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»» r ivh.) izu- n. urde !«» woch t«a »if. ein, 'äse in. Hitze ^stehlt in. l :i«. ng, nd 2 ver- :<ogeu 84. «S-r lnter- und »ver- fmaou »eißen. garan- e. echt HksWi-IWizn fir Kohndorf, Ködlih, Amvdors, Mors, St. Wien, Knimchiort, Kmiem mH Uülsen. Aintsblatt für den Stadtrat zu Wittenstein. —— — — »7. Jahrgang. «r. 16. Donnerstag, dm 21. Januar 1897 Diese» Blatt erscheint täglich (außer Sonu» und Festtags) abends für den folgenden Dag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pfennige. — Einzelne Nummer 1V Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger eutgrgeu. — Inserate werden die viergespaltme KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Aus Stadt uud Laud. * —L.- Lichtenstein, 20. Jan. Der schon seit vielen Jahren (da» letzte Protokoll datiert auS dem Jahre 1879) im tiefsten Schlummer liegende hiesige Städtische Verein hat am gestrigen Abend im hiesi gen Rattke llersaale durch Abhaltung einer Versamm lung wiederum ein Z-tche« von seinem Dasein ge- geben. Eingrladen waren zu dieser Versammlung außer den Mitgliedern auch diejenigen hiesigen Bür ger, welche Interesse an dem Fortbestehen deS er wähnten Verein» haben. Erschienen waren 30 Herren, wovon 4 schon früher dem städtischen Verein ange hörten. Nachdem die Erschienenen herzlichst begrüßt, wählte man provisorisch die Herren Kaufmann Otto mar Fankhänel al» Vorsitzenden und Faktor Otto Koch alS Schriftführer. Erwähnt wird von seilen des Provis. Vorsitzenden, daß früher der Städtische Verein 120 Mitglieder gehabt habe und ca. 80 von diesen seien nicht »ehr am hiesigen Orte anwesend. Sus gestellten Antrag werden die Statuten deS Vereins zum Bortrag gebracht und gleichzeitig der Beschluß gefaßt, daß der Städtische Verein fortbe stehen solle. Eine auSgelegte Mirglieder-Einzetch- nuvgSliste hatte daS erfreuliche Resultat, daß von den anwesenden 30 Herren sich 27 durch Namens unterschrift definitiv zum Beitritt bereit erklärten, während einige Andere ihren Beitritt ebenfalls in Aussicht stellten. Die Mitgliedschaft kann erworben werden durch «inen jährlichen Mindestbeitrag von 50 Pfg. Da sich der Verein, wie schon bemerkt, nunmehr neu konstituiert hat, werden gewählt die Herren: Rechtsanwalt Stiehler als Vorsitzender, Kaufmann Ottomar Fankhänel al» dessen Stellver treter, Kaufmann Drechsel al- Schriftführer, Muster zeichner Steinbach als dessen Stellvertreter und Kauf mann Härtel al» Kassierer. Unter der AmtLwal- tung deS neugewählteo Vorsitzenden wird von ver- schieden»« Herren die in unserer Stadt schwebende Schulhausbaufrage in Erwägung gezogen, und ge langte man nach längerem Hin- und Hersprechen zu dem einstimmigen Beschluß, daß in kurzer Zett wiederum eine Versammlung einberufen werden soll, zu welcher di« Sch« lhau-bau frage auf die Tagesord nung gestellt und gleichzeitig auch Nichtmitglieder eingeladen werde» sollen, lieber einen weiteren An trag, der an dieser Stelle zu veröffentlichen nicht geboten erscheint, überläßt mau die weitere Erwägung und Beschlußfassung dem Gesamtvorftaade. Noch beschließt die Versammlung, die zur Vorlesung ge- langten Statuten bis auf weiteres beizubeholt»». Herr Rechtsanwalt Stiehler spricht nach Vortrag det Protokolls noch den Wunsch aut, daß die Thätig- keit des Städtische» Vereins ei«, ersprießliche wer den möchte. Die Versammlung wurde um 11 Uhr geschloffen. * — DaS „Tanganyika-Dampfer-Komitee," das sich in Berlin unter dem Protektorat Sr. Hoheit des Herzogs Johann Albrechtzu Mecklenburg-Schwerin und unter dem Vorsitz deS Kaiserl. Gouverneur- Herrn Major Dr. von Wissmann gebildet, hat so eben «ine» Aufruf erlasse», de» unsere Leser im An- zeigenteil finden. Wir weisen auch an dieser Stelle nochmals auf daS patriotische Unternehmen hin. * — Eallnberg, 20. Jan. Der Kirchen- vorstand von Callnberg gedenkt am nächsten Soun- tag abend- 8 Uhr im Schützenhau» einen Familien- abend zu