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Nr. 35. stein. Lin Großkausmann aus einer der deulschen Hanse« slädie, dir Mitchef einer der bedeutendsten in Ostasien etablierten deutschen Firmen, sagte dem Korrespondenten der Neuen Freien Presse, daß leine Firma seit Wochen umfangreiche, zu Kriegszwecken dienende Aufträge für Rußland auszuführen habe; namentlich habe die Firma große Mengen Fourage in Australien kaufen und nach den russischen Häfen in Ostasien befördern müssen. Im Interesse der Stellung der Europäer in Ostasien sei ein Sieg Japans nicht zu wünschen. Ein solcher S^g würde nicht nur das Prestige der Russen, sondern das jenige aller Europäer in Ostasien gefährden. Dix euro päischen Kaufleute insbesondere haben heute bereits Aernsprech Anschluß r Nr. 7. Oicics Llatt erscheint täglich «anher ^nnn- und Festtags, nachmittags für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Üempspreis l Mark 25 pfg., durch die polt besagen I Mk. 50 pfg. Eimeine Hummern IO Pfennige. — Bestellungen nehmen anher der Ergedition in Lichtenstein, Zwichaucrftrahe 307, alle tlaiscrlichen postanstalten, Postboten, lowir die Austräger entgegen. IM" Inserate 'M« werden die fünfgelpaltene LorpnszeUe oder deren Kaum mit io Pfennigen berechnet. — Annahme der Tnserate täglich bis spätestens IW" vormittags 1« Uhr.^MW Tin „amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Vanni mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Tnserenten kostet dir sünfgelpattene Zeile 15 Pfennige. 0karlcs „dlast" sie lgsl »to. t all« tsoorsa realt- »rstvulitsis, Lolcos-, obsaiuslü». Lr»p»rt dlastpulrsr nlvortriek «er, . 8». spruch der äußersten Linken vornehmlich den sozial demokratischen Abg. Dreesbach verantwortlich mochte ; Dr. Leonhardt (frs. Vpt.) sang, mit dem Umweg über die Verbrennung der Hamburger Pestleichen, der Feuerbestattung ein Loblied, ohne jedoch beim Grafen Posadowsky Gegenliebe zu finden; und Abg. Hue (soz.) brachte die durch skandalöse Verunreinigung der Wasserleitung veranlaßte Epidemie in Gelsen kirchen zur Sprache, worüber nach der Auskunft des Präsidenten Dr. Köhler die Untersuchung noch nicht erledigt ist. Den anregenden Abschluß der Sitzung bildeten einige geharnischt: persönliche Bemerkungen zwischen Agrariern und Antiagrariern, wobei sich der temperamentvolle Graf Reoentlow zuguterletzt noch emen Ordnungsruf holte. die Dauer nicht aufrecht erhalten lassen. Scho" jetzt verdächtigt die englische Presse Deutschland, daß es im geheimen Bunde mit Rußland sei, eine ab surde Behauptung selbstverständlich, aber doch ge eignet, Mißtrauen zu säen, und andere Mächte auf die englisch-japanische Seile hinüber zu ziehen. Und darauf kommt es unsern enalischen Vettern haupt sächlich an, denn ein Sieg Rußlands würde auf die asiatischen Völkerschuften so furchtbar erweckend wirken, daß die englischen Interessen nicht nur in Ostindien, sondern in ganz Asien in Zukunft ge fährdet erscheinen. Eine völlige Niederwerfung Japans darf England deshalb nicht dulden, aber ein englisches Eingreifen in den Streit würde ander seits sofort Frankreich zwingen, seinem russischen Verbündeten zu Hilfe zu eilen. Auch die Vereinigten Staaten werden dann sofort in Aktion treten, um ihre errungenen Positionen im chinesischen Meere zu behaupten, und für Deutschland muß die höchste Aufgabe die sein, einen