Volltext Seite (XML)
Trockenlegung der ausgedehnten Waldungen gesorgt, aber dadurch die Hochwasser-Gefahr bedeutend ge- steigert, denn Sümpfe halten wie eiu Schwamm da» Wasser zurück. — DaS „Dresdener Journal" schreibt: Ein furchtbare» Unglück ist durch die Wette,schlüge der vergangenen Woche über unser Vaterland heretnge- brachen. Wie Staat und Gemeinden, so haben tausende unserer Mitbürger Verluste schwerster Art erlitten. Die entstandenen Schäden find so groß, daß «eben der bereits in erfreulichster Weise sich geltend machenden Privatwohlthätigkeit and neben den von den Gemeinden nach Befinden von denBe- zirkSverbänden zu leistenden Unterstützungen auch die Mitwirkung de» Staate» zur Linderung der vor handenen Not vielseitig erwartet wird. Dies« Erwar tung wird nicht getäuscht werden. Bou feiten der Regierung, deren Vertreter von der wärmsten Teil nahme für die von dem Unglück Heimgesuchteo be wegt werden, sind sofort die in dieser Richtung er forderlichen eingehenden Erörterungen veranlaßt und die geeigneten Erwägungen gepflogen worden. Die letzteren, die ununterbrochen fortgestellt werden, haben bisher noch nicht zu bestimmten Entschließungen führen können, weil e» zur Zeit an sicheren Unter lagen für den Umfang der erwachsenen Schäden und der hiernach zu bemessenden staatlichen Mithilfe gebricht. ES darf indessen schon jetzt die Zusiche rung gegeben werden, daß der Staat «ater Benutz ung der dem Bernehme« nach in hinreichender Höhe vorhandenen baren Beständen seine helfende Hand wie in früheren Fällen so auch diese» Mal de« Be- troffeneu nicht versagen und sich hierzu um so eher und leichter entschließen wird, al» an der nachtrAz» lichen Genehmigung der Stände zu einem derartigen Borgehen der StaatSregierung bet der von der LandeSvertretuag in ähnlicher Lage wiederholt be- thätigten hochherzigen Gesinnung nicht bezweifelt werden kann. — Der Spruch de» Schiedsgericht- über die Lippesche Thronfolgefrage — den Vorsitz führte hierbei bekanntlich Se. Majestät König Albert von Sachsen — ist jetzt mit der ganzen Begründung unter Zustimmung der Parteien veröffentlicht wor den und im Buchhandel erschiene». Die Begründung, au» der wir bereit» früher einige» mitteilten, baut sich auf folgende drei Sätze auf, wovou besonder» der zweite von grundsätzlicher Bedeutung ist: I) Mo deste v. Unruh stammt« au» der altadligeu Familie v. Unruh; 2) nach gemeinem Privatfürstenrechte ge nügt die Abstammung von einer altadligeu Familie de» niederen Adel» zur Edenbürdigkett; 3) zur Zeit der Eingehung der fraglichen Ehe bestand auch hin sichtlich der Lippeschen Erbfolgefähigkeit ein strengere» Herkommen nicht. — Dresden, 3. Aug. Die hiesige Technische Hochschule hatte in dem Studienjahre 1896/97 eiue Frequenz von 678 Hörern, von denen 117 auf die Hochbau-, 199 auf die Ingenieur-, 230 auf die mechanische, 118 auf die chemische und 14 auf die allgemeine Abteilung fielen. Di« Zahl der Hospitanten belief sich auf 188. Au Stipendien wurde« 1902S Mark vergeben. Der verdienstvolle Geheimrat Dr. Zeuner, welcher die Hochschule zu ihrer heutigen Blüte gebracht hat, ist mit Ende diese» Monat« in den Ruhestand getreten. — Dresden, 6. Sag. Der Schade», den die Weißrritz am RathanSbau in Löbtau verursacht lttht in An- rstärkte m Erz- als für irstlich- Schloß . Ritter >rf. adel auf Rglieder uschuld. irf. u«8 ficht««- ist atz ISS, chst, mir zuzeigen, ait über- ister. für da» le Wohl- n. e». MW. nach der neu bittet ftaxd. -C. o. V. AWWWMTyM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtsM-ZMM für MMrs, Mitz, AernM, Mcrs, Ki. Wien, Mmih-ll, KmtM mH Mtll. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. - - - ——— > - — — — > »7. Jutzrgumg. - - - Str. 182. —n,?.'