veranstalte». Solcher Familtenabend ist immer gern besucht worden, einmal weil er Gele genheit zur Bethätiguug gemeinnütziger und wohl» thätiger Gesinnung bot, sodann besonder- wegen seiner Darbietungen, die bei aller Schlichtheit doch Herz und Gemüt froh stimmen können. — Lin« Bortrag de- Herrn Lehrer Schaller über Melanch thon, deffev 400jährigr GeburtSfeier i» dies«« Jahre von der gauzrn evangelischen Christenheit in dankbarer Freud« gefeiert werde» wirb,-ehe» voran» »ab schließen sich a» «avai-fache, uuiflkalische Bor- trägr. Ihr« Mitwirkung habe» u»ter andere» freund lichst zugesagt der Gesangverein unter Leitung des Herr» Direktor Schmidt, Fräulein Hansch, Lehrerin am KSmgl. Lehrerinueuseminar, Herr Kantor Fischer alS Leiter de» KirchenLorS. Der Ertrag soll zu nächst dienen zur Bezahlung der neuangeschafften Hüte für da- Kirchenchor, sodann aber zur Fortführung der kirchlichen Gemeinde- und Krankenpflege. DaS Eintrittsgeld ist auf 25 Pfg. festgesetzt worden, ohne daß »och oben eine Grenze gezogen wäre. Ei» zahl reicher Besuch auS dem KreiS der Freunde solcher Familienabende auch von den Nachbargemeinden her wird dankbar begrüßt werden. — Die Frage, ob und inwieweit Empfänger von Invaliden-, Alters- uud Unfallrenten noch fer nerhin Beitragsmarken verwenden müssen, wird in einer soeben getroffenen Entscheidung deS ReichSoer- sicherung-autteS geregelt. Nach derselben ist bei Bezug von Altersrente Voraussetzung für de» Fort bestand de» BersicherungSverhältnisseS die Möglich, keit, mindestens noch den dritte» Teil deS früheren Tagelohnc» verdienen zu könne». Ob dem Reuten, rmpsänger auS Wohlwollen mehr Arbeitslohn ge« zahlt wird, als er nach leinen Leistungen verdient, ist dabei nebensächlich. Für Empfänger von Jnva- lidenrente hört die Versicherung-Pflicht stets auf. Noch teilweise arbeitsfähige Empfänger von Unfall- rente endlich können auf ihren Antrag von der Mar- ketwerwendung befreit werden, sobald die Jahre», reute mindestens 114.70 Mark beträgt. — Mit Rücksicht auf die Bewilligung des Armen recht« bei Prozessen ist neuerdings vom königliche» Justizministerium eine wichtige Verordnung erlassen worden, in der unter anderem darauf hingewiese» wird, daß die Bewilligung de« Armenrechts zwar lediglich dem Ermessen der Gerichte zustehe, daß aber der Nachteile wegen, die dem Gegner auS einer ungerechtfertigten Bewilligung de» SrmenrechtS er wachsen, einige besondere Umstände zu berücksichtigen seien. Bri der Beurteilung des Unvermögens der Gesuchsteller habe» sich einige Gerichte anscheinend an da- im Lrmuttzeugnisse niedergelegte Schluß- gutachten der Verwaltungsbehörde für gebunden er achtet. Den Formularen zu ArmatSzeugniffen liegt diese Auffassung nicht zu Grunde. Auch die AuLleger der Zivilprozeßordnung sind fast eiuhellig der Mei nung, daß das Armenrecht zwar nicht ohne Er langung de» Armutszeugnisse» erteilt, aber trotz der Bezeugung dr» Unvermögens versagt werden könne, und daß das Gericht auf Grund der im Zeugnisse festgestelltrn Umstände in jedem Falle frei zu be stimmen habe, ob ein Unvermögen in dem Sinne de» § 106 der Zivilprozeßordnung vorhanden sei. — Dresden, 15. Jan. Ein bedauerlicher UuglückSfall spielte sich gestern abend hier auf der Zwickauerstraße ab. Hier wurde ein vor den Roll wagen eine» Spediteur- gespannte- Pferd störrisch und war trotz aller angewandte» Mittel nicht von d«r Stelle zu bringen. DaS rasch sich ansammelnde Publikum schob den Wagen bi» zur Falkenbrücke uud hier begann ei» junger Mann mit der von dem Kutscher erhaltenen Peitsche auf den störrischen Gaul elnzuhauen. DaS Tier schlug au- uud traf dabet seine» Peiniger so unglücklich iu- Gesicht, daß das selbe kurz darauf nur einer zerrissener, Fleischmaffe glich. Der Schwerverletzte wußte sofort dem Kran kenhaus übergeben werde». — 600,000 Mark hat Dresden voa dem Fabrikbesitzer Hampel geerbt, und zwar soll da- Geld zur Erbauung einer protestantischen Kirche in