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mnitz ruhig. Land- .:2i. I V 6. lichti. vchen Uhr. .: 28. V 2. >:27. V 3. ggon- ndelS- 928. ig/ mheu, i,so. ! ver. e per -I7L, beh. ', be. mnttz. >ggen- , ohn« 17,»0. mheu, 4,»«, !hem- i La- hl In Str»h Erich rbcn: nberg Siddy Kaus- Hr. Vogel malz, Frau eipzig i. R. !ußig; Ischen Erich lretär Sdgar f 1 Dresden, Freitag, 3 August T92S 7lr. TSV Oer französische Ministerbesuch in Köln für der Stadt Köln begrüßen zu können. mit Trotzdem sei Der den galt und setzt wird, gleichzeitig zu gewinnen. Gebe Gott, daß es sie nütze! Der Trinlspruch des Oberbürgermeisters einem wahren Frieden, dem Minister Herriot den übrigen Gästen. einzelnen Menschen untereinander unerlaubt ist, das muß auch im Verkehr der einzelnen Staaten zueinander unerlaubt sein. Lernen wir einander kennen, glauben wir einander, vertrauen wir einander! Das ist der Weg zum Frieden. Frank reich hat die Möglichkeit, daS Herz Deutschlands des ver- daß Ver. zur von der angeblichen Äußerung des Generaldirektors der Reichsbahn, vr. Dorpmüller, über ein bay- risches Reservatrecht aus, das an dem Un glück die Schuld tragen solle. Die'zÄußerungen vr. Dorpmüllers seien aber unrichtig wiedergegeben worden. Er habe von einem bayrischen Reservatrecht überhaupt nicht ge- sprachen. Der Staatsvertrag enthalte auch keine Bestimmungen, die sich auf den Bahnbetrieb selbst bezögen. Es könne daher von einem bayrischen Reseroatrecht gar nicht gesprochen werden. Wenn jetzt hier und da versucht werde, aus dem be klagenswerten Eisenbahnunglück politisches Kapital gegen Bayern zu schlagen, so müsse diese Verirrung des politischen Kampfes nachdrücklich zurückgewiesen werden. Das letzte Todesopfer festgestellt. München, 2. August. Im städtischen Hauptausschuß widmete Ober- bürgermeister Scharnagl den Angehörigen der Opfer des Eisenbahnunglücks einen warmen Nach ruf. Nunmehr ist auch die letzte bisher noch un bekannte Leiche agnosziert worden. ES handelt sich um Oskar Löhrl, Pfarrer aus Westheim bei Schwäbisch Hall, Oberamt Hall. Besuch hänge nicht zusammen akuten Fragen der Politik. ! Oie Aufräumung -er Ltnglücksstätte. AugSburg, 2. August. Die Eisenbahnflrecke bei Dinkelscherben ist wiederhergestellt und der Verkehr konnte nach beiden Richtungen wieder ausgenommen werden. Die unversehrt gebliebenen oder nur leicht be schädigten Wagen de« UnglückszugeS sind bereits abgeschleppt. Eine größere Anzahl von Eisenbahn- arbeitern bemüht sich, die umgestürzte Lokomotive und die beiden zertrümmerten Magen mit Hilfe von Kränen zu heben umfassende Mission ohne die Mitarbeit deutschen und französischen Gedankens wirklichen! Ich wünsche, meine Herren, die Zusammenkunft in Ihrer Stadt die treter der ganzen internationalen Presse Oas Festessen im Gürzenich. Köln, 2. August. Zu Ehren des französischen Unterrichtsministers Herriot sand heute abend im Gürzenich ein Essen statt, in dessen Verlaus Oberbürger meister vr. Adenauer die Begrüßungsrede hielt. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, den Vertreter des Präsidenten und die Vertreter der öffentlichen Meinung Frankreichs im Namen Hervorhebung der symbolischen Bedeutung veranlaßt, die diese Kundgebung verdient. Der Stadt Köln muß man danken, daß sie diese Kundgebung veranstaltet hat, um den hervor ragendsten Vertretern der Presse zu sagen, daß sie uns helfen, der unglücklichen Menschheit den Frieden zu bringen. Und so, meine Herren, wird unser Zusammensein bei Ihnen mehr als ein bloßer Borwand zu einem Austausch leerer Höflichkeitsformeln bedeuten. Tank Ihrer wird diese feierliche Gelegenheit es ge statten, daß sich Menschen von gutem und bestem Willen, von denen jeder sein Vaterland innig liebt, vereinigen, um einen Aufruf an alle großmütigen Seelen zu richten und selbst zu verkünden, daß es ihr brennender Wille ist, die Menschheit in der Arbeit und in