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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtWs-Mjkigtt für Mndorf, M5ch, Demsorf Zsdcrf, ZI Wien, Knnrichrnlt, Narimau M Wse«. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. «. Rr. 234. Freitag, den 8. ONober 1897. Mrfe» Blatt erscheint täglich (außer Sonn- »nd Festtag») abend» für de« folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark SS Pfennige. — Einzelne Stummer 10 Pfennig«. — Gestellungen nehme« außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstalte», Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die vtergrspalte» Korpuszeile oder deren Stau« mit 10 Pfennige« berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätestens vormittag 10 Uhr. Holz-Versteigerung auf Antonsthaler Staatsforstrevier. I» Ratskeller z« Schwarzenberg sollen Dienstag, den IS. Oktober 1897, van vormittags LI Uhr an 2810 fichtene Stämme von 10—19 om Mittenstärke, in den Abteilungen 142 , , „ 20-29 „ „ 6, 8, 20, 57 991 „ Derbstangeo „ 10—15 „ Unterstärke i und 58 unter de» vorher bekanut zu gebenden Bedingungen meistbietend versteigert werden. Königliche Forfirevierverwaltung AntonSthal und Königliches Forstrentamt Schwarzenberg, am 4. Oktober 1897. Glier. Päßler. Ans Stadt und Land. *— Lichtenstein, 7. Okt. Die Zeit der Concerte und musikalischen Soireen hat mit dem Einzüge des Herbstes wieder begonnen. Auch in unserer Mitte regt man sich schon seit langem, nm Lichtenstein und seiner ebenfalls musikiiebevden Um gebung auch in diese« Winterhalbjahr — Mitte November — ei« größeres Concert, und zwar dies mal wieder eine geistliche Musikauffüh» » ung zu bieten. Der durch junge Domen bedeutend verstärkte hiesige Kirchenchvr wird unter Bei hilfe des Musikverein« und der ebenfalls durch zahlreiche auswärtige und hiesige «rüste ergänzten städtischen Kapelle Haydu'S mächtige« Oratorium «Die Schöpfung" zu Gehör bringen. — Bei der uns bekannten, peinlich sauberen Einstudierung von Chorwerken seitens des Leiters, deS Herrn Kautor Reuter, und bei dem Umstande, daß die umfangreichen Soloparthien in den beste» Hünden liege», steht auch diesmal ein hoher musi kalischer Genuß zu erwarten. Wenn wir noch hinzu- fügen, daß der Reinertrag dieser Aufführung zur Gründung eines Orgelbaufond« bestimmt ist, geben wir zugleich der Hoffnung Ausdruck, daß die große Arbeit uud Mühe auch von nennevSwertem mate riellen Erfolge gekrönt sein möge! — Der Borstand der Versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen macht »och besooderS in seine« Amtsblatte darauf aufmerksam, daß nach Vereinbarung mit dem Verein zur Begründung von BolkSheilstätten für Lungenkranke im Königreiche Sachsen infolge finanzieller Unterstützung de« Ber- «inSzweck« seitens der Versicherungsanstalt vou der letzteren jeweils 55 lungenkranke Versicherte in der de« Verein gehörige» BolkSheilstätte Albertsberg bei Reiboldsqrün i. B., welche bekanntlich vor einiger Zeit eröffnet worden ist, zur Kur untergebracht wer den können. Gesuche um Uebernahme oeS Heilver fahrens seitens der Versicherungsanstalt sind ent weder bei« Vorstand derselbe» in Dresden ^der bei der betr. Krankenkaffe oder der Gemeindebehörde des Wohnorts unter Vorlegung der laufenden Quit tungskarte anzubringev. — Dresden. Der Festausschuß für die 11. Generalversammlung des Allge«. Sachs. LehrervereinS veröffentlicht folgende» Dank: „Bei Gelegenheit ihrer Basteifahrt am 29. v. M. ist die sächsisch« Lehrerschaft von de» Bewohnern der bei den Elbufer in der freundlichsten Weise durch fest liche» Empfang, Schmückung der Häuser und Beleuch tung der Elbgelände so geehrt worden, daß der