««— Sonntag, de« 8. August UeteOeamM-MtNeest«» « «««»»«tt. 1897. Diese» Blatt erscheint täglich (außer Sonu- mW Festtag») abend» für den folgende« Lag. BiertelMrltcher Beznaipret» 1 Mark LV Memtiae. — Etnmlne Nummer 10 Memttae. — «Aestmigeu »t-men außer der Expedition in Lichtenstein, Markt NS, Mle Kaffes. Postanstalten, Postbotm, sowie di« An,träger ent^gem - Inserate werde« di« vü^Attm " Uorv«»zrtle oder deren Raum mit 10 Pfruutgen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätsten» vormittag 10 Uhr. s. Bienenwirtschaftlichen Ausstellung in Lichtenstein Doch» wie bei de« Volt der Bienen Line sich für andere müht, Wie sie stet» einander dienen, Daß der kleine Staat dann blüht, So seid einig auch im Streben, Einigkeit bringt schönrrS Leben. M Eifrig, wie daS Bieulein flieget Hin und her im freien Flug Forscht der Imker, prüfend wieget Er ob neue» Nutzen trug. Vorwärts, kein« Zeit verlieren, Fleiß und Fortschritt soll ihn zieren. Eigen ist der Bienen Bauen, Ordnung muß i« Stocke fein, Wenn auf Ordnung Imker schaue», So kann Bienenzucht gedeih'« Und der Ordnungssinn und Sparen Kan» di« Völker wohl bewahren. Ernst und eifrig, einig, eigen, Blühe fort, Du Jmkerstand, Mög' in Lichtenstein sich zeigen Fortschritt Deiner kund'ge» Hand. Borwärttstreben, BorwärtSriogrn Mög' dem Ziel Dich näher bringen. Unter diesem FortschritiSzeichrn Dau» kann Bolkeswohl gedeih'», Freudig wir die Hand Euch reichen, Fröhlich kehret bei un» et», Daß Ihr einst nach langen Zeiten Denkt der schönen Festesfreuden. W Seid gegrüßt in unsern Auen, Sachsrn» Imker, seid gegrüßt, Heitre Stunden mögt Ihr schauen, Frohe» Fest di« Müh'n versüßt. Möge Euer ernste» Ringen Glück und reichen Segen bringe». Jestgruß an die Imker zur SH* SN M AK «elonntwach»«». Nachdem die in hiesiger Stadt veranstaltete Liusommluvg von Liebesgaben für die durch die Ueberfchwemmungen im engere« Vaterland« Heim- gesuchte« beendet ist, richten wir an alle diejemgen, welche von de» Herren Sammlern nicht anzutreffen gewesen oder übergangen worden fiad, ihr Scherf lein aber noch beitragen wollen, die Bitte, die Gaben bi« nächsten Do«ner»tag, den 12. diese» Monat», nachmittags 6 Uhr in der hiesige« Etadtsteuereinnahme (Rathaus 1 Treppe) niederzulegen. Lichtenstein, am 7. August 1897. Der Stadtrat. ' Lange. Bgl. velanntmachnng. Für die zum Nachlasse de« Oekonomen und Pappenfabrikanten Friedrich Dswald Götze in Lichtenstein g«hörigen, mit Pappenfabrik und Wohn- und Wirtschaftsgebäuden bebauten, insgesamt 5 Hektar 39,r Ar umfaffeuden Grund stücke Fol. 469, 644, 645, 647 und 684 de» Grundbuch» für Lichtenstein und Fol. 354 de» Grundbuch« für St. Egidirn, sowie für die zur Papyenfabrikation bestimmten Maschinen und für daS zum Betriebe der Landwirtschaft erforder liche Inventar an Vieh, Wagen, Borräten, landwirtschaftlichen Geräten und dergleichen im Taxwerte von zusammen 73,725 Mark 85 Pf. sind in dem heute angestandeuen BersteigeruvgStermine 52,10V M. — Pf. geboten worden. E« wird dir» mit der Veranlassung bekannt gewacht, etwaige höhere Ge bote längsten» bis zum 18. August dss. Js. bei dem unterzeichneten Königlichen Amtsgerichte, von dem die KaufLbrdingungeu und alle« Nähere zu erfahren ist, schriftlich oder mündlich abzugeben. KSntglicheS Amtsgericht Lichtenstein, am 29. Juli 1897. Gehler. Aus Stadt und Land. *— Lichtenstein, 7. Aug. Morgen Sonn tag, den 8., sowie Montag und Dienttag, den 9. und 10. Ang. findet in de» Gartenlokalitäten des Hotel» zum goldnen Helm hier die unter dem hohen Pro tektorate Ihrer Durchl. Frau Erbprinzesstn von Schönburg.Waldenburg stehende I. Bien««wtrtschaft- liche Ausstellung mit Prämiierung und Verlosung, veranstaltet von den Bienenzüchtervereinen von Lich tenstein-Eallnberg und OelSoitz i. E. statt. Die Prämiierung geschieht in Gegenwart de» Herrn Kreis- sekretär« Ritter rc. Wilsdorf au» Chemnitz. Hoffent lich wird dieses Fest »icht nur allein den Imkern Gelegenheit geben ihre Schaffenskraft auf dem Züch- tungSwege zu bereichern, sonder» auch daS Publikum größere» Interesse dem Jmkerstand« abgewinnen. Möge daS Fest von de« rechten Erfolge begleitet sein. *— Bon morgen Sonntag an wird auf der Strecke Dresden - Tharandt - Freiberg - Chemnitz de, Personenverkehr wieder eröffnet. — Die Trockenlegung der Gebirgssümpfe hat dazu beigetragen, das Hochwasser so mächtig zu machen. Schon vor 50 Jahren hat sich in Sachsen, beim Eisenbahnknotenpunkte Flöha, Folgende» ge- zeigt: Früher war die i» Sachsen entspringende Zschopau wasserreicher, als die auS Böhmen kom mende Flöha, jetzt ist umgekehrt die Flöha zum stär keren Fluße geworden! Der österreichische Förster hat eben die SebiraSsüwpse geschont; mau wird diese Sümpfe auf de« Kamme de» böh«ischrn Erzgebir ge» heut« »och in natürliche« Zustand« finden. In Sachse« dagegen hat «an durch maucherl« Mittel (wahrscheinlich a« «eisten durch Abzuggräbev) für