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WHMMidMWM essr Früher Wochen- und Nachrichtsblatt rsss Tageblatt sd tzüüns, Mil, MÄns, M«s, 8t Wti. tzemilftiit U«in«, Michl, Aimsbrs, Msn8t.W«s, A. Ml«, 8t«>nlns, Tkm, Wnailski, SMiM ml NMÄi Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung im Königlichen Amtsgerichtsbezirk — -- - S4 Jahrgang. Nr. 182, »---^.«-1^.Sonntag, den 7. Angust^7-^-k?'' 1904 Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfg-, durch die Post bezogen 1 Mk. 5V Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfennig«. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 397, alle Kaiserlichen Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden di« fünfgespaltene Erundzrile mit 10, für auswärtige Inserenten mit 15 Pfennigen berechnet. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltige Zelle 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme täglich bis spätestens vormittags 10 Uhr. Bekanntmachung, die Auslosung von Staatspapieren betr Es ist hier eingegangen die Ziehungsliste der Verwaltung der Königlich Sächsischen Staatsschulden, welche während der nächsten 14 Tage zu jedermanns Einsicht in der hiesigen Ratsregistratur ausliegt. Dieselbe enthält: 1. xdie in der Ziehung am 1. Juli 1904 ausgelosten 3^ (vormals 4 "/I Ataatsschuldenkaffenscheine von den Jahren 1852/55/58/59/62/66/68, 2. die in chM Ziehung am 30. Juni 1904 ausgelosten 3^ o/^ Staatsschvlden- Kassensche»stf vom Jahre LM7, 3. die in der Ziehung am 1. Juli 1904 ausgelosten 3^ (oorm. 4 o/J Staatsschulden-Kassenscheine vom Jahre 1869, 4. die in der Ziehung am 30. Juni 1904 ausgelosten, im Jahre 1871 vom Staate übernommenen 3^ o/„ bez. 4 o/^ Löbau-Zittauer Eisenbahnaktien und 5. die in der Ziehung im Juli 1904 ausgelosten, im Jahre 1876 vom Staate übernommenen 3^ »/» Partrialobligationen der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn Kompanie von den Jahren 1839 und 1841. / Ebenso liegt die Ziehungsliste der Königlichen Landeskultur-Renienvank, ttllhallend die Landeskultur-Rentenscheine, welche in der Ziehung am 6. Juni 1904 ausgelost worden sind und infolgedessen am 2. Januar 1905 sällig werden zur Einsichtnahme aus. Lichtenstein, am 4. August 1904. Der Ltadtrat. In Vertretung: Götze, Stadtrat. Z. Bekanntmachung. Montag, den 8. August a. abends 8 Uhr findet zur festlichen Be gehung des Geburtstags Lr Mas des Königs Georg im Wagner- scheu Gasthof ein Feft-Kommers statt. Alle patriotisch gesinnten Männer Hohndorfs werden hierzu herzlich ein- geladerr wit der höfl. Bitte, sich recht zahlreich an dieser Feier beteiligen zu wollen. " o h n darf, am 5. August 1904. Der Ausschuß für patriotische Feste Schaufuß, Vor,. Königs Geburtstag! Aujs neue nimm, o Fürst und Herr, nun unsern frohen Gruß entgegen, Zum Tage, La im Sachsenland die Herzen stets sich hoher regen — und wiederum falls warmbewegt von allen Lippen heute klingen, Und brausend über Berg und Tal bis hin zu Deinem Thron sich schwingen: „Heil Dir, Georg, Du Konigsgreis, es möge Gott noch lang erhalten Dich Deinem Volk und Deinem Land inDeinem hehren Herrscherwalten!" Als lüngst von ernster Krankheit ward bedroht Dein uns so teures Leben, Da ging um Dich durchs L-achMland ein sorgenvolles banges Beben — Doch diese Sorge muh ja heut' wohl nm so gröhrer Freude weichen, Da Du Dich alS genesen darfst jetzt Deinem Zachsenvolke zeigen — Gastein und Ems, sie liehen Dich im Qvellenrauschen ja gesunden, Und dies Ergebnis ward von uns mit Dank zum Höchsten tiefempfunden! Willkommen in der Heimat denn, der Du so lange fern geblieben, Willkommen, Königlicher Herr, den ehrfurchtsvoll wir alle lieben — O sei gewiß, daß nach wie vor zu Dir wir sest in Treue stehen, Die in dem Niederlande wohnt wie aus des Ergcbirgcs Höhen — Wohl, was der Zeiten Sturmgebraus in Zukunft immer auch mag bringen! „Dem König Heil!" falls wahr und laut aus unsrer Mitte stets erklingen! B. Neuendorf. 