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Hasenklein Sonnabend, den 29. Oktober Nr. 253. Freibank. Heute Sonnabend von 8 Uhr ab frisches Rindfleisch, ä Pfd. 45 Psg u veile jr; rrnaun, . r> i» beirenüe Neubelten , Drogerie. illickz (Grösste ^usvakl! Lilllxste Kreise! 4" mestärke, englanz- iführungen »«Mir »»»«« U«»ä« Litt«! Ut»»x «Ix» >» ck«r U»»r» a 8el>ilpp«x „ t ». I,-. il itäten chler Seifenfabrik. Mer re") I, emfiehlt ««II, ttlmtz r t e n) England * Im russisch-englischen Konflikt ist eine Zuspitzung bis aufs äußerste eingetreten. Für gestern vormittag war ein Kabinettsrat in London angesetzt. Der erste Lord der englischen Admiralität ist bereits zur Leitung der Mobilmachung nach Ports mouth abgereist, das in Fiume und Pola verankerte englische Geschwader vereinigt sich mit der Mittel meerflotte. eine Anzahl Buren ermordet. Kapitän Christian Goliath von Bersaba gibt an, daß deutschgesinnte Witbois, darunter Samuel Isaak und PetruS Tods, von StammeSgenossen ermordet seien. * O r d e n s v e r l e i h u n g m i 1 poli tischem Hindergrund? Biel bemerkt wird in politischen und gesellschaftlichen Kreisen die Ver leihung des Roten Adlerordens 2. Klasse mit Eichen laub an den Professor Dr. Zorn in Bonn. Profes sor Zorn gehört zu denjenigen Juristen, die seit längerer Zeit mit juristischen Auslassungen gegen die Ansprüche der Biester selber auftreten. Vor einiger Zeit veröffentlichte Professor Horn im „Tag" eine Artikel-Serie, die in dem Satz gipfelte, daß der Dresdener Schiedsspruch nur für den verstorbenen Graf-Regenten gegolten habe. Daß ein verhältnis mäßiger junger Gelehrter einen so hohen Orden be kommt, gilt der „Staatsb. Ztg." als eine Selten heit. Politische Rundschau. Deutsche» Reich * König Friedrich August ist vom Kaiser zum Chef des altmärkischen Manen-Regiments Nr. 16 ernannt worden, das bekanntlich bislang den ver- storbenen König Georg zum Chef Latte. * Der Sächsische Landtag wird, wie wir hören, voraussichtlich für den 21. November, nicht, wie berichtet wurde, für den 22. November, einberufen werden. * Das Ende des Hereroaufstandes scheint nunmehr doch beoorzustehen, wenigstens legt eine Depesche des Generals v. Trotha über die Lage im Aufstandsgebiete des nördlichen Teiles von Deutsch-Südwestafrika die Mutmaßung nahe, daß die Widerstandskraft der HereroS jetzt wohl ziemlich vollständig gebrochen ist. Ueber den Witboiausstand liegt nichts von Belang vor. Am 26. Okt. ist von Hamburg mit dem Dampfer „Gertrud Woermann" ein neuer Truppentransport nach Südwestasrika ab gegangen, und zwar in Stärke von 25 Offizieren und 375 Unteroffizieren und Mannschaften ncbst 375 Pferden. Frankreich * In Frankreich hat man eS wieder einmal mit einem Nachklang zur Dreyfusaffäre zu tun, als welchen sich der seit Dienstag vor dem Kriegsgericht zu Paris spielende Prozeß Dautriche darsiellt. Der Hauptmann Dautriche und 3 andere Offiziere sind angeklagt, Fälschungen in den Akten des Geheimfonds begangen zu haben, um mit 25 LOO Fr. gewisse Zeugen im Prozeß von Rennes zu erkaufen. Der Prozeß scheint sich in die Länge ziehen zu wollen. Spanien * Prinz Karl von Bourbon-Sizilien, Jnfant von Spanien, der Gemahl der kürzlich so unerwartet aus dem Leben geschiedenen Prinzessin von Asturien, soll durch den Tod seiner Gattin derartig erschüttert sein, daß er den Entschluß gefaßt, in ein Kloster einzutreten. örillant- Gelatine, berglanz- sperial - 668ckükt « ZU Urrnsprech-Uuschluß r «tr. 7. kM Früher Wochen- und Nachrichtsvlatt Tageblatt sd Mit. AmÄns, Wirf. A.Wn, tzätMiii, «Wir, MW. Mimsins. Msti8i.WH 8t.3iah 8t