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Mittwoch. MU l t Uhk , As»nd^ «Mi ist ß>.r«4P^, » Uy«, Vormittag« 8 Uhr. ; - ' W«i* für »a«. Liert«ch>hr I ««n- -Vr 1 Ngr. 7. Januar 18SL Zweite Ausgabe. Abends S Uhr. Rr ly -— Z« d«ttb^ durch, all, Pqf^ tmtff d«^ q,- «««UM de«, sowi, dur^ dic yrvedlF tionen ist Helphig lDller» straße Nr. 8) und (bet <1. Höfner, Neustadt, Aa der Brücks N,. »,) JnsexttoosgsSHHr für d,n Raum ciuer Zeile > N-r, t DtWk Mgmmk Zkitniig .W-Wtit ««d, S)M, Freiheit M KW!» in ihr«« neuen, durch die Stimme des Volks sanctionirw« Gestalt die Er? inperungen an das Kaiserreich erneuern und dir an deyRühm desselben, er? inuernden Symbole annehmen"; -allein, wenn auch das französische Volk, wie Ludwig Bonaparte zu meinen scheint, fein Mistryu^ und seine Ab neigung gegen die Wiederkehr eines bonqpartjstischen Kasserthums abgelegt und dies durch hie Zustimmung zu dem Acte vom 2, Dee- kundgegeben hätte, so dürste eine um so dringendere Veranlassung zum Mißtrauen für die auswärtigen Mächte und namentlich für Deutschland vorhanden sein. Denn es wäre lächerlich, zu glauben, daß man einer Armee wie die fran zösische, in welcher ohnehin das AndkNÄn an die Thaten des Kaiserreichs noch so lebendig ist, die Symbole jene« glorreichen Zeit, „die Gvblemc, welch« die Soldaten zu hundert Siegen führten,", feierlich zurückgeben und dennoch fern sein könne von dem Gedapkn, die Armee zu neuen Kriegs- thaten und Siegen auSzussndem Wohin Ludwig Bonaparte seine kaiserlichen Adler werde, fliegen lassen, darüber, sind zur Zeit nur Bermulhungen möglich. Unter allen Umstanden erscheint D«utschland mit in erster Reih« von diesen napoleonischen Gelüsten bedroht. Mit Recht rufen daher die Neue Preußische Zeitung und hirWehrzei- tuug der preußischen Regierung ein „Habt Achtle zu. Ruch Las Korrespondenz- Bureau, das füb dem Ministerium n-hestehepd gilt, deucht, feine Bedenken über die imperialistischen Tendenzen Bonapavte's aus» Dagegen dient die Befurch- tupg,einer Kriegsgefahr für Deutschland dem österreichische« Wanderer nur alS Anlaß, um die Nothwendigkeit davzulegen, daß,Oesterreich, welches, in solchem Fall« mit feine» Macht Deutschland schützen werde, dafür auch einen sicherem Rang und Einfluß in Deutschland einnehme als den eines formellen Präsidiums am, Bundestage- Die Neue Münchener Zeitung aher, das Organ der dortigen RogikWUg , beginnt das neu« Jahr mit Lobpreisungen auf Ludwig Napoleon und tadelt- die augsburger Allgemeine Zeitung wegen ihrer entgegengesetzten Auffassung der französische» Verhältnisse. Wir begnügen uns für heute, auf die verfchiedenon Auffassungen des im Westen wieder emporsteigenden Imperialismus hinzuweisen. Vielleicht nehmen wir später «in mal Gelegen heit, die Bedeutung derselben etwa« uGzr in Betracht zu ziehen. Imperialistische Anfänge in Frankreich» SchnBr* fost als- man erwarten durfte entwickeln, sich. die. Dinge, in ° GonherShqusLN, 5. Jgn. Der letzte Märzminister hat seinen Ah» stW erhalten, ftit ^»ranzyer Zeit tsat die JÜnkerpartei unserm heiMqshe E y vP M» Wh insgeheim enWüs«- Sie begründete mit schwe ren LfWrn im Geiste her KreÜMtung eine Zeitschrift, den „Boten auß TM-efl", um die Ehre her jetzigen Regierung und das Vertrauen zu ihp durch schonungslose, vollkommen unbegründete Angriffe zu untergraben. Wit besonderer Erbitterung trat sie aber gegen den Gehrimrath Chop auf. Sie verzieh es ihm nicht, daß er unsere heuen freisinnigen Einrichtungen nicht nur geschaffen Hatto, sondern auch mit ausdauernder Treue bewachte und bewahrte. Zn ihren Augen war es eine