Festausschuß nur der einmütige» Sestnuung aller Festteilnehmer Ausdruck giebt, wen» er hierdurch alle», die dazu beigetrageu haben, de» AuSflug »ach der sächsischen Schweiz zu einem zu gestalten, der in aller Erinnerung bleiben wird, den herzinnigsten Dank ausspricht." — Dresden, 6. Okt. Heut« Nacht fror «S zum ersten Mal in diesem Herbst im Etbthalr. Dichter Reif bedeckte die Flure». — Leipzig. Ja dkseu Lage» ko«mt im «Gasthaus zur griwen Tanne" i« Thürtuger Dörf chen der Leipziger Ausstellung di« 100000. Roft- Hratwmst zur Ausgabe; der glücklich« Empfänger «hält al» Audi»!«» eine Uhr mit Kette tm Werte »on 30 Mark. — Leipzig. Mit lebhafter Spaouoog steht mau dem Ergebnis der Arbeiten der Preisrichter ««tgeaeu, di« jetzt in den verschiedensten Gruppe» der Sächsisch - Thürtugtscheu Industrie- und Grwerbe- SuSstellung täglich zusawmentreten, um die zur Verfügung stehenden Preise für besondere Ausstel lungs-Gegenstände zu verteilen. Die Stadt Leipzig ist mit ihrer Halle außer Preisbewerb getreten, ebenso sind auch verschiedene hervorragende Firmen diesem Beispiele gefolgt. Schwer gemacht wird den Preisrichter» freilich die Arbeit, da mit wenigen Ausnahmen alle gewerblichen und industriellen Leistuu- gen auf der Ausstellung hervorragend gute sind. — Der 2,000,000 Besucher der Ausstellung hat sich noch immer nicht gefunden. Zwar meldete der „vogtl. Anz.", daß Herr Joseph Preis in Planen der glückliche Besitzer der 2,000,000 Tageskarte sei und gegen Rückgabe der Eintrittskarte eine wert volle goldene Uhr erhalten habe, aber an zuständi ger Stelle ist, nach ber „AuSst.-Ztg.", nichts be kannt. Weder hat sich Herr Preis gemeldet, noch hat er di« goldene Uhr bekommen; diese ruht noch wohlverwahrt au sicherer Stelle und harrt ihres glück liche» Gewinners. — Einen hübschen Scherz enthält die „Kehraus- Zeitung", d,« am Freitag in Leipzig zu dem „großen AurstellungSball" erschien: „Großes AuS- stellungS-Schlachtfest. E» ist wiederholt iu der Presse die Meldung aufgetaucht, daß der große Fesselballon demnächst unsere Ausstellung verlassen uud sich durch eine Freifahrt auf Nimmerwiedersehen empfehlen will. Nach neueren Mitteilungen ist diese Nachricht falsch, denn übe, die Verwendung de» großen Fessel ballon» sind inzwischen anderweite Dispositionen ge- troffen worden. Man hat nämlich den Beschluß ge faßt, de, großen Reihe, der bisher in der AuSstelluvg veranstalteten Feste auch noch ein große- SuSsteüungS- Schlachtfest hinzuzufügen. Bei diesem Schlachtfest soll alsdann der riesige Fesselballon mit Schwerne- fleisch gefüllt und als riesige Keffelwurst im großen Teich gekocht werden. (Di« Gondelfahrten ber Spree wälderinnen finde» während deS Kochens nicht statt!) Nachdem der mit Wurstfüllung versehene Fesselballon gar gekocht ist, wird er zum Räuchern in den große» Schrrsstein gehängt, in welchen einige ängstliche Saranttefondszeichner bereits ihre Garantiesummen geschrieben Haden. Nach erfolgter Räucherung wird die Riesenwurst dem dreiwilliousten Besuche, der Ausstellung alS Geschenk überreicht, welcher sich die selbe als Andenken an die Uhrkette hängen kann. Die bei de« Kochen de« Fesselballons im großen Teich erzielte Wurstbrühe wird, nachdem da- iu der In- dustriehalle ausgestellte Riesenbrot htueivgeschnitten worden, den sämtlichen AuSstellungSbrsuchern anent- g«ltlich zum AuSlöffelu zur Verfügung gestellt. Den Löffel hat sich Jeder selbst mit zur Stelle zu bringen. Wt, zweifeln nicht, daß das große SuSstellungS- schlachtfeft eine» der schönsten und originellsten Feste «erde» wird, die jemals in Leipzig veranstaltet ward«»". — DaS „Zwick. Wochenblatt" schreibt: An unserem