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S1. August L8SI Donnerstag Jnstrtion-gebühr fckr d»» Raum einer Zeile I Ngr. Über die Truppen schäft noch nicht erhoben. (Nat.-Z.) Nr. 8) und Dresden «. Höckner, Neustadt, der Brücke, Nr. I). ldei Au Zu beziehe» durch all« Voft- ämter de« 3n- und Au«lande«, sowie durch die ArptdiUonen in Deipjtg (Querstraße «etpOtg. »i« L«it»»g er scheint tä,iich zwei mal und mir» »««gegeben In Leipjt- Sormtttag« l l Uhr, Abend« « Uhr; «N Dresden Abend, t Uhr, Vormittag« 8 Uhr. Drei» fiir da« Vierteljahr > Thlr.; jede einzelne Num mer l Ngr und sage stebenzig und wieder siebenzig mal Amen dazu. Es ist Zeit, daß das bald aufhöre, sonst werde ich eö ändern; ich habe den Willen und die Kraft dazu. Sorgen Sie, daß eS besser werde, und zwar in kurzer Zeit; sonst können wir keine guten Freunde bleiben, und ich ver sichere Sie, es werden die strengsten Maßregeln ergriffen werden." Wie wir vernehmen, machte der Oberpräsident den König, nach dem derselbe das Amen ausgesprochen, auf den Umstand aufmerksam, daß die Herren an der Spitze des GemeinderatHS sich damals noch nicht in dieser Stellung befunden hätten; Se. Mas. antwortete aber, er wisse das, das thu« aber nichts, eS sei schon gut. — Neber den Aufenthalt deS Königs von Preußen in Düsseldorf Erste Iuögabt. Vormittags II Uhr —- Nr. 427 schreibt man der Preußischen Zeitung unter Anderm: Ich erwähne vor allen Dingen deS Augenblicks, wo der König nach beendeter Parade auf das Festloeal zuschritt, in welchem die Bürger — Die Deutsche Volkshalle vom 19. Aug. bringt einen ungefähren Tert der Rede, welche der König am 17. Aug. an die Gemeindebehör den der Stadt Köln gerichtet hat. Sie lautet hiernach: „Ich bin nicht gekommen, um Complimente zu machen, nicht, um zu belohnen oder zu strafen, sondern um die Wahrheit zu sagen, und die ganze Wahrheit. Ich weiß, daß Sie im Punkte ihrer Presse sehr sensibel sind, aber es ist nöthig, daß die Verblendung aufhöre, die kein Vertrauen und keine Anhänglichkeit aufkommen läßt, sondern nur Zwietracht verursacht in der Stadt und im Staate. Suchen Sie diesen feindseligen Geist zu ver bannen, machen Sie, daß es besser werde. Demjenigen, was mein Bruder Wilhelm gesagt hat zu dem Rathe, dem stimme ich ganz bei schäft zum Mahle versammelt war. Zu beiden Seiten des Eingangs des Hotels waren in zwei dichten Reihen mehr als tausend weißgeklei dete Mädchen, die sämmtlichen Schüler auS Düsseldorf und einer wei ten Umgebung aufgestellt und streuten Blumen auf seinen Weg und Blu men regnete eS vom Balcon und aus den Fenstern über seinem Happte. Der König entblößte sein Haupt und rief wiederholt ein: „Ich danke euch, ich danke euch herzlich", nach oben; unten aber drängten sich die Kleinen an ihn heran und faßten ihn an Rock und Händen, und nur mit sanfter Gewalt gelang eS ihm, sich loszumachen. „So ist eö recht, Kinder", sprach er; „bewahrt mir eure Liebe." Ein Seltenstück zu die sem ergreifenden Auftritt bot die Abfahrt. Der König hatte bereits im Waggon Platz genommen, die Menge, welche um ihn herstand, drängte näher und näher, und die Wachen machten Miene, sie zürückzstweisen. Aber der König winkte abwehrend. „Laßt sie Alle herankommen", be fahl er, und sie kamen und faßten die Hand, welche der König zum Wagen herausstreckte, und drückten und küßten sie. Der Monarch