dem Frieden zu versöhnen. Das Werk, zu dem wir uns berufen fühlen, wird, wie Herr Oberbürgermeister vr. Adenauer gesagt hat, viele Schwierigkeiten und Gefahren durchmachen; aber haben wir nicht selbst hier den Beweis vor Augen von der Geduld, die der starke Glaube auf sich zu nehmen vermag? Hier ragt eine der herrlichsten Schöpfungen jener Baukunst empor, die den universellen Drang des Menschen nach dem Geiste versinnbildlichen wollte. Um Ihren Dom zu bauen, waren nicht weniger al« sech- Jahrhunderte notwendig. Noch schwieriger mag es vielleicht scheine«, ein Unternehmen zu Ende z« führen, da» alle« Leidenschaft«« trotz«« muß. Oie Untersuchung. Berlin, 2. August. Die vom Reichsverkehrsministerium und von der Hauptverwaltung der Deutschen Reichsbahn zur Untersuchung der Ursachen der Dinkel scherbener Eisenbahnkatastrophe entsandte Kom mission ist heute morgen in Bertin eingetroffen und hat dem Generaldirektor der Reichsbahn vr. Dorpmüller über ihre Feststellungen eingehenden Bericht erstattet. Nach vr. Adenauer gab der Reichs kommissar der „Pressa", der frühere ReichSinnen- minister vr. Külz, seiner dankbaren Genugtuung über die Beteiligung Frankreichs an der Aus stellung unv über den Besuch Herriots Ausdruck und erklärte sodann, daß die große internationale Kulturschau der „Pressa" die von der Presse her orientierte Versinnbildlichung der daS öffentliche Leben beherrschenden geistigen Kräfte der einzelnen Völker und der geistig politischen Auseinandersetzung in der Welt sein soll. vr. Külz zitierte das Wort Herriots: „Für den Frieden kann nur wirken, der innerlich friedlich gestimmt ist" und gab der Hoffnung Ausdruck, der französische Minister werde sich davon über zeugen, daß dieses Wort auch für Deutsche zutreffe. Tie spontanen Äußerungen deutschen Vollstumes und deutschen KnllunvillenS, wie sie sich auf dem Deutsche» Sängerfest in Wie« und auf dem Deutschen Turnfest in Köln gezeigt haben, hätten nichts Aggressives gegen andere Völker und Staaten, im Gegenteil, auch sie stünden im Dienste der friedlicher Menschheitsentwicklung dienenden natio nalen Strömungen, vr. Ml; erklärte, er vermöge keinen Grund zu erkennen, warum die beiden großen Völker Frankreich und Deutschland sich zukünftig nicht gemeinsam in den Dienst friedlicher Höherentwicklung der Mensch« Freden beim Frühstück. Köln, 2. August. Der französische Unterrichlsminister Herriot gab heute mittag den Kölner Behörden und einer Anzahl geladener Gäste ein Frühstück im Hotel Excelsior, nachdem er am Vormittag verschiedene städtische Einrichtungen und die mit Hilse der Arbeitslosensürsorge errichteten öffentlichen Anlagen der Stadt Köln besichtigt hatte. In einer kurzen Ansprache dankte er den Erschienenen, insbesondere Oberbürgermeister vr. Adenauer, den Behörden und der Presse, und stellte in launigen Worten fest, daß alle Stadt Väter, sowohl in Deutsch land wie auch in Frankreich, die gleichen Sorgen haben. Tie Schulen, Spitäler und die Verschönerungsanlagen der Stadt Köln bewunderte er rückhaliloS und betonte, daß er von allen Punkten den Blick auf den Kölner Dom gehabt habe, der wie eine Idee in der Milte all dreier Leistungen stehe. Herriot schloß mit den Worten: „Fch danke Ihnen und der Stadt Köln, daß ich Gelegenheit gehabt habe, diese Leistungen zu bewundern. Franzosen und Deutsche sind hier in einer Atmosphäre der Herz lichkeit und Ruhe uns gemeinschaftlicher Arbeit vereint, auf deren Bestand ich trinke." Oberbürgermeister vr. Adenauer betonte in seiner Erwi oerungSansprache, Herriot habe, wa« ihm gezeigt worve« sei vom Straßenpflaster an- gefangen biS zu den Schulen, Mussen und Kliniken, mit den Augen des Bürgermeisters betrachtet; die Gemeinsamkeit der Sorgen und Interessen beruhe hier freilich auf verschiedenen Grundlagen. Wäh rend Herriot nur zwei Parteien in seinem Parla ment habe, müsse er, Adenauer, mit elf Parteien rechnen, vr. Adenauer dank!