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LE" »r.8. ^^^8. ^e^vini. Ikd »k Pch^i. Mä»dig - 8. Itz, ^«.- W^O^Dr- »»^r. k. WiWcher, MtzS, i««- rKM«n-c. M«t.und M Ltmtsch- sb. 8Ngr. fka»k> Wi« ,»an»ipirt e«1 «r.8. >, iki- Bedeutung - »eip»ig, SMr. verglichen stäaten von uropäischen HriSrdr. Kollmann. !io!^ tze- zorlesungeN >ß.S. «,ip- qndeybusg. in/ Decker. ndWNne, »'M». 8. I -dnn^ Ejn- 8/' Berlin, r gkft, d«r- ,'I»1!> < kstkfte 8. > England. fte unserer ejtva-< zur ^ÄRgr. 8 Iviy- 7i Februar Montag. rv»»vL ichil" :/!." , 17. März 18S1 «Va-rtzeit »d «rchj, Freiheit »d Seseh! A« »«ziehe« »»ech «ll« Do»- tMire»«« SO »«» S»«»»»««, lechie d,rch di« -r»«»ltto»«n t« »«ipztg <voer»r->j« R». «) und »««»de« l»el C. -tüner, Ä«ast«d«, A» .4 de- «nick«, «r. »). S«l«rti»,»,,»itr für t«> Üieum eioer Zeil« » «gr. Erste Aukgabe. LomittazS ll Uhr »'M 148. »»«» MB DaW Mgemiilk Zeitung «»«« fil» d«, «^0»» l 's rhk. , t», «t«A>ie «Mr L»'»«V. .^3m Aollftage» -j-^AuS Sachfen, 15. März. Die augSburger Allgemeine Zeitung fährt fort, in jenen Aufsätzen/ deren Re. I w,r neulich erwähnt, übtr die Zo llsra g« weiter zu deelamittn, Mit jener Phrasenhaftlgkeit, welche die Schntzzöllner stets anzuwenden pflegen, uck die UUtvissenden zu täuschen, die'Emümentälen irre zu leiten. Der Frage gegenüber, wo denn das gelobte Land. sei. in welchem auf dem Nacken dtp Donau die deutsche Handelsgröße erstiegen werden soll, weist sie auf die Zeiten zurück, wo die Handelsstraße nach der Levant« und Indien über die Hauptstadt des byzantinischen KaiserchumS ging, wo Deutschland einen verhältnißmäßig größern Antheil an diesem Berkehre hatte, wo die Unsicherheit der Meere diese umgehen ließ und weder Großbritannien noch Frankreich den We bern in Augsburg die Concurrenz machten. Eine solche Hinweisung erblicken wir wenigstens in der auf die alte deutsche Handelsstraße, für welche sie Ken Anhängern der romantischen Schule die Sympathien ab gewinnen will. Sie weist ferner hin auf die Vorliebe, mit welcher Eng- land, Frankreich und Rußland sich auf die Ausbruchsstationen der drei Welttheile, .auf den Bosporus und die Landenge von Suez, warfen, ohne der politischen Gn'rnde zn gedenken, die dazu Anlaß geben, ohne zu er- wähnen, dass der Bosporus der Mund des südlichen Rußlands und Suez die Brücke Großbritanniens zu eigenen Colonien ist,, in deren Nachbar- ' schäft unser- Wissens aber keine deutschen liegen, und ohne zu berechnen, daß die Fahrt auf der Ponau länger dauert als über Triest. Wir stellen nicht in Abrede, daß, einige Jahrhunderte zurückgedacht N»d alle bestehenden Verhältnisse außer Augen gelassen, die österreichi schen Projekte als ein Fortschritt erscheinen; wir glauben auch, daß der Genuß solcher Projekte mehr „Muth im Handel und Betrieb" erfodert als „der Saldo im Hauptbuche" einem vernünftigen Geschäftsmann« erlaubt, und begreifen, daß die augSburger Allgemein? Zeitung, wie sie sagt, auf diesem Gebiet?,, keine.PH wir, müssen ihr vor allem sagen, daß ,sogar unser Crjminalgesetz reden Muth im Handel und Betrieb verurtheilt, der über den Saldo im Hauptbuch« hinauSreicht und daher zum Bankrott führen muß. Folgen wir aber dem österreichischen Organe in seine politischen Anschauungen, so begegnen wir zunächst der Behauptung, daß Preußen keine Großmacht sei, und der mittelbaren An deutung, daß Oesterreich diesem Mangel deS deutschen Handels abhelfen könne, Wir wissen nun nicht, was die augSburger Allgemeine Zei^ tung unter Großmacht versteht. Meint sie, daß als Großmacht nur hän delsüchtige Projektenmacher«! gelten