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Pfälzische Lndwigsbahn. *) Dem „Geschäftsbericht der Direkzion der Pfälzischen Lndwigsbahn für das Verwaltungsjahr 1856—57, erstattet an die Generalversammlung der Akzionäre, zu Ludwigshafen am Rhein am 5. Januar 1858" ist Folgendes zu entnehmen. Stand des Akzieu- und Prioritäts-Kapitals. Das Akzienkapiffl hat sich im Laufe des Jahres 1858—57 nicht vermehrt, indem keine neue Emissionen mehr stattgefuuden haben. Der Stand desselben ist daher der frühere, nämlich im Ganzen 23,318 Stück L 500 st. im Betrage von 11,659,000 st. Bei der jetzigen Finanzlage der Gesellschaft kann es nicht in der Absicht der Verwaltung liegen, die Zahl der Dividenden-Berechtigteu durch neue Akzien- Emissioneii zu vermehren. Das Prioritätskapital besteht aus drei verschiedenen Anlehen und beläuft sich auf 3,200,000 fl. Davon sind 100 Parzialeu mit einem Kapitalbetragc von 55,200 fl. heransgeloost, und hat sich sonach der Stand des Prioritäts kapitals ans 8190 Stück zu 3,144,800 fl. vermindert. Bau. Die Auslagen für den Bau und die Einrichtung der Hauptbahn haben bis zum Schluffe 1858—57 betragen 15/640,938 fl. Die Spezialrechnung für den Ban der Homburger Zweigbahn zeigt Pro 30. September 1857 einen Aufwand von 610,441 fl.; der Gesammtaufwand für Haupt- und Zweigbahn war daher 16,251,379 fl. Die Bauarbeiten der Zweigbahn, welche am 1. Juni 1856 in Angriff ge nommen worden sind, wurden so betrieben, daß die Eröffnung des Betriebes am 7. Mai stattfinden konnte; die Bauausführung ist bis auf einige ganz unbedeu tende Nacharbeiten vollendet. Mit den »och aufzuwendeudeu Summen wird sich der Gesammt-Bauaufwand für die Homburg-Zweibrücker Zweigbahn auf 680,000 fl. belaufen, mithin von der Voranschlagnugssumme von 700,000 fl. übrig bleiben 40,000 fl. Diese Erübrigung wird die Mittel bieten, allenfallsige Bauerwei- terungen, die sich nöthig erweisen sollten, oder eine durch deu Betrieb dieser Zweigbahn bedingte Anschaffung von Fahrapparaten zu bestreiten. Für die Erbauung des zweiten Geleises von der preußischen Grenze bis Ludwigshafen wurden im abgelausenen Betriebsjahr verausgabt 16,857 fl. und die Gesammtausgaben für das zweite Geleise belaufen sich auf 1,812,301 ff. Endlich haben die sonstigen Bauten und Anschaffungen im Belriebsjahr 1856—57 betragen 126,424 fl. Betrieb. Die Betriebs-Ergebnisse des abgelanfenen Jahres sind überaus günstig zn neunen. Sämmtliche Einnahmsqnelleu sind ergiebiger geflossen und haben das glänzende Gesammt-Erträgiiiß von 2,205,476 fl. geliefert. Die Einnahmen aus dem Personentransport haben sich um 13 Proz., vom Gütertransport um 18 Proz. und vom Kohlentransport um 17 Proz. gegen das Vorjahr gesteigert und belaufen sich im Ganzeu um 298,735 fl. höher als die Einnahmen von 1855 — 56. Ein wesentlicher Antheil an diesem reichen Ertrage muß den Ein wirkungen der Pfälzischen Marimiliansbahn auf deu Verkehr der Lndwigsbahn zugcschrieben werden. So haben z. B. die Kohlen, welche über die Marbahn nach Baden und dem Elsaß gingen, der Ludwigsbah» allein eine Frachtsumme von circa 100,000 ff. abgeworfen, während der Frachtantheil der Marbahn von sämmtlichen Kohlentrausporten nur 66,000 beträgt. Ein Rückblick auf die vergangenen 8 Bctriebsjahre seit Eröffnung des Be triebes auf der ganzen Linie, zeigt eine nachhaltige Steigerung aller Einnahme,,, wie aus folgender Ncbersicht hervorgeht: ') Ludwigshafeu-Sp-Yer-Berbach . . zg.52 Mcilen l ?g Meilen. Hvmburg-Zweibrucken . . . § Einnahme ans dem Transporte von anderen Jahr. Personen. Gütern. Kohle». Quellen. Total. fl. fl- fl. fl- fl- 1850 161,760 48,848 . 