« für die große Herz- lichkeit, die aus den Worten des Ministers sprach, und trank darauf, daß die Atmosphäre der Ruhe unv Herzlichkeit ein immer größeres Maß an nehmen möge. Nach dem Frühstück empfing Herriot die in Köln anwesenden Pressevertreter, wobei er betonte, daß eine seiner Hauptaufgaben als fran zösischer Unterrichtsminister die sei, den kultu rellen, intellektuellen Kontakt zwischen den beiden Nachbarvölkern Deutschland und Frankreich herzustellen und zu vertiefen Der Minister betonte in diesem Zusammenhang seine guten Beziehungen zum preußi schen Kultusminister vr. Becker, über die ausgezeichneten sozialen und kulturellen Einrich tungen der Stadt Köln sei er nicht überrascht ge wesen, da er schon oft in Köln gewesen sei und infolgedessen schon mehrfach Gelegenheit gehabt habe, die hohen Leistungen dieser Stadt zu be wundern Zum Schluß betonte Herriot nochmals daß er alles getan habe und auch weiterhin tun werde, um die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich zu bessern, und wies dabei auf seine. Anwesenheit beim Beet- hovcnfest in Bonn hin, die ebenfalls diesem Ziel gedient habe. Im Anschluß daran fuhr der Minister mit seinen Begleitern zur „Pressa", mit deren Besichtigung der Nachmittag auSgefüllt wird. er von politischer Bedeutung. Wir haben, so fuhr vr. Adenauer fort, Furchtbare- erlebt, und da» alte Europa liegt in Trümmern. Wir stehe« an der Schwelle eine» neuen Zeitalters. Diese« neue Zeitalter kann ein bessere« werden, wenn die Gutgesinnten in allen Ländern kS wollen und dafür arbeiten. Die Presse aller Länder hat die Führerrolle auf diesem Wege. Möge die Presse der öffentlichen Meinung der ganze« Welt dahin wirke». Was im Leben der heit stellen könnten. Zwei Völker, die, wie das französische und das deutsche, der Welt in der Vergangenheit so viel geschenkt hätten, seien gerade dazu bestimmt, alles zwischen sich hinwegzu räumen, was ihren gemeinsamen Dienst an der Menschheit beeinträchtigen könnte. Wer auf richtig die Verständigung und die harmonische Zu- sammenarbeit unserer beiden großen Nationen wolle, der werde auch um so aufrichtiger bereit sein, endgültig den Schlußstrich unter Maß nahmen zu setzen, die auseiner anderen Zeit stammen, als die ist, der unsere gemein same Arbeit gellen soll. In dieser Beziehung darf der Satz Geltung beanspruchen: „Der Worte sind genug gewechselt, nun laßt uns endlich Taten sehn". Möge die große geistige Schau am Rhein, so schloß vr. Külz seine Ausführungen, auch dazu bei tragen, daS gegenseitige Verständnis zwischen den Völkern zu vertiefen und zu festigen. Hierauf ergriff Minister Herriot das Wort und dankte zunächst für die Worte des Willkommens. Frankreich habe der Kundgebung nicht fernbleiben können, die darauf abziele, die geistige Verbindung der Völker ak tiver und wirksamer zu gestalten. Wie Herr vr Külz es so treffend ausgedrückt habe, könne sich da» mißverstandene Na- tionakgefühl nicht in abstrakten Formeln äußern; es setze vielmehr die Kenntnis und die Achtung auch des Vaterlandes der anderen voraus, jede- Land müsse eine Anstrengung unternehmen, um sein Interesse und seine Rechte mit den allgemeinen Interessen der Menschheit in Einklang zu bringen. Mit lebhafter Genugtuung, fuhr der Minister fort, haben mich die Worte er füllt, mit denen der hochverdiente Vertreter der die Werke des Lebens einge erfordert. Es geht nicht ohne einen ununter brochenen Feldzug gegen Skeptizismus, Spott und Dummheit, gegen sich erneuernde Vorstöße der Gewalt; aber die Völker wollen den Frieden. Mit Dankbarkeit werden sie die Männer begrüßen, gleichviel welcher Nationalität, die ihnen endlich Ruhe bringen, Ruhe für ihre Arbeit rmd das Leben ihrer Kinder. Ihnen, meine Herren, kann ich hier die Versicherung geben, daß das republikanische Frankreich von der Notwendigkeit einer stabilen Organisation