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11. November 18SV Nl! (Weim. Z.) theil des einen wie dem der andern Hand in Hand. Bildung geschützt sind. (Frkf, Bl.) «WWt'Ü und Ächt, Freiheit uud Gesetz!» Pret» für bas Bierttljabr 1'/, Lhlr.; jede einzelne Nummer ? Rgr. gu beziehen durch alle Postäintee des Zn- und Auslandes, sowie durch die Expedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). Jnsertionsgebühr für den Raum einer Zeile 2 Ngr. land» geht nicht wenig« al» fast der zehnt« Theil über die Schweizergrenze (15,759,000 Lhlr.). Unser« Ausfuhr nach der klein«« Schweiz ist so be deutend wie die nach dem ganzen russischen Weltreiche (15 Mill.), bedeu tender al- die Ausfuhr nach Frankreich (10'/, Mill.), nach den Vereinigten Staaten (15'/, Mill.). England, nach Oesterreich unsere wichtigste'Kund«, bezieht doch nur für 25 Mill, verein-ländische Erzeugnisse. Die starken Beziehungen de- reichen Holland au- dem Zollverein sind immer Noch von «twa- geringerm Belang al- die der Schweiz (11 Mill.). Rechnet man zusammen, was Dänemark, Schweden, Norwegen, Portugal, Spanien, Ita lien, Grirchenland au» Deutschland einführen, so bildet unser Export nach jenen Ländern eine wahre Bagatelle gegen den deutsch-schweizerischen Ver- kehr; alle jene Länder zusammen verbrauchen nicht soviel verein-ländische Waaren al» die einzige Schweiz." „Unsere Bilanz^, heißt eS dann weiter, „ist der Schweiz gegenüber im entschiedenen Vortheil. Wa« wix von unsern Nachbarn einführen, beträgt viel weniger al- unsere Ausfuhr (10'/, Mill. Thlr.)." Dem Einwande: die Schweiz könne uns viel weniger entbehren als wir die Schweiz, und nichts sei leichter, als sie durch eine Grenzsperre mürbe zu machen und auszuhungern, wird entgegengesetzt, daß es mit den staatlichen Interessen Deutschlands nicht zu vereinigen sei, wenn man einen unserer wichtigsten, dauerndsten Kunden vielleicht auf lange Jahre ruiniren würde. Ziehe doch heutzutage das Stocken des Wohlstandes in einem Cul- turlande auch alle übrigen Länder in Mitleidenheit, und gehe doch der Vor Nr WS. ll: - »1^:. Slip. t;.. Preußen. ^Berlin, 9. Nov. Die Politik hat in den letzten Tagen insofern Ferien gehabt, als sich über den weiter» Gang der Dinge nichts sagen ließ, bi» man wußte, welche Stellung Frankreich, geg«nüb« den jüngsten Ereignissen in Konstantinopel, nunmehr einnehmen werde. Mit Spannung sah man darum auf Paris, von woher wichtige Entscheidungen als bevorstehend angekündigt worden waren, und der Umstand, daß der französische Gesandte i» London, Hr. v. Persigny, persönlich nach Com piegne gekommen war und dem dort abgehaltcnen Ministerrath beigewohnt hat, zeigt denn auch deutlich genug, daß nichts Geringeres al- die Aufrecht- Haltung oder Aufgebung der englischen Allianz in Frage gewesen ist. Graf Malewski war für ein entschiedenes Handeln; wenn er indessen mit seiner Ansicht nicht durchgedrung«« ist, so folgt daraus doch noch keineswegs, daß die gegnerisch« Politik des Hrn. v. Persigny einen wirklichen Sieg davon getragen habe. Man findet in Paris die allgemeine Lag« der Dinge zum Abschluß neuer Allianzen noch nicht recht geeignet, und wan.h-t «S darum porgezogen, zunächst noch einen Mittelweg cinzuschlagen. Dieser Mittelweg besteht jedoch lediglich in der Bereitwilligkeit Frankreichs, mit England auch noch ferner Hand in Hand zu gehen, ohne daß im Uebrigen zur Zeit noch abzusehen wäre, wo das Fundament, von welchem diese- Zusammengehen bedingt wird, hergeholt werden soll. Die Dinge schweben also nach wie vor noch so ziemlich in der Luft, und hiernach ist auch der Artikel des Moniteur, der als