solchen Weltbrand zu ver hindern und dabei doch die eigenen Interessen wahr zunehmen. AiWllkBild aus Sm Mstagt. Von unsern, Berliner parlamentarischen Berichterstatter. vb. Berlin, 10. Februar 1904. Endlich hat sich der beim Etat des Reichsge sundheitsamts plätschernde Redestrom verlaufen; nach dreitägiger Debatte konnte heute Graf Batte - streu: die Bewilligung dieses Kapitels aussprechen. Bei beschämend geringer Anwesenheitsziffer wurde heute noch über alle möglichen Dinge gesprochen. Wiederum stand das Fleischbeschaugesetz im Mittel punkt der Erörterungen, aber während gestern die agrarische Seite weit überwog, ließen sich heute auch die Antiaqraricr ausgiebig hören. Abg. Scheidemann (soz.), der seine gestrigen Angreifer der Reihe nach vornahm, glaubte seine Behauptung, daß das Fleisch beschaugesetz weniger ein hygienisches als ein agra risches Gesetz sei. am besten dadurch bekräftigt zu sehen, daß alle gegnerischen Redner die Fleischbeschau in den engeren Zusammenhang mit dem Schutz der Landwirtschaft gebracht hätten, was allerdings nicht gut bestritten werden kann. Wirksame Unterstützung erhielt diese Seite durch die Abgg. Dr. Leonhardt (frs. Vpt.), der die Einführverhinderung der amerikanischen Konserven direkt als eine schwere Schädigung unserer Marinemannschaften erklärte, und Gothein (frs. Vgg), der sich wohl für die Sperrung der Grenzen bei wirklicher Seuchengesahr aussprach, nicht aber zum Zweck der Hebung der Preise und der nicht nur den Schutz der Bevölke rung vor ungesundem Fleisch forderte, sondern auch vor zu wenig Fleisch, das gleichfalls sehr ungesund wirke. Natürlich blieben die agrarischen Gegner nicht ruhig, und die Herren Wolff (wirtlch. Vgg.), Gamp (Rp.), Dr. Lucas (nl.), Dr. Wallau (nl.) und v. Pfetten (C.) brachten die gestern von ihren Freunden fchon dargelegten Gründe noch einmal vor, indem sie einerseits noch eine Verschärfung des Gesetzes nach außen hin, andererseits aber die Beseitigung des Schauzwanges bei Hausschlachtungen fcrdertcn. Zwischen diese wie ein rote? Band durch die ganze Sitzung sich hinziehenden Erörterungen schob sich auch heule wieder eine Anzahl von Einzelwünschen, die keine wesentliche Debatte hervorriefen, sondern nur kurze Antworten vom Bundesralstische her aus- lösten. Abg. Sartorius (frs. Vpt.) stellte, allerdings nicht im Namen seiner Partei, wie nachher ein Frak tionskollege ausdrücklich konstatierte, demWeingesetz eine gute Note aus, knüpfte daran aber eine große Zahl von einzelnen Wünschen und Beschwerden, die der liebenswürdige Präsident des Reichsgesundheitsamts zu prüfen versprach. Dagegen lautete die Antwort des Grafen Posadowsky auf den Wunsch des Abg. Srärwinkel (nl.), die Bezeichnung Honig nur für reinen unverfälschten Naturhonig zuzulaffen, ab lehnend, da die Unterscheidung zu schwierig sei. Dr. Hermes (frs. Vpt.) wünschte die Anstellung von Untersuchungen über die Erreger von Tropenfieber, der Malaria und der Dysenterie, Abg. Horn (soz) wies aus die Ansteckungsgefahr in den Glasbläsereien und auf die in diesen noch übliche Kinderarbeit hin , Abg. Schweickhardt (südd. Vpt.) sprach sich für ein Verbot des freihändigen Verkaufs konzentrierter Essigsäure aus ; Frh. v. Heyl (nl) rügte sehr energisch die Abführung der Mannheimer Fäkalien in den Rhein, wofür er unter stürmischem Wider Der Zar erließ nach einer