Meli, FiaMils, Wm. Mmrilsti, SiWM al MW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk —- - S4L. Jahrgang- — — lstärke, cax, o., do., s, Plätt- -r * Berlin. Der stellvertretende Gouverneur berichtet aus Windhuk in einem dort am 26. Okt. nachmittags 4 Uhr 40 Minuten abgegangenen Tele gramme, daß der Schäfereidirektor Kleudgen, sowie die Gebrüder Maehler, letzere in Marienthal wohn haft, von Gibeon aus als tot gemeldet worden seien. Der gleichfalls in Marienthal wohnhafte Farmer Brandt fei am Leben. Nach einem an die Direktion der südwestafrikanischcn Schäfereigesell schaft in Berlin gerichteten Privattelegramm, wel ches am 26. Oktober abends hier eingetroffen ist, befinden sich die Witwen der getöteten Farmer Kleudgen und Hußfeld in Gibeon in Sicherheit. Auch in diesem Telegramm wird die Rettung Brandts gemeldet. Aus Gibeon wird über Keet- manshoop und Kapstadt unter dem 7. Oktober amtlich gemeldet, daß die Farmer Scheidweiler, Bürger, Bock, Unteroffizier Dammköhler und Ge freiter Nagengast getötet worden seien. Nach Mel dung des Farmers Philipp vom 12. Oktober hätten die Gockhasser Hottentotten die Farmer Wieprecht und Walter, Händler Cohn, Polizist Hitscher und Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Psg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Psg. »eine Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Erpedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen, jerate werden die fünfgefpaltene Grundzeit« mit 10, für au«oLrtigr Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil lostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Lichtenstein, 28. Oktober *— Die am Reformationsfeste in der Kirche z« Lichtenstein stattfindende Aufführung deS Oratoriums „Gustav Adolf" von Max Bruch verspricht etwas ganz Außerordentliches zu werden. Dafür bürgt am allermeisten der Ruf des Stollberger Seminarchors und Chorgesangvereins. In Stollberg selbst sind die Schttleraufführungen des Seminars immer ein Ereignis für alle Kreise der Stadt. 'Die musikalischen Darbietungen zeigen stets eine solche Feinheit der Ausarbeitung und Größe der Auf fassung, daß die Wirkung auf die Zuhörer eine tief gehende ist. Infolgedessen ist die Aula des Semi nars selbst bei Wiederholungen derselben Aufführung bisher immer bis auf den letzten Platz gefüllt gewesen. Was wir in Lichtenstein am Refor- mationSfeste zu erwarten haben, das dürfte auch aus einigen äußeren Umständen zu ersehen sein: DaS gewaltig packende Chor- und Orchester werk Max Bruchs ist bisher in Sachsen nur 3mal ausgesührt worden, soweit wir wissen, in Leipzig, Dresden und Bautzen. Die Gesangsnoten dazu kosten allein 260 Mark. Das Orchester wird für die Aufführung am Montag aus den besten Musikern der Stadtkappellen zu Stollberg, Lichtenstein, Hohenstein und Frankenberg zusammengesetzt sein und verursacht infolgedessen ganz bedeutende Auslagen. — Da der Reinertrag dem Gustav Adolf Vereine zuflleßt, der gerade in der Gegenwart eine wichtige Aufgabe hat, so darf wohl auch an dieser Stelle aus die genannte Aufführung hingewiesen werden. *— Dies »ud Das. Wenn eS draußen trüb und kalt, — Wenn die Nebel wallen, — Und die letzten Blätter fahl — Bon den Bäumen fallen, — We nn des Rauhfrost's weiß Gewand — Rings die 8tirel UMm II) ME Mii, iik Wstn in ÄMe ii LM-8MMnki. Wenn den Häuptling der HereroS, Samuel Mahahero, auch inzwischen die Nemesis für seinen Verrat und Aufstand ereilt hat, und er jetzt mit einem letzten Häuflein Rebellen in der südasrika- Nischen Wildnis an einsamen Wasserlöchern haust, und wenn auch ferner anzunehmen ist, daß der von Hendrik