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Berlin ist neine : Erdkunde Herren >. Kiepert 1 in London, >gen. i3. Bogen mit Landes von l2ZVS, ein Groffo- >ter Commis poste rs- l230v-21 ement n Räumltch- — 9 Pferden, »mpfmaschine ünzeln, aber n und durch »Here zu er- 12297—891 nder. QelpLtx. lach Stettin m Leipzig aus, >. UI; 2) Per- « S'/, U., letz, MrIÜ - S> Nnchm. 2'/, l, über Riesa, , ebenso nach »teil in Prag, Z) Nachm, 2b, »sUn.kaNnti. Eisenach u, U,, ohne Un- ebernachten bei, von Halle -lasse I. u, N, Id München, Uebernach, -so>», LsimMs n; 2> Mrgns »eig, Hai,' n, bei, von lich in Wagen, Mrgn« 7V, U, U. nach Mag- l, nach Meck, bernachte» sonenzug Abds r Personende, iiiLölden; 7» nten Orten -4 Uhr. geöffnet tag. und Prival- ienstativner. äs, Latnnm Badehause« -), 9-5 U. KIsanLstsl mirLld-tU« s Abend- ir, gthalgaffe I, en. äa mit Frl oßröhrsdorf Leipzig mit in Jöhstadt ein Sobr lter.— Hrr, A. Schre- —Fraujvr llich, ged, use in 8i> Saldenburg . E. Zic- Mittwoch. Nr. ir" 3. August L8S3 Die Zeitung erscheint mit Ausnahme de» Montag- täglich und wird Nachmittags 4 Uhr auS« gegeben. Preis für da- Viertel jahr 1'/, Thlr.; jede ein zelne Nummer 2 Ngr. DtllWt Mgemim ZtltMg. «Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!« Zu beziehen durch alle Postämter des In- und Auslandes, sowie durch die Czvedition in Leipzig (Querstraße Nr. 8). sJnfertionsgebühr für den Raum einer Zelle 2Ngr. De«tschla«d. * Von der Ostsee, 31. Juli. Unter den dermaligen politischen Constel- lationen zieht auch die Ostsee, wie entfernt sie auch dem eigentlichen orien talischen Kriegsschauplätze zu liegen scheint, die Aufmerksamkeit der Politik auf sich. Dir große englische Seerüstung zu Spithead, die Aeußerung der englischen Meerwölfe, daß sie wie das Schwarze Meer so auch die Ostsee gern reinfegen möchten, ebenso wie die Ausrüstung der russischen Ostseeflotte, ja sogar ihr Auslaufen aus dem Hafen von Kronstadt, verbunden mit der Aufstellung eines Observationscorps in Finnland weisen unverkennbar dar auf hin, daß von beiden Seiten, von russischer wie von englischer, die Ost see ins Auge gefaßt wird. Was den Deutschen dabei besonders einige Ge- nugthuung gewähren muß, ist die faktische Billigung der deutschnationalen Politik, insbesondere der preußischen von 1848/49 Dänemark gegenüber. Man erinnert sich, daß damals England und Schweden besonders den beut- schen Interessen beim dänischen Kriege entgegen waren und dabei ganz auf Seiten Dänemarks, beziehungsweise Rußlands standen. Schweden sendete Truppen, England spendete Noten, beide unterstützten die russischen Inter essen so lange und so mächtig, daß endlich Preußen und Deutschland ge- nöthigt waren, Dänemark zu weichen und damit die maritimen Interessen des nördlichen Deutschlands und Preußens preiszugeben. Vergebens machte man damals England und Schweden auf die Ungerechtigkeit und Schäd lichkeit ihres Verfahrens gegen sich selbst aufmerksam. Beide blieben bei ihrer Politik. Jetzt sehen sie die Früchte davon. Dänemark ist für Ruß land gewonnen und wieder erstarkt. Es wird nimmer im Guten den Sund einer englischen Kriegsflotte öffnen, sondern aus ähnliche Art, wie im An fänge dieses Jahrhunderts, durch ein Bombardement von Kopenhagen dazu gezwungen werden müssen. Was soll Schweden aber, bei dem Conflict zwischen England und Rußland mitten inne liegend, thun? Soll es auf seine Selbständigkeit verzichten und das Protcctorat Rußlands auf sich neh men? Der schwedische Stolz empört sich dagegen. Aber es hat sich durch seine Politik Rußland in die Arme geworfen und Deutschland durch seine Parteinahme von 1848/49 sich entfremdet. Das bewies eine sehr kurz- sichtige Politik. Befand sich Schweden in der deutschen Allianz seit dem Dreißigjährigen Kriege nicht wohl? Wurde cs nicht 1790, als eS im Kam pfe mit Rußland erlag, durch Preußen gerettet? Auf wen kamt es sich denn jetzt stützen, wenn Rußland mit ihm ähnlich wie mit der Türkei ver fährt und mit Foderungen und Okkupationen zugleich vorschreitet? Ist