115,092 . 5,822 . 331,522 1851 217,131 105,727 . 291,848 . 7,650 . 622,357 1852 228,362 . 143,506 . 363,411 . 10,216 . 745,495 1853 266,041 . 266,380 . 520,595 . 36,047 . 1,089,064 1854 388,142 . 317,253 . 663,374 . 52,197 . 1,420,966 1855 436,178 405,929 . 890,611 . 83,727 . 1,816,445 1856 475,635 514,277 755,056 161,674 . 1,906,742 1857 536,385 660,374 . 881,249 . 127,468 . 2,205,476 Das eben abgelaufene erste Quartal des neuen Betriebsjahres weist eine abermalige Steigerung der Einnahmen von circa 70,000 fl. nach und berechtigt zur Annahme, daß das Gesammt-Ergcbniß dieses Jahres jedenfalls das Er- gebniß von 1856—57 noch übertreffen werde. Der Abschluß der Betriebs-Rechnung pro 1856—57 weist nach: eine Brutto-Einnahme von 2,205,476 fl. eine Brutto-Ausgabe von 699,548 „ einen Aktiv-Rest von 1,505,928 fl. Hiezu der Aktiv-Nest vom vorigen Jahre mit 1,576 fl. Gesammtbetrag des Aktiv-Restes 1,507,504 fl. Zur Ausführung der verschiedenen Transporte wurden zurückgelegt: mit den Personenzügen 54640.48 Nntzmeilen. mit den Güter- und Kohlcnzügen 73126.53 „ Im Ganzen sonach 127767.01 Nutzmeilen. Das Bctriebs-Ergebniß zeigt folgende Durchschnittziffer: auf eine Bahnmeile auf eine Nutzmeile Es berechnet sich die Einnahme zu . . 115,349 fl. . . 17 fl. 14 kr. die Ausgabe zu . 36,587 „ . . 5 „ 28 „ der Reinertrag zu . . 78,762 fl. . . 11 fl. 46 kr. Diese Ergebnisse sind sowohl im Vergleich -zu den Vorjahren, als zu den entsprechenden Resultate,, anderer Bahnen günstig zu nennen. Die Brutto-Einnahme betrug: L. an Fahrtaren und Frachten 2,078,008 fl. L. an Pachten und Miethen 20,390 „ 6. an verschiedenen Einnahme» 107,078 „ zusammen 2,205,476 fl. Die eigentlichen Betriebs-Einnahmen (lüt. -4.), Frachten und Fahrtaren, zerfallen nach den drei Hauptrubriken des Transportes u) in Personeutarc» mit Nebenerträge .... 536,385 fl. k>) in Gütersrachtcn 660,374 „ c) in Kohlenfrachten 881^249 „ zusammen wie oben 24)78,008 ff Die Einnahmen lät. kZ. rühren theils von der Versteigerung der Gräsereien an den Bahndämmen, theils von der Vermiethung des disponiblen Gruudeigen- thums, der Dienstwohnungen und der Kvhlenlagcrplätze her. Die Einnahmen lät. 6. bestehen theils ans dem Erlös verkaufter Materialien, theils aus Rück erstattungen für Werkstättcarbciteu, theils aus Aktivzinsen von vorräthigen Gel dern und vom Neservefond. Vergleicht man di- vier Hauptguellen der Einnahme unter sich, so ergibt sich das nachbczeichncte Prozentverhältniß: Personentransport 24.32, Güter transport 29.94, Kohlentransport 39.96, andere Quellen 5.78 Prozent. Es wurden im Laufe des Jahres 1856—57 im Ganzen befördert 897,902 Personen, und dafür eingenommen 482,186 ff Personenzahl und Einnahmen vertheilen sich nach den verschiedenen Wagen klaffe» wie folgt: