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Dresden, Dienstag, 18. Dezember 1923 Nr. 292 PoincarbS Antwort Wider- interessi ere». M vitHtl>Nktll ller hkutslhen kttäruW leistet wichtiger Punkte reitnng unmittelbaren besetzte« Gebiete« die mittelbare« Revision des Friede»- d»s herzest eiII, insbesondere dem Reiche eine «ns. schwebende» Frage« entge-en- Damit wiir» die ««bedingte vor««»- Wort überhaupt leinen Sin«, die Prüfung eine» As-»« deutsch-französische« Hanoels- I» der lat sei es nn- Probltmen, Alliierten die für diesen Wirderausbau noch «olwendigr» Maßnahme» tönutrn eiuseitig von der srauzösi scheu Leite getrosfe« werden. T « n t s ch « r s« t t S wird alles geschehen, um die Ver träge loyal durch,«führe«. Aber ganz abgesehen davou, daß es änderst zweiselhaft >st, ob die deutsche Industrie in jedem einztlnen Falle die nötige« Kredite i« Ausland« bekommen kau« und ob sie die ihr «userlegte« Laste» wird trage» töuue», bedarf »och eine Reihe der Gc- schaftslebens z« verha»del», sprach z« liege«. »icht ermSglicht, wird strner «ich» der «üt«r- a» Stan sch jwisch,» de« besetzte« und un besetzte« Gedittr» vo« alle« Hemmnissen befreit, so würde die jetzt mit ä«ß«rstrm Rach - zwolge Ruhr- werden, auf dem si deuten gewesen, daß mit der -lufgabe dtS passive« Widerstandes da- Hindernis b e s e i t i g t sei« wird, da» stehe. Lie Mission Arbeit der vou der Reparation»»,«. ei»gts,tztr« U«ters«chuagSausschiifse weder hätte dieses oder es brdeutt riveväi, der den vertehr stärkt. und durch di« tcchnijcht Rrgeluug vistndahnsragtu in dtn btsttzien biettu ist eine neue Lachlage geschaffen sich mit »« setzt«, ander«! äußerst der Regelung «»rd in den vrrtrags in den Frage«, die Rheinland und das Ruhrgebiet treffen. möglich, die Tragweite diese« Worles anf das besetzte Gebiet allein zu beschränken, da ja da» Winschaslslebe, dieses Gebietes, besonders deS Ruhrgebiet»», »um grüßte» Teil von seine» vkzith««gen zum nichtbrsetzteu Demschland u»d zum Auslände, besonders zu Frankreich, abhängig sei. Um es klar auszuspreche«, ha»deit es ,tch hierbei um nicht» andere-, al» um da» srantösisch-dtuischeZollftatut. So« laug, die Reparatio«sfrage nicht gelöst sei, scheine in der Tatsache, daß dir ReParatio»Sfrage anSge- schaltet werd«, währ««» man sich dereit «rNäre, übrr di« Wiedrrh«rsttll»»g d«S Mrt- rechlkir Rheinuser wird einem enzigen desehl ui.rerstelll werden, mir dem Haupwuartier in Duisburg. T»e belgische Regierung prüfe die deurs^en Borschläge in woblwollendem Geiste und werde versuchen, so zu bandeln, daß die Tür zu Berlutudlungen offen bleibt. des Ruhrgebiets in aller stürze zu er reichen. Es kann sich vorläubg nur darum han deln, an die Lösung der Reparationsfrage her anzutreten, unter möglichst produktiver Gestaltung der besetzten Gebiete, die durch die Militärhcrrschaft wirtschaftlich schwer ge schädigt sind. Daß die Aufrechterhaltung der gegenwärtig im Ruhrgebiet befindlichen Truppenstärke und die Eingriffe des Militärs in das Wirtschaftsleben eine Wiederherstellung der Wirtschaftlichkeit der Ruhrgebiets nicht fördern, ist unzweifel- Haft