schwere Schuld, daß er die Gleich heit der Stände vor dem Gesetze rücksichtslos durchführte, daß er die up- gerechten Bevorzugungen des Adels und der Neichen beseitigte, namentlich aber daß er sie zur Besteuerung heranzog und mit besonderer Liebe an Burger und Bauer hing. An ihrer Spitze standen und Wen noch sein Vorggpger im Dienste, der Geheimrath v. Holleuffer, und der hiesige zweit« Bürgermeister Münch. Jener Partei schlossen sich stjue sonstigen persönlichen GeHfler an. Pn ihrer dienstlichen Stellung und bei der Apathie der Wähler war es leicht, sie ftwol als jepe beiden Häupter der Junkerpartei in die Versammlung der Abgeordneten zu bringe«. In derselben bflhettn sie mir einem pqar nicht zu politischen Großen gehörigen Männern eine zwar kleine Majorität, aber doch einen festen Bund. Daraus erklärt es sich, daß die Versammlung nicht darauf einging, Hie Wahl des Bürgermeisters Münch auch nur so lange zu beanstanden, bis sie - sich aus dem Acten überzeugt habe« werde, ob die Untersuchung wegen einer betrügerischen Handlung, die ihm vorgeworfen wird, bereits so weit vorgeschritten sei, daß er bis zu ihrem AuSgänge nicht mehr die politischen Rechte ausüben dürfe. Daraus erklärt sich ferner, daß sie den Geheimrath v. Holleuffer zuließ, obschon klar nach- gewiesen wurde, daß er nicht mehr hiesiger Staatsangehöriger sei: den« er hat nicht nur darüber, daß er seit seiner Entlassung ans dem hiesigen Dienste wieder in Preußen ausgenommen worden ist, ein NaturaUsationS- patent beigebracht, er ist nicht nur seitdem in preußische Staatsdienste D e l «szrH» LljBeE«, 6. Jan. Die schleSwig-holsteinische Angelegenheit, weiche ReQutlle ft vieler Verwirrungen gewesen, scheint endlich einer desini- rivtn Mung entgegengehen zu wollen. Die Unterhandlungen j welche von dem dänischen außerordentliche« Gesandten Grafen V . BW hier, später in Wien und dann wieder hier in Berlin geführt wurden, haben nämlich in sofern ein glückliches Resultat gehabt, als infolge derselben die In der schles wig-holsteinischen Angelegenheit Weichen Hauptschwierigkeiten als gehoben betrachtet werde« dürfest. Die Hamburger Nachrichten HM" hierüber bereits einige Andeutungen gegeben, di« jedoch in mancher Beziehung unge nau und unvollständig sind, und deshalb der Ergänzung bedürfen. Die po litische Nothwendigkeit, daß die dänische Gcsammtmonarchie in ihrem jetzi gen Bestände erhalten werden müsse, wurde von deutscher Seite anerkannt, dabei aber zwischen dieser Nothwendigkeit und den innern Institutionen und Gerechtsamen der Herzogthümer Schleswig und Holstein wohl unterschieden. Don diesem Gesichtspunkte aus wurde von deutscher Seite den Bestrebun- dt^ämt stiuen OHM an Raschheit, des, Vorangthens. Eo überspringt das, Cemsulat und fängt mit den» Kaiserthum an» Stine neuesten Avprdnun, gen hisst« an dieser Absicht kaum mehr zweifeln. Dir-Verlegung feiner Rtf sitwy der. VM d«p Republik ihm angewiesenen Wohnung in. da« ast« KöHgMM de» Tuiim««, sammr dem beschlossene« Ausbau deLLouvre, die Schaustellung im Embleme persönlicher dynastisch er, Herrschaft bei dtp großen Feier am 1 Jan., der Farbe« de« Prinzen und, seine« NamenSzugL i«, mitte« einer goldene« Hcoye, während von de« Emblemen der Republik Nichte- zu sehe«! war, vor allem dir MedeeherstMng der, kaiserlichen Adler auf, den Kchnen — Mes- dientet übereinstimmend «Nh unverkennbar imperia listisch« Geh-nken a«. Ganz besonders bedeutsam ist, der Wortlaut detz zue letzt erwähnten DecretS. Nicht länger, heißt, es darin, dürften die National? standarh« dop, htzrühmW Emblems beraubt