Witboi tückischerweise verursachte Hotten tottenaufstand die Größe und Gefahr des Herero aufstandes nicht erreichen wird, so ist es für die Be urteilung der Lage in Deutschsüdwestafrika doch sehr wichtig, die Persönlichkeit und den Charakter der beiden so gefährlichen Häuptlinge einmal näher ins Auge zu fasfen. Samuel Mahahero und Hendrik Witboi sind keine rohen und naiven Wilden wie etwa die Indianer es bei der Entdeckung von Amerika waren, sondern es sind geistig sehr gut beanlagte Häuptlinge, die sich im Verkehr mit den Europäern eine nicht unbedeutende Bildung angeeignet haben, großes Sprachtalent besitzen, etwas Englisch und Deutsch verstehen und sogar einige Kenntnisse im Lesen und Schreiben haben. Sie sind ferner uner schrockene Jäger und kühne Führer ihre Stämme auf dem Kciegspfade und auf den Jagdzügen. Außer dem üben sie als Stammeshäuptlinge ein eisernes Regiment aus und zögern keinen Augenblick, einen unbotmäßigen Herero, bez. Hottentotten spießen, hängen oder köpfen zu lassen oder bei geringeren Vergehen ihm einen Teil seiner Viehherden als Strafe wegzunehmen. Der Charakterzug b ider Häuptlinge wie derjenige der meisten Halbwilden ist im Uebrigen große Schlauheit, verbunden mit einer kaum glaublichen, förmlich ihnen zur Gewohnheit gewordenen Heuchelei, die sie zumal den Deutschen gegenüber mit einer wahren Virtuosität auszuüben verstehen. Aeußerlich sind sie daher, so lange es ihnen paßt, die ergebensten Freunde des Deutschen Reiches, und verkehrten vor dem Aufstande mit dem Gouverneur wie Deuischlands beste Freunde und Bundesgenossen, nahmen von ihm allerlei Ge schenke und Aufmerksamkeiten in Empfang und ließen sich wie eine Art landsässige Fürsten ehren. Innerlich sind aber die beiden Häuptlinge schwarze Teufel und stets voll von Haß, Falschheit und Mord lust gegen alle Deutschen gewesen, und der Gouverneur Leutwern hätte dem Deutschen Reiche und ter deutschen Kultur in Afrika keinen besseren Dienst erweisen können, als wenn er die ihm scheinbar so ergebenen Häuptlinge auf schlaue Weise einmal auf die Probe gestellt hätte und nach Ertappung ihres verräterischen Geistes sofort hätte hängen lassen, denn Falschheit, Tücke und lauernde Mordlust bei Halbbarbaren, die sich nicht scheuen, Frauen und Kinder zu ermorden, verdient absolut keine andere Behandlung. Das war eben das Verhängnis unserer Kolonialpolitik, daß die verruchten Häuptlinge und ihr Mordgesindel behandelt worden sind, als wenn es gesittete Europäer wären, während ihre Seelen voll Haß, Heuchelei, Tücke und Mordlust waren. Dre Bei spiele des Verrats der beiden Häuptlinge, zumal das jenige des alten Fuchses Hendrik Witboi, sind ganz ab scheulich, denn heute haben sie noch den Gouverneur als Freunde und Bundesgenossen die Hand gedrückt und in seinem gastlichen Hause gesessen und am anderen Tage haben sie die Vernichtung der Deutschen beschlossen und den blutigen Aufstand in Szene gesetzt. Die Haupt rädelsführer des «roßen Aufstandes in Deutsch-Südwest afrika sind eben Samuel Mahahero und Hendrik Witboi und sie gehören wegen ihres schändlichen Verrates und wegen der durch den Aufstand yervorgerufenrn Greuel- tatrn und Verwüstungen, an den Galgen. Milde und Begnadigung wäre den Rädelsführern gegenüber unter keinen Umständen am Platze, und sie würde von den Hererosß und Hottentotten noch als Schwäche der deutschen Regierung ausgelegt werden. ^^cstentiicsiern HerrenxvüLste ZUcoNvüscste iartoffel» bei in LrLVLtten Leittnen 'lücstern XrLAenscsionerv relegra««adreffe r t 0(41 Tageblatt. »K ! 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