es nicht lediglich auf Deutschland angewiesen? Seine Politik von 1848/49 hat ihm zwar nicht die Sympathie Deutschlands erworben, allein bei wich tigen Zeitereignissen schweigen individuelle Rücksichten. Vielleicht leistet Preu- ßen Schweden jetzt ähnliche Dienste wie 1790. Allerdings müßte es sich dann, wie damals, mit England gegen Rußland verbinden. So viel steht fest, daß die Ostseefrage jetzt England, Schweden und Preußen vorzugsweise interessirt, wenn auch allerdings der Geist von 1790, namentlich das Genie und die Thatkraft des Ministers Grafen von Herzberg, jetzt dem preußi schen Cabinete fehlt. Preußen. V Berlin, 1. Aug. Die Berathung des Regulativs für die steuerfreien Niederlagen ist von der Zo llconfcrenz einst weilen ausgesetzt worden, da die Bevollmächtigten in Betreff der analogen Anwendung derselben auf die Binnenhäfen nicht ausreichend instruirt wa ren. Es wurden demnächst die Vorschläge über Maßregeln gegen Getreide- theuerungen in Betracht gezogen. Hierbei haben sich sehr verschiedene An sichten gellend gemacht und die Berathung führte für jetzt noch zu keinem Beschlusse. In den letzten Sitzungen beschäftigte sich die Konferenz mit dem von Baiern und Baden gestellten Anträge auf Ermäßigung der Wein Über gangssteuer, welchem Anträge auch Württemberg, Großhcrzoglhum Hessen und Nassau beigetreten sind. Die Discussion dieses Antrags nahm bereits mehre Sitzungen in Anspruch und cs wird voraussichtlich crst in nächster Woche ein Beschluß darüber gefaßt werden. Was den Antrag selbst an langt, so ist rS nur der Ausdruck derjenigen Beschwerden, welche seit der Gründung des Zollvereins fast auf jeder Zollconferenz von den süddeutschen Regierungen vorgebracht wurden. Man bezeichnet die UebergangSsteuer, welche süddeutsche Weine bei der Versendung in die norddeutsche Hälfte des Zollvereins zu tragen haben, als eine Anomalie gegenüber dem Grundsätze der Vcrkehrsfreihcit im Zollgebiete, indem aber bei Bemessung derselben we der die richtige Proportion des norddeutschen Steuerfußes zu Grunde gelegt, noch den süddeutschen Productions- und Concurrenzverhältnissen Rechnung getragen wurde, ruft sie eine Ungleichmäßigkeit in der Behandlung des in- ländischen Produktes hervor. Durch die Uebcrgangssteucr wird der Ver- brauch preußischer rc. Weine in Norddeutschland bevorzugt, den fremdlän- dischen die Concurrcnz erleichtert und die kleinen süddeutschen Weine von dem norddeutschen Markte ganz ausgeschlossen. Der höchste Betrag der preu- ßischen Moststcuer beläuft sich auf 1 Thlr. 5 Sgr. oder 21 Sgr. pro Ccnlner; demnach ist die Uebcrgangssteucr von 25 Sgr. pro Ccnlner in jedem Falle um 4 Sgr. zu hoch gegriffen. Die genannte erste Classe der Moststeuer wird aber in Preußen nur von einem sehr kleinen Theile des Gesammtpro- ducts erhoben (in den 40er Jahren nur von ^/- Proc. aller Weinberge) und eine humane Rücksicht auf die nothleidenden Weinbauer des preußischen Mit- telrheins, der Mosel rc. hat die Steuer bei MiswachS ganz oder theilweise erlassen. Mindestens mußte unter solchen Umständen der Durchschnittssatz der sechs Moststeuerclassen von 17 Sgr. 11 Pf. pro Eimer oder 10 Sgr. 9 Pf. pro Centner gerechtfertigt erscheinen. In den früher» Zollconferen- zen ist Preußen diesem Anträge stets entgegen gewesen; ob dies auch jetzt der Fall, ist uns unbekannt. Doch dürfte insofern wenigstens eine ver änderte Sachlage zu Gunsten des Antrags sprechen, als durch die neu ern Verträge bereits eine Herabsetzung der Eingangsabgabe auf auslän- dische Weine stipulirt worden ist. Seit längerer Zeit ventiliren die süd- deutschen Organe diese für die Weinbaudistricte der süddeutschen Staaten wichtige Frage und Privatnachrichten wie die an die Zollconferenzen cingc- gangenen Petitionen zeugen von einer sehr lebhaften Agitation zu Gun sten des Antrags. Die Ablehnung desselben würde eine große Misstim- mung Hervorrufen, welche von der ultramontanen Partei gewiß gegen Preußen benutzt werden würde. Wird der Antrag abgelehnt, so darf man andererseits