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E daß betreffs des, »gäbe iti H. Ztpt. der diesjährigen Asort. . September, zun >IL8iK. ren-Ngts Nr. °gi. Musikoirigent. t bestens gesorgt, rfert «. Krau. >g ist in unserem e usw. ausgestellt lipse er Auswahl. außergemöhnllä e Auswahl, die jen, herein bekow- ich zu äußerst eisen empfehle, o Zierold, ei»8, am Markl resH Zripstg regende»' Facharlikekk k-Aörfo" zahlreiche a" über bemerken» n einschlaAMdev Ge» ! Gelegenheit zur Lin- eits- »ad SetLi»»»« rboralorl»« sür i za vier1etl2^rt.7L^/. ß ig» :» Freitas» and LuchhaQüttlKt» Äuogea <», ^atts a» fraako» Vochenblatt ;ds unäl'öil- beim loäs nur bioräaroir timten Osuk. »e V»«1 aen. itsSSchAld^ liltts mchL«« u. Z-pIdr. 1SU>. in der Tageblatt- dition von auerstraste. Unheil ket 10 Psg.) eiie „zum Kreuz", Ntim». NlWMMMmM ess» Früher Wochen- und Nachrichtsblatt Tageblatt sd ßßüils. Mit, sensitls. M«s, A.W«. HiimDM, Rnikm. Mimi, MmÄirs, MskiZt. Willis, A.3M Ä. RiEtlr. Nnitüns, Arm. Wemilsn, SiWmel ml BMem Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirt - — - ' S4 Jahrgang. - — — — Nr. 223. Seruspr-ch.«ntchl»gr Sonnabend, den 24. September 1904. Dieses Blatt erscheint täglich (anher Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg-, durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pfg. Witzeln« Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen anher der Erpedition in Lichtenstein, Zwickauerstratze 3S7, all« Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespallene Grundzelle mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Ne Lmmlte junWi LMmen. Alle Welt fühlt heraus, daß Japan in dem furcht» baren Kriege gegen Rußlaud nicht nur um die Z-stun t der Mandschurei und Koreas, sondern um seine wirkliche Großmachtstellung in Ostasien und in der ganzen Welt kämpft. Das Haupt der japanischen Fortschrittspartei, Graf Okuma, der auch japanischer Minister des Auswärtigen war, hüllt diesen Gedanken in einem Buche ein, das er soeben in Deutschland unter dem Titel „Unser Vater land Japan" hat erscheinen lassen, denn Graf Okuma schreibt in dem Buche über die brennende Frage des Zieles und möglichen Endes des großen Krieges in Ostasien gar nichts, sondern er gibt nur eine Darstellung der Entwickelung Japans und führt Beispiele an, wie aus kleinen Konflikten große Streitigkeiten zwischen mehreren Großmächten entstehen können? Der Hauptbe- weggrund für Japans Politik ist nach dem Grafen Okuma das Streben, das Land zu erschließen, seine Kräfte zu entfalten, als Ziel, mit anderen Mächten auf alrichem Fuße zu stehen. Unter diesem Gesichtspunkte seien zunächst die nationalen Institute, der Lehrplan und die Erziehung umgestaltet worden, dann sei man daran gegangen, die veraltete Einteilung des Landes nach »Stämmen durch eine solche in Statthalterschaften zu er setzen, das Münzwesen umzugestalten, die allgemeine Wehrpflicht einzuführen und die lokale Selbstverwaltung emzurichten, um schließlich das ganze durch die Ver kündung einer Verfassung nach europäischem Muster zu krönen. Zum Schluß stellt Graf Okuma „Richtlinien" für die japanische Politik auf: Da äußere oder viel mehr nationale Politik gefestigt, ohne Wechsel und un unterbrochen sein muß, so ist die beste Methode der Diplomatie die, welche sich streng an die Prinzipien der internationalen Gesetze hält. Um aber an den Prinzipien der internationalen Gesetze festhalten zu können, muß alle Diplomatie auf Gerechtigkeit begründet sein. Die Macht der Gerechtigkeit ist groß und wird unfehlbar die Sympathie dergesamten Welt auf ihrer Seite haben. Da sich nun Japan feit Jahrenmit Eifer und Fleiß seinennationalen Fortschritten gewidmet und die Freundschaft der europäischen Mächte und Amerikas erworben hat, so ist das Land, nachdem es 40 Jahre an nach teilige Verträge gefesselt gewesen, zu einer Stellung gelangt, die ihm gemäß den Prinzipien der internationalen Gesetze die Anerkennung als wirklich unabhängige Macht verschafft und nach internationalem Brauch auch seine Gleichberechtigung herbeigeführt hat. Diesen Erfolg verdanken wir zu nächst unserem eigenen Streben, und dann der Zu stimmung