der Wilsdruffer Vorstadt verwendet werken. Für den Fall, daß der Grundstein za dieser Kirche innerhalb 4 Sahre» noch dem Lode de« Erblasser» nicht ge legt sein sollte, fällt da» Vermächtnis an die katho lische Kirchengemrttwe. — Leipzig, 19. Ja». Se Majestät der König Albert trifft bereit- am 1. Februar abmids i» Leipzig ei». — Chemnitz, 15. Ja». Da» hiesige Land gericht verurteilte einen geriebene» Hochstabler, den in Köse» bet Nauwburg geborenen und oft vorbe straften Kaufman» B. Schröter zu sech» Jahren drei Monate» Zuchthaus und 450 Mark Geldstrafe. Schröter hat in vielen deutschen Städten unter dem Namen eine- „Freiherr« von Berlek" und „Schrift steller» Freiherr von Trotha" Schwindeleien ver übt. Hier hat er al» Rechtskonsulent Harmlose arg betrogen. — Der Buud der Landwirte hielt unter dem Vorsitz des Herrn August Barth-Stenn am ver gangenen Dienttag, den 12. Januar, im Hotel „Deutscher Kaiser" in Zwickau eine Bersammluug ab, welche sehr stark besucht war. Herr Oswald Schmtdt'Freiberg sprach über „Die Lage der Land wirtschaft und die Mittel zur Abhilfe de- Notstän de»". Redner legte zuvörderst dar, daß alle Die jenigen, welche ihr Vaterland lieb habe», vor allem für die Existenz der Landwirte, wie überhaupt für da« Wohlergehen de» Mittelstände- eintreten müßten. Als Mittel zur Hebung der Landwirtschaft bezeich nete der Vortragende da» Margarinrgeseg, die Auf hebung der Transttlager und de» ZollkreditS für die Getreide-Importeure, ferner die Einführung der Doppelwährung. Im Weiteren berührte Redner die Börsenreform und sprach soda»» noch über die Be- deutung der landwirtschaftlichen Frage. Au den Vor stand des Bunde« wurde eine Kundgebung gesandt. Erwähnt sei auch noch, daß in einer engeren Sitzung, welche dieser Versammlung vorausging, Herr Ernst Barth al« Haupt-Delegierter des Bezirk- gewählt wurde. — Waldenburg, 19. Jan. In da« hie sige Königl. Schullehr,rsrminar hat die Influenza ihren Einzug gehalten. E- waren an derselben mehr al» 100 Schüler erkrankt. Infolgedessen wurden gestern die Seminaristen vorläufig bis zum 31. Ja nuar in ihr« Heimat entlafseu. — Buchholz, 18. Jan. I» einer Holzbild- hauerei hier hat sich am vergangenen Sonnabend «iu sehr beklagenswerter Unglücksfall zugetragev. Ein 16 Jahr« alter, daselbst beschäftigter Lehrling kam beim Auflege« deS TrauSmisfionSriemen» za einem Schleifstein dadurch zu Schaden, daß ihm die rechte Hand abgerissen wurde und er noch mehrere Arm brüche erlitt. Dew TiefbeklagenLwerten mußte im Krankenhause zu Buchholz der rechte Ar« oberhalb de» Ellbogengelenke» abgelöst werden. Dem jungen Mensche» ist die Schuld an diesem Unglück selbst beizumeffe», da eS in jenem Betriebe den Lehrlinge» ausdrücklich verboten ist, sich an der Transmission zu vmgreife».s — Eine sonderbare Hochzeitsfeier wurde kürz lich in Brockwitz begangen. Al» Schmaus u»d Tanz, die bis zum grauenden Morgen gewährt hatten, vorüber waren, erhob sich der HochzeitSvater zu seinem ersten Toaste — bisher hatte eitel Schweigen geherrscht — und diese- Toaste- Inhalt war: „Meine lieben Gäste und Fretnde s Ich dächte 'S wäre nu genug. Nu woll'n mer Jeder bezahlen!" Staunend und — seufzend zahlten die HochzeitSteilnehwer ihren Teil. ES kamen aus den Kopf gegen 5 Mark. — Nerchau. Mit herannaheudem Osterfeste wird an manch« Elter» die wichtige Frage heran- treten, welchen Beruf lasten wir unserr» Sohn am besten ergreifen? LS wird ihnen deshalb nicht un angenehm sein, wenn »hre Aufmerksamkeit auf die 1892 gegründete and seitdem in erfreulichem Wachs tum begriffene städtische Beamtenschule zu Nerchau gelenkt wird. Sie bildet junge Leute für den Ver« waltung»-, Post-, Eisenbahn- und Privatdienst aus» gründlichste und gewissenhafteste vor. Da die ge nannt« Anstalt keine auf hohen Gewinn zielende Privatsp«kulatiov, sonder» ein« von der Stadt Ner chau in» Lebe» gerufene und unterhaltene Schule ist, so ist ihr Fortbestand «nd die Gediegenheit ihrer