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Jede Woche erscheint eine Nummer. Lithographirt- Beiiagcn »nd in den Tert gedruckte Holzschnitte noch B-dürfniß. — Bestellun gen nehmen alle Buch. Handlungen, Postäm ter und ZeiiungS-Erhedi. zionen Deutschlands und des Auslandes an, — Abonncmentspreis im Eisenbnhn-Ieitung. Organ der Vereine deutscher Eisenbahn-Verwaltungen und Eisenbahn-Techniker. Buchhandel 7 Gulden rhei nisch oder 4 Thlr. preuß. Cour, für den Jahrgang — Einrnckungsgebühr für Ankündigungen 2 Sgr. für den Raum einer gespalte nen Petitzeile. — Adress e: „Nedakzion der Eisenbahn. Zeitung" oder: I. B. M etzler'sche Buchhand lung in Stuttgart. VVI Jahr, Ht. Februar L838. Vro. A« Eisenbahn-Oberbau. Jmprägnirung der Eisenbahnschwellen. — Eisen-Industrie. Eisen-Erzeugung in Großbritannien in 1856. — Schweizerische Eisenbahnen. — Literatur. — Verein für Eisenbahnknnde in Berlin. — Zeitung. Inland. Oesterreich, Bayern, Preußen, Sachsen. Ausland. Frankreich. — Personal-Nachrichten. — Verkehr deutscher Eisenbahnen. — Ankündigungen. Eisenbahn-Gberban. Jmprägnirung der Eisenbahnschwellen. Die Mitlheilung in Nr. 51 und 52 der Eisenbahn-Zeitung dem Jahr 1857 über diesen Gegenstand, ergänzen wir durch nachstehende Angaben über die Zubereitung der Hölzer durch Jmprägniren nach dem non Or. Boncherie aufgestellten Verfahre», entnommen einem Vortrag des k. k. Ralhs H. Engerth in einer Versammlung des österreichischen Jngenieurvereins und abgedruckt in der Zeilschrift dieses Vereins (Nr. 17 und 18 vom Sept. 1857). Für das Gelinge» des non Or. Boncherie ausgestellten Verfahrens ist es unerläßlich, daß der Säst noch feine Beweglichkeit besitzt und vermöge des Druckes durch die, die Fäulniß verhütende Flüssigkeit leicht verdrängt werden kann. Vom 1. September in manchen Ländern, im Allgemeine» aber vom 15. desselben Monats an gerechnet, nimmt di- vegetabilische Thätigkeit ab, das Laub beginnt sich zn färben, um kurze Zeit darauf abzufallen. In diesem Augenblicke klärt sich der Saft, zirsilirt lebhafter^. und weicht um so leichter der vor Fäulniß schützenden Flüssigkeit. Die im September, Oktober und November gefällte» Bäume können zn ihrer Präparirung in dem Maße, als sie später gefällt werden, einen längeren Zeitraum gefällt bleiben. Je vorgerückter die Jahreszeit ist, in desto geringerem Grade hat der Saft das. Bestreben zn gerinnen und die Kanäle im Zellen gewebe eines gefällten Baumes zu verstopfen. Im Oktober geschlagene Hölzer brauchen hierzu Zeit bis Ende November. Im Januar, Februar und März gefällte Hölzer bedürfen, vorausgesetzt, daß das gesummte Astwerk gestutzt wurde, um die Beweglichkeit des Saftes zu hemmen, Zeit bis Ende Mai. In der Regel erreicht der Saft der! noch auf dem Stocke befindlichen Bäume vom 15. April bis Ende Mai den höchsten Grad von Zähigkeit; die in dieser Jahreszeit geschlagenen Hölzer lassen sich nur sehr schwierig und im unvollkommenen Grade präpariren, da dicß die hierzu ungünstigste Epoche ist. Während der folgenden Monate Juni, Juli und August muß die Präparirung im Laufe der dem Fällen des Stammes folgenden 8 Tage geschehet,!, widrigenfalls die das Gerinnen befördernde Trockenheit bei einem ohnehin »och zähen Saft die Präparirmrg sehr erschweren und in vielen Fällen unvollkommen gestatten würde. Demnach kann man als allgemeine Norm annehmcn, daß die zur Jmpräg- nirung der Hölzer günstigste Epoche diejenige ist, in welcher sich auch ihre Fäl lung als vortheilhaft herausstcllt. In welcher Zeit die Jmprägnirung auch vorgenommen werden mag, so bleibt es jedenfalls von großer Wichtigkeit, die gesnndesten, geradwüchsigsten und überhaupt solche Hölzer hierzu zu wählen, welche weder angefanlt, noch mit zer klüfteten Stellen behaftet sind. Die die Fäulniß verhütende Flüssigkeit nimmt bei ihrem Eindringen in das Holz stets einen solchen Weg, auf welchem ihr die geringsten Hindernisse entgegenstehen. Sind die in der Jmprägnirung begriffenen Hölzer mit den oben angeführten Fehlern behaftet, so dringt die Flüssigkeit durch den schon angefaulten Theil oder durch, die Riffe hjZ zu der äußersten Rinde und fließt ab. Alle zu Schwellen bestimmten Rundhölzer werden in Stücke geschnitten, deren Länge die doppelte einer Schwelle um so viel übersteigt, als nöthig ist, um die Endflächen zu erneuern und, indem man diejenigen T heile wegschafft, in denen der Saft am schnellsten gerinnt und die Kanäle sich verstopfen, der Flüssigkeit einen Ausweg zu verschaffen. Für diesen Ucberschuß genügt eine Länge von 0,30- an jedem Ende des Klotzes, wenn man die Vorsicht gebraucht, den Baum nur erst wenige Tage vor der Präparirung zn zerthciien, namentlich