Europas und der Welt durchdrungen ist. Es hat im Lause der Zeiten selbst zu sehr gelitten, um nicht zu wün schen, daß der Wettbewerb der Nationen sich im friedlichen Eifer auf Wirtschaft und Wirtschaftsleben konzentrieren möge. Frankreich weiß, wie groß der Anteil Deutschlands auf allen Gebieten von Wissenschaft, Literatur und Kunst ist. Wie könnte ich mich nicht erinnern, daß ein deutscher Philosoph, wie Kant, uns die Pflicht unserer Zeit gelehrt hat, indem er uns die Ehr lichkeit jenes moralischen Gesetzes lehrte, das von jetzt an das Leben der Völker be herrschen soll, wie es schon bisher das Leben der einzelnen regelte. Für unsere Generation ist es ja das wichtigste Problem, der Gesellschaft der Nationen die Rechtsverfassung zu geben, die heute jeder nationalen Gemeinschaft ihre Sicherheit verleiht. Wie kann man eine so Zur Eisenbahnlatastrophe von Sinket Werben. Kein bayrisches Reseroatrecht. München, 2. August. Die bayrische amtliche Pressestelle wendet sich in einer amtlichen Auslastung gegen Angriffe, die anläßlich des Eisenbahnunglück« von Dinkelscherben in einem Teil der Presse gegen den bayrische« Staat gerichtet worden sind. Dies« Angriffe gingen Das ist ein Unterfangen, das viel Mut und viel Geduld Reichsregierung den Friedenswillen de« deutschen Volkes betont: nicht ohne tiefe Bewegung habe ich seine Erklärung vernommen, daß die Zukunft der Idee gehört. Frankreich hat immer, sobald es ihm möglich war, den Idealis mus hochgehalten, und man kann sicher sein, daß es seinen eigenen Traditionen treu bleiben wird und daß man es immer zu jeder ehrlichen Verständigung für den Frieden bereit- sinden wird. Der Minister dankte sodann Ober bürgermeister vr. Adenauer für den liebenswür digen Empfang, den er den französischen Gästen bereitet habe, und fuhr fort: Ich danke Ihnen, Herr Oberbürgermeister, daß Sie mit einer solchen Kraft gesagt haben, für alle zivilisierten Menschen sei die Zeit gekommen, in der die Presse, die so lange für die Werke des Todes genützt worden ist, nun Münchner Stimmen zur Eisenbahn katastrophe. München, 3. August. Im Anschluß an die amtliche Auslassung gegen eine politische AuSmünzung deS Eisenbahnunglücks von Dinkelscherben wenden sich die Blätter an: Freitag nachdrücklich gegen die Auffassung, als ob die Gruppenverwaltung Bayern- der deutschen Reichsbahn heute noch irgendwelche Sonderrechte hätte, die etwa mit dem Unglück in Verbindung gebracht werden könnten. Der „Bayrische Kurier" stellt fest, daß eine verkehr-politische Selbständigkeit Bayerns gar nicht mehr bestebe. ES könne also auch darin nicht eine Ursache der Eisenbahnkata strophen gesucht werden. Die „Münchener Neuesten Nachrichten" schreiben: Nach dem StaatSoertrag bleibe kein andere- Reservatrecht, al- daß der Sitz der Gruppenverwaltung und die Einteilung der Bezirke nicht ohne Einvernehmen mit der bayrischen Regierung geändert werden solle und daß sie Fahrplanwünsche äußern könne. Alle Betriebsvorschriften hätten mit dem Staat»« vertrag nicht« zu tun. Die« sei allein Sache der verantwottlichen Reichsbahn. Sächsische Slaalszeilung den Freistaat Sachsen Staatsan^eiger für Zeitweise Nebenblätter: Landtags-Beilage, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den Staatsforstrevieren. Verantwortlich für die Redaktion: I. v.: Oberregierung»rat Hans Block in Dresden. Erscheint Werktag« nachmittag« mit dem Datum de-Erschetnung«tage». Bezug-prei«: Monatlich 3 Mark. Einzelne Nummern 1b Pf. Fernsprecher: Geschäftsstelle Nr. 2129b — Schriftleitung Nr. 14S74, Postscheckkonto Dresden Nr. 2486. — Stadtgirokonto Dresden Nr. 140. Ankündigungen: Die 32 mm breite Grundzeile oder deren Raum 35 Pf, die 66 mm breite Grundzeile oder deren Raum im amtliche« Teile 70 Pf , unter Ein gesandt 1RM. Ermäßigung aus GeschästSanzeige», Familiennachrichten und Stellen gesuche. — Schluß der Annahme vormittag- 10 Uhr.