und dürfte selbst von der französischen Re- gierung heute nicht mehr bestritten werden. Erst vor wenigen Tagen hat der sozialistische Ab geordnete Blum ohne Widerspruch Poin- earös von der Tribüne der französischen Kammer aus feststellen können, welche Unkosten für Frankreich ml der Besetzung verb-nd«u sind. Es liegt deshalb nicht nur in deutschem, sondern auch im französischen Interesse, wenn de Be satzung auf ein Mindestmaß beschränkt wird, das zur Überwachung bestimmter produktiver Pfänder notwendig erscheinen könnte. Nur dadurch, nur durch die Ingang setzung der Produktion und der Verwaltung ist es möglich, die großen Mittel, die jetzt seit Monaten unnütz vergeudet werden, den Repara tionen zukommen m lassen. worden. Ti«je Tatjach« wird vo« b«r fran zösisch«» Regternng a««rkannt, di« zu- gksteht, daß dcr passive Widerstand jetzt restlos beseitigt ist. Lie de«tsch« Regiernng hofft, daß die franzöjijche Regiernng an» dieser ratsacht auch die Sonjegurnze« ziehe« wir». Es ist stet» der Kernpunkt der Er. bevor Ihnen eine Antwort zu teil wird. Ihre Rote hat mir jedoch schon jetzt Anlaß zn folgen den Bemerkungen gegeben. Was die SieparationSfrage betrifst, so brauche ich Ihnen nicht zu wieder holen, daß die sranzöstsche Regierung dem nicht zu stimmen wird, daß die durch den Friedensvertrag eingesetzte Rr^pko ihrer Befugnisse entkleidet wird, und daß sie nicht irgend eine Re gelung in Erwägung ziehen wird, die nicht streng dem Ariedensvertrage ent sprechen wird. Tie Kommission wird fort- faiiren, mit allen den Vollmachten zu arbtite», die ihr übertragen worden sind, und zwar, ohne daß ihre Rechte Teutschland gegenülxr in irgend «j«er Weise vermlndert werden könnten. Ter Gedankenaustausch, de« Lie wünschen, und an dem teilzunehmr« sich die französische Regierung nicht weigert, kann also weder den Gegenstand noch das Ergebnis irgend einer Beeinträchti gung derBorrechte dieser »ommissiou bilden und ebensowentg die Borbe- oder wcnn sie glanbe. Berlin, 17. Dezember. Die Antwort deS französischen Mi nisterpräsidenten Poincarö auf die vom deulscken Geschäftsträger in Paris im Anschluß an die mündliche Unterhaltung überreichte Aus- Zeichnung ist inzwischen in Berlin eingetroffen. Tie Leitgedanken der deutschen Er- klärnngen sind bereits bekanntgegeben worden. Ergänzend sei aus ihrem Inhalt noch mitgeleilt: Tie dtutschc Regierung hat de« Wunsch, sich mit dem französische« Mi nisterpräsidenten über die weitere Ent- wistelung der Rhein- und Rnhrsrag« so wie des ReparationsproblemS offen auszuspreche«. Turch den Abschluß der Verträge mit den deutsche« Industrielle« liegt «vf der H«»d, daß Frage» der bezetch- »ein« «rt nur durch Verhob 1«« gen vo« Regier««- zu Regierung geklärt w«rde«i »nne» Tie deutsch« Regierung schlägt vor, solch« v,rhanbln»g«! «nvrrräglich zu e^ffue« «d hofft, daß dir frouzösische Re- «ter»»« sich de» setzt « cht «ehr widersetze» wtrtz. die ich schon gemacht h«be. Ta der passive «iderstand im Ruhrgebiet «nfgehört zu habe« scheint, werd« ich, Vie ich Jhucn btreits gtsagt habt, immer bereit sein, mit dem offizielle« Ver treter der deutsche« Regierung alle Fragen zu diskutiere«, deren Erörte rung die deutsche R «gierung wünscht. Ach brauche aber nicht darauf hi«zu- wtise«, daß di« s,«»zAstsche »egte- ruug sich vorbthält, sich bei alle» anch die anderen zöjische Regitnmg damals dir drutfchru ver- handllingrn absihnte, mit drn lokalrn V«r- haublnngen rinverstaudtn erklärt, dir jetzt ;n den Verträgen mit den deutschen Industriellen und mit der Eisen bahn v e r w a lt u« g geführt haben. Tie fra«. zöjische Regierung würde sich jedoch einer Täuschung hingebt«, wenn sie es wahrnchme, daß schon durch diese Verträge der Wiederaufbau des Wirtschafts lebens in drn btjrtztr« Gebirrr« grwähr- Drr erste Schritt zu Verhandlungen ist ge- macht, ihm müssen positive Vorschläge an die Regierungen der Gesamtentente folgen. Es handelt sich hier um Vorschläge, die nicht nur das Repartionsproblem, sondern im Zu- sammenhang mit dieser Frage das Rhein- und Ruhrproblem behandeln. Damit wird sich die RciclMgiernng von vornherein absinden muffen, daß ohne produktive Pfänder eine Rege lung dcr Reparatiousfrage nicht mehr möglich ist und deshalb jeder Versuch un- nütz bleibt, jetzt eine restlose Räumung „ZournLe Industrielle" gegen die Aus schaltung der Reparatiousfrage. Pari», 18. Tezember. »Jounlse Industrielle" übt scharfe Kritik «n der Einfchränkung de» Berda«d- lungsprogramm», das di« französische Antwort auf de» deutschen Schritt vo« Lonnabeud enthält. Was bedeutet, sragt das Blatt, die Wiederherstellung de» Winschaftssibens. Ent- Warum uach englischer Ansicht Poineire zu Berhandlunge« bereit ist. London, 17. Dezember. Dcr diplomatische Boricktcrfiatter dcr ,.Wcst- minster-Gazette" schreibt: Das Wert Versöhnung klinge sel'.sam im Zusammenhang mit Frankreich und Deuts,Irland, aber Ereignisse fänden statt, d>e die Hoffnung ermungten, daß die aktuelleren Ursachen der Reibung im Ruhrgebiet zeitweilig beseitigt würden. Tas in Paris unterbreitete deutsche Memorandum sei in versöhnlichem Geiste ausgenommen worden. Tiesmal sei der Versuch Deutschlands, wieder zu Verhandlungen zu gelangen, nicht ab- gewieien worden. Ties könne aus die Tatsache zurückacfübrt werden, daß Poincarö im Ruhr gebiet in ernste Schwierigkeiten ge raten sei und unter den augenbliäl'.chen Um ständen keinerlei Hofsnung habe, cs zu einem produktiven Pfände machen zu können Tie deutsche Regierung wünsche natür lich, ihre rechtliche Stellung im besetzten Gebiet wiederherzustellen, die Verwaltung wieder zu über- nrkmen, das Volk zur Arbeit zurückzubringen, Steuern einzusammeln, und Recht und Ordnung ausrecdtzuerhalten. Venn Poincare nicht die Ab sicht habe, das Ruhrgebiet zu anuekneren, so werd« er diesen Forderungen zustimme«. diesen ins Einvernehmen »heinlandkommissio« i« de» übrige« besitzt«« Gebiet,« ihre, Vefug» iss, kleidet werd««, w««« «» sich dar«« ha«d«lt, ri«r« moä«, rireuäi t« de« «i»t» »drr a«b«r«« di«s«r G«»irk h«r- tust«»,«». Ich »t« als», wl« ich FH«,« i« meinrr mii»dltch«> Antwort g«s«gt hab« v»U- komm«« b«r«lt, di« vorsthiäg, d«r V«rli«rr R- g>eru«g a«z«höre« u«d sl« nötig,»falls mit ««in«« ««tachtcu d«« z«stä»big«, »«h-rd«« »« S-»d.f.