bleiben, weiches die französischen Soldat«« zu hundert Siegen geführt habe. Darin ist die Wiederbelebung deS Kaistrthums- deutlich ausgesprochen und zwar deKKajsexthums, in seiner, provocirendsten Haltuyg, »egen das Ausland. Man weiß, zu welche« Sie gen die kaiserlichen Adler diy französische, Armee führt««» nicht nur zur Ab wehr. friedlicher Angriffe, wi« unter der Republik, sonder«, zu Eroberungs- zügen über die Grenzen Frankreichs hinaus. Zwar versichert Ludwig Bo- napgrte in demselben Decket: „Ohne Mistrauen kann hie französische Republik gen der dänischen Demokratie gegenüber verlangt: daß die frühern Proyin- flalständr der beiden HerzoathümU bribehalten, resp. einberufen werden müL, Akrankreich iw der von Ufts vorausgesagteu Richtung. Ludwig Bonaparte len; daß das Herzogthum Schleswig weher j tzj och spater n Da erstark Manrreuy. ,'« incorporirt wsrden dürft,, und hast deshalb in dem zu treffenden Schluß- arrangemenpjcde Claufel, durch welche die JncorporitunH Schleswigs in Däpemärt für ein« spätere Zeit dennoch möglich gemacht werden köüntc, entfernt werden muffe; ferner daß «lyMe Pühkst, hie den beiden Herzog- thümern Wer gemeinschaftlich waren, denselben, gemeinschaftlich verbleiben sollen, wie der nexus soviHo der sHlefwig-holsteinislheh Nitterfchaft, ein zelne provinzielle Jnst'itutiönen re.; stryer gehört dahin die Gflfernung der Hemmniste ist» Handel u«d Verkehr^ die durch die VtrleWng der Zollgrenze bis zur Eider entstanden; endlich daß jedes der beiden Herzögthümer, Hol stein ftwol als auch Schleswig, seine bewnhern Minister erhalten soll, die mit dem' dänischen ResWage in keiyer Verbindung, überhaupt von dem selben gänzlich unabhängig und nur dem Könige von Dänemark verantwort- lich sein sollen. Es wurde in dieser Beziehung noch besonders gewünscht, daß bei der Ernennung der Minister für Holstein und Schleswig nur solche Personen berücksichtigt werden mochten, deren politischer Standpunkt eine hinlängliche Gewähr dafür biete, daß di« erwähnten Foderungen in keinem zweideutigen Sinne ausgeführt würden. Diese Punkte waren die Schluß- soderungtn, die von deutscher Seit« gestellt wurden, und der Graf v. Bille ist, unter Vorbehalt der Zustimmung von Seiten der dänischen Regierung, auf dieselben eingegangen. Der Graf Bille ist nach Kopenhagen zurückge kehrt, und die betreffende Entschließung der dänischen Regierung möchte darum schon recht bald zu erwarten seim Daß man in Kopenhagen dem getroffenen Arrangement die Zustimmung nicht versagen werde, darf um so eher erwartet werden, als, ein baldiger Abschluß, der Angelegenheit nur im Vortheil Dänemarks liegen kann, und ma« in Kopenhagen auch sehr gut weiß, daß Oestcpreich und Preußen darüber ganz einig sind, daß von den gestellten Foderungen nicht abgegangen werden dürfe. Sobald nun die Genehmigung und Ratification des getroffenen Arrangements, die Einberu fung der Provinzialstände Holsteins und Schleswigs und die Ernennung der besonder» Minister für hie beiden Herzogthümer unter den bemerkten Bedingungen erfolgt ist, werden dtp deutsche« Truppen aus Holstein wieder zurückkehren. — Die heutige Spener'sche Zeitung enthält eine Notiz, nach welcher Preußen unterm 2. Jan. eine Eirculardepesch« an sämmfliche Zoll vereins,Regierungen gW habe, des Inhalts, daß Prepßen jede Zollvereins.- regierung, die auf dem gegenwärtig in Wien versammelten Zollcöngresse einem Beschlusse beitrete, aft gus dein Zollvereine aüsgeschftden betrachte. Die gapze Notiz ist, w;e ich qus juverlD-er Quelle melden faM, von Anfayg bis zu Ende aus. der Lust gegriffen.