3m usms Achs! Unser allverehrter König Gevrg vollendet am Montag, den 8. August, das 72. Lebensjahr. Mit besonderer Freude dürfen wir Sachsen diesmal das Geburtsfest des greisen Landesvaters feiern, denn nach längerem Kuraufenthalt >m Auslände, in Ems und Gastein, der durch die Nachwehen der nicht un bedenklichen Kolikerkrantung des erlauchten Monarchen im vergangenen Frühjahr bedingt war, ist er nun mehr, im allgemeinen wieder hergestellt, in die Hei mat und hiermit unter sein treues Sachsenvolk zu rückgekehrt. Frohbewegten Herzens begrüßen wir darum den wiedergenesenen hohen Herrn zur Heim kehr, die so unmittelbar vor seinem Gebuctsfefte erfolgte, in der sicheren Zuversicht, daß ihm nunmehr in dem beginnenden neuen Abschnitte seines Lebens dauernde Gesundheit und befriedigende körperliche wie geistige Frische beschieden sein werden. Während seiner Heimreise von Gastein aus hatte König Georg eine mehrstündige Zusammenkunft mit seinem erprobten Freund und Verbündeten, dem Kaiser Franz Josef, und allenthalben ist bei uns im Sachsenlande wie jenseits der schwarz-gelben Grenzpsähle diese erneute Bekundung des intimen persönlichen Verhältnisses zwischen den beiden greisen Herrschern nur mit leb hafter Genugtuung ausgenommen worden. Auch mit noch anderen Fürstlichkeiten hatte König Georg in dem abgelaufenen Lebensjahre Begegnungen, so be sonders mit Kaiser Wilhelm selbst, der im Früh herbst 1903 anläßlich der großen Truppenmanöoer bei Weißenfels zunächst der Gast unseres Königs in Dresden war, worauf dann die beiden Monarchen, während der Manöver täglich miteinander zusammen, trafen. Herbes Leid im Schlöße der Königlichen Familie blieb König Georg auch während seines nun beendeten jüngsten Lebensjahres nicht erspart, indem ein« von ihm stets besonders wertgeschätzte Schwie gertochter, die Frau Prinzessin Johann Georg, einer Frauenkrankheit am 24. Mai 1904 erlag, zum großen Schmerze des schon so vielgeprüften Monarchen. Mit tiefem Kummer erfüllte ferner den greisen Mo narchen, dessen warme nationale Gesinnung schon längst bekannt ist, der der Sozialdemokratie so un erwartet günstige Ausfall der letzten allgemeinen Reichstagswahlen in unserem engen Vaterlande, wie dies verschiedene charakteristische Aeußerungen des hohen Herrn erkennen ließen. Aber zugleich hat er hierbei auch nicht unterlassen, trotz allerem sein un erschütterliches Vertrauen in die ungeschmälerte mo narchische Gesinnung des größten Teiles des Sachsen volkes ausgesprochen und gewiß soll dies Vertrauen des Königlichen Herrn nicht getäuscht werden. Wie seinen unvergeßlichen Bruder König Albert die Herzen aller patriotischen Sachsen begeistert zugewendet waren, so hängt das Sachsenvolk mit echter Liebe auch an König Georg, der ja die Regierung eben falls nach den bewährten Prinzipien seines Vor gängers auf dem Throne führt — wohlan, möge uns der erlauchte Monarch zum Heile Sachsens noch lange erhalten bleiben! Der russisch-japanische Krieg. Tokio, 6. Aug. Zuverlässigen Meldungen zu folge stehen gegenwärtig vor Port Arthur 5 Divisionen, während sich insgesamt 20 Divisionen aus dem Festlande befinden, was man bisher zu verschleiern suchte.