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März 1912. — Nach der Statistik des Deutschen Reiches von 1911, Z.28, sind im Jahre 1909 im kleinen Königrache Sachsen 1521 Selbstmorde vorgekommen (32 ans 100000 Ein wohner), im Verhältnis zur Gcsamleinwohnerzahl wesentlich mehr als in Preußen, Bayern, Württemberg und Baden. Ehedem, noch zurzeit unserer Großväter wurde der Selbstmord als eine schwere Versündigung gegen göttliche und menschliche Ordnung öffentlich gebrandmarkt durch Verweisung an eine besondere Begräbnisstelle, Verweigerung des Ehrengeleits usw. Wir sind weit davon entfernt, jene Zelt uns zurückzuwünfchen. Bei den jetzigen Verhältnissen, zumal den großstädtischen, könn ten Abschreckungsmittel dieser Art nur zu argen Härten und, was »och schlimmer, zu empörenden Ungleichheiten führen. — Unser nur allzu weichliches Geschlecht ist aber entschieden in das andere Extrem verfallen, den Selbstmord mit übermäßiger Milde zu beurteilen und zu behandeln. Daß man dem ein zelnen Selbstmörder gegenüber die Pflicht des Nicht-Nichlens übt, ist sicher nur löblich, da niemand zu solchem Nichteramte berufen und bei der Undurchdringlichkeit der dem Selbstmorde vorangegangencn Seelenvorgänge befähigt ist. Liegen im ein- zänen Falle unzweifelhaft mildernde Umstände vor (wie erb liche Belastung, schwere Krankheit, Geistes- oder Gemütsstöcung). müßen sie selbstverständlich gelten, wie sie von den Gerichten selbst Dieben, Totschlägern und Mördern zugute gerechnet Werden. — So viel aber auch schonende Milde im einzelnen Falle geübt werde, so entschieden möchte andererseits die Vec- werfung des Selbstmordes an sich als eines schweren Ver gehens gegen den, der das Leben gegeben hat, und gegen die menschliche Gesellschaft ausgesprochen werden. Leider geschieht das heutzutage nur zu selten und mit zu wenig entschiedenem Nachdruck. Viele vermeiden eS, jmcs Thema überhaupt zu berühren in übertriebener Rücksichtnahme auf einzelne, deren Gefühle geschont werden sollen. — Wir scheu, welche Frucht solche Milde getragen hat. Nicht minder erschreckend als die große Zahl der Selbstmorde ist doch die Tatsache, daß sie gar häufig von ganz Jugendlichen, ja halben Kindern, um nich tigster Anlässe willen verübt werden. Mit Entsetzen liest man oftmals, daß unreife Menschenkinder wegen einer zu erwarten den häuslichen Strafe, der Nichlversctzung in eine höhere Schulklaffe, der Nichterfüllung eines heiß gehegten Wunsches, wohl gar eines Mißerfolges in der Liebe das ihnen anver traute kostbare Gut des Lebens weggeworfen haben. — An gesichts solcher und ähnlicher Vorkommnisse sollten doch alle Ellern, Lehrer und Erzieher und nicht nur sie, sondern alle, die ein Herz für ihr Volk und den guten Willen haben, die sittliche Wellocdnung ihresteiis kräftig zu stützen, es als hei- iige Pflicht ansehen, ihren tiefinnerlichrn Abscheu vor dem Selbstmorde bei jeder Gelegenheit mit vollem Nachdruck ohne Scheu vor der Verletzung zarter Gefühle zu bekunden. Selbst wenn man von der religiösen Seite der Sache dabei ganz absieht, wird nachdrücklich darauf hinzuweisen sein, daß der mit klarem Bewußsein ausgeführte Selbstmord eine Tat sträflicher Selbstsucht ist. Anstatt den Seinigen und der meuchlichen Gesellschaft weiter nach dem Maße seiner Kräfte zu dienen, hinterläßt der Selbstmörder den ihm Nächststehenüen außer der