das Resultat des zu Compiegne abgehaltenen Minister- ratl S betrachtet werden muß, zu beurtheilen. Die Versicherung, daß die englisch - französische Allianz in allen Hauptpunkten noch fortdaure, ist eine Phrase ohne allen inner« Gehalt, die übrigen- auch von vornherein mehr für die Börse, als für die Cabinet« berechnet fein dürfte. Die englisch- französische Allianz ist lediglich durch die Verwickelungen im Orient ent- standen. Andere „Hauptfragen", in welchen sich die Allianz ebenfalls noch zeigte, sind nicht vorhanden; in Betreff Spaniens geht man weil ausein ander, und selbst auch in Betreff Neapels ist man nichts weniger als einig; in der einzigen Hauptfrage aber, in Betreff welcher die Allianz sich wixk- sicher zeigen sollte und müßte, steht man sich diagonal gegenüber. Jene Versicherung ist darum, wie gesagt, ohne allen inner» Halt. Wenn e- aber lediglich diese eine Hauptfrage ist, in Betreff welcher die Allianz sich wirklich zeigen müßte, so ist es auch unzutreffend, die hier zwischen Frank? reich und England obwaltenden Differenzen als „von untergeordneter Be deutung" zu bezeichnen; sie bilden vielmehr gerade und ausschließlich die Hauptsache; oder wie hätte, wenn cS sich wirklich nur um eine Sache von „untergeordneter Bedeutung handelte, Hr. v. Persigny nach Compiegne zu kommen und für die Ausrechthaltung der englischen Allianz zu plaidirc» brauchen-- Ebenso unrichtig ist es auch, wenn der Moniteur ferner sagt, daß «S nur ein «inzig«r Punkt sei, in welchem England und Frankreich au-ein- andertzingen. Man geht auseinander in Betreff der Gchsangeninscl und l» Be treff Belgrads, man geht auseinander in der Frage über die zukünftige Orga nisation der Donaufürstenthümrr, man geht auseinander in der Frage über.Herr Wiederzusammentritt des Pariser CongreffeS, man geht himmelweit auseinander und bekämpft sich geradezu in den Bemühungen auf Beeinflussung und Leitung der türkischen Negierung, und nicht» weniger als einverstanden ist man end- sich englischerseitö mit der stets wachsenden Hinneigung Frankreichs n»d Rußlands zueinander. Der Moniteur seinerseits weiß das Alle- übrigen» Frankfurt a. M., 8.Nov. In d«r Bunbe-versammlung vom H. Nov. theilte das Präsidium zwei Noten de- spanfsche« Ministerrefldenttn rnBWg äpf die ja Madrid «ingetrettnen MipisteÄechfel und auf die Ver- fassuygSvechällniff« de» Königreichs mit, Wesche durch Aufnahme in das Protokoll zur Kenntniß der höchst«« und hohen Bundesregierungen werden gebracht «erden. — MehreGesandte erstatteten Anzeigen in Bezug auf den Stand des Bunde-Heere» uud über erfolgte Einbezahlung de» von ihr«n Regioennge« M Unterstützung der Gesellschaft für Deutschland» ältere Ge- schitht-kunde bewilligten Beiträge. — Auf Vorschlag des Präsidium» be schloß die Versammlung den zum österreichischen Gesqudten in Athen er- nannten Frhrn v. Btenn«, unter voller Anerkennung der von ihm gelei steten Dienste", der Stelle eine» Kanzleidireetors und Protokollführer» der Bundesversämmkung zu enthebe«, und behielt sich weitere Beschlußfassung bezüglich her Mtderhesehung tz«r hierdurch sich erledigenden gedachten Stelle nor. — Der in der Sitzung »om 30. Oct. niedergesetzte Ausschuß erstattete Vortrag über den in eben dieser Sitzung von dem preußischen Gesandten in Bezug auf die neueuchurger Angelegenheit gestellten Antrag und <S beschloß nach deffim Gutachten die Versammlung einstimmig: 1) Den in da« Londoner ProttkoS vom 24. Mai 1852 in Bezug auf die Verhältnisse de- Füistenchum- Neuenburg niedergeltgten Grundsätzen beizutreten, und 2) an di« deutschen Bundesregierungen, welche diplomatisch« Vertreter bei