war tief gerührt. „Sie haben mir eine schöne Stunde bereitet", rief et in das Gedränge hinein, und als endlich baS Zeichen zur Abfahrt gege ben wurde, bot er nochmals dem Polizeidirector Hrn. v. Falberen, Der am Schlage stand, die Hand und sagte: „Man hat mir manchen schönen Empfang bereitet, einen schöner» nie; sagen Sie daö den Düs seldorfern." — Man schreibt der Kölnischen Zeitung aus Königsberg: Die Mi- nisterialverfügung vom 12. Jimi d. I., daß „vor der Berufung von Vorstehern an höhere Töchterschulen über die politische Haltung und die Gesinnungszuverlässigkeit der Bewerber Erkundigungen einzuziehen seien", ist durch den Direktor der hiesigen höher» Töchterschule, vr. Sauter, veranlaßt worden. Derselbe, als früherer Vorsteher der vormärzlichen, durch ihre liberalen Bestrebungen bekannten Bürgergesellschaft, ist der Regierung in hohem Grade »Miebig; da ihm jedoch in Betreff sei ner amtlichen Wirksamkeit die glänzendsten Zeugnisse zur Seite stehen, so hat die Regierung sich begnügen müssen, den Magistrat anzuwei sen, das Leben und Treiben des vr. Sauter auf das sorgfältigste zu überwachen. — Bekanntlich ist durch ein Manifest deS Kaisers von Rußland vom 14. Juli im Königreich Polen eine bedeutende Rekrutenauöhebung in der Weise angeordnet worden, daß die drei östlichen Gouvernements von je 1000 Seelen einen Mann, die neun andern Gouvernements da gegen von 1000 Seelen zehn Mann gestellen sollen. Infolge dieser eben in der Ausführung begriffenen Maßregel sollen nach einer in Berlin eingegangenen Meldung deS Oberpräsidenten der Provinz Posen so zahl reiche Flüchtlinge die preußisch-polnische Grenze überschreiten, daß er sich von hier aus Verhaltungsmaßregeln einzuholen genöthigt gesehen hat. — Man schreibt auS Großglogau vom 17. Aug.: DaS Nacht schießen des 5. Artillerieregiments hat gestern stattgefunden. Die Fe- stungScompagnien begannen das Schießen um 5 Uhr Nachmittag auf dem Artillerieschießplätze aus der Demontirbatterie mit ÜOpfündigen Spreng bomben. Von diesen Geschossen sprang eine Bombe in der Luft und sendete auS der Höhe Eisenstücke nach allen Seiten, ohne jedoch Unglück anzurichten. Bomben und Granaten verschiedener Kaliber sapsten durch die Luft und verfehlten selten ihr Ziel. Die Mörser- und Ricochettbat- terie eröffnete nun gleichfalls ihr Feuer bis zur eintretenden Dunkelheit. Vor Sonnenuntergang langten die Mannschaften der Feldbatterien auf dem Platze an, bespannten die hier aufgestellten Geschütze und rüsteten sich zu einem Nachtmarsche. Marketenderinnen boten beim Schein der Laterne den auörückenden Kriegern noch einen stärkenden Trunk oder reichten ihnen nach Verlangen einen Imbiß. Zwei Feuersignule wurden Deutschland. Man schreibt der Schlesischen Zeitung auS Wien vom 18. Aug.: Während das Ministerium Schwarzenberg sich immer mehr der Hoff nung hingibt, den Einfluß ungeschmälert zu erhalten, welchen eS in der letzten Zett in Deutschland wie in Italien errungen, erheben sich gegen Nordea düstere Wolken, die den politischen Horizont nach dieser Seite hin verdunkeln. Zwar legt man biSjetzt der Nachricht, daß Hannover das Banner der Opposition erhoben, noch keine erhebliche Wichtigkeit bei, und ich kann Sie versichern, daß officiell hierüber noch nichts Ge wisses bekannt geworden ist; die Geschäftigkeit im Ministerium desAeu- ßern aber und