Petersburger Meldung des „R. H. T. B." folgendes Allerhöchste Manifest an alle Untertanen: „Des Friedens wegen hatten Wir alles darangesetzt zur Festigung dec Ruhe im fernen Osten. In Verfolg solcher friedliebenden Ziele erklärten Wir Uns mit der von der japanischen Regierung vorgeschlagenen Revision der zwischen beiden Reichen in der Korea-Angelegenheit bestande nen Vereinbarungen einverstanden. Die diesbezüg lich eingeleitcten Verhandlungen wurden jedoch nicht zu Ende geführt, und Japan kündigte — ohne so gar den Empfang der letzten von Unserer Regierung gemachten Antwortvorschläge abzuwarten — die Einstellung der Verhandlungen und den Bruch der diplomatischen Beziehungen mit Rußland an, ohne vorher zu benachrichtigen, daß der Abbruch solcher Beziehungen die Eröffnung der Kriegsaktion bedeute. Die japanische Regierung befahl ihrer Tvlpctoflotte die plötzliche Attacke aus Unser aus der Jnnenrhede von Pott Arthur ankerndes Geschwader. Nach Empfang des diesbezüglichen Berichtes von Unserem Statthalter im fernen Osten befahlen Wir, sofort mit bewaffneter Macht auf Japans Herausforderung zu antworten. Solchen Unseren Entschluß kund- gebcnd im unerschütterten Glauben an des Aller höchsten Hilse und im festen Vertrauen aus die ein mütige Bereitschaft aller Unserer treuen Untertanen, sich in Gemeinschaft zu erheben und herabzurufen Gottes Segen auf Unfer tapferes Heer und Flotte. Nikolaus". 62 (500) 597 308 747 123 ZK 28 631 927 715 791 726 Ä! 331 661 538 750 826 982 4- 31 723 318 684 (250) 860 (250) 113 41389 484 (^ 145 567 213 373 619 607 M' 37 2 998 540 81740 490 4«I 3 246 S»699 (1000) 355 25 84759 457 (250) 341 vk 597 459 942 75 844 237 U- 47 296 567 901 807 816 (2^ 566 214 194 396 494 780 4K 95 548 934 523 897 104 2U 412 547 404 188 126 14 p: 853 229 403 S4O 225 707 L 279 779 567 202 «1177 LL 511268 532 786 «»330 4Ä 619 64 «»966 438 105 IÄ 574 «4457 275 (250) 985 iW 942 639 714 259 ««55041k >0 450 (250) 422 230 862 32 731 95 454 922 348 30 M 1) 387 786 368 489 (250) Nl 1 212 955 614 (250) 18 89 « ! 142 869 162 352 143 1^ 4 123 904 796 445 183 KI 5 344 456 163 83 (L'kk 6K <3 570 210 630 224 450 78 ' 707 503 959 792 848 790 SK 79 498 475 973 (500) 975 «5K 999 93 400 309 283 (250) LI 366 633 890 612 547 580 4» (2000) 78767 315 (250)5« 796 568 786 829 (250) 794« 314 151 210 620 617 616 7Ä 530 987 15 676 194 (250) «I 528 8» 206 714 382 598 k« 30 182 120 497 447 8802 403 206 30 330 901 993 .70 >87 (250) 575 381 769 617 AI !4 637 63 241 (250) 626 M 882 360 8..717 670 605 4.0 299 860 584 (1000) 238 «54 806 9l8 729 998 296 ,7k <50<» 368 334 (100«»- 767 uU 3 109 804« 817 683 707 «2.46 559 668 860 407 814 56 72> 37 807 61 281 (2.M 125 32, 194 20 302 180 78 69 138 «281« »1465 610 397 644 120 32, S848 185 266 340 645 (280 31 682 »»823 783 985 IN 576 735 512 »4330 179 W 02 618 410 100 864 27 84« »«948 373 988 535 350 Z 878 (250) 979 419 95 97 341 733 (250) 160 842 848 O 455 500 538 788 355 (M 0) »»113 159 630 985 « 952 7« 147 4 465 162 älteste Zeitung im^ Königlichen Amtsgerichtsbezirk. - - 54 Jahrgang. Freitag, den 12. Februar Die erste Schlacht in Ostafien. Mit einem etwas heimtückischen, wenn auch er folgreichen Angriff auf Port Artur haben vor gestern nachts die Japaner die Feindseligkeiten er öffnet. Trotz gewiß nicht unbeträchtlicher Verluste ist es ihnen gelungen, einige russische