* Die Japaner sind bis auf 5 Werft an Port Arthur herangekommen. Die Stadt wird Tag und Nacht mit Granaten überschüttet. Der Fall der Stadt dürfte eine Frage weniger Tage sein. Die Japaner glauben bestimmt, daß Kuropaikin in Liaojang die Waffen strecken wird und daß man zugleich mit der Einnahme von Liaojang den Sieg in der Mand schurei feiern kann. Der russische Kreuzer „Bajan" ist beim Auslaufen aus dem Hafen von Port Arthur auf eine Mine aufgelaufen und le icht beschädigt in den Hafen zurückgeschleppt worden. London, 6. Aug. Gerüch tweise verlautete, General Nodzu sei vor kurzer Zeit gestorben. Söul, 6. Aug. Die japanische Besatzung wurde auf 5000 Mann mit 12 Feldgeschützen erhöht. Dagegen wurde viel koreanisches Militär, mit welchem die japanischen Erzieher nichts anzufangen wissen, heimgeschickt. Die japanische Gesandtschaft beschäftigt sich mit der Reorganisation des koreanischen Finanzwe sens, das nach japanischem Muster gestaltet werden soll. Der Draht zwischen Gensan und Hamhing ist von den Russen zerschnitten worden. Politische Stuudscha« Deutsch«» Sketch * Aus Rücksicht auf den Gesundheitszustand deS Königs unterbleiben an seinem Geburtstag am 8. August die üblichen militärischen Empfänge, nur die beiden kommandierenden Generale Kronprinz Friedrich August und Gras Vitzthum von Eckstädt werden empfangen. * Ein Besuch des deutschen Kaisers in Rom wird in vatikanischen Kreisen mit Sicherheit für Ende September erwartet. Man bringt den angeb lichen Besuch mit der Errichtung einer deutschen Ge sandtschaft beim Vatikan zusammen (?) * Unsere Kaiserin bewahrt ihrem Oberhofmeister Freiherrn v. Mirbach laut „Volksztg." ihr Vertrauen und mißbilligt die Veröffentlichung des Briefes ihres Bruders, des Herzogs Günther von Schleswig-Holstein. * Die diesjährigen Kaisermanöver werden aus dem Küstenzug der Neustädter Bucht zwischen Lübeck und Travemünde vom 13. bis 15. September stattfinden. * Von oer Strafkammer in Halle wurde dieser Tage ein Fleischermeisier Heßler, der eine total kranke, an einer jauchigen Bauchfellentzündung lei dende Kuh von einem Landwirt gekauft und dann an einen Fleischermeister als vollwertiges Fleisch weiter verkauft hatte, zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Der als Sachverständiger vernommene Departements-Tierarzt vr. Felisch sagte nach Zei tungsberichten: „Bei den Landwirten besteht leider Gottes die Unsitte, daß sie solch krankes Vieh, anstatt es der Abdeckerei zu überweisen, an Fleifchermeister und deren Helfershelfer verkaufen. Die Landwirte tun dies, um ein paar Mark mehr für das kranke Vieh herauszuschlagen; sie wollen noch daran oerdienen.'Hoffentlich hat derSachverständige sich nicht so allgemein ausgedrückt; „die Land wirte" würden sich eine solche Anklage gewiß nicht gefallen lassen. Rußland. * Aus durchaus sicherer Quelle verlautet: Der Zar ist krank. Aus Lodz, Charkow und Moskau kommen beunruhigende Nachrichten. Der Transport von revolutionären Schriften nach Rußland über sämtliche Grenzen ist in diesem Augenblick enorm. In den Zentren in Brüssel, Zürich, Paris, Genf, Mailand, Genua ist lebhafte Bewegung. Spanien. * Ter „Aleman Pablo Singer". Aus Madrid schreibt man: Eine diesige Zeitung bringt die wichtige Nachricht, daß ein internationaler sozialdemo kratischer Kongreß infolge Antrags des „Alemanen" Pablo Singer im nächsten Monat irgendwo stattfinden soll. Erklärungen, dahin gehend, daß besagter Don Pablo gar kein Aleman, sondern ein Jude sei, wollen die Spanier kaum Glauben schenken. Sie fühlen zu national, um sich darein finden zu können, daß eine politische Partei eines mächtigen christlichen Volkes einen Glaubens- und Stammesfremden zu ihrem Vertrauens- mann erküren könnte. M Wilm,» l» LiniM Der „Vorwärts" ist schon wieder in der Lage, mit „Enthüllungen" zu dienen. Natürlich ist es