«d«r« w7rd« ich ««, j^ Uosirhalmug ,Gg«h««, »,« «er. wird D,«tschia«d mit all«» Mittel» f» rd « r », gia«bt «brr «icht. d«ß >»f dtrfr« «rgr ri»r mr«itteib«rr Läs»», grf»»dr» wrrdr« k«»». Tirf« ka«« ««r i» et»rr radttalem «eurcgel«»D »,trr vetrtlig«», «ilrr i.teressier- tr» Mächte bestehe». Tie btntfche Regirnurg h«t sich ««ch A«fg«b« de» paisiven k Wider- ft««dr» «it dr« V»richl«g »fftzielle, vc.h»»h. simge« «» hi« fr»»z»s«sch« RcgienMg ,n»«»b1 »« «kick«» «i»»r h«t sie st«. «I, dir sm«. Dem Brüsseler Timesberichterstaner soll das belgische .Kontingent >m gebiet unverzüglich vermindert Die Kontrolle dos besetzten Gebietes lung des «irtschaft»lebe«S ««» a«f d,e verwaliung»fragt« Bezug habe« DK französisch« R«gi«ru«g hält ab«r a« ihr«« ad- soluttn R«cht« f«fi, «i«er «itder«i»s,tz»ng von ausgewiesene» Perso««« ««r «ach Prüfung d«r «lnzrl««« Fäll« 1«»«- stimm««. Ich füge jedoch noch Hinz«, b«ß die i«ter' «»liierte M ili t« rko» tro llkom m ts sio n ihre regelrechie Tätigkeit «och «icht wieder habe ausnehm«« könne» So- lange dies nicht geschehe« ist, kann Deu«schland, wie ich Ihn,« bereits gesagt hab«, «icht brhaupt««, daß «Sd«» Vertrag von Versailles in loyaler «eise au», führt. Gcnrhmlgen Sie nsw. g«j. Poincar». Verminderung drr bklgischku Besayungstrnppeu. London, 17. Dezember. Tcr Wortlaut der sranzöfischen Note. Die Antwort Poimarb» hat folgenden «ortlaut: .. ü,rr GtschöfGirSgerr Ich beehre mich, ghnrn drn Empfang IhrrS gestrige« Schreib«»» «i brstätigr«, mit drm Sir mir rl«r Zusammen- «aiiung Ihrrr Erklärunge« vo» gestern nach« t- ,aa vbrrmittelt haben. Ich dkglüilwiiasche mich z„«, daß ich Sie gestern gebeten habe, mir den Standpunkt Ihrer Regierung schriftlich bar- „legen r denn die Rote, dl, Sie mir gestern ,persandt haben, legt etnige Punkt, bar, auf per,» Tunk,lh,tt ich Si« aufmerksam gemacht hatte. St, gibt i» «»ch höher«« Maß« Anlaß j» dt« Einwendungen, Di« srauzösisch« ««gierung hat ihrer sasjung wiederholt Ausdnut gegebe». Sl« hat lein« ««raulassuug, daran «uvas z» ä«d.t«. Sie l»«»,« drm nicht zuftimmr«, wie ich Ihn,« das brrrit» auch «»üblich dargclrgt habr, daß di« französisch, belgisch«« v,. Hörde« im Ruhrgebiet oder dl. Tie belgische Rote. Brüssel, 17. Dezember. Die dem deutschen Gesckäfts:räger heul« abend zugegangene Note der belgischen Regie rung stimmt inhaltlich mit dcr fran zösischen Note überein. SächsischeStaalszeitung den Zreiftaat Sachfen Staatsaryeiger für Ankündigungen: Die 32 mm breite Grundzeile oder deren Raum 30 Pf., di. 66 mm breit« Erundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 60 Pf., unter Li« gesandt SO Pf. — Ermäßigung auf Familie», und Geschäft-anzeig««. — Schluß der Annahme vormittags 10 Uhr. Ar^lvttcher Geschäftsstelle Nr. 21SSÜ - Schriftltttuug Nr. l4S7< Postfcheckkonto Dresden Nr. 2486. - Stadtgirolont» Dresden Nr. 140 ... I Ki-bunaSliste« der Verwaltung oer Staats,chulden und der Landeskulturrentenbank, Jahresbericht und Rechnungsabschluß verantworttlch für die Rtdaktton Hauptfchnftleiter Bernhard Jolle» in Dresden 0» nä- txr