Panzerschiffe außer Gefecht zu setzen und auf jeden Fall einen Lffensiv-Vorstoß der in Port Arthur liegenden rus sischen Flottenabteilung für die nächste Zeil unmög lich zu machen. Die Lage selbst ist für die Russen augenblicklich keine rosige. Die russischen Seestreitkräfte sind in den ostasiatischen Gewässern zerstreut, und an ein offensives Vorgehen zur See ist jetzt, nachdem die zwei allerneuesten Panzerschiffe „Retoisan" und „Zesarewitsch" sür die nächste Zeit außer Gefecht ge setzt sind, noch weniger als früher zu denken. Es wird Rußland nichts anderes übrig bleiben als seine Seemacht in Port Arthur und Wladiwostock zu verschanzen und zu versuchen, auf dem Landwege in Korea einzudringen. Denn noch großer als der moralische Erfolg der Japaner ist die Tatsache, daß es dieser Macht gelungen ist, den Feind von der Koreastraße sein zu hallen. Ungestört kann Japan seine Land truppen jetzt nach der streitigen Halbinsel übersühren, ohne von dem Gegner in seinem Opera tionsplan gehindert zu werden, und den Russen bleibi nicht anderes übrig, als seine Truppen von der Mandschurei auch nach Korea vorzuschicbcn. Hier dürfte das Uebergewicht an Soldaten bald auf seiner Seite sein, aber die Operationsbafis ist im ganzen eine sehr schmale und die Verpflegung der Truppen, wenn Japan die Meere blockiert, eine sehr mühevolle. Anderseits wird das asiatische Insel- reich versuchen, von den südkoreanischen Häfen aus schnellstens vorzudringen, um womöglich auch die ersten Landschlachten schon an der Grenze der Mandschurei schlagen zu können. Ob ihm dieses gelingen wird, werden die nächsten Tage lehren. Der erste Ersolg entscheidet noch keinen Krieg und trotz des Frohlockens der scheinbar neutralen in Wirklichkeit aber russenseindlichen englischen Presse, die das Zarenreich fchon vernichtet glaubt, dürften wir noch mancherlei Ueberraschuugen erleben. Ruß land wird mit aller Macht die erlittene Scharte aus zuwetzen suchen und bei seiner bekannten Zähigkeit und seinen gewaltigen Machtmitteln wird ihm dieses schließlich auch gelingen. Gns aber ist sicher, die strengste Neutralität, die selbstverständlich jetzt von allen Mächten proklamiert worden ist, wird sich auf Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Garnhandschuhfabrikanten Hermann Richard Heinze in Lichtenstein ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters der Lchlusttermin auf den 8 März L9V4, vormittags 10 Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Lichtenstein, den 11. Februar 1904. Königliches Amtsgericht. Bekanntmachung. Die hiesigen Ratßerpeditionen bleiben wegen vorzunehme aber Reinigung Montag, den 15. Februar 1904 für nicht dringliche Angelegenheiten geschloffen Anzeigen über Sterbefälle werden an diesem Tage vorm. von 8—9 Uhr entgegengenommen. Callnberg, am 10. Februar 1904. Der Bürgermeister. P r a h t e l. -Fax-es--Lotterie. »r^chlM V. st»» »»» «« IchNM«. — «r»««) ebruar 1904. Mo«rd««, Zittau. iS 279 860 344 562 178 lik 000) »123 817 468 312 «tz 361 773 408 (250) 860 222 2P 5 (500) 884 (250) 339 4« UI >3 952 926 383 70 659 8A 527 588 585 949 4516 Lil K 31 784 879 284 «014 49II 853 «651 278 531 87 n N 987 6 270 115 7896 «25« . 01 224 780 »4620 63 454 L. »00-'812 570 «230- »448 I«. 6 489 133 986 (500) 63 «6 >4 17 189 «250« 80 56 911 820 432 321 . 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