könne und jeder Staat sich jener Ei genschaft begibt, der mehr auf den Gang der Civilisation und des Frie dens als auf den der bewaffneten Colonncn zählt, der ein größeres Glück im Schaffen und Erwerben als im Zerstören und Erobern, bessere Oeko- nomft ist diplomatischen Mederlagen , die' er bezahlest kann, als in di plomatischen Siegen, für die er die Rechnung schuldig bleiben müßte, erblickt — dann ist Preußen allerdings kekne Großmacht. Meint die augS burger Allgeisteine Zeitung aber/ daß ein Staat, welcher sich nicht selbst helfen könne, sondern bei Andern Hülfe suchen müsse, welcher seine viel gepriesen« Handelsstraße sich zusperren läßt, wie dies an der Sülina- msmdung geschieht, welcher in dem andern Jahre nicht durchzuführen . geneigt ist, was er in dem einen als Programnr aufgestellt, keine Groß macht sei — Vann ist auch Oesterreich keine Großmacht. WaS aber die Großmächte überhaupt betrifft, so erlauben wir nnS bescheidene Zweifel, ob sie den Handel und die HandelSgröße schaf fens Wir finden keine Beispiele in der Geschichte, daß Großmächte Handelsgröße, wol aber daß diese jene geschaffen habe. Wir finden nicht daß Oesterreich, nicht daß Rußland, nicht daß China eine verhält nißmäßig größere Rolle im Handel spielen, als die kleine Schweiz oder die noch kleinern Hansestädte je gespielt haben. Wir finden auch nicht, daß England durch seine politische Macht seine Handelsgröße er obert oder von jener sonderlichen Nutze» gezogen. Englands wichtigster Handel ist gegenwärtig mit den Vereinigte» Staaten von Nordamerika, und dort machen seine Kriegsschiffe nicht soviel Eindruck auf die Ver mehrung der Geschäfte als die Musterkarte eines Handlungsreisenden. Wie, um Himmels willen, soll also der deutsche Handel gerade nur davon abhängen, daß wir mit irgend einer Großmacht vermischt ihr Rekruten zu stellen und Kriegsschiffe zu bauen, unser Geld für ihre po litischen Händel anstatt für unsere Geschäfte zu verwenden gezwungen werden? Sollen wir vielleicht wie die Phönizier mit dem Handel den Maub verbinden? Romantisch wäre es freilich auch, aber nicht ganz unsere Ansicht, wie schon unsere Abneigung gegen das Schutzzollsystem beweist. Großmacht! Was für ein leerer unnützer Wortschwall für den Handel! Großmacht namentlich im nationalen Sinne ist eine der un glücklichsten Erfindungen für den Handel. In Oesterreich und Rußland kostet die Armee, welche die Großmacht aüsmacht, mehr als die ganze Einfuhr, welche der . Handel herbeizuschaffen vermag, und überall wo Großmächte,sich einmischen, zittert das Vermögen aufdenBörsen. „Der Glaub« an Preußen war der Mittelpunkt auch des Zollverein-", sagt die Allgemeine Zeitung und meint nun, weil Preußen von ihr nicht mehr als Großmacht anerkannt werde, darum sei auch der Zollverein nicht mehr mächtig, und ohne Macht, mit welcher man die Käufer pres sen kflNst, vermag allerdings dflS HandelSshstem der augSburger Allge meinen Zeitung rficht zu flöriren. Wegen deS Glaubens an Preußen wollen wir mit der Allgemeinen Zeitung'nicht rechten ; daß. kein Glau ben der Mittelpunkt deS Zollvereins war und ist, daS können wir sie aber versichern. Der bewegende belebende Punkt war ursprünglich eine einfache Rechnung, die nämlich, daß die Unkosten der ZwischenzolliniL» auf seinem Gebiete gespart und die Staatskassen leichter gefüllt würden. Daß diese Rechnung nicht falsch war, kann die Allgemeine Zeitung aus den Budgetvorlagen zu München entnehm.'». Die Rechnung wurde ver rückt, jemehr die Gesetzgebung deö Zollvereins sich der Illusion