Schwauenteiche wird der aufmerksam beo bachtende Spaziergänger über die Zunahme der Bogelwelt durch Nachwuchs schon seine Helle Freude gehabt habe». Bon de» »eu» durch drei weiße Schwanenpar« auSgebrüteten jung«» Schwäne» le be» »och sieben, die sich all« gut entwickelt haben; leider habe» di« sch«arz«n Schwäne keine Nachkom menschaft. Wohl haben zwei schwarze Schwanen- »etbche» Wer gelegt, aber ihr Brutgeschäft hat kei nen Erfolg gehabt. Glücklicher ist ein, Nilgaus ge l wesen, die stolz und erhobenen Haupte- siebe» junge f NilgänSlein an ihren neidisch dreinschauenden Schwestern vorüber führen kann. Auch zwei junge Wildenten konnten al- willkommener Zuwachs der Entenschar einige Zeit lang beobachtet werde», schei nen aber nicht mehr da zu sein. Im allgemeinen kann man also mit de, Vermehrung der Bogelwelt aus dem Schwanenteiche in diesem Sommer zufrie den sein. Aach scheiuen nur wenig junge Tier« den Wasserratten zum Opfer gefallen zu sein. — In einer in Rr. 230 der „Gl. Ztg." ent haltenen Begründung der „historische» Mittwoche" in Remse, worin deren Entstehung auf Hochz«itS- festlichkeiten zurückgeführt wird, di« aus Anlaß der Vermählung von Han» Hoyer von Schönburg mit Marie Juliane Gräfin Solms im Jahre 1576 im gesamten Schönburgischen Gebiet veranstaltet wurde», wird unter anderem Bezug genommen auf die Rem- ser Slosterblätter, nach denen auch die Bewohner des Klosters Remse zu de» HochzeitSgästen gehört hätte». DaS Kloster Remse wurde aber bereit- 1538 aufgelöst und 1543 Gebäude »nd Grundstücke an die Herren von Schönburg verkauft. Unmittel bar vorher am 22. September brach in den Kloster- gebäuden Feuer aus uud äscherte die Klosterscheuke ein. Wer hat nun im Jahre 1576 dre Einzeich- nungen in di« Klosterblätter veranlaßt und in wessen Besitz sind dies« heutigen Tages? E» ist dies eine Frage, deren Beantwortung von hohem lokalhisto rischen Interesse ist. — Annaberg, 6. Okt. Auf unserem Pöhl berg lag heute morgen Schnee, der in der Nacht bet — 1 Grad R. gefalle» war. Im Thale zeigte daS Thermometer früh 8 Uhr 1 Grad Wärme a». Ei» zeitiger Winter scheint im Anzuge zu sein. An den Felsen in der Nähe deS BahnhofeS bemerkte man Eiszapfen. — Die Kirche zu BrieSnitz, unweit Dres den, wird die erste Kirche Sachsen» werden, die mit AcetylengaS beleuchtet wird. Die Ge- uehmigung zur Errichtung einer besonderen Be- reitungSanstalt für daS neue TaS wurde der dortigen Gemeinde seitens des Bezirksausschuss«- erteilt. — I» Kleinschönberg bei Wilsdruff machte der WirtschaftSbesttzer G. Ranft am Sonn abend beim Aotreibev eine- Feldrandes eine» Fund von alten, seltenen Münzen. Diese Münzen wa ren in «inem Topfe verpackt und wogen ca. 2 Ki logramm. Insgesamt sind eS 520 Stück in 30 verschiedenen Sorte». Die ältesten derselben stam men aus dem 14. und die neuesten aus de« 19. Jahrhundert, letztere au- dem Jahre 1812. Wie verlautet, ist an der Fundstelle früher ein Wein berg gewesen, in dem der frühere Eigentümer, der Großvater deS jetzigen Besitzer-, da- Geld in de, Zeit dr- Napoleonischen Kriege- vergraben ha ben soll. — Brambach. Eine bet uns selteue Jagd beute n achte am Montag Herr StiftSsörster Engel- Hardt iu tze« der Fürstenschule zu Meißen gehörigen Brawbacher Ritt«rgutSwald», eine» feisten weiblichen Dachs. Um einen am Tage vorher erst angrkomme- nen Dachshund zu prüfen, führte er ihn an eine» alte» Fuchsbau; der Hund gab bald laut und die vorgeiommeo« Ausgrabung ergab obige Beute. — LeiSnig, 5. Okt. Am Sonntag hat sich hie, «in Komite« «hemalige« l07er gebildet, daS be absichtigt, im Frühjahr nächsten Jahres einen söge- nannten Regiment«tag alle« iv und auß«rholb Sach-