Schande die üidige Sorge, das auszugleichen, was er in Selbstsucht unausgeglichen gelassen hat, das mit Opfern zu ordnen, was sie verstört und verwirkt Vorsinden. Vor allem gilt eS, den Selbstmord des Nimbus zu entkleiden, der ihn in unklaren Köpfen umfließt. Wenn die antike Philosophenschule der Stoiker dem Welsen gestattet hat, unter gewissen Umständen des Lebens sich zu entäußern, so hat sie dabet nur an außerordentliche Fälle gedacht, in denen dieser sich behindert sieht, ein seinen Grundsätzen entsprechendes, seiner würdiges Leben zu führen. Im übrigen hat gerade l^ue heidnische Schule, die oft zur Verteidigung des Selbst- wocdes herangezogeu wird, ihre Jünger zum geduldigen Aus- Mlen in Leiden aller Art und unerträglich erscheinenden Ver hältnissen kläftigst ungehalten. Unser Geschlecht, das nur zu ö°»eigt ist, selbst mäßige Leiden und Elschwerniffe des Lebens unerträglich zu finden und darob zu verzweifeln, soll sich nur Nicht auf jme heldenhaft gesinnte Weisen des Altertumes zu seiner Entschuldigung berufen. Wenn jemand z. B. jahrelang ui Unzucht, Völlerei, Vergnügungssucht fröhlich dahinlebt, um schließlich durch einen Pistolenschuß der unvermeidlichen Schande und dem Zusammenbruch seiner Existenz zu entgehen, sv ist das alles andere als ritterlich und heldenhaft, es ist ruchlos und feige zugleich. Offenbar gehört ein ganz anderer Heldenmut dazu, die Folgen törichten, verwerflichen Handelns lahrelang ergeben zu tragen, als in einer Stunde großer, lvohl gar noch künstlich gesteigerter Aufregung seinem Leben Amen wenigen Minuten ein Ende zu machen, „in seiner Sünden Blüte, unvorbereitet, die Rechnung nicht geschloffen", wie es in Hamlet heißt. Deshalb: Fort mit dem Selbstmord ! suchen. Der Beamte W. wurde jedoch auf das Vorhaben auf merksam und sprang herzu. Nunmehr entspann sich zwischen den beiden Beamten und dem Sch. ein harter Kampf, bis es — Voraussichtlich werden Ostern d, I. 78 Neulinge in hiesiger Schule ausgenommen und zwar 29 Knaben u. 49 Mädchen, gegen 75 im Jahre vorher. — Die Musterung der Militärpflichtigen im Aus hebungsbezirk Dippoldiswalde erfolgt: für Börnchen bei Possen dorf, Hänichen, Possendorf, Wilmsdorf und WiltgeuSborf Freitag, den 29. März ds. Js., vormittags viertel 9 Uhr im Ecbgertchtsgasthof in Kreischa; sür B o r l a s, G ro ß ö l s a, Höckendorf Mittwoch, den 10. April d. I-, vormittags 7 Uhr; sür Spechtritz und Wendischcarsdorf Freitag, den 12, April d. I., vormittags 7 Uhr und die Losung und das Zurückftellungsverfahren für den gesamten Aushebungsbezirk Sonnabend, den 13. April d. I-, vormittags viertel 11 Uhr im Gasthof zum Stern in Dippoldiswalde. — Grundbuchsachen werden vom Amtsgericht in Dip poldiswalde Sonnabends von 8—1 Uhr, an Werktagen vormittags von 8—12, nachmittags von 2—4 Uhr erledigt. — Staatsunterstützung für Handswerks lehrlinge. Während der Zudrang zu den Gelehrten- und Beamtenberufen trotz der selbst an zuständiger Stelle wiederholt erhobenen warnenden Stimme fortgesetzt ein gewaltiger ist, hat der Hand werkerstand schon seit Jahren unter einem fühlbaren Gehilfen mangel zu leiden. So sind manche Handwerke infolge des unzureichenden Nachwuchses und des zunehmenden Lehrlings- und Gehilfenmangels in ihrer Weiterentwicklung schwer ge hemmt. Mit Rücksicht auf diese bedauerliche Erscheinung und von der Erfahrung ausgehend, daß