis des Neujahrsempfanges ver letzt worden? Diese Frage wird fortgesetzt nicht nur in der Presse, sie wird allenthalben gestellt, vom Pub- liknm, in Regierungskreiseu und mit Schärfe auch * * * Tailu Ehronicle b.schäftigt sich ebenfalls mit d.r - Reise des englischen Königspaares nach Berlin, von der es wichtige internationale Folgen erwartet. Tas Blatt bedauert, das; auf beiden Zeiten der Nordsee die Ruhestörer wieder tätig seien. In Deutschland, so schreibt das Blatt, wird von einem eisernen Ring ge fabelt, den England bestrebt ist, um das Deutsche Reich » zu schmieden. Das ist absurd und um so absurder, wenn ein ehemaliger Ehef des Geueralstabes die Fabel wie- ! derholt. Niemals hat inan in England an eine Ein engung Deutschlands gedacht. Die englische Politik des Auswärtigen ist sonnenklar, sie beruht auf dem breiten Pfeiler der Achtung vor dem öffentlichen Recht . Europas und auf der Tmnpathie mit allein auf einen ! liberalen Konstitutionalismus gerichteten Bestrebe«. — Ja, die unschuldigen Vettern ! gekommenen Svarsamkeitsgedanken heitzen sollt Vo« Grund aus. Dafür bietet folgende Stellen-Anzeig« einen herrlichen Beleg: „Sofort bei der Staatsan waltschaft in Meseritz ei» Nachtwächter, vollständige körperliche Rüstigkeit und Gewandtheit, Lebensalter nicht unter 2ö und nicht über '>5 Jahre, Militärdienst- zeit nicht unter 2 Jahren, Voltsschulbildung, An stellung vertragsmäßig ans Kündigung: die Stelle wird au deu Mindestiorderuden vergeben, Bewer bungen an den Ersten Staatsanwalt in Meseritz." — Es ist anzunehmen, das; sich eine Anzahl vermögend« Männer melden, die, um den Posten des Meseritzer Nachtwächters zu erhalten, noch Geld ausgcben. Ter preußische Staat macht dann noch ein „feines Ge schäft". Ja, wenn man sparen will, mutz man immer „von Grund auf" aufangen. * 4 * Der Reichstag nahm gestern nachmittag zwei Uhr seine Beratungen wieder auf. Präsident Graf Stolberg begrüßte die z Versammlung kurz zum neuen Jahre und ging dann zu geschäftlichen Mitteilungen scher. Unter laut losem Schweigen verlas er sein Telegramm an das. türkische Parlament und gab die Antwort des tür kischen Kammerpräsidenten wieder, die mit allseitigem Bravo ausgenommen wurde. Eine große Feierlichkeit lag über dem Hause, als der Präsident dann die ita lienische Katastrophe erwähnte. Einmütig erhob sich die Versammlung und nahm die Mitteilung des Präsi denten stehend entgegen. Tie warm und herzlich empfundenen Worte, die der Präsident an die Wieder gabe seines Depeschenwcchsels knüpfte, wurden mit allgemeinem Beifall ausgenommen. Dec Präsident hatte mit Genugtuung konstatiert, datz sich das Haus einhellig zur Entgegennahme dieser Mitteilung er hob. Tann wurde in die Tagesordnung eingctreten, auf der lediglich Petitionen zur Beratung standen. Ausland. Konstantinopel. cBalkanfrieden.) Ter Grotz- wesir hat dem österreichisch-ungarischen Botsclunter Markgrafen Pallavieini offiziell mitgeteilt, das; er sich mit seinen Kollegen über das Angebot Oesterreich- Ungarns beraten habe, und datz dieses vom Kabinett angenommen wurde. — Ebenso wie Oesterreich-Ungarn durch seinen der Türkei weit entgegenkommenden Ent- schädigungsvorschlag dec Orjentkrijis viel von ihrer Schärfe genommen hatte, hat die Türkei durch An nahme dieses Antrages wesentlich zur Erhaltung des. Friedens auf der Balkanhalbinsel bejgetragen. Tie nächste Folge wird voraussichtlich sein, das; die tür kische Bonlottbewegung gegen österreichische Waren in dec Türkei zum Stillstand kommt. Aber ac-ch Serbien und Montenegro werden sich der Einwirkung der neuen Lage der Tinge nicht entziehen können. Da beiden Staaten nunmehr die Aussicht fehlt, im Falle eines kriegerischen Konfliktes mit Oesterreich