Englands, das die ganze übrige Welt zu einer Revision der bestehenden Verträge veran laßte, und diese Zustimmung ließ die europäischen Mächte und Amerika die ausgiebigsten Wünsche ihres Wohlwollens für uns zum Ausdruck bringen. Bei dem Lesen dieser Ausführungen des japanischen Ministers Grafen Okuma erkennt man aber sofort eine mächtige Lücke. Er läßt nämlich offenbar ab sichtlich die Gründe in seinem Buche weg, wegen deren Japan vor acht Jahren China mit Krieg überzog und jetzt gegen Rußland einen großen Krieg führt. Diese Kriege sind nicht aus der inneren Entwickelung Japans entsprungen, sondern sie sind offenbar auch aus dem Grunde entstanden, weil Japan Eroberung machen und in Ostasien die tonangebende Großmacht sein will. Von dem unge heuren nationalen Ehrgeize der Japaner und ihrem leidenschaftlichen Kampsesmute, der auch vor keinem Kriege zurückscheut, wenn es gilt, Japan groß zu machen, schreibt Graf Okuma nichts in seinem Buche. Ohne nun die Eroberungslust der Ruffen in Ostasien irgendwie beschönigen zu wollen, muß eben gesagt werden, daß der Fortschritt und das GroßmachtS- streben der Japaner doch auch vom Standpunkt der allgemeinen Kulturintereffen betrachtet werden muß, und wenn man da Japan sich als Sieger und maß gebende gelbe Großmacht in Ostasien denkt, so werden wohl die europäischen Kulturintereffen schließ lich dort sehr ins Hintertreffen kommen, denn die japanische Kultur ist noch lange keine europäische, trotz der anerkannten Tüchtigkeit der Japaner. Und man mag sonst über Rußland und die russische Kriegs führung denken wie man will, in Rußland kämpft doch Europa gegen Asien, wenn auch bis jetzt so unge schickt und so unglücklich, daß den Japanern der Er folg blieb, und man noch gar nicht wissen kann, wie der große ostasiatische Krieg endigen wird. Nun steht in des Grafen Okuma Buche aber auch der größte und schönste Gedanke, der eine Machtpolitik beseelen kann, nämlich derjenige der Gerechtigkeit. Ist dies seitens der japanischen Politik wirklich der Fall, und will Japan in Ostasien und in der ganzen Welt nur moralische Eroberungen machen, so würde man allerdings von den Japanern eine höhere Meinung bekommen. Der russisch-japanische Krieg. Petersburg, 23. Sept. Der Generalstab erhielt nunmehr eine genaue Liste über die Verluste bei Liaojang. Dieselben beziffern sich auf 1810 Tote uno 10 811 Verwundete. Von den Offizieren wurden 34 getötet und 252 verwundet, darunter 2 Generäle gelötet und 3 verwundet. Petersburg, 23. Sept. Ein Telegramm des Generals Stössel an den Generalstab berichtet, daß bei dem Angriff auf Port Arthur am 15. d. M. 45 Geschütze unbrauchbar gemacht wurden, 400 Mann wurden getötet, 800 verwundet, darunter etwa 5<>/o Offiziere. London, 23. Sept. Marschall Oyama hat an seine Armee eine Proklamation erlassen, worin er die Soldaten auffordert, in der bevorstehenden Schlacht ihren ganzen Mut und Energie einzusetzen, damit auch die neue Waffenentscheidung auf feiten der Japaner bleibe. Die ganze zivilisierte Welt blicke auf die japanische Armee, deren Heroismus allgemeine Bewunderung errege. Tokio, 23. Sept. In einem längerem Be richt des Generals Oku aus Liaojang teilt dieser mit, daß General Kuropatkin beabsichtigt habe, Liaojang zu halten. Er gedachte zuerst die Armee Kurokis zu schlagen und sich dann mit dem japa nischen Zentrum zu beschäftigen. Petersburg, 23. Sept. Gerüchtweise verlautet, daß die „Rossia" und der „Gromoboi" in Begleitung von 3 Torpedojägern und 5 Torpedo booten Wladiwostok verlassen haben. London, 23. Sept. Nach einer Meldung haben die Japaner mehrere Pontonbrücken über den Hunhofluß geschlagen. Aus Tientsin wird gemeldet, daß der russische Admiral Matusemitsch das Spital bereits verlassen hat. London, 23. Sept. Wie berichtet wird, wurde die Gattin des Befehlshabers von Port Arthur, General Stössels, an der Schuller verwundet, als sie Verwundete pflegte. Politische Ruudfchmr Deutsches Reich * Berlin. Prinz Johann Georg von Sachsen, der als Oberst ä la 8uito beim 2. Garde- Ulanenregiment steht, ist unter Belassung in diesem Verhältnis zum Generalmajor befördert worden. — Das ist nur