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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HtsM-ZazeM für Midors, Kitktz, Kmirdorf, Kördorf, Kt. Win, Keinilhsott, Ammm M Mlsm. Aintsblatt für den Stadtrnt zn Lichtenstein. J»hrg««g. — Nr. 157. A.,»^ Sonnabend, den 10. Juli "'LI?.?,?.'?" 1897. Blatt erscheint täglich (autzer Sonu- und Festtag») abends für de» folgenden Lag. Bierteljährltcher Be,u°»prei« L Marl SS Pfennige. — «tiqelne Nmmrur 10 Pfeunt«. — MtttrLmrgrn nehmen autzer der SMedttion tu Lichtenstein, Mar« 17S, alle staiferl. Postaastalt««, Postboten, sowie die «»»träger entgegen, — Inserate »erde» di« Viergewalt«» KorpuSzetle oder deren Raum mtt 10 Pfennige» berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. »ekanntWaHnng. Auf Grund von § 105 b, Absatz 2, Satz 3, der ReichSgewrrbeordnuvg will der unterzeichnete Stadtrat hiermit für Sonwing, de« 11 J«li dtese- JntzreS »ine Verwehrung der Stunden, während deren eine Beschäftigung v»u Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern iw HandelSgewerbe erlaubt ist, in der Weise zulasten, daß d»S Offenhalteu der Verkaufsstellen In folgenden Stunde« freisteht: 1. de« Bäcker» vou 5 bis 8^» Uhr vormittag» und von 1^> Uhr «achwittag» bi» 8 Uhr abend»; 2. den Kletfchern von 6^, bis 8'^ Uhr vormittags, von 11 bi» 12 Uhr mittag« und von 1 Uhr nachmittag« di» 8 Uhr abend»; 3. den Händler« «tt -en übrige» Gtz »«d Materialwaren, sowie mit Heiz»»g<« und Beleucht»«g-«aterial von 6V, bis 8'/» Uhr vvrmtttog« und von 11 Uhr vormittag» bi» 7 Uhr abend»; 4. alle» übrige» Händlern von 11 Uhr vormittag» bi» 8 Uhr abends. Lichtenstein, am 9. Juli 1897. Der Etadtrat. In Vertretung: Beyerlein. BeltMUtUMchrms, die unentgeltlichen Impfungen betreffend. Rach den Bestimmungen deS 8 1 de« RetchSgesetze« vom 8. April 1874 fall der Impfung mit Schutzpocken unterzogen »erden: 1. jede» Kind vor dem Ablauf de» auf sein Geburtsjahr folgenden Kalenderjahre» (also in diesem Jahre alle iw Jahre 1898 geborenen Kinder), sofern r» nicht nach ärztlichem Zeugnis (8 10) die natürlichen Blattern überstanden hat; 2. jeder Zögling eine, öffentlichen Lehranstalt oder einer Prtvatschule innerhalb de» JahreS, m welchem er da» 12. Lebensjahr zurücklegt, sofern er nicht nach ärztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die vatürlichea Blattern überstanden hat oder mit Erfolg geimpft worden ist. Ferner sind 3. alle diejenige» Kinder, welche im vorige» Jahre ihrer Jmpfpflicht noch nicht oder nicht gehörig genügt haben, der Impfung zu unterziehen. E< ist nun für die hiesige Stadt al» Jmpflokal der Ratskellers««! gewählt und als Impftermin« sind folgende Tage festgesetzt worden: 1. für alle diejenigen imvfpfllchtiqen Kinder, deren Geschlechtsname mit dem Buchstabe L, 6, v, L, k beginnt: Montag, der 12. Juli, 2. für alle diejenigen iuipfpfliqtigeu Kiuder, deren BeschlechtSname mit dem Buchstabe A, U, I beginnt: Dienstag, der 1S. Juli, 3. für alle diejenigen iwpfpflichtigen Kinder, deren SeschlechtSname mit dem Buchstabe L, I- beginnt: Mittwoch, der 14. Juli, 4. für alle diejenigen iwpspfl'chtigea Kinder, deren Geschlechtsname mit dem Buchstabe L, X, v, k beginnt: Freitag, der 1«. Juli, 5. für alle diejeniaen imvfpflichtigen Kinder, deren Geschlechtname mit dem Buchstabe tz, L, 8, 1? begtuut: Montag, der 1». Juli, 6. für alle diejenigen impfvflichtigen Kinder, deren GeschlechtSuame mit dem Buchstabe H, V, 1s, 2 beginnt: Dienstag, der 2«. Juli. Di, Impfung erfolgt an jedem der gedachten Tage nachmittag- vo« 2 bi» A Uh». In Gemäßheit von 8 1 der Berordnuag vom 20. März 1875, die Aus führung dt» RetchSimpfgrsetzes betreffend, »erden die Elter», Pflegeeltern und beziehentlich Vormünder der «ach 8 1 «ad 1 der ReichSgesehe» impfpflichtigen Kinder andurch aufgefordert, mit ihren Kindern iu dem vorstehend für dieselbe« festgesetzten Impftermine behuf« der Impfung zu erscheinen, oder die Befreiung von derselben durch ärztlich« Zeugnisse «achzuweisen. Au demselben Tage der darauffolgenden Woche find die geimpften Kinder zur Kontrolle und Erlangung de» Impfscheine» wieder vorzustelle«. Die gedachte« BefreiungSzeuguiffe sind im Impftermine aufzuweise». Line mündliche Bestellung zu« Erscheine» im Impftermine wird nicht erfolgen. Elter», Pflegrelter« uud Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene ohne gesetzlichen «rund und trotz «folgte» amtlicher Aufforderung der Impfung oder der ihr folgenden Gestellung zur Revision entzogen gebliebeu stad, werde» «ach 8 14 de» Reichegesetzes unnachstchtltch mit Geldstrafe bi« zu 50 Mark oder Haft bi» zu 3 Tage« bestraft. Hieruach werden die Angehörige» der Impflinge auf die 88 1 uud 2 der von dem Königlichen Ministerium de» Innern mittelst Verordnung vom 10. Mai 1886 avgeordneteo verhaltuag«pfltchtrn ausmerksam gemacht. 