in der heißen Jahreszeit., Um den Werkplatz herznrichten, legt man parallel zu einander ans eine angemessene geebnete Fläche 4 Balken mit einer Neigung von V.oa '» ihrer Längenrichlnng; die Länge derselben ist so z» wählen, daß wenigstens 20 Klötze, deren Mitte» 2' 6" von einander entfernt sind, darauf Platz finden. Längs der beiden äußern Balken laufen rinnenartig ausgehöhlte Baum stämme hin, welche bestimmt sind, die von den Enden der Schwellen ablaufende Flüssigkeit aufznfangen und abznleiten; die beiden mittleren Balken sind von der Mittellinie der ganzen Vorrichtung rechts und links gleich weit entfernt, und lassen zwischen sich hinreichenden Raum für eine zur Ausnahme eines Bleirohrcs bestimmte Rinne, welches erstere mit dem, die Auflösung des schwefelsauren Kupferorydes enthaltenden Behälter in Verbindung steht. Das in der mittleren Rinne hinziehcnde und die Flüssigkeit zuleitende Blei rohr enthält in Entfernungen von je 2' 6" 20 kupferne Röhrenaufsätze, deren Mitten den zu imprägnirenden Schwellen entsprechen. Die äußern und mittler» Rinnen führen die von den Hölzern ablanfendc Flüssigkeit in eine Kufe ab, welche unter dem Niveau des Arbeitsplatzes ausge stellt ist, und ans der die Flüssigkeit mittelst Pumpen wieder gehoben wird, um, nachdem sie filtrirt und auf ihren ursprünglichen Gehalt von 1" Beaums ge bracht worden ist, nöthigenfalls von Neuem verwendet zu werden. Die zur Jmprägnirung dienende Flüssigkeit ist in 3 Kufen enthalten, die auf einem in der Mitte des Werkplatzes befindlichen Gerüste von wenigstens 25^ Höhe stehe», und im Boden hölzerne Ablaßröhren haben, welche 4" über dem selben anSmünden, nm diese Höhe für die Absonderung der Unreinigkeiten frei zn gewinnen. Jede dieser 3 Ablaßröhre kommnnizirt mittelst eines Kautschuk schlauches mit dem Blcirohre, das nach der Seite der Kufen in 3 Zweigen endigt. Jir der Nähe der Knfeu befindet sich auf dem Gerüste noch eine Säug pumpe von 5'/," lichter Weite, welche bestimmt ist, das zur Auflösung des schwefelsauren Kupferorvds nölhige Wasser zu heben. Die 3 Kufen werden in folgender Weise verwendet: die eine speist das bleierne Vertheilungsrohr, die zweite nimmt das von der Pumpe gehobene Wasser oder die schon einmal ge brauchte Flüssigkeit auf, und in der dritten überläßt man die vorbereitete Flüs sigkeit der Ruhe, um die Nurciuigkeite» daraus absctzen zu lassen; man verbindet aber die letztere mit dem VerlhciluugSrohre, sobald die erste geleert ist. Die zn imprägnirenden Hölzer werden auf die Balken gelegt und unter keilt, so zwar, daß ihre Enden senkrecht über den Ableitungsrinnen sich befinden und ihre Richtung wiukelrecht gegen die der Balken ist. In jedem Falle ist es jedoch bei jedem seit der Fällung verflossenen Zeiträume nöthig, die Endflächen zn erneuern, nm so der konservircnden Flüssigkeit leichten Ausweg zu verschaffen und den Hölzern die erforderliche Länge zu geben. Ist alles so vorgerichtet, so macht man in die Mitte jedes Klotzes einen Sägeschnitt, der bei schwachen Hölzern bis zu ungefähr des ^Querschnitts eindringt, bei starken aber selbst noch tiefer zu führen ist. Mit Hülfe einer Schraubenwinde hebt man dann unbedeutend die Mitte des Klotzes, wodurch der Sägeschnitt sich öffnet; hierauf bohrt man unweit des geführten Schnittes in einer der Hälften ein schiefes Loch von der Oberfläche des Holzes bis durch i die Wand des Sägeschniltes und befreiet letzteren sorgfältig von allen Spänen ' und Holzabfällen. Hierauf legt man einen Ning aus Seilwerk vou gleichem äußern Umfange mit dem Klotze und einer dem Sägeschnitt angemessenen Dicke in diesen ein/und trägt Sorge, daß dasselbe zwar mit seiner ganzen Dicke in dem Schnitte liege und in seinem ganzen Umfange genau schließe, aber doch auch nicht zu tief hinein greife nnd dadurch eine zu große Fläche bedecke, da deren Kanäle bestimmt sind, die fänlnißwidrige Flüssigkeit zn leiten. Entfernt man jetzt die Winde, mittelst welcher der Klotz i» der Mitte gehoben und unter stützt wurde, so senkt sich derselbe, die bcioen Seitcnwände des Sägeschnittes nähern sich und pressen de» eingelegten Scilring zusammen und der Umfang des Schnittes wird vollkommen geschloffen, und bildet ans diese Weise in der Milte der zn imprägnirenden Stelle einen künstlichen Behälter. In das gebohrte Loch wird ein Einsatzrohr von hartem Holze cingetrieben nnd an dieses der Kantschukschlanch befestigt, der bereits niit dem kupfernen Ansätze des Blcirohres verbunden ist, um die Verbindung zwischen dem mittleren Th-ile der Schwelle und dem kleine» Speiseröhre zur Vertheilung des Kupfer vitriols herznstellen, wobei während der ganzen Dauer der Vorbereitungen dieser