geeignete und befähigte junge Leute dem Handwerk oft nur deshalb verloren gehen, weil deren unbemittelte Eltern die mit der Lehrlingsaus bildung verbundenen Kosten nicht zu tragen vermögen, hat das Königliche Ministerium des Innern auf Vorschlag des Verbandes sächsischer Gewerbe- und Handwerker-Vereine die Gewährung staatlicher Beihilfen zu den Kosten der Lehrlings ausbildung an befähigte, würdige und bedürftige Handwerks lehrlinge beschlossen. In Betracht kommen hierbei nur Lehrlinge solcher Berufe, m denen anerkanntermaßen Lehrlingsmangel besteht, wie z. B. beim Sattler-, Klempner-, Maler-, Schneider-, im Betrage von 16 995.87 Mk. Kleine Notizen. In Radeberg sprang die 1858 ge borene Hutmachers - Ehefrau Urban, die an einem schweren Nervenleiden litt, in den Goldbachteich, wo sie auch den ge suchten Tod fand. — In allen Karlonnagenfabriken in Ber lin ist die Arbeit am Montag nicht ausgenommen worden, sodaß diese Industrie gänzlich lahm gelegt worden ist. — Unter dem Verdacht des Verrats militärischer Geheimnisse sind in Frankfurt a. M. drei Personen verhaftet worden. — Der Nudolstädler Landtag, in dem die sozialdemokratische Fraktion die Mehrheit besaß, wurde aufgelöst. — In Waltersdorf bei Zittau herrscht große Aufregung über einen dort begangenen Doppel mord. Die Frau des Obermeisters Gittler und ihre 18.Jahre alte Tochter wurden erschossen in ihrer Wohnung ausgefundcn. Als mutmaßlicher Täter kommt ein junger Mann aus der Nachbarschaft in Be tracht. Der Mörder ist ein 19 Jahre alter Arbeiter namens Kraft, der auf Großschönauer Flur erschossen ausgefunden wurde. Zwischen ihm und dem Mädchen scheint vor der Tat ein heftiger Kampf stattgcfunden zu haben, da die Kleider des Mädchens mehrfach zerrissen waren. — Vom Schwurgericht Zwickau wurde der 20 Jähre alte Handarbeiter Paul Arno Espig aus Lauter i. E. wegen — Beim Transporte einer großen Steinplatte im bahr. Grenzsteinbruche Randersacker kippte die Platte unvermutet um und erdrückte den 48 Jahre allen Steinsetzpolier Knorr. — In Lauenburg bei Danzig fand unter Aussicht mit regelrechten Sekundanten ein sportmäßiger Boxwettkampf zwischen zwei Primanern statt. Beim 21. Gange brach der eine der Kämpfer zusammen und starb an Gehirnblutungen. — Die Verluste, die England durch den Bergarbei te r st r e i k an dem Nationalvermögen erleidet, werden auf die Dauer von zwei Wochen auf 2 einhalb Milliarden Mark /Kn- Ku, -Ku, schließlich gelang, den wie rasend sich gebärdenden Sch. zu überwältigen und ihn mittels Geschirr dem Amtsgericht Tha randt zuzuführen. Da er sich an den Beamten tätlich ver gangen hat, dürste dieSache noch ein gerichtliches Nachspiel haben. — Bei der Se ifersdorfe r Gemetndeverbandsspar- lasse wurden im Monat Februar 72 Einzahlungen im Betrage! geschätzt, von 7900.32 Mk. bewirkt, dagegen erfolgten 28 Rückzahlungen Brandstiftung in 5 Fällen und versuchter Gefährdung eines Eisenbahntransportes zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus ver urteilt. Er hatte 3 Scheunen in Brand gesteckt, zwei Wald brände verursacht und außerdem auf der Bahnstrecke Lauter —Neuwelt einen Schleifklotz auf dis Schiene gelegt, der aber von der Lokomotive auf die Seite gestoßen worden war. Der jugendliche Verbrecher gab als Entschuldigung an, er habe die Taten im Rausche verübt. — Andauernd kommen Nachrichten über die Schließung von