8 1. «u« einem Hause, iu welche« ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Masern, Dtphtheriti«, Croup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosrnarttge Entzündungen oder die natürliche» Pocken herrschen, dürfen die Impflinge zum allgemeinen Impftermine nicht gebracht werden. 8 2. Die Kind«, müssen zum Jmpfter«iu« mit retugewascheuem Körper und mit reinen Kleidern gebracht werden. . Lichte« st«r», am 8. Juli 1897. —.— Der Stadtrat In Vertretung: Assessor Zimmermann. BewertmeHvva. Lin Jackett ist als im Schalterraum de» hiesigen Kaiserlichen Postamte» gefunden anher abgegeben worden. SS wird die» hierdurch mit dem Bemerken zur öffentliche» Kenntnis ge bracht, daß, wenn sich innerhalb Jahresfrist kein zur Abforderung de» Gefundenen Berechtigter gemeldet haben sollte, darüber in Gemäßheit der Bestimmung irr 8 239 de» Bürgerliche» Gesetzbuch» verfügt werden wird. Lichtenstein, am 6. Juli 1897. Der Stadtrat. In Vertretung: Assessor Zimmermann. »etomttmochmrs ES wird hiermit bekannt gemacht, daß der Verginvalid Robert Vrunb iu Hohndorf mit dem Nachtdienff in der hiesigen Gemeinde bis aus wei tere» provisorisch beauftragt ist. Hohndorf, den 8 Juli 1897. Der Gemeiudevorstand. A. Reinhold. Auktion. Nächsten Montag, den 12. M , von nach«. 4 Uhr a» sollen im «lte« Schulhofe in Hohxdorf 1 Küchenttsch, 1 Bettstelle, 1 Kleiderschrank, 1 Taschenuhr, 8 St «II« Schulbänke, 1 ge brauchter Küchenofen und «irrige Kleidungsstücke gegen Barzahlung versteigert werden. A. Reinhold, G.-B. MWUM RittW MS-mbt«! M12-M. Aus Stadt und Land. *—Lichtensteto. E« wird so oft gesagt, manche alte Siurtchtuogen hätten sich überlebt, und zu diesem .Alten', da- angeblich auf dem «u»sterbe.Etat steht, sollte vielen Aeußeruvgeu nach anch da» Schützenwesen gehören. Aber e» war nicht so, nach der Trennung vo« manchem veralteten sind die Schützengilde« wie der kräftig ewporgeblüht, and eine Probe auf diese Rechnung hat va» gegeuwärtig stattfiadrnde deutsch« Bandesschießen in Nürnberg ergeben. An manche Festfreude aub an manchen Festtrubel gewöhnte Schütze« sagen doch übereinstimmend, so etwa« war doch noch nicht da, da« ist nicht die Feier mehr von «ine« GchS-ea-vn»d, souder» von eiuer Schützen- Welt, io so Hellen Scharen» in so freudiger und ge hobene» Stimmung find die Schützenbrüder von Ro». de« uud vo« Süd«, vo« Oste« und vo« Weste« -erbetgeellt, um gemeinsam ei« Fest zu begehe«, da vor allem de» Charakter eine» nationalen deutschen Volksfeste» trägt, da» wahrhafte Männer zeigt, von welche« eine große Zahl auch mit den Waffen in der Hand auf blutigem Schlachtfeld« für'» deutsche Vaterland gestritten, auch geblutet haben. Di« alte Stadt Han« Sachsen » ist eiue der interessaoteften Städte i« deutschen Reiche, und ihrem Charakter nach jedenfalls die eigenartigste, ober sie liegt schon weit im Süden der Mainlinie, «nd zwischen dem deutschen Norden und dem deutschen Süden hat sich ja nicht za alle» Standen alle» in schönster Einheit gezeigt. Aber der Verlauf gerade diese», so überaus reich besuchte« Bundes schieße»» beweist doch wieder timnal, daß alle die kleinen Differenzen, die sich je zwischen dem norddeutschen uud süddeutsche« Geiste zeigte«, «ar Aeutzerlichkette« find, auf die ganz« Sache auch mehr da» alte Wort Aawenbuog findet: »Wa« sich «eckt, da» liebt sich!" I« alte« Rür»-erg, do» Mi« keine einzige andere große dentsche Stabt als Schauplatz von Volksfesten geeignet ist, weile« selbst die steinerne, ewige Dekoration für ein deutsche» Fest ist, ist der Schütze von den bayerischen Alpen und der au» de« niederdeatschen Tiefland, der frohe Sohn de» Rheinland«» und der bedächtige Po«mer mit herzlichem Gruß and »it biederem Händedruck begegnet, und in herzlicher Gegenrede, in offener Aussprache hat man Gefallen, hat «an Vertraue» zu einander gefunden. Und die Erzählungen über all' da», wa» man bet dem großen Volksfeste gesehen, gehört und erfahren, wandern mit in die Heimat, und e» gtebt auch da ein Aufheben «aucheS Vor urteil». So wirken diese große» nationalen Feste auch heute »och Heil und Segen, entsprießt aa» ihnen manch' kräftig > grüne« Reise» treuen nationalen Denken». — Die Eröffnung de» Dre»d«er Haupt bahnhof» wirb, gutem Vernehmen «ach, durch ein« ftierlich«« Akt am 22. April «. I. begangen, de«