der schweizerischen E>dg«noffenschaft beglaubigt haben, da- Ansuchen zu stel- «leu, die von der preußischen Regierung verlangt« Freilassung der in den Srptemhertagen verhafteten Neuenburger, unter Geltendmachung der im Vortrag erwähnten politisch«« Erwägungen, durch ihre diplomatischen Agen- -ten im Namen d«« Deutschen Bundes bevorwvrten. und die desfallsigen Schritt« der preußischen Regierung bei den «idgenössischcu Behörden mit allem Nachdruck unterstützen zu lassen. — Die halbjährigen Nachweisungen -über den Bestand der Proviant- und Lazarethvorräthe in den BundeS- festungen Luxemburg und Mainz wurden von dem Ausschuß für Militär- angelegtnheiten vorgelegt und von der Versammlung al» befriedigend aner- ckanrtt.:— Auf Vortrag des nämlichen Ausschusses genehmigte dieVersamui- äung die von der Militärcömmisflon verfügte Wiederherstellung der schad haft gewordene» Asphaltbedachung .eines Thurm- der Festungswerk« in Mainz und wies die zur Deckung der dieSfallsigen Kosten nöthigen Geld mittel an. -r Die ReclamationScommisflon empfahl das Germanische Mu seum in Nürnberg, unter Hervorhebung der bisherigen Leistungen desselben, der wohlwollenden Fürsorge der höchst«« und hohen Regierungen und lud dieselben ein, der Versammlung anzeig«« zu lassen, ob und inwieweit sie geneigt seien, daS Unternehmen durch Geldbeiträge zu unterstützen. — End lich faßte die Versammlung aus Anlaß des von Preußen auf Erweiterung der den Nachdruck betreffenden Bundesbeschlüsse gestellten Antrags, und in folge des von dem betreffenden Ausschuß desfalls schon früher erstatteten Vortrag«/ nachstehenden Beschluß: „Der durch den Art. 2 des Bundesde- schluff«- von« 9. Nov. 1837 uyd den Beschluß vom 19. Juni 1845 für Werke der Literatur und der Kunst gegen Nachdruck und mechanische V«? vielfältigung gewährte Schutz, sowie derjenige Schutz, welcher durch beson- dereBundeSbeschlüss« im Wege des Privilegiums für die Werke einzelner .bestimmte» Autoren gewährt worden ist, wird dahin erweitert, daß dieser Schutz zu Gunsten der Werke derjenigen Autoren, welche vor dem Bundcs- beschluß vom 9. Nov. 1837 verstorben sind, noch biö zum 9. Nov. 1867 -in Kraft bleibt. Jedoch findet der gegenwärtige Bundeöbeschluß nur auf solche Werke Anwendung, welche zur Zeit noch im Umfange des ganzen Bundesgebiets durch Gesetze oder Privilegien gegen Nachdruck oder Nach- — Der in Frankfurt a. M. erscheinende «Deutsche Verkehr» beleuchtet die voskswirthschaftliche Seite dex Neuenburger Frage. Inden, er sich gegen die Hcißsporen einer gewissen Partei, die bereits in öffentli chen Blatter» eine Grenzsperre gegen die „Schweizerkäse" predigt, entschie den verwahrt, sagt er: „Wir gehen zu, daß der Verkehr zwischen der Pro vinz Pommern und der Schweiz ohne sichtbares Uebelbefinden der Bethci- ligten ganz öder zeitweise aufgehoben werden kann. Dagegen wird den Staatsmännern Preußens gewiß nicht entgehen, von welcher großen Be- Deutung die wirthschaftliche Verbindung der Schweiz mit andern Provinzen de« Königreichs ist, namentlich mix dem preußischen Rhri«iande. Sie wer den bei ihren Beschlüssen schwerlich verkennen, dqß die Unterbrechung des friedlichen Verkehr- mit der Schweiz vorzugsweise de« Interessen Süddeutsch- -land- eine Wunde schlagen würde, die lange nicht vernarben dürste. Wer fe« wir einen Blick auf die statistischen Tabellen! Zählen beweisen. Nach v.Redtn'» Ermittelungen («Deutschland find das übrige Europa», S. 654) beträgt die gesammte Ausfuhr deS Zollvereins nach d«n fünf Wesitheiten »ine« Werth von 165 Mill. Thlr. preußisch. Bon den Erzeugnissen Deutsch IMG- - Deutsche Mgenmit Zeitung