Fabriken und die Stilllegung öffentlicher wie privater Werke aus allen Teilen Englands, besonders jedoch aus den Eisenbahnindustrie-Bezirken. Der Schiffsverkehr, hauptsächlich an der Küste, wird immer unregelmäßiger. Die Zahl der jetzt wegen Kohlenmangsls feiernden Arbeiter wird auf 270 000 geschätzt, abgesehen von den Bergarbeitern. Die Eisenbahn- Gesellschaften ließen 2600 Wagen weniger als gewöhnlich laufen. Große Unzuträglichkeilen stellen sich überall ein. — Die Marineverwaltung beabsichtigt, vom April d. I. ab die aus vier großen und sechs kleinen Kreuzern bestehende Aufklärungsflotte von Kiel nach WilhelmShafen zu verlegen und dauernd in der Nordsee zu stationieren. — In der Kurstraße, dicht am Spittelmarkt in Berlin, versuchte der Hausdiener Pyltlick die Gastwirtin Schell zu er morden. Nach Beraubung der Ladenkaffe wurde der Täter flüchtig. — Eiir Opfer seines Berufs ist der 37 jährige Arzt Dr. Dege in Netzschkau geworden. Auf nächtlichen Berufs wegen hatte er sich eine Erkältung zugezogen, die zu seinem Tode führte. — Bei einer Haussuchung wurde in Lengenfeld i. V. ein großes Diebesnest beim Fabrikfeuermann Lorenz ent deckt. Zahlreiche Kisten waren vollgepackt mit Tüllspitzen, Gardinen, Seifen, Zigarren, Bindfaden usw. — Grobe Ausschreitungen gegen Arbeitswillige haben sich in Plauen mehrere streikende Stickereiarbeiter zuschulden kommen lassen. Ein Arbeitswilliger wurde schwer mißhandelt. Dresden. Nachts tötete sich die 31 Jahre alteWirl- „ schafterin Rosa Richter durch Bitterkleesalz in der Wohnung Tischler-, Schmiede-, Schuhmacher-, Stellmacher-, Glaser-, ihrer Herrschaft in Vorstadt Cotta. Bäcker-, Steinbildhauer-, Holzbildhauer- und beim Ofensetzers — Eine furchtbare Familienlragödie hat sich Sonntag Handwerk. Gesuchs um Gewährung solcher zwischen 40—60 abend zwischen 10 und 12 Uhr in der Wohnung des Markt- Mark pro Lehrjahr schwankenden Beihilfen sind an die zu-Helfers und Zemenlarbeilers Ernst Pölter, Konkordienstraße 32, ständige Gewerbekammer zu richten. Es ist dringend zu tvün- Hinterhaus (Vorstadt Pieschen) zugetragen. Als Pölter um scheu, daß diese Fürsorge der Königlichen Staatsregierung wie die genannte Zeit von einem Ausgange nach Hause zurück- überhaupl die nicht ungünstigen Aussichten im Handwerk recht kehrte, geriet er mit seiner Ehefrau, die bereits im Bett lag, viele Väter veranlassen, ihre zu Ostern die Schule verlassenden j in heftigen Streit und griff im Laufe desselben nach einem Söhne dem Handwerk zuzuftthren, welches seinen goldenen Hammer, mit dem er auf die Frau einschlug. Als er sah, Boten nicht verloren hat und bei verhältnismäßig bescheidenem daß die Frau tot war, ergriff er die Flucht und eilte nach !Mittelaufwand die Möglichkeit der Selbstständigmachung bietet.'der Elbe zu, wo er wahrscheinlich den Tod durch Ertrinken — Heute Donnerstag früh 5 Uhr sollte der in S p ech ts-jgesucht hat. In der Schlafstube, in welcher sich daS Drama Hausen bei Hartha wohnende Provlsionsreisende Sch. wegen jabspielte, schliefen die beiden Kinder des Ehepaares, zwei 5- Leistung des Offmbarungseides von den Tharandter Gerichts-bezw. 7 Jahre alte Mädchen. Pölter beging die Tat im Vollziehergehilfen M. und W. verhaftet werden. Als M. inj Jähzorn. — die Wohnung Einlaß begehrte, sprang Sch. aus einem F-nster! der im Parterre gelegenen Wohnung und wollte das Weite