die notwendige Folge der Beförderung des Prinzen in der sächsischen Armee. * In Friedrichsruh hat am Mittwoch die Beisetzung der Leiche des Für st en Herbert Bismarck nach vorausgegangener Trauerfeier im Schlosse stattgefunden. Den Beisctzungsfeierlichkeiten wohnten u. a. General oberst v. Hahnke, als Vertreter des Kaisers, Reichs kanzler Graf Bülow und Staatssekretär v.Richthofen bei. * Wie die „Daily Nail" aus Kaptstadt vom 21. September meldet, haben die H e r e r o 8 den deutschen Kordon nach schwerem Kampf durchbrochen und einen großen Teil ihres Viehs mitgenommen. Die Deutschen gaben keinen Pardon und töteten Frauen, Kinder und Greise, die unfähig waren, zu entfliehen. — Die Meldung über die angeblichen Grausamkeiten der deutschen Truppen gegen Kinder und Frauen verdankt offenbar dem Uebelwollen des englischen Berichterstatters^ ihren Ur sprung. Es ist natürlich ausgeschlossen, daß die deutschen Truppen auch gegen Kinder und Frauen Krieg führen. Aber auch abgesehen von dieser Einzel heit, bleibt die Meldung von einem geglückten Durchbruch der Hereros durch die deutschen Linien bedeutsam genug. Das Telegramm sagt freilich nicht, wo und wie dieser Durchbruch geschah ; darüber Vermutungen anzustellen, hätte keinen Zweck. Man muß eine amtliche Bestätigung der englischen Nach richt abwarten, um klar zu sehen, ob wirklich den Hereros ein Durchbruch geglückt ist. * Katholisch in Preußen voran! Am 6. Oktober soll in Danzig die Einweihung der neuen Technischen Hochschule stattfinden. Als „Zeichen der Zeit" kann man es wohl auffassen, daß als erste studentische Korporation sich an der neuen Hochschule ein katholischer Studentenverein bilden wird, zu dessen Gründung, wie die „Ger mania" triumphierend zu berichten weiß, bereits die Mittel bereit liegen. Afrika. * Die Leiche des Präsidenten Krüger dürste im November in Kapstadt eintreffen, wo sie während einer vollen Woche zur öffentlichen Auf bahrung gelangen soll. Amerika. * Ein seltsames Dynamitunglück wird aus Melrose in Massachusetts berichtet. Mittwoch abend fiel aus einem Wagen ein mit 50 Pfund Dynamit gefülltes Paket heraus. Ein mit 32 Fahrgästen be setzter Wagen der elektrischen Straßenbahn stieß auf der Fahrt dagegen; infolgedessen explodierte das Dynamit, wodurch der Straßenbahnwagen voll ständig, 9 Personen getötet und 19 so verletzt wurden, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Türkei. -Plündernde Soldaten in Salo niki. Donnerstag früh plünderten in Saloniki einige hundert syrische Reservisten, deren Heimsendung in die Ergänzungsbezirke im 5. Korpsbereich Da maskus wegen der Soldrückstände sich verzögert, etwa 20 Bazars. Die noch in Monastir weilenden Zivilagenten beantragten, um ein Exempel zu statuieren, die Entlassung der Reservisten, die ander Plünderung beteiligt waren, rückgängig zu machen und sie zu einem strafweisen Nachdienst zu den Truppen außerhalb Macedoniens zu versetzen. Diese Maßregel erscheint dringend notwendig, weil in' letzter Zeit sich die Kundgebungen und Ausschrei tungen, um die Entlassung, Heimsendung und Zah lung der Soldrückstände zu erzwingen, sich mehren. Zentralasien. * Die tibetanische Frage droht sich trotz des Erfolges der britischen Tibetexpedition zuzuspitzen. Eine Mitteilung der offiziösen russischen Telegraphen- Agentur erklärt, daß Rußland den Artikel 9 des englischen Abkommens mit Tibet nicht anerkennen könne, da er die souveränen Rechte Chinas verletze. Inzwischen dürfte die Tibetexpedition den Rückmarsch von Lhassa nach Indien angetreten haben, da sie auf ein Verbleiben während des Winters in Tibet nicht eingerichtet ist. ETu» §Ltadt «rar rra»o «ichrenftei«, 23 September. *— Oeffentliche Vorträge im Kaufm» Verein Wir nehmen hierdurch Gelegenheit, auch an dieser Stelle auf die Ankündigung des Kaufm. Vereins im Inseratenteile dieses Blattes noch be sonders aufmerksam zu machen. Wiederum ist es genanntem Verein gelungen, hervorragende Kräfte auf den verschiedensten Gebieten zu Vorträgen zu ge winnen. Auf die einzelnen Vortragenden werden wir später noch zurückkommen. Sämtliche Vorträge finden im Saale des Hotels „Goldner Helm" statt.