der verstärkte Notenwechsel nach Berlin und Frankfurt scheint darauf hinzudeuten, daß trotz der Klagen mancher Journale über die politische Windstille die Diplomatie doch eifrigst beschäftigt ist, die Hindernisse hinwegzuräumen und den Boden zu ebenen, auf welchem sodann die Reform der Bundesverfassung vorgenommen werden soll. Man muß gestehen, daß dies kein kleineS Stück Arbeit ist; zudem Ist hier der Einfluß Frankreichs, dort der Protest Englands zu bekämpfen; endlich kommen hinzu die Vielen und unvorhergesehenen Hindernisse, welche die deutfchen Mittel- und Kleinstaaten fortwährend aufstellen. Ein Beweis hiervon ist eine Nöte BäkernS, welche etwa vor acht oder zehn Tagen in Wien eingetroffen, und zugleich auch dem Bundestage mitgrtheilt worden ist; sie enthält die Aeußerung, daß Baiern entschie den protestiren müsse gegen einen etwaigen Versuch, die Verfassungen der Kleinstaaten zü verändern gegen den Willen der einzelnen Regierun gen- Die Antwort unserS Eäbinets enthielt folgenden PassuS: eö sei ihm niemals in den Sinn gekommen, einem derartigen Versuche das Wort zu reden, vielmehr stimme eö mit Baiern darin überein, die Ach tung vor dem Willen der einzelnen Regierungen zu bewahren. — Andern ziemlich bestimmt gebrachten Nachrichten entgegengesetzt, mel det man dem Nürnberger Korrespondenten auS Frankfurt, daß der Aus schuß der,'Bundesversammlung für Begutachtung des von demPrästdial- gesandten gestellten Antrags in Bezug auf Veröffentlichung der Protokolle der BundeStagSsitzungen nicht nur eine möglichst rasche Veröffentlichung, .sondern auch die Beifügung eines übersichtlichen Pro- tokoüauSzugS beantragen wird. s > Berlin, 20. Aug. Der frühere Commissar in^Kurheffen, Staats minister Uhden, hält sich bekanntlich jetzt in Frankfurt a. M. auf. Hr. Uhden wird, wenn die Zeit dazu eingetreten sein wird, der Bundesver sammlung einen Rechenschaftsbericht über die Thätigkeit deö Commiffa- riats in Kuryeffen vorlegen. Mit der Ausarbeitung dieses Berichts ist Hr. Uhden beschäftigt und wird demnächst eine Berathung zwischen ihm und dem Grafen Leiningen über diesen Bericht stattfinden. — Die Reise deS Kurfürsten von Hessen nach Wien, welche in nächster Zeit er folgen soll, hat den Zweck einer persönlichen Dankabstattung. Der rus sische Polizeimeister von Warschau, Hr. v. Abramowitsch, befindet sich gegenwärtig hier. Derselbe ist vor kurzem mit einem preußischen Orden decorirt worden. (Eorr.-B.) — Gestern Vormittag ist die Hopf'sche Broschüre: „Brennecke als rotheS Gespenst", freigegeben worden. Besonderer Schaden scheint dem Verleger durch die Verzögerung nicht zu erwachsen, da, permuthlich durch die Beschlagnahme veranlaßt, sämmtliche Exemplare im voraus bestellt sind, sodaß die Herstellung einer zweiten Auflage angeordnet wer den mußte. — Derjenige Theil der hiesigen Buchdrucker und Setzer, welcher der ältern Association noch ferner «»gehört und der durch einen Theil der Principale begründeten Kranken- und Unterstützungkasse nicht beitreten will, hat gegen die Principale, welche von diesem Beitritt die Beschäftigung in ihren Officinen abhängig zu machen sich vereinigt ha ben, nunmehr auf Grund des 8-181 der Gewerbeordnung beim Staats anwalt denuncirt. BiSjetzt ist jedoch die Anklage von der Staatsanwalt Deutsche Mgemiue Zeitung «Wahrheit »ob Recht, Freiheit »d Gesetz!»