hinneigte, welche die augSburger Allgemeine Zeitung anempfiehlt, derjenigen näm lich, die sogenannten Interessenvertretung zn Rath« zu ziehen und zu berücksichtigen, jene Fabrikantenparlament«, welche jenes Blatt als Mittel bezeichnet, durch welches der Zollverein größere Kraft hätte erreichen können. Je mehr die Regierungen das Geschrei nach größern Begünstigungen beachteten, welches die Fabrikanten erhoben, je mehr sie den Zollverein als ein Werkzeug gebrauche» ließe», die Spe kulationen dieser oder jener größern Werkstätte, oder wie man eS jetzt nennt, Fabrik, zn sichern, je mehr er seine Tarife nach solchen Rathge bern construirte, desto kraftloser wurde er, desto mehr verhinderte er die wirthschaftliche Entwickelung und desto mehr blieben die Resultate hinter Ker Rechnung zürüch, Ein'HabM den Zoll ¬ verein schön längst gänzlich zu Grunde gerichtet. , Unfähig zur Erzeugung irgend eines gemeinschaftlichen Instituts sei der Zollverein, ,die Eisenbahnen hätte nicht er, sondern ein Bedürfniß hervörgerufe»! Die Allgemeine Zeitung will also Dinge, die kein Be dürfniß hervorgerufen, sie will eine Zollverwaltung, die Kartenhäuser baut für kommende Geschlechter, wie sie Cvnsuln verlangt für Gegen den, wo wir gar keilten Handel haben! Sie geht in ihrer Ekstase so weit, dem Zollverein vörzuwerfen, daß er keine deutsche Bank errichtet habe, sie zählt nicht die zu Leipzig, Berlin, München re., die freilich nur durch ein Bedürfniß hervorgerufen, und will unsere Augen wahr scheinlich aufdieSchöpferkraftdeS österreichischen Systems lenken, welches ein so sauberes Muster von deutscher Bank in Wien aufgestellt hat. Sie wirft dem Zollverein auch noch die Münz-, Maß- und Gewicht- verschiedenheit vor, weil er Vie Einheit nur in seinen Geschäften vorge schrieben, kurz sie wirft dem Zollvereine vor, daß er ein Zollverein und keine Dynastie gewesen, daß er daS Princip der Verständigung festgehalten und nicht daS der Nivellirnng befolgt habe, wobei sie frei lich zugibt, daß zu letzterm die Voraussetzung eines geistig und materiell dominirenden StaatS gehört, welches Preußen einst gewesen sei! Ein weniger bescheidener Ersatzmann guckt aus dem deutschen Üeberzuge der gegnerischen Aufsätze an allen Ecken und Enden hervor, und klar, sehr klar wird uns gemacht, was man in Wien unter einem Zollverein und seiner Verwaltung versteht. Man wird von dort aus unter dem Vor wande eines NebelstandeS daS Recht Derjenigen beseitigen, welchen es zu steht, sie nach Behürfniß und den eigenthümlichen Zuständen angemessen zu verändern, man wird, kurz gesagt, unter dem Commando des ge meinschaftlichen Interesses die Fürsten und Länder, die thöricht genug sind, in die Falle zu gehen, ihrer Selbständigkeit berauben, man wird ihnen die österreichische enge Uniform im Namen der deutschen Freiheit und deutschen Größe über den Leib ziehen, man zeigt ihnen den deut schen Zollverein, wie er wirklich ist, als verdorben und unfähig und schwatzt ihnen eine österreichische Zolleinigung auf, die, was den Han del betrifft, die Verderblichkeit und Unfähigkeit deö Zollvereins in noch höherm Maße gleich mitbringt. Daß fick nur Zeitungen ifinden, die einfältig genug sind, hinzudruckeu, die Tariffrage sei dabei ganz untergeordneter Natur und eS handle sich nm etwas Größeres, wäh rend doch nur der Tarif ganz zu streichen wäre, um die Handelseini gung zu Stande zu bringen, und der Tarif nur ein Mittel ist, das so genannte Größere zu Stande zu bringen, welches darin besteht, daß Deutschlands Interessen in Wien entschieden werden!