auch versichert sein, daß die Zollconferenzen ohne ein be- merkenswcrthcs positives Resultat verlaufen werden. Von vornherein machte sich in den betreffenden Kreisen die Ansicht geltend, daß lediglich im Wege des Compromisses auf der gegenwärtigen Zollconferenz etwas zu Stande kommen würde. Diese Ansicht ist, so viel wir wissen, nicht auf gegeben, und man dürfte nicht irren, wenn man als Norm annimmt, daß das Maß der Zugeständnisse auf der einen Seite genau dem Maße des von der andern Seite Gewährten entsprechen wird. Für die nächste Zeit dürf- ten die Verhandlungen der Zollconferenz keine besondere Beschleunigung er- fahren. Der Finanzminister, Hr. v. Bodelschwingh, hat eine vierwöchent liche Urlaubsreife angetrcten und der Generalstcuerdirector v. Pommer-Esche ist gestern mit seiner Familie in ein französisches Seebad gereist. Zudem wurde der als tüchtiger Arbeiter bekannte Geh. Finanzrath Dach von einem Schlaganfalle betroffen und kann seinen Geschäften nicht vorstehen. Die Vertretung der Vorgenannten und die Theilnahme an den Berathungen der Zollconferenz liegen nun lediglich dem Geh. Obcrfinanzrath Henning ob. Auch im bairischen Ministerium für Handel sind diejenigen Beamten, welche die Zollsachen bearbeiten, sowie der Minister v. d. Pfordten jetzt beurlaubt. Dem Vernehmen nach beabsichtigt die Negierung, für den exportirlen raffi- nirtcn Rübenzucker künftig eine Exportbonification zu gewähren. Der Fi nanzminister hat in einer Verfügung die Provinzialsteuerdirectorcn zur Be richterstattung über die für eine Bemessung dieser Exportbonification maß gebenden Verhältnisse aufgefodert. — Wenn die Dampfcorvelte Danzig sich mit der Gefion und der Ama- zone vereinigt haben wird, was binnen kurzem geschehen soll, wird das ganze Geschwader sich nach Marokko btgeben, wahrscheinlich, wie man der Kölnischen Zeitung schreibt, um die Seeräuber zu bestrafen, welche ein preu ßisches Schiff genommen haben. Die Gefion und die Amazone befinden sich augenblicklich in England. Kerpen, 29. Juli. Man schreibt der Neuen Preußischen Zeitung: „Das Bedürfniß eines eigenen Gotteshauses hatte sich der hier bestehenden kleinen evangelischen Gemeinde längst fühlbar gemacht. In der Vor aussicht, daß ihre eigenen Mittel die schleunige Erbauung eines eigenen Bet- Hauses ihr kaum gestatten dürften, und sie inmitten der katholischen Bcvöl- kerung ganz auf ihre eigenen Kräfte angewiesen bleiben würde, wendete sie sich an den katholischen Gemeindcrath um Gewährung eines Lycals im Gcmeindehause für ihren Gottesdienst- Darauf folgte folgender Gcmeindc- rathsbeschluß, der, in einem saloppen Stil abgefaßt, die Stellung charakte- risirt, welche manche katholische Körperschaften gegen die Evangelischen ein genommen haben. Er lautet: Die Mitglieder des Gemeinderaths von Kerpen glauben, das dem Gemoinde- rathe am heutigen Tage cingereichtc Ansuchen, dahin lautend, einen der Säle jm hiesigen Gcmeindehause einer noch zu bildenden protestantischen Gemeinde zum sonn täglichen Gottesdienste mieth- oder leihweise zu überlassen, abweisen zu müssen. Da das Gemeindehaus Eigenthum der Gemeinde und zwar einer katholischen Ge meinde ist, und die hier schon so lange wohnenden protestantischen Beamten nie so ein Ansinnen gemacht haben, so glauben wir dem Ansinnen fremder Menschen nicht willfahren zu dürfen, sondern mit Achtung, die wir vor unsern katholischen Mitbürgern haben, deren Vertrauen uns in den Gemeindcrath berufen hat, unsern Entscheid dahin zu richten, daß jenes Ansinnen abgcwiesen werde, das Gemeinde haus seiner Bestimmung verbleibe und zu nichts weiter verwendet werde. Die ker- pcner Bürgerschaft ist katholisch, so lange Kerpen cristirt, und hofft das auch zu bleiben. Treu hat Kerpen seit allen Jahrhunderten bei seinem rechten Glauben gestanden, und Gott sei Dank, weiß man von keinem Abtrünnigen. Weil die ker- pener Bürgerschaft katholisch ist, muß sic auch alles andere sogenannte rcformirke Christcnthum verwerfen, und kann und wird deshalb auch keinem fremden Glau